Rauchen und Depression

Verfasst am: 11.09.2023, 09:46
Unbekannt
Entfernter Beitrag von gelöschtem Nutzer oder Nutzerin
Verfasst am: 09.09.2023, 14:28
Nie mehr rauchen
Nie mehr rauchen
Dabei seit: 09. 08. 2022
Rauchfrei seit: 781 Tagen
Beiträge: 1137 Beiträge

Lieber paul2.1.,

vielen Dank für diesen besonderen Erfahrungsbericht.

Für mich als noch nicht so lange rauchfrei eine sehr große und hilfreiche Unterstützung. Habe ich mit großem Interesse gelesen.

Dir weiterhin alles Gute auf deinem Weg.

Und liebe Grüße von Traudl

Verfasst am: 08.09.2023, 21:20
Paul-Eifel
Paul-Eifel
Dabei seit: 19. 07. 2023
Rauchfrei seit: 542 Tagen
Beiträge: 191 Beiträge

Hallo Namensvetter,

das hast Du sehr schön erklärt! Vielen Dank für Deinen Beitrag.

Einen grossen Glückwunsch zu Deiner Leistung beide Dämonen besiegt zu haben.

Respekt!

Viele Grüße
Paul

Verfasst am: 08.09.2023, 19:47
Lutzi2
Lutzi2
Dabei seit: 27. 08. 2023
Rauchfrei seit: Gestern
Beiträge: 338 Beiträge

Hallo Paul,

ich glaube auch eher an den glücklichen Nichtraucher. Vor allem Nichtmehrraucher, der Kraft draus zieht, seine Sucht besiegt zu haben. Dass Nichtmehrrauchen eher antidepressiv wirkt.

Lutzi

Verfasst am: 08.09.2023, 19:28
wesergirl
wesergirl
Dabei seit: 06. 09. 2019
Rauchfrei seit: 551 Tagen
Beiträge: 769 Beiträge

Lieber Paul!

Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich habe ihn sehr gerne gelesen.

Irgendwie triffst du den Nagel immer auf den Kopf.

By the way, Gratulation zu 1888 rauchfreien Tagen.



Gruß, Stine

Verfasst am: 08.09.2023, 14:10
Jule1455
Jule1455
Dabei seit: 15. 08. 2023
Rauchfrei seit: 497 Tagen
Beiträge: 36 Beiträge

Guten Tag Ihr liebe Nichtmehrraucher,

gerne möchte ich von meiner Erfahrung sprechen, ich bin 56 Jahre, habe mit 18 Jahren angefangen zu rauchen und vor fünf Jahren, erfolgreich mit Hilfe des Forums und der fantastischen Unterstützung der Teilnehmer:innen, meinen Rauchstopp begonnen und bis heute durchgehalten.
Seit Jahren hatte ich lange Phasen der Depression z.T. mit Medikamenten und Therapie, zwischenzeitlich kam Alkohol in immer größeren Mengen hinzu. Zwei Jahre vor meinem Rauchstopp war mir klar, ich muss meine Sucht in den Griff bekommen, sonst werde ich irgendwann alles verlieren. Die Erkenntnis, dass ich keine Kontrolle über mein Trinken und mein Rauchen habe erschreckte mich zutiefst. Ich entschied mich, zunächst den Alkoholentzug anzugehen, der erschien mir damals schwieriger und wichtiger, darüber möchte ich aber nicht schreiben, aber ich habe mich geirrt.

Zwei Jahre danach schaffte ich es endlich, das Rauchen aufzuhören. Dieser Entzug hat mich mehr Kraft, Zeit und Disziplin gekostet als ich vermutet hatte.
Während der Alkohol jeden Abend beendete und somit eher eine Angelegenheit im Privaten gewesen ist, hat mich das Nikotin durch den Tag begleitet. Rauchen ist die alltagstaugliche Sucht, gesellschaftlich anerkannt, überall gibt es Raucherpausen aber keine Trinkerpausen. "Ich geh mal eine Rauchen" ist im Job akzeptiert, "Ich geh mal einen Schnaps trinken" ruft sofort den Suchtbeauftragten auf den Plan.

Meiner Meinung nach sind Alkohol und Nikotin Stoffe, die eine Depression aufrecht erhalten, es sind Depressiva.
Der Tagesverlauf einer Sucht besteht aus dem an- und abfluten der Droge im Gehirn und den entsprechenden Gefühlsschwankungen. Wenn ich die Droge konsumiere, befriedigt sie ein Gefühl des Mangels und schafft mir Erleichterung der Symptome. Bin ich eine zeitlang (Minuten oder Stunden) abstinent, fällt der Nikotinspiegel ab und es verstärken sich die Symptome der Sucht wie z.B. Unruhe, Konzentrationsschwäche, Gereiztheit, ... und vor allem dem Gefühl der Leere im Gehirn, was für sehr viele fast unerträglich zu sein scheint.

Ich glaube es war Joel Spitzer, der in seinem Buch "nie wieder einen einzigen Zug" sagte:
"ein Raucher raucht nicht, weil er gerne raucht sondern weil er es nicht aushält nicht zu rauchen"

Seit ich nicht mehr rauche und trinke habe ich nicht mehr die Stimulation meines Gehirns durch eine Droge, (das mögen einige vermissen) aber vor allem habe ich nicht mehr das Gefühl des abfallenden Nikotinspiegels, mit all seinen negativen Begleiterscheinungen. Ich habe mich von meinem Suchtverhalten distanziert, sich daran zu gewöhnen war eines der schwierigsten aber lohnenswertesten Projekte meines Lebens.

Wenn das Rauchen uns Erleichterung verschafft, dann nur eine Erleichterung von Problemen, die wir ohne unsere Nikotinsucht gar nicht hätten. Es handelt sich also um die Behandlung der Sucht und nicht der Depession.

Seit meinem Rauchstopp hatte ich keine behandlungsbedürftige Depression mehr. Nicht nur die suchtbedingten Stimmungsschwankungen sind dadurch verschwunden, vor allem bestärkt es mein Vertrauen in meine Fähigkeiten ohne Drogen leben zu können.

"Die beste Droge ist ein klarer Kopf"
das soll Harald Juhnke mal gesagt haben.

Ich wünsche Euch allen viel "ich will ... " und "ich kann ..."
alles liebe von Paul



Hallo Paul,
vielen Dank für deinen Beitrag. Ich habe vor drei Wochen meinen ersten Rauchstopp gestartet und versuche mich seither mit dem Thema dieser Sucht und dem „Warum“ zu befassen, damit ich zu 100% Rauchfrei bleibe und auch bleiben will. Dein Beitrag hat mir hierbei sehr geholfen und umso länger ich über den Beitrag nachdenke, desto mehr Menschen fallen mir erschreckender Weise in meinem Umfeld ein, die Hilfe benötigen was Alkohol und Nikotin angehen.

Verfasst am: 08.09.2023, 12:55
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
Dabei seit: 16. 08. 2011
Rauchfrei seit: 4889 Tagen
Beiträge: 8295 Beiträge

Toller Beitrag, lieber Paul, und schön, mal wieder von dir zu lesen. Weiter so

Verfasst am: 08.09.2023, 12:05
Unbekannt
Entfernter Beitrag von gelöschtem Nutzer oder Nutzerin
Verfasst am: 06.09.2023, 09:46
Jutta M
Jutta M
Dabei seit: 16. 11. 2022
Rauchfrei seit: 762 Tagen
Beiträge: 835 Beiträge

Ich stieß beim Scrollen durch den Februarzug 23 auf folgenden Beitrag:

"Moin,
eure antworten habe ich gelesen und es scheint ja weitestgehend normal zu sein, auch nach mehreren Monaten noch Attacken zu haben.
Bei mir ist das jetzt leider ein Dauerzuststand, wobei ich heute das Gefühl habe, es nimmt etwas ab.

Ich muss dazusagen, dass ich wiederkehrend unter mittelgradiger Depression leide. Wer mal an einer Psychoklinik vorbeifährt wird feststellen, dass die Anzahl an Rauchern vorm Gebäude ungefähr genau so hoch ist wie in einer Lungenklinik ...

Was ich damit sagen will; Zigaretten bzw. Nikotin mögen der Teufel in Person sein, stinken, krank machen usw. Aber unbestritten fühlt man sich beim Rauchen kurzfristig gut. Es würden nicht 1 Milliarde Menschen rauchen wenn es nicht zumindest ein bisschen Spaß machen würde. Und wer eine depressive Phase hat, ist für diese 5 Minuten wo das Dopamin reinflasht einfach dankbar. Fast alle Menschen mit Depressionen rauchen, vor allem diejenigen die nicht therapiert werden rauchen Kette."


Der antidepressive Effekt des Rauchens ist besonders am Anfang spürbar, dann tritt schnell eine Gewöhnung ein. Man muss immer mehr rauchen, um diesen Effekt zu spüren, das ist der Teufelskreis.

Verfasst am: 30.08.2023, 21:08
Unbekannt
Entfernter Beitrag von gelöschtem Nutzer oder Nutzerin