Rauchfrei - komme was wolle
Tag 73
Meine liebe Endlosschleife ist wieder fleißig am rattern.
Man würde meinen, nach 73 Tagen, 2 für mich großen Meilensteinen und vielen entkoppelten Situationen hätte ich es dann auch mal hinter mir gelassen. Aber leider ist das immer noch nicht der Fall.
Ich möchte mir eigentlich auch keinen Druck machen.
Denn wir hatten hier in meinem Wohnzimmer auch schonmal darüber gesprochen, dass ich es mir durch meine Erwartungshaltung oft unnötig schwer mache. Das Gefühl, dass ich nach 73 Tagen glücklich sein "muss/sollte" habe ich nicht mehr so stark. Klar würde ich mir wünschen, dass es mir gut gehen würde und ich das NMR sein jeden Tag genießen würde. Das wäre sehr schön. Leider ist es aktuell noch nicht so. Die Zigaretten sind immer noch mein täglicher mentaler Begleiter. Und damit möchte ich niemandem Angst machen. Das hier ist nicht bedrohlich oder so. Es ist bei weitem nicht so schlimm, wie am Anfang.
Nun stellt sich mir aber trotzdem die Frage, ob ich je wirklich die Zigaretten hinter mir lassen kann?
Ich will sie nicht mehr vermissen. Ich will nicht mehr ab und an da sitzen und in Selbstmitleid versinken, dass meine "treue Freundin" nicht mehr da ist. Weil sie keine echte Freundin ist.
Ich dachte irgendwie, dass ich nach 73 Tagen weiter wäre auf meiner Reise. Und es frustriert mich, dass es nicht so ist. Ich habe das Gefühl ich drehe mich oftmals noch im Kreis.
Dauerschmacht -> Trauer -> Euphorie & Freude über das NMR sein -> Alltag -> Dauerschmacht....
Ist das normal? Wird das je besser?
Vielen lieben Dank für die Glückwünsche gestern! Ihr seid toll!
Hallo Julia
70 Tage, das ist toll!
Herzlichen Glückwunsch!
Liebe Julia,
ich möchte dir auch noch Mal ganz herzlich in deinem Wohnzimmer gratulieren. Ich kann deine Emotionalität und wie viel dir diese 70 Tage bedeuten förmlich aus deinen Worten herauslesen und spüren. Und deine Ergriffenheit ebenso.
Ich freue mich einfach ebenso für dich und es ist zurecht ein ganz besonderer Meilenstein. Ich bekomme zwar gerade etwas kalte Füße vor der weiteren Entwöhnung (vor den depressiven Verstimmungen, Verlustgedanken etc), aber dennoch möchte ich auch dorthin, wo du jetzt bist.
Das ist das einzig richtige und Gute und Vernünftige. Alles andere ist falsch! (Wieder anfangen etc.). Und du hast recht. Den aktuellen Moment können wir einzig gestalten. Und du kannst es auch weiter so machen und dann werden schließlich aus vielen einzelnen aktuellen Momenten die 70 Tage Rauchfrei und irgendwann dann auch 140 rauchfreie Tage
Ich glaube an dich!
Du schaffst das auch weiter!
lichen Glückwunsch zu 70 rauchfreien Tagen und noch den hier für die Verlangensattacken, die noch kommen werden, die du aber souverän überwinden wirst.
Viele liebe Grüße
Deine KippeMachtNixBesser/Katja
Liebe Julia,
ich freu mich mit dir, zum Erreichen der 10 Wochen! Du bist wirklich stark! Du kannst sehr stolz auf dich sein
Hallo Julia,
herzlichen Glückwunsch zu 10 rauchfreien Wochen. Du hattest nicht gedacht das zu schaffen - dann hast du jetzt die Erkenntnis, dass du noch manches mehr schaffen kannst, wenn du darum zum Kämpfen bereit bist. Du veränderst dein Leben zum Besseren. Da lohnt es sich drum zu kämpfen. Sei dir sicher: du gewinnst - nicht schon in den nächsten Tagen, aber es wird leichter und deine Tage wieder schöner.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende ( und noch 70 rauchfreie Jahre )
Tag 70
Heute habe ich für mich einen besonderen Meilenstein erreicht.
70 Tage rauchfrei, also 10 Wochen ohne Nikotin, Rauch und Teer.
Ich hätte das nie gedacht vor 71 Tagen. Ich habe es mir absolut gewünscht, dass ist klar. Aber geglaubt, dass ich es bis hier hin schaffe, hätte ich es vermutlich nicht.
Heute sieht die Welt natürlich ganz anders aus. Die 70 Tage waren ereignisreich, haben sich einerseits so gezogen wie Kaugummi (die längsten 70 Tage in meinem Leben), andererseits sind sie wie im Flug vergangen. Ich hatte mit depressiven Verstimmungen zu tun, blöden Zigaretten-Gedanken, Angstgefühlen uvm.
Heute habe ich diese Gedanken manchmal immer noch. Das Verlangen ist definitiv noch da. An manchen Tagen ist es noch sehr prominent. Da meldet sich Nervi den ganzen Tag über hinweg alle paar Minuten mal bei mir. An anderen Tagen ist es nur Vormittags, Nachmittags oder Abends da. Und es gab auch schon Tage, da war ich komplett suchtlos. Das waren wirklich tolle Tage.
Ich habe mittlerweile ganz gut gelernt, damit umzugehen, wenn das Verlangen da ist. Ich lenke mich ab, beruhige mich innerlich, dass es bald vorbei gehen wird (auch wenn ich zugegebenermaßen da manchmal auch dran zweifle ) oder gehe an die frische Luft.
Ich freue mich darauf, dass ich in einem Monat die Keksdose erreiche und bin zuversichtlich, dass die Intervalle immer kürzer werden. Wachsam bleibe ich natürlich immer, denn ich weiß, dass eine Zigarette ausreichen würde, damit ich wieder süchtig wäre. Aber das ist ok. Ich entscheide einfach jedes Mal neu, dass ich jetzt gerade nicht rauche. Denn der Moment gerade ist sowieso der einzige Moment, den wir beeinflussen können.
Julia
Toll wie das geht.
Du machst das super.
Wir machen das super.
Wir wollen nicht mehr süchtig sein!
Wir wollen leben.
Wir werden leben!
Julia!
Du auch....wir alle auch!
Gute Nacht
Liebe Julia,
Du machst es super richtig - das Nichtmehrrauchen mit etwas Positivem zu verbinden. Das wird Dir hoffentlich helfen, wenn Nico wieder ...
Angst brauchst Du vor dem Scheißkerl keine zu haben - nur Wachsamkeit ist angesagt, wenn er wieder seine Stricjke auslegt. Um die Tage 70-90 können noch mal Attacken kommen (die 3 Monate aus 3-3-3 - die Nornikotinattacken). Da kann es sein, dass Du noch mal richtig tapfer sein musst.
Von daher genieße jeden rauchfreien und schmachtarmen Tag und bleib stark!
Ciao, Frank