Schluß, Aus, Ende

Verfasst am: 18.08.2016, 16:13
syronth
syronth
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Danke für die Begrüßung.

Den eigenen Post gelegentlich durchlesen ist sicher kein schlechter Tipp ;-) Ich hab ihn freilich auch so formuliert, um mich selbst noch einmal zu bestärken.

Ich hatte einen ganz guten Start, aber nach knapp einer Woche machen sich insbesondere zwei Dinge unangenehm bemerkbar: ich schlafe viel zu kurz, um ganze zwei bis drei Stunden jede Nacht. Danach wälze ich mich nur noch im Bett rum und bin tagsüber schlapp. Dann kommt noch ein ziemlich unangenehmes Völlegefühl dazu. Ich bin etwas übergewichtig und hab einen Bauch, aber so ab mittags hab ich den Eindruck, förmlich aufzublähen, als hätte ich blitzartig 10 Kilo zugenommen. Meine Ernährung ist gleich geblieben bisher, ich hab keine "Fresskicks" und stopf auch keine Süßigkeiten als "Ersatzdroge" in mich rein.

Vor allem aber macht die Müdigkeit mir zu schaffen, die brachte mich heute fast dazu, doch einen Kollegen nach einen Glimmstängel zu fragen. Vorher hab ich gern auch mal gegen die Müdigkeit angeraucht, so 2 bis 3 Stück hintereinander weg. Stattdessen bin ich dann aber mal ne größere Runde spazieren gegangen, 20 Minuten lang mittleres Schritttempo, so als müsste ich konkret wohin, um den Kreislauf etwas anzutreiben - es half. Ich lauf übrigens auch jeden Tag ein paar kleinere Runden, die in etwa so lang dauern wie meine Zigarettenpausen vorher. Das Wetter spielt ja auch super mit gerade.

So komisch das jetzt klingt, aber irgendwie tut mir mein eigener Körper leid - was ich ihm 25 Jahre lang angetan habe, merke ich jetzt. Das Ausmaß des Selbstbetrugs und der eigenen Ignoranz zu erkennen ist schon erschreckend.

Nun, morgen gönne ich mir ne fette Kubaner auf Lunge. Eine Woche lang durchgehalten, das muss angemessen belohnt werden. Die ist auch schon 5 Jahre lang in der Schublade "gereift" ... danach könnte ich mich wohl gleich einsargen lassen, es käme einem Express-Ticket in die Hölle gleich. ;-)

Ich werd wohl meinen Hausarzt mal fragen, was man gegen das Schlafproblem machen kann.

Verfasst am: 16.08.2016, 18:06
Norbertbln2016
Norbertbln2016
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Hallo syronth

Was du da über das Rauchen und die Sucht schreibst und denkst ist genau richtig.
Ich sehe das ganu so und bin auch genau mit der Überzeugung in mein rauchfreies Leben gestartet.

Ob eine solche Einstellung nun der Schlüssel zu einem "leichten" rauchstopp ist waage ich (noch) nicht zu sagen.
Tatsächlich fällt mir das nichtrauchen bislang überwiegend leicht im Vergleich zu Anderen, die sich wirklich quälen.

So oder so wünsche ich dir viel Erfolg, immer Stunde zu Stunde und von Tag zu Tag.
Und falls es dir mal schlecht geht lies einfach deinen ersten Beitrag

Und vergiss nicht dich fleißig zu belohnen !

Schöne Grüße,

Norbert

Verfasst am: 16.08.2016, 14:59
Lausisen
Lausisen
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Super, wie Du die Lage beschreibst
Der Daumen hoch fehlt mir.
LG und viel Erfolg gegen
Manfred

Verfasst am: 16.08.2016, 13:42
Babydee
Babydee
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Herzlich willkommen syronth!

Welch weise Worte du da schreibst, sie treffen genau auf den Punkt. Wer das Rauchen aufgibt, verliert keine Lebensqualität, ganz im Gegenteil! Man gewinnt etwas zurück, was man sich jahre- bzw. jahrzehntelang selbst genommen hat. Die Selbstbestimmung über das Leben.

Ich wünsche dir alles Gute!

Liebe Grüße

Anne

Verfasst am: 16.08.2016, 13:08
Andy_rf
Andy_rf
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Moin syronth, tolle Gedanken hast Du da. Und alles so wahr!
Herzlich willkommen im Forum und viel Erfolg weiterhin!!!
Schöne Grüße
Andreas

Verfasst am: 16.08.2016, 12:54
syronth
syronth
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Moin,

ich geselle mich mit meinen 41 Jahren mal in die Runde. Etwa 25 davon habe ich als Raucher verbracht.
Mehrere Freunde/Bekannte in meinem Umkreis haben mittlerweile "einfach mit dem Rauchen aufgehört". Genau das habe ich jetzt auch am letzten Freitag gemacht, die letzte Zigarette geraucht und kein neues Päckchen mehr gekauft. Kein Drama, kein Getue, die letzte hab ich besonders bewusst und mit angemessener Abscheu geraucht.

Gedanklich habe ich schon seit geraumer Zeit "aufgehört", was mir jetzt hilft. Ich hab mir zuletzt bei fast jeder Zigarette schon automatisch gedacht, wie ekelig und überflüssig es ist, sich irgendein Kraut ins Gesicht zu stecken und auch noch anzuzünden. Es stinkt wie die Pest, es schmeckt wie brennender Abfall, es tötet dich jedes mal ein bisschen. Das Zeug zwingt dir seinen Rhythmus auf, es macht dich kirre, wenn du ihm nicht gehorchst. Es treibt dich immer wieder in die Kälte oder in den Regen. Ja, es verschafft dir für ein paar Minuten "Entspannung" - aber nur von der mörderischen Sucht, die es selbst verursacht. Die ultimative Zigarette ist quasi jene, die du nicht mehr rauchst, weil du die Sucht überwunden hast: das ist Entspannung pur.

Ich habe tatsächlich nicht mehr den Eindruck, dass ich auf etwas verzichte oder dass ich einen bestimmten Teil meiner Persönlichkeit "verstoße". Das hab ich früher mal so empfunden, das hat mich auch immer wieder dazu gebracht, nach- und aufzugeben. Aber die Zigarette ist der abscheulichste "Freund", den man sich vorstellen kann: Er belügt dich, er beklaut dich, er macht dich krank und schwach. Und dabei lächelt er dich die ganze Zeit falsch an. WUT ist das, was man hier empfinden sollte, wenn man aufhört. Nicht bedauern. WUT und auch FREUDE, diesen "Freund" jetzt dort zu lassen, wo der Pfeffer wächst. Wer einen solchen "Freund" hat, braucht keine Feinde mehr.

Durch diese Haltung empfinde ich die Entzugserscheinungen komischerweise jetzt eher wie eine Art "Erkältung", das Suchtgefühl ist quasi "abgekoppelt", weil ich den Drang zu rauchen nach anfänglichen Schwierigkeiten jetzt anscheinend effektiv abgewürgt habe. Ich denke schon noch ans Rauchen, aber es erscheint mir nicht mehr wie eine "Lösung", sondern tatsächlich als Problem. Ich fühle mich gerade schlecht, weil ich so lange geraucht habe - und nicht, weil ich nicht mehr rauche. Ich bin jetzt dabei, zu gesunden. Diesen Gedanken musste ich für mich innerlich vollziehen, ich musste dieses irrationale Gedankenkonstrukt, das mich am Rauchen hielt, in sein Gegenteil umkehren und es scheint mir irgendwie gelungen zu sein.

Schon ulkig, aber es hat auch lange gedauert, ein paar Jahre, da ich kein gezieltes System hatte, nur einfach einen zunehmenden Widerwillen gegen das Rauchen, der sich immer mehr steigerte. Immer mal wieder hab ich auch ausgesetzt und frustriert doch wieder geraucht. Jedes Mal schmeckten mir die Kippen weniger. Ich glaube, dieses Mal packe ich es. Es sind jetzt ziemlich genau 96 Stunden ohne, so lange ohne habe ich es die letzten 20 Jahre nicht ausgehalten und ich fühle mich echt gut dafür.

Endlich rauchfrei.

:-)