Rauchfrei - komme was wolle
Hallo Julia
Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass die Angst ein großer Faktor ist.
In erster Linie, weil ich auch mächtig Horror bei der Vorstellung hatte nicht mehr rauchen zu dürfen /können /sollen.
Ich habe auch sehr lange gehadert und gezetert, dass ich die letzte Zigarette verschlafen habe
Das fand ich richtig gemein.
Mir hat es sehr geholfen in kleinen Abständen zu denken. Und das ich hierher gehöre und nicht allein bin.
Und 967 andere Dinge, die ich aufgefahren habe
Naja. Was ich sagen wollte, gib nicht auf. Bleib hier mit im Forum, lese dich immer wieder ein und ich glaub ganz fest, du wirst irgendwann wieder starten.
Bis dahin ein wenig Ruhe und Gelassenheit
Liebe Grüße
Ulrike
Hallo Julia
Schön, das du ein Lebenszeichen schickst.
Du beschreibst heftige Reaktionen, wenn du an einen neuen Ausstieg denkst. Dein Suchtgedächtnis fürchtet sich. Es kennt den Zustand des Entzugs. Das will es nicht noch einmal erleben.
Ich habe über 25 Jahre mit einem neuen Versuch gehadert. Das war keine gute Idee.
Dein Ziel im nächsten Sommer ist viel besser.
Ich schicke dir ein paar Grüße aus Berlin.
Herzlich Klaus
"
Woher kommt eigentlich das Craving? Was passiert in unseren Gehirnen bei einem Rauchstopp?
Unser Chat Experte und Lotsen Mentor hat das vor kurzem auf unsere Bitte hin mit einfachen Worten beschrieben.
Ich zitiere (mit abgeänderten Satzzeichen): „Hirnstoffwechsel Nikotin. Nikotin macht physisch und psychisch abhängig. Entscheidend für die physische (körperliche) Abhängigkeit ist die Bindung von Nikotin an spezielle Bindungsstellen, die nikotinergen Acetylcholin Rezeptoren (nAChR) im Gehirn.
Dies stimuliert die Freisetzung mehrerer Botenstoffe. Das dadurch ausgelöste Wohlgefühl fördert weiteren Nikotinkonsum“...
„Durch wiederholten Konsum von Nikotin werden im Gehirn vermehrt nAChR gebildet. Dieser Überschuss an Rezeptoren verursacht während eines Rauchstopps Entzugserscheinungen wie Reizbarkeit, Antriebslosigkeit, Bedrücktheit, innere Unruhe und Angst, sobald eine bestimmte Anzahl von Rezeptoren nicht mehr besetzt ist.
Entzugserscheinungen sind Gegenreaktionen aufgrund der abrupten (Rück-)Umstellung des durch das Nikotin künstlich veränderten Hirnstoffwechels.“
Hier im Forum geht folgendes Bild dazu um: Die Rezeptoren kann man sich als Münder vorstellen, die im Entzug nach ihren Schnullern schreien. Je mehr geraucht worden ist, desto mehr Rezeptoren (Münder) schreien nach den Botenstoffen (u.A. Dopamin). Das was wir im Körper spüren als Craving, als Ziehen, als „da fehlt etwas“, das ist das Geschrei der Münder nach ihren Schnullern. Laienhaft ausgedrückt. "
Liebe Julia,
du hast so Recht. Beim Entzug erfolgt der Rückbau der zuviel angelegten Rezeptoren. Doch es gibt so viele Möglichkeiten, die Entzugserscheinung zu dämpfen, sie aushaltbar zu machen.
Habe dir mal den (größtenteils zitierten Text) zu diesem Thema eingestellt, den ich sehr gerne verwende weil ich ihn für sachlich richtig und doch auch leicht verständlich halte.
Sehr gefreut habe ich mich über dein Lebenszeichen, denn das bedeutet, dass das Thema in dir weiterarbeitet. Genauso finde ich dein "Leider rauche ich immer noch" sehr bezeichnend. Ich habe immer wieder Anläufe genommen zu meinem Rauchstopp und zum Schluss hin es ganz oft probiert. erst als ich hier ins Forum eingestiegen bin hat es geklappt. Die Gemeinschaft und das rauchfrei Programm der BZgA, gerade auch die Broschüre, sind so hilfreich!
Ich wünsche dir sehr, dass auch bei dir bald der Groschen auf Dauer fällt. Mein erstes Wohnzimmer hieß: Wie auf Dauer rauchfrei bleiben? Ich glaube fest daran, dass auch du Antworten findest zu dieser Frage, Antworten, die zu dir persönlich passen.
Liebe und daumendrückende Grüße
Andrea
Ich schicke mal ein kleines Lebenszeichen und nehme es zum Anlass, mal den aktuellen Stand und meine Gedanken bzgl. des rauchens /nicht mehr rauchens in mein WZ/Tagebuch zu schreiben:
Leider rauche ich immer noch. Es normalisiert sich mental alles nach ein paar schwierigen Monaten aktuell wieder bei mir und ich traue es mir gerade nicht zu, aufzuhören.
Aber an meinem Plan hat sich nichts geändert: Nächsten Sommer im August bin ich wieder rauchfrei. Wann genau ich aufhöre, muss ich dann sehen. Gerade hat das für mich keine Relevanz bzw. ich konzentriere mich auf andere Dinge.
In letzter Zeit ist mir nochmal vermehrt aufgefallen, wie sehr ich mich 10 Jahre verarscht habe. Auch im Vergleich zu meiner rauchfreien Zeit. Rauchen / Nikotin ändert gar nichts und wenn dann nur vermeidlich. Das einzige, was es macht, ist den Dopaminhaushalt so zu beeinflussen, dass es einen emotional erstmal ein paar Monate ausnockt, wenn man aufhört. Diese ganzen Sachen mit "Rauchen beruhigt", "Mit Rauchen connected man" etc., ist zu 90 % großer Bullshit. Eher merke ich, wie meine mentale Situation (z. B. wenn ich gerade in dem Moment Panik verspüre) durch das rauchen aktiv schlimmer wird. Mein Puls schießt hoch und eigentlich beruhige ich mich nur, weil ich halt den Raum verlasse oder mich ablenke. Rauchen selber ändert daran nichts, außer mir künstlich dopamin in den Kopf zu pushen, an rezeptoren, die sonst gar nicht da wären. Wenn man nicht raucht, hat man viel weniger dieser Rezeptoren und kann die übrigen viel schneller mit anderen Dingen füllen (wie Atemübungen).
Ein wichtiger Gedanke, den ich aufjedenfall bei meinem nächsten Rauchstopp im Kopf behalten möchte.
Bis bald
Julia
Hier war ich schon etwas länger nicht mehr. Julia wohl auch nicht. Das werte ich als gutes Zeichen, dass Nichtmehrrauchen für sie normal geworden ist und sie sich auf ihr Leben und das Studium konzentrieren kann.
Stimmt's Julia? - ich wünsche es dir sehr
Hallo Julia!
Glückwunsch zu 333 Tagen.
Ich mag die Zahl total gerne und freu mich gerade sehr für Dich!
Liebe Grüße!!
Liebe Julia,
deine ganz lieben Grüße sind angekommen und ich habe mich sehr darüber gefreut !
Ich wünsche dir einen schmachtfreien Sonntag und ein paar Sonnenstrahlen, die durchblitzen !
Liebe Grüße,
Birgit
Hey,
Wie lieb dass fu dich meldest. Ja fue letzte Woche war mal wieder schwerer, damit ist wohl immer mal zu rechnen. Dir scheint es ja auch manchmal ähnlich zu gehen.
Aber zur Zeit handhabe ich es wie du. Ich ignoriers und lenk mich ab.
Denke mit der Zeit wirds auch wieder leichter.
LG
Jemi
Hi Julia
Schön, von dir zu lesen.
Wir sind weit gekommen und es wird weiter gehen.
Im August müssen wir uns alle hier versammeln. Darauf freue ich mich sehr.
Es wird immer so sein, das sich das Suchtgedächtnis ab und zu meldet.
Aber ich denke auch, was soll's. Es wird eine Erinnerung. Wie wir uns an unsere Pubertät Pickel erinnern. Die will ja auch niemand mehr haben.
Eine schöne Woche für dich.
Klaus
Tag 269
Ich habe es gerade schon in den August-Zug geschrieben, ich bin sehr happy rauchfrei, aber manchmal piekt mich die Sucht / Nervi dann doch nochmal in letzter Zeit mit Rauchgedanken.
Liegt wahrscheinlich an der sommerlichen Jahreszeit und an den alten Gefühlen die damit verbunden sind. Plus rauchen war nunmal 10 Jahre ein Teil meines Lebens und es ist ok, dass man manchmal Gedanken daran hat. Und selbst wenn die nicht immer extrem negativ sind, ist es ok für mich. Gedanken sind ja Gedanken und keine Tatsachen.
Sie verfliegen meist direkt wieder bzw. konzentriere ich mich einfach auf etwas anderes. Ich finde für 10 Jahre rauchen ist das trotzdem eine gute Situation aktuell, ich setze mich da nicht unter Druck. Irgendwann werden sie schon fast ganz weg sein. Und selbst wenn nicht ist das gerade so entspannt aushaltbar, da mache ich mir keinen Kopf