Schwindel
Hallo Steffi,
wie fühlst Du Dich heute? Was macht der Schwindel, was das Gemüt?
Ich unterstelle auch mal nicht, daß Du naiv bist. Es ist nur so, daß diese Sucht es schafft, sämtliche rationalen Denkprozesse total auszuhebeln. Daß sie es schafft, uns zu vermitteln, daß es erstrebenswert wäre zu rauchen. Daß es uns trotz aller Nachteile bereichern würde. Dein Verstand weiß ja auch, daß all das nicht der Fall ist - aber diese Überzeugung, daß es uns einen Gewinn bringt, spielt sich ja auch nicht auf Verstandesebene ab. Von Naivität kann damit keine Rede sein.
Daß es sich erst einmal anfühlt, als würden wir ein Opfer bringen, ist auch nicht selten, und erklärlich. Erstens war die Zigarette ja über lange Zeit hinweg stets verfügbar und präsent, wenig Situationen, die wir ohne sie bewältigt haben oder bewältigen mußten. Wir haben somit eine Menge Verknüpfungen geschaffen zwischen der Zigarette und Entspannung, Frohsinn, Ärger, Trauer, Hektik, guter und schlechter Laune, eigentlich jedem Gefühl und jeder Lebenslage. Jetzt müssen wir erst wieder all diese Gefühle und Lebenslagen "pur" erlernen. Das kann schon mal eine massive Umstellung bedeuten. Und zum anderen hat die Zigarette ja ein ungeheuer großes Suchtpotenzial. Das Weglassen derselben führt zu Entzugserscheinungen auch psychischer Natur, welche durch große Schmacht und die Frage nach dem Sinn der Abstinenz gekennzeichnet sind. Also ganz klar, daß Du Dich momentan fühlst, als würdest Du etwas drangeben, Steffi. Doch es ist nicht so.
Auch daß man nicht sofort und durchgängig von großer Euphorie angesichts seiner Rauchfreiheit gepackt wird, ist nicht weiter unnormal. Man ist vielleicht sogar enttäuscht, daß der Rauchstopp einem nicht sofort das Gefühl von Stolz und das Wahrnehmen der erhofften Freiheit gibt, sondern daß man sich all dies zu allem Überfluß auch erstmal noch erkämpfen muß.
Aber, Steffi, sieh Dich hier um. Viele hier, die schon länger davon weg sind, spüren diesen Stolz und die Freiheit und sind einfach nur noch froh, daß sie nicht mehr rauchen (müssen). Da reihe ich mich nahtlos ein, ich bin unglaublich erleichtert, es los zu sein und mehr noch, ich glaube persönlich hat es mich auch ein ganzes Stück weitergebracht, was das Vertrauen in meine Fähigkeiten angeht und das, was ich schaffen kann. Und das erlebst Du sicher auch noch. Ich bitte Dich nur um etwas Geduld und Widerstand. Es lohnt sich wirklich.
Was die Lehren von Allen Carr angehen: Es ist ja so, daß nicht jede Methode und jede Denkweise gleichermaßen für jeden Aufhörer geeignet ist. Auch kann man sich aus so einem Werk die Gedanken und Tips rausziehen, die man für sich persönlich annehmen kann. Also wenn es für Dich funktioniert, daß Du seine Methode, das Rauchen zu durchschauen, für Dich annimmst, aber nicht seine Meinung, daß die "Methode Willensstärke" nicht funktioniert - dann sei es so! Dann freu Dich darüber, daß Du die Finten der Sucht durchschaut hast, und setzt all Deine Willensstärke ein, um Dich über sie hinwegzusetzen. Dann ist das _Dein_ Weg. Der für Dich funktioniert. Und ich freue mich mit Dir und für Dich, wenn Du den für Dich gefunden hast.
Nun wünsche ich Dir ein frohes Osterfest. Laß doch wieder von Dir hören, wenn Du Zeit und Lust hast. Viele Grüße sendet Dir
Lydia
Hallo,
Mich quält heute eine ähnliche Frage, wie du sie hast! Unter dem Thread ich habe aufgehört/Nikotinpflaster hatte ich heute gefragt, wann endlich diese Art "Traurigkeit" vergeht. Im Sinne nie wieder eine zu rauchen! Wobei ich mich auch sehr lange vorbereitet habe und mir alle Nachteile bewusst sind. Ich höre auch gerade noch mal allen carr als Hörbuch und ich frage mich auch, wie alles ohne Willenskraft gehen soll und dann Zweifel ich immer, ob ich vielleicht noch nicht soweit bin. Ganz besonders, weil ich schon rückfällig geworden bin!
Du kannst ja mal schauen, habe schon einige Antworten bekommen!
Ich bin schon davon überzeugt, dass wir eine gehörige Willenskraft benötigen, gerade in der ersten Zeit und ich glaube diesen absoluten "wow" Effekt mit keinerlei Schmach Anfällen, diese glücklichen, sind die absolute Ausnahme!
Ich wünsche dir viel Kraft und du schaffst das mit all den tollen Menschen hier!
Liebe Lydia, liebe Aufhörenden,
zu erst einmal, bin ich völlig beeindruckt davon, dass einem hier wild fremde Menschen einfach zuhören und ihre Zeit hergeben um anderen zu helfen. Das ist etwas, das man in unserer Zeit nur noch sehr selten erlebt und somit doppelt schön, gerade wenn die Situation so schwierig ist!
Und weil das so ist, habe ich jetzt genug Vertrauen um auch die dämlichsten Fragen los zu werden. Ich bin im Moment etwas irritiert, weil ich mit Hilfe der DVD "Nicht-Raucher in 5 Stunden" und "Endlich Nichtraucher" von Allen Carr den Mut zum Ausstieg gefunden habe. Ich habe das Rauchen, also wenn man so will durchschaut. Ich weiß, dass Rauchen eine widerliche Sucht ist, dass eine Zigarette zwangsläufig zur nächsten führt und das mir das Rauchen gar nichts, aber auch wirklich gar nichts Gutes bringt.
Und ja, ich weiß, es muss mir nicht Leid tun das Rauchen aufgegeben zu haben. Und im Grunde tut es mir auch nicht Leid, mich macht die Aussicht glücklich mich davon zu befreien, aber trotzdem ist es nicht so, dass ich permanent glückselig bin, weil ich das Rauchen sein lasse. Der Punkt ist also: Ich weiß, dass ich kein Opfer bringe, sondern etwas hinzu gewinne, aber gleichzeitig kann ich es einfach nicht verhindern, dass es sich manchmal anfühlt wie ein Opfer das ich erbringe. Das heißt, ich habe meine Willenskraft bitter nötig. Was mich nun ein bisschen verunsichert ist, dass Allen Carr einem ständig einredet, die "Willenskraftmethode" sei bezüglich den Erfolgsaussichten nicht sehr zuverlässig.
Wisst ihr, das klingt jetzt als sei ich super naiv und ich kann euch nur bitten mir zu glauben, dass das eigentlich nicht der Fall ist, normalerweise neige ich nicht dazu alles zu glauben ws ich lese und verlasse mich auf meinen eigenen Instinkt. Aber ich glaube ich war zu lang allein mit dem Rauchteufel in meinem Kopf. Diese ewigen sich drehenden Gedanken, machen einen ja zwangsläufig etwas wahnsinnig, deswegen habe ich beschlossen, das jetzt mal mit euch zu teilen und hoffe, dass die nun hoffentlich einsetzende Erörterung meinen Kopf wieder etwas gerade rückt!
Da grad mal noch ein paar andere Gedanken zu zu hören wäre fabelhaft!!!
PS: Lydia, danke für den Link! Wenn ich mich jetzt nicht total verguckt habe, steht da nix von Schwindel als mögliches Symptom, vielleicht könnte das Rauchfrei-Team das noch ergänzen!
Hallo Steffi,
von mir auch noch ein herzliches Willkommen, schön daß Du hergefunden hast.
Ich hab folgendes bei Dir gelesen:
[quote="Van_Vrij"]
dabei hatte ich mir mein neues Leben als Nichtraucher doch gerade sehr aktiv vorgestellt
[/quote]
Ja und das wird sich auch bewahrheiten. Doch - Du hast es ja schon gemerkt - davor wird erst mal eine Umstellung stattfinden, körperliche Prozesse werden sich umstellen (Du merkst es ja schon - es wird aber eine Umstellung zum langfristigen Vorteil Deiner Gesundheit sein), diese Umstellung könnte auch ein wenig spürbar werden, auch die Entwöhnung muß durchlaufen werden, vielleicht hast Du ja schon ein bißchen was drüber gelesen. Schau mal, hier findest Du Ein paar Infos hierüber:
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/hilfe-bei-entzugserscheinungen/
Das heißt jetzt nicht, daß Dich das ereilen muß, vielleicht hast Du ja nur den Schwindel und weiter nichts. Nur zu Deiner Information, damit Du Dich nicht erschreckst, falls nochwas kommen sollte.
Du bist diesen Erscheinungen auch nicht ausgeliefert, Du kannst ja gegen alles etwas unternehmen. Stöbere hier auf den Seiten, unterhalten Dich mit anderen, Du hast ja schon viele Tipps bekommen und wirst sehen, daß Du gegen Entzugserscheinungen vorgehen kannst.
Ferner bitte ich Dich um ein wenig Geduld mit Dir und der Entwöhnung. Sie braucht ein wenig Zeit, manchmal auch ein wenig Widerstandskraft, aber es ist machbar und es lohnt sich so sehr. Wie Dein persönlicher Entzug ausfällt, kann Dir auch keiner prognostizieren, denn jeder erlebt seinen eigenen Entzug. Also mach Dir bitte im Vorhinein keine Gedanken, wie er wohl ausfallen mag, sondern nimm ihn einfach so an, wie er kommt. Du kannst jederzeit alles hierhertragen, und die Gemeinschaft hilft Dir dann dabei, situativ zu reagieren.
Die Aktivität, die Du Dir wünschst, kannst Du jetzt schon in Angriff nehmen (weil sie auch gegen Entzugserscheinungen helfen kann!), und Du wirst sie richtig auskosten und genießen, wenn die Entwöhnung abgeschlossen ist. Deine Entscheidung, diese anzugehen, war genau richtig!
Laß wieder von Dir hören, wenn Du Zeit und Lust hast. Viele Grüße sendet Dir
Lydia
Hey,
vielen Dank für eure Antworten! Jetzt wo ich weiß, dass das ganz normal ist, gehts mir gleich besser! Auch wenn ich hoffe, dass es bei mir die 2-5 Tage werden und keine zwei Wochen, wie bei dir Sharmila (oje :-( )
@ Chris, haha jaaah, hast schon Recht! Ich bin zwar noch Studentin, aber wenn ich überlege, wie oft ich draußen war um zu rauchen, anstatt mal sitzen zu bleiben und meine Hausarbeiten zu schreiben, gewinne ich, selbst wenn ich im moment noch 80% des Tages an Zigaretten denke und noch nicht wirklich fokussiert an die Arbeit gehen kann, vermutlich immer noch Zeit im Vergleich zu vorher hinzu.^^
@ Katja, meine Methode ist ein bisschen verrückt. Ich versuche die ganze Sache in meinem Kopf zu etwas sehr kleinem zu machen: Nach dem Motto: "aufhören zu rauchen ist ganz einfach... man muss einfach nur nicht mehr rauchen." Wenn ich es klein halte, dann, so meine Überlegung, wächst es mir auch nicht so leicht über den Kopf und der Druck wird nicht so groß. Bis jetzt läuft es ganz gut, auch wenn es nichts desto trotz natürlich anstrengend bleibt. Ansonsten geh ich viel raus, das hilft auch immer ganz gut.
Danke an alle die mir Tips gegeben haben, ich hab mir Apfelsaft besorgt und Magnesium genommen! Mir war vorher echt nicht klar, das sowas auftreten kann.
Beste Grüße,
Steffi
Viel Trinken Wasser und auch Fruchtsäfte .....Magnesium Traubenzucker können helfen
gegen den Schwindel den haben viele am Anfang die ersten 2-5 Tage
lg daufi
Hey Steffi,
ich kann Dir, was den Schwindel betrifft, leider nicht weiterhelfen. Ich hatte damit kein Problem..aber es ist doch erstmal super, dass Du aufhören willst und Du dieses Forum gefunden hast. Ich wusste von einem Kollegen der vor ca. 10 Jahren aufgehört hat, dass es solche Foren gibt. Ich bin damit sehr glücklich auch wenn es die letzten Tag meine Arbeitsleistung etwwas beeinträchtigt. Wenn ich aber bedenke, daa ich auf der Arbeit jeden Tag ca. 8 Zigaretten a 10 Minuten geraucht habe, dann relativiert sich das wieder alles....bleib stark auch wenn es in den ersten Tagen solche Begleiterscheinungen gibt..oder mal beim Hausarztr vorsprechen...
Wir schreiben....
Chris
jepp, das ist eine übliche Begleiterscheinung.
Nikotin ist ein gefäßverengendes Nervengift, beschleunigt
auch den Herzschlag, jetzt ohne den Stoff weiten sich die Gefäße,
die Herzfrequenz sinkt, -> Blutdruck geht runter.
Rauchen aufhören beeinflusst am Anfang auch den Blutzuckerspiegel,
da wird empfohlen, regelmässig Apfel- oder Orangensaft zu trinken.
Kannst ja mal nach dem Buch vom ollen Spitzer googeln:
"Nie wieder einen einzigen Zug" heisst das, gibt es als kostenloses
pdf irgendwo im web zum download. Da steht viel lese- und wissenswertes
gerade zu diesem, deinem Thema drin.
Hi Steffi,
erst mal Herzlich Willkommen und klasse, dass du dich entschieden hast, nicht mehr rauchen zu wollen. Du hörst dich sehr stark an, finde ich echt toll!
Mir ging es ca. die ersten 4 Tage so! Hab dazu noch richtig geschwitzt. Hab mich wie auf Watte gefühlt! Dann wurde es spürbar besser und seitdem merkt man rein körperlich nur noch alle körperlichen Vorzüge des Nichtrauchens. Das war bei mir echt rasant! Bin Migränepatientin und wenn ich keine Migräne habe, dann habe ich sehr oft Kopfschmerzen. Die sind deutlich weniger geworden. Hatte oft ein stechen in der Brust, dass war auch sofort weg und ich zitter nicht mehr!
Innere Unruhe ist immernoch gelegentlich. Dafür nehme ich Neurexan, das ist Homöopathisch und hilft mir sehr gut. Schlafstörungen sind leider auch noch geblieben. Nehme ich bis jetzt nur [Markenname vom rauchfrei-Team entfernt], aber da muss ich mir jetzt was anderes überlegen, weils echt zu anstrengend langsam wird und ich Angst habe mein Ziel aus den Augen zu verlieren!
Gegen die Schmachter gibt es hier ja sehr viele Tipps! Was machst du so dagegen?
Liebe Grüße und viel Spass hier bei all den tollen Menschen!
Katja
Liebe Mitaufhörer,
mein Name ist Steffi, ich bin 26 Jahre alt und rauche seit 13 Jahren. Vor 2 Tagen habe ich beschlossen aufzuhören, weil ich gemerkt habe, dass ich immer stärker abhängig geworden bin und das Rauchen bei mir schon lange nichts mehr mit Genuss zu tun hat. Am Tag waren es schätzungsweise so 25 selbstgedrehte Kippen.
Also, ich will wieder frei sein und mich gesünder fühlen! Das ist ein ziemlich guter Motor. Mir fällt es zwar nicht leicht, aber das Ziel ist so schön, dass ich denke, den Weg dorthin schon irgendwie zu meistern.
Allerdings ist es so, dass mich eine Sache ziemlich verunsichert und ich hoffe der ein oder andere kann mich da (im besten Falle) beruhigen. Ich hab um 19 Uhr am 20 März meine letzte Zigarette geraucht, ungefähr 2 Stunden nach dem Aufstehen am nächsten Tag ist mir super schwindelig geworden und ich hab das Gefühl, dass meine Wahrnehmung irgendwie auch anders ist als vorher, lässt sich ein bisschen schwer beschreiben. Heute ist Tag 2 und das Gefühl und der Schwindel sind immer noch da. Jetzt meine Frage: Ist das eine "normale" Entzugserscheinung und wie lange bleibt dieser Zustand für gewöhnlich? Es ist nämlich wirklich sehr unangenehm und ich trau mich nicht echt das Haus zu verlassen, dabei hatte ich mir mein neues Leben als Nichtraucher doch gerade sehr aktiv vorgestellt.
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen und wäre euch hochgradig dankbar!
Viele Grüße,
Steffi Van Vrij