Rauchfrei die x-te
Gerade habe ich ein altes Foto mit einer Zigarettenschachtel gesehen und mich an meine Posts hier erinnert.
Das sind jetzt fast 5 Jahre.
Auf Seite 50 habe ich dann den Post gefunden – ich dachte mir ich hole ihn mal hoch, zum einen als kleines eigenes Schulterklopfen und auch um Mut zu machen.
Ich wünsche allen aktuell Leidenden alles Gute und viel Durchhaltevermögen und Grüße die Mitschmachtenden von damals. Hoffentlich bis in 5 Jahren.
Hallo Klaus,
also da kann ich mich Herta nun anschließen und Dir danken, daß Du Deine Gedanken und Motive so mit uns teilst. Ebenso dafür, daß Du Dich hier weiterhin einbringst - zumal Du ja andeutest, daß es Dir ab und zu ein Flashback in Deinen eigenen Ausstieg und Deine Sucht verschafft. Das finde ich ganz ganz stark von Dir. (Dennoch in dem Zusammenhang nochmal: Du brauchst Dich wegen gar nichts schlecht fühlen, auch nicht, wenn Dir jemand schreibt, Du jedoch nicht präsent bist. Wir sind alle freiwillig hier und dasselbe gilt für Dich.)
Bemerkenswert finde ich Deine Einlassung, daß bei der Auseinandersetzung mit dem Thema ein bißchen Rauchlust aufkommt. Dazu fallen mir noch ein paar Gedanken ein. Einmal möchte ich Dir sagen, daß es durchaus möglich ist, daß Du auch ohne die Auseinandersetzung mit Deiner Raucherkarriere (oder der anderer) ab und an noch so ein wenig Gelüst verspüren könntest. Du bist jetzt ein knappes halbes Jahr rauchfrei - so lange ist das schon bei Dir? Das ist eine wahrhaft stramme Leistung! Aber geraucht hast Du um ein vielfaches länger, und das bekommt man nicht in einem halben Jahr so ganz rückstandsfrei aus den Knochen. Dann und wann meldet sich die Sucht schon noch und fragt hinterlistig an. Und das wird sie auch immer mal - es wird zwar noch viel seltener und leiser in der Zukunft, aber vorhanden. Also möglicherweise wäre dies so oder so der Fall.
Daß Du Dich hiervon trotzdem nicht davon abhalten läßt, hier zu posten zeigt jedoch, daß Deine Rauchfreiheit auf sehr stabilen Beinen steht - herzlichen Glückwunsch! Letztendlich arbeitest Du ihr auch in die Hand: Nach wie vor stärkt Dich jeder ausgesessene Schmachter und schwächt die Sucht. Zu Deinem Mut und Deiner Entschlossenheit, Deine Sucht trotz der Erinnerung an Deinen eigenen Ausstieg auf diesem Wege zu beackern, kann ich Dir ebenfalls nur gratulieren.
Was ich Dir jedoch unterschreibe, ist der Durchhaltewillen aufgrund der Gemeinschaft hier. Ich hab mir auch das eine oder andere Mal gedacht, Mensch, so viele hier halten durch, so viele hier helfen, da kannst Du es jetzt nicht bringen auszuscheren. Egal wie die Community hilft - es ist einfach hilfreich, wenn man nicht allein aufhören muß.
Nochmals vielen Dank für Deinen schönen Beitrag Klaus, und auch für Deinen Wunsch, Dich einzubringen. Du siehst ja, Du bist durchaus erfolgreich damit.
Herzlich grüßt Dich
Lydia
Hallo Klaus,
herzlichen Dank für Deine Worte . Es ist immer wieder schön wenn sich jemand öffnet und sagt, dass auch er/sie Probleme haben. "Nicht nur die nächste nicht zu rauchen" sondern dass sich ganz andere Probleme auftun, die wir in der Vergangenheit umnebelt haben. Diese Dinge lebt man doch meisten mit dem Partner aus.
In meiner Geschichte habe ich nicht erwähnt, dass auch bei meinem jetzigen Rauchausstieg mein Mann mit von der Partie ist. Dieses mal ist es ganz anders... mein Mann hat aus gesundheitlichen Gründen aufgehört und hat sich vom Kopf her ganz anders auf die Rauchfreiheit eingestellt (oder ehrlich gesagt ich weiß es nicht - er spricht nicht darüber).
Er kann nicht verstehen, dass es mir schwer fällt. Nach 40 Jahren Ehe stelle ich fest, wir kennen uns nicht wirklich.
Trotzdem mache ich mir immer wieder bewusst, es ist nicht mein Mann dafür verantwortlich, wenn es mir immer wieder so mies geht. Es ist diese scheiß Sucht
Deshalb bin ich sehr froh, dass ich hier im Forum immer wieder auf Menschen treffe, die Verständnis haben.
Nochmal Danke und wir lesen uns!
Liebe Grüße
Herta
Hallo Lydia,
Ich freu mich von Dir zu lesen. Es faellt mir bei dir wie auch bei den anderen Lotsen auf wie viel Engagement und Zeit Ihr fuer diese Gemeinschaft aufbringt. Danke dafuer.
Dass habe ich schlecht ausgedrueckt - es ist keine Belastung in dem Sinne, eher eine Erinnerung an die eigenen Probleme und die Zeit des Ausstiegs, da kommt dann auch mal so ein bisschen eine Lust auf. Aber wenn ich meinen Anteil einbringen kann indem ich jemanden bestaerke oder auch abschrecke, dann ist dass gut. Es ist ja ein Forum und das lebt von der Gemeinschaft. Auch wuerde ich mich nicht gut dabei fuehlen wenn ich z.b, sehe dass du hier bei mir ins Thema schreibst und ich verschwinde dann einfach so sang und klanglos.
Abgesehen davon muss ich sagen dass ich es schoen finde dass Menschen hier so freundlich aufeinander treffen. An vielen Stellen im Internet wo diskutiert wird tobt ja ein Kleinkrieg der Meinungen. Einer hat mehr recht als der Andere und icht zu selten zerlegt sich ein Gespraech oder Diskussion schon nach kurzem in ziellosen Streitigkeiten Auf dieser Plattform wo die Menschen eigentlich am angespanntesten sein muessten und die Nerven am meisten blank liegen sollten, begegnet man sich respektvoll und hoeflich.
Die einen brauchen Hilfe mit dem belastenden und oft auch recht persoenlichen Thema und andere erkennen sich in den Geschichten wieder und koennen etwas beitragen. Das ist eine gute Sache, da moechte ich mich einbringen.
Ausserdem verpflichte ich mich den Menschen gegenueber auch ein bisschen, wenn ich aktiv bin. In einer schwachen Situation kann dieses Gefuehl der Verpflichtung das Zuenglein an der Waage sein, dass ich vernuenftig bleibe und mich besinne. War es bestimmt auch schon.
... und zwar mit Fug und Recht klopfst Du Dir auf die Schulter!
Guten Tag Klaus,
vielen Dank für die Schilderung Deiner jüngsten Erlebnisse. Ich denke, die Reflexion und Selbstwahrnehmung hilft uns dabei, auch langfristig rauchfrei zu bleiben. Ich kann mich auch an eine Aktivität mit Rauchern erinnern, nachdem ich einige Zeit rauchfrei war. Mein Hals war rauh, mein Kopf schmerzte, meine Kleider rochen nicht gut und ich war einfach froh, selber den Ausstieg geschafft zu haben. Auch die Wahrnehmung anderer Raucher kann helfen, wenn man sie husten hört, die Ausdünstungen riecht und die gelben Flecken an Zähnen und Fingern sieht - und sich denkt, na also so möchte ich nie mehr wahrgenommen werden.
Natürlich kommt in Situationen wie gemeinsamen Unternehmungen mit Rauchern die Sucht gerne nochmal um die Ecke und fragt so leise an "na? Wie wäre das mit uns beiden nochmal? Mal eine...???" Damit müssen wir auch künftig leben, das haben wir uns mit unserer Sucht nun mal leider eingekauft, dieses Suchtgedächtnis, das immer mal wieder ganz kurz erwacht. Doch wie Du ja selber schon beobachtet hast, werden diese Anfragen leiser, seltener und einfacher abzuwenden. Wir dürfen nur dem Irrglauben nicht aufsitzen, daß eine schon mal ginge, denn das ist nicht der Fall. Diese eine würde das Suchtgedächtnis vollends wieder aufwecken. Aber wenn Du das künftig im Hinterkopf behältst, wird es auch weiterhin keine Schwierigkeit mehr sein zu widerstehen. Im Gegenteil, es dürfte im weiteren Verlauf sogar noch leichter werden. Ich freu mich mit Dir und für Dich, daß Du so gut aus der Raucherkarriere herausgekommen bist!
Was die Aktivitäten hier angeht: zu einer Belastung oder Verpflichtung sollen diese natürlich nicht werden Klaus! Jeder darf und soll das Forum so nutzen, wie es ihm gut tut. Wenn dies nach abgeschlossener Entwöhnung für Dich nur noch bedingt oder nicht mehr zutrifft, so brauchst Du Dich nicht dazu verpflichtet fühlen. Wir freuen uns über jedes Hallo, auch über ein sporadisches. Manche steigen dann auch hier aus, um die letzte Brücke zum Rauchen abzubrechen - wenn es die Empfindung des Betreffenden ist, ist es der richtige Schritt! Also Klaus, Du darfst hierbleiben, schreiben oder nicht schreiben, so lange Du möchtest - ganz wie es Dir entspricht. Fühle Dich da ganz frei. Auch wenn ich mich über jede Meldung freue
Weiterhin viel Spaß und viele positive Erlebnisse und Empfindungen beim Nichtmehrrauchen wünscht Dir
Lydia
So, ich mach mal wieder kurz Piep . Die letzten 3 Tage hatten wir einen rauchenden Kollegen zu Besuch, natuerlich mit gemeinsamen Unternehmungen unter Tags als auch gemeinsamer Abendgestaltung, Essen gehen, Bars und Nachtleben.
Das war schon etwas haerter manches mal und waer noch vor 2-3 Monaten vermutlich eine echte Haerteprobe geworden aber die Schmachter die sich gelegentlich gezeigt haben vergingen. Die gemeinsame Zeit war schoen und wenn ich sein husten und keuchen gejoert habe, tat er mir leid. Jetzt, nach 3 Tagen, bin ich verschleimt im Hals. Heftig was man auch als Passivraucher abkriegt. Aber, ich bin ein bisschen stolz auf mich und klopf mir also selbst eine Runde auf die Schulter .
Ja, ich bewundere die Lotsen und generell die Menschen die sich laenger auf der Plattform aufhalten. Mir faellt dass naemlich auch auf, dass ich wieder ein wenig vermehrt ans rauchen denke, wenn ich auf der Plattform hier herumgestromert bin.
Was so hilfreich am Anfang ist, dass man sich austauschen kann, wird spaeter fast ein wenig zur Belastung, weil man an dass was man zu meiden versucht erinnert wird. Daher mein Kompliment den Langzeitaktiven und den Lotsen.
Aber, an alle frisch gebackenen die auf meinen Thread hier stossen: Nur Mut, es geht. Die ersten paar Tage sind heftig, die ersten paar Wochen fordernd aber auch der Spuk hat ein Ende. Es kommt der Moment wo alles wieder leichter wird. Ich bin jetzt bei ca 5 Monaten (mann wie die Zeit vergeht) und kann sagen dass das Leben zu 99% so ist wie vorher nur Minus Zigarette. Und ich bin manchmal ein Stueck weit direkter, es fehlt quasi ein Vorfilter
Die Plattform hier tut einen wertvollen Dienst, gerade in der harten Zeit wo die Neveren verrueckt spielen. Auch spaeter ist es immer wieder eine guter Erinnerung nicht wieder rueckfalleig zu werden und der Counter ist ein schoener Motivator, man ist doch immer wieder auch ein bisschen stolz. Man hat so eine kleine Sache fuer sich selbst erreicht Was sind am Anfang die Tage gekrochen und was hat man sich von Tag zu Tag und Woche zu Woche gekaempft.
Also, allen die die letzte ausgedaempft haben: Gratulation. Und in den harten Zeiten - Kopf hoch, dass wird.
Mensch Klaus,
ich freu mich _immer_, von Wegbegleitern zu lesen, aber ganz besonders, nach längerem von ihnen zu lesen, daß sie rauchfrei geblieben sind. Daß sie es so lang gemeistert haben!!! Ich freu mich mit und für Euch. Herzlichen Glückwunsch zum morgen dreistelligen Tageszähler! Bin hochbegeistert.
Die Achterbahnfahrt, die Du beschreibst, können Dir hier viele nachfühlen. Umso bemerkenswerter, daß Du diese mit Dir selbst ausgemacht hast. Auch die Raucherträume können viele hier bestätigen (u. a. ich selber und mein letzter ist noch nicht mal lange her!). Erstaunlich ist und bleibt, wie real sie sind und auch noch nach Jahren bleiben. Kommt bei mir möglicherweise daher, daß ich mich nach wie vor mit dem Ausstieg befasse und auseinandersetze kraft meiner Anwesenheit hier, sonst hätten diese Träume wahrscheinlich aufgehört. Aber dass sie so plastisch sind, ist sicherlich ein Überbleibsel der Sucht, des Rauchergedächtnisses. Ich bin nicht besorgt deswegen, es bestärkt mich nur in meinem Wunsch, rauchfrei zu bleiben. Diese Macht über mich möchte ich dieser Sucht nie mehr einräumen.
Deshalb teile ich Deine Ansicht auch, wir Raucher, die aufgehört haben, werden keine Nichtraucher mehr, sondern sind Raucher, die nicht mehr rauchen. Das Suchtgedächtnis haben wir uns nun mal eingekauft. Aber die gute Nachricht ist: Wenn Du die besagte Hochmut nicht walten läßt, wirst Du es immer gut in Schach halten. Ich bin froh, daß Du das schon so siehst (ich persönlich habe dafür erst nochmal eine zweite Raucherkarriere gebraucht...)!
Nutze Dein persönilches Empfinden ruhig als Motivation, auch weiterhin nicht zu rauchen: Du erlebst Rauch als stinkend, als reizend? Gut, und willst Du solche Störfaktoren für Dein persönliches Wohlbefinden künftig selbst produzieren? Ich bin sicher, die Antwort ist Nein. Nutze Deine neu erworbene Ablehnung ruhig für Dich selbst.
Und ja, bleibe wachsam. Das ist überhaupt der beste Plan. Vielen Dank für Deine Meldung und den Statusbericht, hat mich echt gefreut! Bis zum hoffentlich nächsten Mal (und Du weißt ja, wenn's nichtrauchertechnisch nochmal brennen sollte, weißt Du ja, wo die Feuerwehr wartet - ich wünsche es Dir aber nicht, klar oder?) grüßt
Lydia
Ich muss mich da glaub ich mal selber korrigieren. Nicht Nicht Raucher sondern Ex Raucher oder Nicht mehr Raucher. Hochmut kommt ja bekanntlich vor den Fall und man muss wachsam bleiben.
Nachdem es eine ganze Weile her ist, hab ich mich gerade an das Forum erinnert und dacht mir es ist mal wieder an der Zeit ein Lebenszeichen zu geben. Ausserdem war ich neugierig was der Counter sagt und hab mich doch gefreut als ich nun 98 Tage gesehen habe.
Es geht mir viel besser, das Rauchen ist inzwischen doch ein Stueck weit weg. Ich haette es mir nicht gedacht aber emotional war dass eine Achterbahnfahrt.
Inzwischen bin ich doch wieder mein altes Selbst worueber ich recht froh bin, aber in den ersten zwei Monaten hats ein paar mal reingehauen - ja meine Herren. Aber ihr habt es ja ein bisschen mitbekommen. Wie es schon einige Leute geschrieben haben, es ist als wuerde man einen Nebel wegnehmen und mit Problemen viel direkter konfrontiert werden.
Und tatsaechlich, ich haets mir nicht gedacht dass mir das mal passiert aber ich hab vom rauchen getraeumt, Das war so real, das ich am naechsten Morgen komplett fertig war im ersten Moment, weil ich das Gefuehlt hatte versagt zu haben. Hat ein paar Minuten gedauert bis ich geschnallt habe, dass ich nicht geraucht habe.
Ich bin inzwischen wieder motiviert und kann mich auch wieder motivieren, dass ist super. Hat aber eine Weilte gedauert bis sich das normalisiert hatte. Sicher um die 2 Monate.
Schlafen tu ich auch wieder gut. Das Leben ist nun so gut wie vorher, eigentlich ein Eck besser und das ganze ohne Sucht. Zumindest meistens. Ab und an kommt ein Schmachter aber naja.
Unlaengst ein paar lange 6-10 stuendige Busfahrten mit nur einer Pause - natuerlich kein Thema.
Obwohl bei einer Busfahrt haet ich den Fahrer am liebsten eine reingehauen. Das war ein Nachtbus und da der wohl dachte das alle an Board pennen, hat er bei offenem Fenster in einem durch geraucht. Das hat vllt gestunken. Sagenhaft- ich denke der hatte ein besonders widerliches Kraut.
Besonders aufgefallen ist es mir auch wie abartig Zigaretten sind, als der Freund wo wir zum Haus und Hundesitting waren zurueck kam. Es wurde im Haus einen Monat nicht geraucht und der Gestank war verschwunden. Innerhalb einer Stunde nach der Rueckkehr hab ich im Wohnzimmer keine Luft mehr bekommen, weil sich natuerlich Kollegen zum begruessen eingefunden haben. Alles Raucher.
Wir mussten nach 2 Tagen (mit einem Vorwand) verfrueht abreisen, weil wir schlicht keine Luft bekommen haben. Ich habe keine Ahnung wie wir das frueher geschafft haben in Raucherkneipen zu setzten, selber ordentlich zu heizen und nicht dabei erstickt sind. Denn mir hats die Kehle zugeschnuert und am naechsten Tag war ICH heisser vom rauchen der Anderen im Haus.
So und morgen gehts in den Flieger fuer 4 Stunden, was als Nichtraucher kein Thema ist, Mann, ich glaub ich werd noch zum militanten Arschloch, hahaha.