Schwierige Zeiten
Hi Ulf, jedenfalls toll, dass du so konsequent bist. Und danke für deine Geschichte. Ich leide grad schon noch sehr. Deine Geschichte zeigt mir allerdings die Konsequenzen dieser Raucherei….
Weiterhin viel Kraft.
Lg
Jemi
Vielen Dank fürs Lesen und natürlich auch fürs Antworten.
Ja durchhalten will ich auf jeden Fall.
Es ist auch nicht so, das ich ständig verlangen nach Zigaretten habe. Eher im Gegenteil.
Ich habe ein ganz neues Zeitgefühl. Sonst immer der Knecht des Tabaks. Zigaretten, Feuerzeug, Telefon war die Standardfrage. Das habe ich zum Glück nicht mehr. Naja Telefon schon noch.
Aber plötzlich habe soviel Zeit, die sonst mit rauchen draufgegeangen ist und jetzt anders genutzt werden will.
Beim Hausarzt war ich natürlich schon. Etwas schwierig zu deuten meine Entzugsprobleme. Ich nehme ja jetzt auch ungefähr die gleiche Zeit einen Schwung Tabletten wegen des Schlaganfalls. Da kann es wohl auch dran liegen.
Gestern habe ich jedenfalls das erste mal seit längerer Zeit fast durchgeschlafen. Nur 2 x wach, aber zum Glück wieder eingeschlafen bis der Wecker klingelt.
Das macht mir schon etwas Hoffnung.
Vielen Dank und einen schönen Abend
Ulf
Hallo Ulf,
durch das Rauchen hat sich dein Gehirn verändert, Nikotin stimuliert das Belohnungssystem im Gehirn (Dopamin). Man weiß durch Studien, dass diese Veränderungen nach dem Rauchstopp nach ca. 3 Monaten wieder rückgängig gemacht werden. Dies sagt ein Suchtforscher zu der Problematik:
"Unruhe und Schlafstörungen - woher kommen die Entzugserscheinungen?
Kröger: Das Gehirn gewöhnt sich schnell an das Nikotin und verändert sich dauerhaft. Vor allem die Zellen des Belohnungszentrums bilden mehr Nikotin-Rezeptoren. Sie werden hungriger. Bekommen sie kein Nikotin, wird es unangenehm.
Wann weiß man, dass man es geschafft hat?
Kröger: Nach etwa drei Monaten. Die Rezeptoren haben sich dann zurückgebildet. Kritisch sind vor allem die ersten zwei Wochen. Das Risiko eines Rückfalls sinkt aber mit jedem Tag. Ganz weg ist es allerdings nie: Das sogenannte Suchtgedächtnis, das sind Veränderungen des Gehirns, bleibt. In manchen Situationen fällt man in alte Verhaltensmuster zurück, vor allem bei Stress."
Quelle: "Den Königsweg gibt es nicht", merkur.de: 2009
Interessant zu dieser Thematik ist auch eine der Erfolgsgeschichten auf dieser Seite:
https://rauchfrei-info.de/community/erfolgsgeschichten/detail/haltet-durch-ihr-werdet-belohnt/
Man kann den letzten Satz hier nur wiederholen: Halte durch, die Freiheit, die du durch den Rauchstopp gewinnst, wird einmal alle unangenehmen Gefühle aufwiegen.
Liebe Grüße
Jutta
Guten Morgen zusammen, auf der Suche nach Fragen und Antworten zum Rauchstopp bin ich auf diese Forum gestoßen und möchte mir einfach einmal meine momentanen Probleme von der Seele schreiben.
Ich heiße Ulf und komme aus dem schönen Norden des Landes. Ich bin 60 Jahre alt und habe davon ungefähr 40 Jahre geraucht. Zuletzt so zwischen 20 und 30 Zigaretten am Tag.
Etliche Versuche aufzuhören in dieser Zeit scheiterten kläglich.
Dann hatte ich Anfang des Jahres einen leichten Schlaganfall. Seit dem Tag habe ich nicht mehr geraucht.
Am Anfang war alles recht entspannt. Kein großes Verlangen und auch keine großartigen Entzugserscheinungen.
Das wird ja easy habe ich noch gedacht.
Doch nun, seit ca. 2 Wochen geht es mir mental nicht mehr so toll
Ich habe ziemliche Schlafstörüngen und depressive Phasen. Oft werde ich nach 2-3 Stunden wieder wach. Meistens kann ich nicht wieder einschlafen und irgendwelche negativen Gedanken bestimmen den Rest der Nacht.
Diese Depriphasen kommen auch am Tage des öfteren vor und mir geht es nicht sonderlich gut
Ich kann mich sehr schlecht konzentrieren und bin bei Problemen sehr schnell gestresst.
Manchmal fühle ich mich regelrecht benebelt.
Seit ein paar Tagen versuche ich es mit Nicorette Kaugummis. Meistens wird es dann etwas besser. Kann das eine Lösung sein?
Durchs Lesen hier im Forum, habe ich schon erkannt, das viele ähnliche Probleme. Vielleicht gibt es trotzdem noch ein paar Ratschläge zum Umgang mit dieser Phase.
Wie lange kann das dauern? Geht das wieder weg? Kann ich irgendwann wieder "normal" leben?
Vielen Dank fürs Lesen und eine angenehme Woche wünscht
Ulf