Rauchfrei in den Sommer- Junizug 2020
Hallo,
Habt ihr trotz Abstandsgebot noch einen freien Sitzplatz?
Mein Name ist Thomas, 38 Jahre. Habe im Alter von 17 bis 22 Jahren geraucht. Dann wieder von 32 bis 36. Und vor einem halben Jahr hauptsächlich stressbedingt wieder angefangen.
In dem letzten rauchfreien Jahr hab ich durchaus die gesundheitlichen Verbesserungen wahrgenommen: Meine Nase war nicht mehr zu, meine Frau konnte besser schlafen mangels schnarchen, ich konnte durchatmen, hab weniger gehustet und weniger Kopfschmerzen.
Das möchte ich gerne wieder haben und verrauche bis morgen meine hoffentlich letzte Packung.
Ich hätte natürlich auch auf den Julizug warten können. Da ich aber keine neue Packung mehr kaufen möchte, hab ich mich entschlossen, gleich morgen bei euch zuzusteigen.
Ach ja, Familie und Freunde wissen noch nix davon. Möchte mich nicht rechtfertigen müssen, wenns eventuell doch nicht klappt.
Wünsche euch ein schönes Wochenende.
Hallo ihr Juni-Zügler, ich freue mich immer sehr, hier durch den Zug zu laufen und "meine fleißigen Schäfchen" beim Aufhören zu beobachten. Ihr macht das so richtig gut. Irgendwie miteinander, aber jede und jeder für sich. Das muß ja so sein, weil halt alle anders gestrickt sind. Ausgegebenem Anlass noch einmal das Thema: Ausrutscher.
Im Laufe des langen und manchmal wirklich zermürbenden Entwöhnungsprozesses kommt für fast jeden der Moment unmittelbar versucht zu sein zu rauchen.
Bei mir war es damals im Urlaub, mein erster rauchfreier Urlaub als Erwachsene, wo wir den 15. von meinem nun fast 17-jährigen feierten und zwei Bekannte, Raucherinnen, die Schachtel herumreichten.
Beinahe automatisch, sprich selbstverständlich, nahm ich eine Zigarette. Ich hatte halt etwas ganz einfach so gemacht wie immer. Mein Göttergatte hat mir die Zigarette sofort weggenommen. Aber ich glaube wäre er nicht gewesen, ich hätte die geraucht.
Was dann gewesen wäre, keine Ahnung...
Es ist also, sehr wahrscheinlich, dass wir uns gerade am Anfang immer wieder in Situationen wieder finden,in denen wir sonst geraucht hätten.
Ich habe mich sehr oft dabei erwischt, wie ich im Auto eine anzünden wollte und schon in meiner Handtasche kramte. Ganz automatisch. Da war natürlich nichts mehr drin, aber trotzdem. Alles so halb automatische Prozesse.
Vielleicht mögt ihr ja mal erzählen, ob es euch auch schon Mal so ging und in welcher Situation.
Smran hat es ja schon gemacht und genau das Richtige daraus gezogen.
Wie ist es mit euch Anderen?
Erzählt doch mal...
Eine gespannte Heike
Hallo @all, ich wünsche einen schönen Tag,
es kam die Frage nach Belohnungen auf, die wir uns alle regelmäßig gönnen sollten. Und da habe ich noch einen Link für euch, denn es gibt im Forum einen Thread, der sich damit beschäftigt:
http://www.rauchfrei-info.de/community/forum/?tx_mmforum_pi1%5Baction%5D=list_post&tx_mmforum_pi1%5Btid%5D=7592&tx_mmforum_pi1%5Bsword%5D=Schatztruhe#pid445082
Wer Lust und Zeit hat, kann ja mal reinlesen. Ich finde es allemal interessant, was da an Schätzen zusammengekommen ist.
Liebe Grüße Heike
Hi,
heute ist Tag 22. Ich denke zwar das eine oder andere Mal an eine Kippe, aber wirklich ein Problem hab ich nur selten. Klar muss ich auch 4-5 mal am Tag den Schmachter für 30 Sekunden weg atmen aber ich bin dabei nicht traurig oder in Gefahr eine Rauchen zu wollen. Ich weiss das es dazu gehört und atme das einfach weg.
Spannend war in der letzten Woche die Ankündigung, dass wir nächsten Freitag ein Grillen machen in der Firma (ich arbeite im Home Office und etwas weiter weg vom HQ). Ich hatte mich gleich gefreut, Kollegen, Bier und Kippen.... dann ist mir eingefallen, dass ich ja nicht mehr rauche. Da ist mir tatsächlich eine Traurigkeit überkommen und ich hatte plötzlich nicht mehr so große Lust. Dieses Ereignis zeigt mir, dass ich mich zwar gut fühle im Prozess, aber definitiv immer höllisch aufpassen muss, dass ich das nicht versaue.
Da ich gleich am 1. Tag mit dem Laufen angefangen bin, nehme ich auch aktuell nicht zu. Ich habe mich jetzt innerhalb von 4 Wochen auf 45 - 60 Minuten pro Laufeinheit gesteigert. Da will ich auch bleiben, jetzt geht es nur darum jedesmal etwas weiter zu kommen in der angegebenen Zeit.
Bis Bald
Eddie
SmoSa schrieb:
"Aber ich habe jetzt den Tipp bekommen, mich an den Belohnungen zu erfreuen, die sich durch das Nichtmehrrauchen nach und nach von selbst einstellen werden (Gesundheit, Fitness, Wohlbefinden etc.); dieser Ansatz gefällt mir sehr gut."
Die Idee finde ich auch super.
Was mir noch einfällt sind so Kleinigkeiten: zum Beispiel hören wir morgens meist Radio und ich habe seit der rauchfreien Zeit einfach mal den Sender gewechselt. Vorher "MDR Kultur", also viel Klassik, Liedermacherkram, Reportagen, Essays und nun "MDR Sachsen-Anhalt", quasi fast das Gegenteil: so viel 80er Jahre Musik. Das hat mich schon abgelenkt, weil ich viele der Lieder lange nicht gehört habe und mein Kurzer findet es witzig. Für immer werde ich den Sender wohl nicht hören, aber es war gerade in den ersten Tagen eine Ablenkung.
Und heute Morgen hatte ich die beste Motivation ever: mein Sohn hat mir gesagt, er fände es toll, dass es morgens irgendwie stressfreier läuft. Klar, zum Einen spart das Nichtrauchen Zeit ein, zum Anderen fühle ich mich (bis auf die noch schweren Abendstunden) tatsächlich irgendwie entspannter.
Wie geht es euch im Moment?
So, einen schönen Tag wünsche ich euch noch und: heute wird nicht geraucht.
LG Mela
Huhu SmoSa.
Dein Frage war:
Wie ist das bei euch? Womit motiviert bzw. belohnt ihr euch?
Ich muss zugeben, in den ersten sieben Tagen habe ich es mir mit Belohnungen leicht gemacht: ich habe meiner Schwester Geld gegeben und sie sollte für mich sieben kleine Überraschungen kaufen, die ich jeweils abends bekam, wenn ich einen Tag lang rauchfrei war. Das hat meine Motivation (und wahrscheinlich auch ein bisschen der Stolzgedanke, weil sie nach 20 Jahren rauchen auch den Absprung geschafft hat) gestärkt.
Tagsüber habe ich kleine Motivationen, wie etwa ein Eis essen, neue Teesorten etc. Wenn ich eine Aufgabe für die Uni fertig habe, schaue ich mir die Fotos von einer Ferienwohnung im Harz an (dort fahren wir Ende Juli hin). Ansonsten staffele ich mir Ziele nach erreichten Tagen: Zum Beispiel morgen, wenn 10 Tage geschafft sind, gönne ich mir was in der Stadt, vielleicht ein neues Oberteil, was ich so finde.
Ich schaue jeden Tag auf meine bisherigen rauchfreien Tage, das motiviert mich auch und baut mich auf.
Aber: ich denke noch nicht, dass es super ist, dass ich nie wieder rauche. Ich denke immer nur: heute rauche ich nicht, was danach kommt, weiß noch keiner. Das nimmt mir persönlich den Druck und auch ein wenig die Angst.
LG Mela
Hallo Heike, Lydia und auch alle anderen hier im Junizug!
Danke, dass ihr da seid. Danke für die Tipps und aufbauenden Worte durch die Schaffnerinnen, aber auch danke für die positiven und negativen Berichte aller Gleichgesinnten, die mir das Gefühl geben, nicht allein mit der Situation zu sein.
Samstag und Sonntag fiel es mir sehr leicht nicht zu rauchen, weil ich krank im Bett lag. Ich hab mich sogar gefreut, weil ich früher trotzdem, wenn auch wenig, geraucht hätte und es mir nun mit Zigaretten wohl noch schlechter gegangen wäre als ohnehin schon.
Heute hab ich mir eine WickDaymed "gegönnt" (ich bin alleinerziehend, da muss der Alltag trotz Krankheit laufen) und zack: mir geht es körperlich besser, aber die Schmacht und die Gedanken an Zigaretten sind seit zwei Stunden wieder da (also genau seit der Zeit, seit der Kurze im Bett liegt).
Insgesamt ist aber schon vieles besser geworden, die Konzentration steigt, das Thema Müdigkeit und Antriebslosigkeit war bis zur Erkrankung erstaunlich gut und die Gedanken an das Rauchen werden weniger.
Das soll für heute reichen. Ich wünsche allen weiterhin viel Kraft und Durchhaltevermögen.
LG Mela