Quit the Sh.t - The First Day

Hallo Choci,

ganz herzlich willkommen hier im Forum und Gratulation zu deiner enormen Motivation. Das liest sich einfach super und zeigt ganz viel Kraft, die du gegen unser aller Feindbild "Nico" aufbringst.

Mach das nur immer weiter so, dann hast du den Sieg für dich schon in der Tasche. - Die positive Stimmung ist sehr viel wert, denn schwächere Tage kommen von ganz allein. Da ist es enorm wichtig, dass die Grundstimmung überwiegend nach oben tendiert. (Bei deinem Namen kein Wunder, denn der ist doch bezeichnend für Glückshormone)

In diesem Sinne schicke ich dir mal ganz herzliche rauchfreie SonntagMorgenSonnenscheinFrühstückseiGrüße und halte dir die Daumen, dass dein Plan funktioniert.

Alles Liebe von Dagmar (heute Tag 282) [img]http://www.cosgan.de/images/midi/froehlich/b025.gif[/img]

Liebes Ich-will-nicht-mehr-Rauchen-Tagebuch

4. Tag
12:15Uhr
Zigaretten: KEINE
Kilo: definitiv mehr, traue mich aber noch nicht auf die Waage

Und wieder ist es soweit. Ich sitze hier nach viel zu wenig Schlaf, Choco Cappucino schlürfend (ich muss schließlich was für meine Farbe tun, kommt ja alles nicht von ungefähr - ausgiebiges Nu*****-Schoki-Aufstrich-Lecker-Schmecker Bad folgt heute abend ) vor meinem Nichtmehr-Rauchertagebuch und weiß wieder nicht wo ich anfangen soll. Die Eindrücke der letzten 4 Tage sind so unglaublich viele, dass es schwer fällt, diese etwas zu sortieren, abzuwägen und in Ordnung zu bringen.

Der Tag gestern lief noch besser als die Tage davor. Noch weniger Gelüste nach einer Zigarette, aber trotzdem waren Sie da. Ich habe es hinbekommen, diese Gelüste sofort im Keim zu ersticken. Meine Gedanken auf etwas anderes zu fokussieren und mich völlig abzulenken. Und -schwupps- ohne dass ich es mitbekomme, ist der Gedanke bereits verschwunden und das Gefühl nach einer Zigarette so gut wie erstickt.
ABER ich bin Realist. Ich weiß, dass ich im Moment froh sein kann, dass es so gut funktioniert und ich diese ersten 4 Tage mehr oder weniger problemlos hinbekommen habe. Ich weiß auch, dass es Momente und Tage geben wird, die nicht so leicht unter Kontrolle zu bekommen sein werden. Aber solange es so gut funktioniert freue ich mich natürlich darüber, dass meine schlimmsten Befürchtungen noch nicht wahr geworden sind.

Vor meinem Rauchausstieg habe ich mir ausgemalt wie es mir gehen wird, also meine Erinnerungen der letzten beiden Male genommen, diese mit dem Dramafaktor 5 Multipliziert, das Zickenprodukt zum Quadrat genommen, den Tränendrüsen- und Empfindlichkeitserwartungswert hinzugefügt und das alles um das Unausstehlichkeitspolynom erweitert. Raus kam eine ziemlich explosive Mischung, die mir doch einen klitzekleinen wenig Angst gemacht hat. (okay okay...ich habe einen leichten Drang zur Übertreibung, aber ich muss doch schließlich mit dem schlimmsten rechnen, oder etwa nicht?

Ich habe seit 4 Monaten einen neuen Freund, dieser Mann ist einfach toll, der absolute Kracher, wunderprächtig....ich bin verliebt *dahinschmelz* (Sandra....zurück zum Thema *sichselbstermahnt*. Er ist NICHTRAUCHER. Auch wenn er mir nie das Gefühl gegeben hat, dass es ihn stört dass ich Rauche "er hat mich schließlich so kennen gelernt", war für mich selbst völlig klar, dass ich diese Chance jetzt ergreifen muss. Aber wie erkläre ich meinen neuen Freund, der nie geraucht hat oder sonstige Süchte hatte, wie ich die nächsten Tage sein werde? Ich habe ihm also mein oben beschriebenes schlimmstes aller Vorstellungen Bild vermittelt und er ist nun beruhigt, weil doch alles ganz harmlos ist Sooo muss man das machen. Ich bin einfach gut :razz:

Ansonsten war der restliche Tag wirklich schön. Mein Knautschball immer an meiner Seite, wir zwei haben das schon gut durchgestanden. Aber ein Grillabend bei meiner Familie (die komplett Nichtraucher sind) erleichert natürlich, sich etwas zu entspannen.

Was mir auffällt ist, dass man zwischendurch unter Druck gerät...man weiß erst nicht genau warum. Erst beim zweiten dritten mal bin ich darauf gekommen, was für ein Druck das ist: Normalerweise hat man ja seine "RAucherrituale" zum Beispiel die nach dem Essen oder zwischen den Gängen.....dieser Druck war es der mich heimgesucht hat, ohne dass ich wusste, was das ist. Bis mir irgendwann kam, dass ich ja normalerweise raus oder ein Stück weggegangen wäre zum Rauchen. Oh das ist nicht leicht zu erklären. Ich hoffe, ihr wisst was ich meine. Ich fand die Erfahrung interessant erstmal gar nicht zu wissen, was einen da jetzt "stört" an einer einzelnen Situation. okay okay....das hört sich jetzt doch etwas zu konfus an...ich halte mal die Klappe

Heute, am Tag 4, folgt ein neues Experiment, darauf hat meine Mom mich gestern gebracht, als ich erzählt habe, dass ich den Balkon im Moment meide. ich habe diesen seit 4 Tagen nicht betreten, weil dort mein Rauchplatz war. Ich hielt es für besser erstmal einen großen Bogen darum zu machen, auch wenn ich bald mal die Pflanzen gießen sollte
Naja um auf den Punkt zu kommen, ich werde den Balkon zur Sudoku und Leseecke Umassoziieren (hey...das ist eine Neologie, oder liege ich hier falsch??? haaach ist das lustig).

Ich glaube, Umassoziieren wird mein neues Wort. Denn nichts anderes tun wir alle im Moment (Und weil wir das alles zusammen durchstehen, dürft ihr mein neues Wort natürlich auch benutzen - gibt es schon eine "NMR Neologien-Datenbank" hier im Forum? Ich glaube, es wird Zeit

So, dann werde ich mich mal an dieser suuuper schönen Tag machen und mich erstmal beim Putzen austoben. Danach kommt mein geliebter Balkon dran *ärmelhochkrempelt*

ich wünsche euch allen einen erfolgreichen und starken Tag heute !!!!!!

Bis morgen :razz:

Hallo Sandra,

wirklich seeehr schade, dass Du nicht mehr schreibst. War eine grosse Freude Deine täglichen Berichte zu lesen.

Vielleicht kannst Du ja zumindest mal wieder ein kleines Lebenszeichen abgeben?

Wäre super!

Liebe Grüsse

Claudia (Tag 107)

Liebes Ich-will-nicht-mehr-Rauchen-Tagebuch

8. Tag
08:30 Uhr
Zigaretten: KEINE
Kilo: - 1kg

Sehr gut
Und schon wieder.....same procedure like every morning ... ich erspare euch die Langfassung

Heute morgen, ja, heute morgen bin ich zum ersten mal mit einem Lächeln aufgewacht und mit dem Gedanken "mir gehts gut und so soll es bleiben". Ich hatte Energie als ich aufgestanden bin und mich fertig gemacht habe für den Tag, das ist was neues für mich. Auf jedem Fall hat es sich wirklich gut angefühlt, und fühlt sich immer noch gut an. Ich muss mich bei der NR-Family wirklich bedanken, dass ihr mich unterstüzt habt und mir auch den Kopf gewaschen (merci Klaus ).

Nachdem ich gestern das lang ersehnte AHA-Erlebnis hatte und mir so richtig an den Kopf gehauen habe *aua*, weil ich endlich kapiert habe, dass ich mich da in was reinsteiger, bin ich jetzt auf einem guten Weg würde ich sagen. Ich fühle mich sicherer und ich fühle mich gut.
Ich habe beschlossen schlechte Gedanken wirklich auszublenden und gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Erster Schritt war natürlich, raus aus meiner Höhle und zurück ins "Da Sein", wurde auch höchste Zeit. 7 Tage einigeln und zwei völlig daneben sein...das ist definitiv zuviel. Es ist viel zu gefährlich sich bei sowas selbst zu verlieren und nicht mehr man selbst zu sein..... nenene...GEGENANGRIFF !!!!!

Also erstmal Karibische Musik rein und den Merengue-Groove übernommen *tippditippidi* tanzend geputzt und die Staubwedel geschwungen, Fenster aufgerissen, Luft reingelassen gaaanz tief eingeatmet und das Leben gefühlt. Und glaubt mir, das Leben fühlt sich toll an. Man spürt förmlich, wie man langsam gefüllt wird mit Energie und Freude, wenn man ganz genau hinfühlt.
So, fertig geputzt, Merengue-Grooves raus, Hip-Hop Grooves rein und erst mal 70min. Workout gemacht und die Wutze rausgelassen. Jetzt hatte ich endlich wieder das Gefühl komplett ich selbst zu sein. Ich habe mich wieder gefunden. Dieses Workout war kein Spaß, glaubt mir man merkt doch immer wieder wie untrainiert man eigentlich ist aber durchgestanden und alles gut. Ich hatte ja noch was gaaaanz tolles vor mir:

---> meine erste Belohnung für 7 Tage rauchfrei stand gestern abend an, ein ausgieeeebiges Wohlfühl Bad. Also Madame Choci erstmal alles schön prepariert *mit einer riesen Vorfreude*, Kerzen aufgestellt, Guuut riechenden entspannenden Duschschaum rein *uuups, ein wenig zu viel - egal*, Telefone ausquartiert, ABs an und genüßlichst in dieses bunt leuchtende Wasser gleiten lassen. Wooooow, kann ich nur jedem empfehlen.
Kennt ihr es, wenn man sich so in die Wanne legt, das nur noch Augen und Nase raus gucken (okay...Beine auch, vielleicht auch der Bauch *hihi*) und man nur noch sich selbst hört? Das empfinde ich als Entspannung pur. Es war bombastisch.

Ich konnte gestern Energie und Kraft tanken für die nächsten Tage, was für mich sehr, sehr wichtig war. DAs gute der letzten Tage ist, ich kann beim nächsten Mal schnell gegenlenken, damit es mich nicht so mit reißt, wenn es mal nicht so gut geht. Natürlich wird es Tage geben die gut sind, die super sind, aber auch welche, die weniger gut bis katatstrophal sind. Aber genau darin liegt doch unsere Stärke, diese Tage zu überstehen in dem Wissen, dass wir in 1-2 Jahren stolz darüber lachen werden, wenn wir jemanden von unserem Rauchausstieg erzählen.

Und bis man an diesem Punkt angekommen ist, wird man weiter jeden Tag an sich arbeiten, um sich kämpfen, auf sich aufpassen, sich helfen und sich selbst beschützen. Und man weiß, dass man am Ende stolz und stark am Ende des Weges ankommen wird.
Das gibt mir Kraft, zu wissen, dass es am Anfang zwar hart und manchmal nicht lustig sein wird, aber dass es sich am Ende auszahlen wird. Für jeden einzelnen von uns.

Ich freue mich auf eine weitere Rauchfreie Zeit mit Euch

Liebes Ich-will-nicht-mehr-Rauchen-Tagebuch

5. Tag
08:30 Uhr
Zigaretten: KEINE
Kilo: heute war ich auf der Waage :shock: Zum Glück Puffer mit bedacht, ab heute steht eh der Kampf an

Es ist noch viel zu früh, ich sitze in der Firma vor meinem PC und trinke meinen ersten "ganz normalen" Kaffee. Die Zigaretten-Gelüste dazu stellen sich nicht ein, also ist das entweder auch überstanden, oder aber ich bin noch zu müde, um irgendwelche Arten von Gelüsten aufzubauen heute Morgen

Der Tag gestern war wirklich gut, aber ich habe nichts von dem gemacht, was ich machen wollte. Weder den Balkon umassoziiert (habe ich mich noch nicht getraut...daher warte ich solange, bis ich mir 1000%ig sicher bin, dass mich dort kein komisches Gefühl oder Verlangen überrollt). Noch habe ich gestern geputzt wie geplant.

Ich stelle fest, dass man träge wird in den ersten Tagen des Ausstiegs. Woran liegt das? Ruht man sosehr in sich selbst und versucht sich selbst zu schützen, dass man sich aus seiner Umgebung rauszieht? Wirkt man vielleicht sogar etwas apatisch auf seine Mitmenschen? Sind wir nur noch darauf fixiert nicht an das Rauchen zu denken, dass uns das völlig auslaugt? Man ist müde, man möchte nur noch schlafen, man möchte nichts sehen oder hören. Das man etwas oder sogar sehr egoistisch sein muss in den ersten Tagen (wenigstens, bis die körperliche Umstellung geschafft ist) darüber bin ich mir im Klaren. Aber dass man so träge und teilnahmslos wird, nein, das ist mir neu. Man möchte außerdem keine Probleme von anderen Leuten hören, man möchte einfach nur die Mitte in sich selbst krampfhaft festhalten und im Blick behalten, damit bloß die hart erkämpfte Balance nicht ins Ungleichgewicht gerät. Jedes kleine Problemchen deines Umfelds kann deine Mauern zum einbrechen bringen, um die du dich so sehr bemühst. Ihr Nichtraucher wollt uns nicht ohne Mauern sehen. Darüber solltet ihr euch im Klaren sein, denn das würdet ihr nicht ertragen. Also lasst uns bitte solange in Ruhe, bis wir selbst anfangen, diese Mauern Stück für Stück wieder einzureißen. Denn genau dann, und keinen Tag früher, sind wir soweit, die Welt wieder reinzulassen in unser neues Leben.
Ich selbst habe noch das Glück, ich lebe alleine, ich muss mich nicht verstellen. wenn mir nach Heulen zumute ist, dann kann ich das tun, ohne mich rechtfertigen zu müssen. Aber wie geht es denen, die Familie oder Partner zuhause haben? Wenn ich darüber nachdenke, seid nämlich ihr es, vor denen ich den meisten Respekt habe. Denn ihr müsst den ganzen lieben langen verzweifelten Tag schaupielern, um den furchtbar mitleidigen Blicken und nervenaufreibenden Fragen zu entgehen.

Oooooh hört sich das alles melodramatisch an (man sollte seine Texte nicht nochmal lesen :o ). Nein, keine Angst, mir geht es wirklich gut, ich habe nicht vor von einem Hochausdach zu springen. ich hatte nur viel Zeit für mich am Wochenende, die ich gerne nutze, um mich selbst zu beobachten und zu reflektieren. Dabei kommen eben manchmal solche Dinge raus

Soooo, ich werde mich hier mal an die Arbeit machen und meinen Rauchfreien Tag 5 zelebrieren. Eine Riesenschüssel Melone steht vor mir, über die ich mich gleich genüsslichst hermachen werde.

Ich habe in den letzten 5 Tagen etwa 4 kg. zugenommen. Erschreckend ist das nicht wirklich, da ich mir das denken konnte. Aber in den ersten Tagen des Rauchausstiegs wollte ich mich ganz bestimmt nicht mit meiner Figur beschäftigen, sondern ausnahmslos erstmal mit dem NICHT-Rauchen. Naja. Ab heute steht auf meinem Plan WW, also bekommen wir das alles auch noch auf die Reihe. Die par Kilochen werde ich schon wieder los.
Und wenn ich eh schon am Kämpfen an der Westfront bin (Kippen), kann ich auch gleich an der Ostfront (Kilos) weitermachen. So verbrennt man doch gleich viel mehr Kalorien auf einmal, oder etwa nicht???

Ich wünsche euch allen einen erfolgreichen NRTag, passt auf euch auf und lasst es euch so richtig gut gehen (ja, das geht, habe ich mal irgendwo gelesen

Ganz liebe Grüße
Sandra