Nun wird es ernst!

Verfasst am: 19.05.2014, 23:40
scheila
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Hallo liebe Andrea,

nun muss ich mich doch auf jeden Fall hier mal melden, nicht dass du und ihr alle hier auf dumme Gedanken kommt und glaubt, dass mich die Teufelchen.....nej, nej, nej!!!

Ich habe im Moment so viel um die Ohren, dass ich oftmals zu müde bin, mich hier auch noch an den Rechner zu setzten, um dann auch noch halbwegs vernünftige Sätze zu fabrizieren.

Liebe Andrea, dein Leitsatz "Manchmal wollen schlechte Gefühle nur ausgehalten werden", finde ich so treffend. Mir wird immer bewusster, dass ich bei einer 44-jährigen Rauchkarriere eigentlich nie gelernt habe wie es geht, Gefühle ohne Krücken auszuhalten. Werden wir Ex-Raucher deshalb immer wieder, sogar noch nach Jahren, in bestimmten Situationen das Bedürfnis nach dem "Trösterchen" haben? Weil wir nicht mehr wirklich in der Lage sein werden nachzuempfinden was ein nicht süchtiger Mensch empfindet bzw. wie er mit den jeweiligen Situationen mental umgeht? Fehlt uns nicht der Vergleich?

Viele, viele Gedanken! Aber eigentlich bin ich viel zu müde, um mir den Kopf weiter zu zerbrechen!

Mein Avatar für Woche 5 ist eine Landstraße im Frühling. Das frische Maigrün, der gelbe Raps, alles positiv stimmende Farben und eine Straße -mein Weg- ! Es soll das Symbol dafür sein, dass es für mich und ich hoffe für alle anderen hier auch, die stark sind, nur in EINE Richtung gehen kann! Nur nach vorne sehen! Nicht zurück!

Womit ich auch schon bei Trulla wäre!

Ich finde es so toll, wie du beherzt und mit viel Motivation deinen Ausstieg meisterst! Es ist tatsächlich so , dass der Druck der Geheimniskrämerei vorbei ist und du nun deinen Lieben offen in die Augen blicken kannst. "ICH rauche nicht mehr!!!" Toll, ich werde dich noch auf deinem Thread besuchen, falls du dies hier gar nicht mehr liest!

Gute Nacht euch allen und träumt was SCHÖNES

Herzlichst Scheila

Verfasst am: 19.05.2014, 15:03
rauchfrei-lotsin-andrea
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Hallo Apart,

konnte keinen Thread von dir finden und gratuliere dir hier zu deinem 19. rauchfreien Tag. Und ja, auch deinen Satz finde ich es sehr hilfreich.

@ Scheila: heute beginnt nach meiner Rechnung deine dritte Woche Urlaub. Genieße ihn weiterhin!

Herzliche Grüße

Andrea

Verfasst am: 19.05.2014, 12:50
apart
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Hallo Andrea,

heute ist mein 19.ter Tag rauchfrei und es geht mir gut.

Dein Spruch den du für dich hast, gefällt mir sehr gut und kann eine Hilfe für andere (auch für mich) sein.

Ich habe bereits einen Spruch den ich mir immer und immer wieder in schwierigen Momenten vorsage:

EINE ZIGARETTE ÄNDERT NICHTS AN DER SITUATION.

Vielleicht hilft dieser Satz auch anderen beim Druchhalten.

Liebe Grüße

Verfasst am: 19.05.2014, 11:45
rauchfrei-lotsin-andrea
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Hallo Scheila,

du hast ja eine Straße in den Sommer eingestellt! Freut mich! Alles Gute für deine fünfte Woche!

LG Andrea

Verfasst am: 18.05.2014, 22:25
Unbekannt
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Verfasst am: 16.05.2014, 11:29
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Liebe Scheila,

wie geht es dir dieser Tage? Sicherlich war deine Einladung mit Gästen schön (und auch anstrengend). Konntest du dich davon erholen?

Danke für dein ausführliches Nachdenken. Ich verstehe dich jetzt besser. Bei einem meiner Partner habe ich früher auch ihm zuliebe aufhören wollen. Das Ergebnis: ich habe heimlich geraucht und mir tatsächlich eingebildet, er merkt nichts, wenn ich mir danach die Zähne putze und die Fenster aufreiße. Und für meine Katzen habe ich auch mal "aufgehört". Du hast vollkommen recht, Scheila, es muss die tiefe Überzeugung von innen heraus sein, dass die Rauchfreiheit etwas ist, was was ich für mich will. Weil ich mich selbst so mag, dass ich etwas nicht mehr tun will, was mir schadet.

Bei mir war es der Stoßseufzer: ich wünsche mir nichts so sehr wie rauchfrei zu sein. Irgendwie an das Leben, an das Universum, an Gott, an das Nirwana.....gerichtet.

Du schriebst: [color=purple]"Es ist sehr einfach rückfällig zu werden, wenn man wegen der falschen Gründe aufhört. Es gelingt nicht, wenn ich es nur einem anderen zuliebe mache, eine Wette gewinnen will, ich unter Druck gesetzt werde und auch nicht, wenn man sich nicht klar macht, dass die Sucht kein wirklich körperliches Problem ist, sondern ein psychisches. Das bedeutet, ich muss schon sehr in meiner eigenen Persönlichkeit kramen und dort auch richtig aufräumen, um meine Sucht in den Griff zu bekommen.[/color]"

Ich kann dir nur Recht geben, das ist auch meine Überzeugung (und die Vieler hier). Vielleicht war es sogar ganz gut so, dass du nach deiner Trennung noch einmal deinen Rauch"Freund" genossen hast, dich ausgetobt hast in der Singlegruppe, denn so hast du nicht das Gefühl, etwas versäumt zu haben.

Ich denke, bei Vielen von uns ist es langfristig, wenn der körperliche Nikotinentzug ausgestanden ist und die alten Rauchrituale durch neue wohltuende Gewohnheiten ersetzt sind, eine Frage der Achtsamkeit, rauchfrei zu bleiben. Denn wie du auch für dich erkannt hast: einmal Raucher, immer Raucher. Die Gefahr eines Rückfalls bleibt.

Bei mir war einer der Schlüsselsätze des Rauchfrei-Programmes beim Aufhören: MANCHMAL WOLLEN SCHLECHTE GEFÜHLE EINFACH NUR AUSGEHALTEN WERDEN. Wenn ich den festen inneren Entschluss gefasst habe (den Willen des Nichtrauchens beibehalte), rauchfrei leben zu wollen, ist es leichter, solche Momente auszuhalten. Da sind wir auch wieder einer Meinung, liebe Scheila.

Vor kurzem las ich die Äußerung des Psychotherapeuten Andreas Knuf: "" Das Zulassen unangenehmer Empfindungen wird von Fachleuten als "Erlebnisbereitschaft" bezeichnet. Dem steht die "Erlebniskontrolle" gegenüber: Wir wollen diese Gefühle weghaben. Durch die Erlebniskontrolle entstehen psychische Erkrankungen. Alle Süchte haben darin ihre Ursache.""

Für mich ist es lebensnotwendig, Gefühle nicht zu unterdrücken, sondern zu zulassen, sie wahrzunehmen, denn sie sind ja "wahr". Es kommt nur darauf an, wie ich mit ihnen umgehe, wie ich sie sinnvoll steuere. Wenn ich sehr traurig bin, ist es sinnvoll, mir ein Taschentuch zu holen, mich hinzusetzen, zu weinen und mir selbst Trost zuzusprechen. Oder mir Trost bei Jemand anderem zu holen (Haustier, Partner, Freundin). Sogar die Telefonseelsorge in Anspruch zu nehmen ist besser und allemal gesünder, als zu RAuchen.

Bei dir, liebe Scheila, habe ich ein sehr ausgeprägtes Gefühl, dass du auf Dauer rauchfrei bleiben wirst. Du hast dich überaus gründlich vorbereitet, was ich für sehr wichtig halte, du hast die ersten Tage, fassungslos darüber dass du es schaffst, den Nikotonentzug ausgehalten, du hast dich intensiv auch mit der psychischen Seite der Sucht auseinandergesetzt. Voilá, du wirst belohnt mit deiner Gesundheit und Freiheit.

Auf dein neues Avatar für deine fünfte Woche (unglaublich, wie die Zeit vergeht) freue mich mich seeeeeeeeeeehr, bin gespannt, was es diesmal und ist und welche Farben zu du wählst.

Geniße deinen restlichen Urlaub, erfreue sdich weiterhin an deinem Garten und am Fotografieren und ich freue mich, immer wieder hier von dir zu lesen.

Erst mal schönes Wochenende!
Herzlich
Andrea

Verfasst am: 15.05.2014, 21:21
Julia2
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Hallo Scheila,

Du kannst bestimmt schon den Duft der tollen Blumen dort riechen. Tag für Tag wird er deutlicher.

LG Julia

Verfasst am: 15.05.2014, 20:09
scheila
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Ja, Julia und dann ist Sommer auf der Blumenwiese!

Wo ist bloß die Zeit geblieben! 26 Tage, wow, man glaubt es ja fast selber nicht!

Vielen Dank Julia

LG Scheila, die schließlich auf die Blumenwiese möchte.

Verfasst am: 15.05.2014, 12:07
Julia2
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[color=green]Hallo Scheila,

Gratulation, du hast die 1/2 bis zur Blümchenwiese schon überschritten. Mach weiter so, du machst das Prima.

LG Julia[/color]

Verfasst am: 13.05.2014, 10:52
scheila
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Meine liebe Andrea,

nun ist bei mir wieder ein wenig Ruhe eingekehrt und ich kann wie versprochen deine Frage zum Einstieg in die "Rauchergemeinde" nach 4 Jahren Rauchstop beantworten.

Ich hatte bereits anfangs einmal beschrieben, dass ich damals durch eine Erkältung in das Nichtrauchen hineingestolpert bin. Die Erkältung ging mit so heftigen Halsschmerzen einher, dass ich kaum noch Wasser schlucken konnte. An das Rauchen war gar nicht zu denken. Nach drei Tagen und liebevoller Pflege meines Mannes (Nichtraucher!!!) sowie überschwänglichem Lob seinerseits, dass ich seit 3 Tagen schon keine mehr geraucht hätte, kam aber der Schmacht wieder leise durch die Hintertür. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich gar nicht die Absicht, mit dem Rauchen aufzuhören. Ich war doch einfach nur krank und es ging doch nur wegen der Schmerzen nicht. Allerdings, dieser hoffnungsvolle Blick meines Mannes...ich schob das Thema auf bis zum nächsten Tag! Tag 4 und es freute sich jemand so sehr....shit.....wenn ich jetzt wieder zu meinen Zigaretten greife ist ER bestimmt ganz enttäuscht...na ja, dann eben heute nicht, sondern morgen.

Daraus wurden dann 4 Jahre.

In diesen Jahren gab es immer wieder einmal Momente in denen ich an Zigaretten gedacht habe und zu gerne eine geraucht hätte. Diese Momente vergingen auch recht schnell wieder, aber sie blieben nie ganz aus. Ich habe es auch oft bedauert, nicht mehr zu rauchen. Es war doch immer so gemütlich....tat mir gut....ich trauerte meinen Glimmstengeln hinterher!

Dann kam das Ende meiner Ehe. Obwohl ich diejenige war, die aus dieser Beziehung heraus wollte, war es eine emotional extrem aufreibende Zeit. Nicht im Zusammenhang mit meinem Ex, wir haben uns einverständlich getrennt, sondern vielmehr der komplette Umbruch des eigenen Lebens. In dieser Zeit sind auch im Kollegenkreis viele Beziehungen den Bach hinuntergegangen und es entwickelte sich eine Neu-Single-Gruppe, die sich häufig traf und viel unternahm. Man könnte fast sagen, wir haben durch den "Nachholbedarf" so richtig die Sau rausgelassen. Meine Entscheidung habe ich nie bereut. Es war vielleicht sogar rückblickend die schönste Zeit meines bisherigen Lebens.

Genau in dieser Zeit habe ich wieder zur Zigarette gegriffen. Nicht weil ich mir einbildete, ich könne sofort wieder aufhören, nein das war es nicht, aber ich konnte endlich meinen "alten Freund" wiederhaben, den ich jahrelang vermisst habe. Jetzt konnte ich für mich ganz allein FÜR ihn entscheiden und musste nicht auf meinen nichtrauchenden Ehemann Rücksicht nehmen und dessen Enttäuschung ertragen.

Ich ziehe für mich persönlich aus dieser Begebenheit den Schluss, dass ich vermutlich nur dann lebenslang rauchfrei bleibe, wenn der Ausstieg bereits aus EIGENEM WILLEN und aus tiefster ÜBERZEUGUNG, den richtigen Weg zu beschreiten, erfolgt.

Es ist sehr einfach rückfällig zu werden, wenn man wegen der falschen Gründe aufhört. Es gelingt nicht, wenn ich es nur einem anderen zuliebe mache, eine Wette gewinnen will, ich unter Druck gesetzt werde und auch nicht, wenn man sich nicht klar macht, dass die Sucht kein wirklich körperliches Problem ist, sondern ein psychisches. Das bedeutet, ich muss schon sehr in meiner eigenen Persönlichkeit kramen und dort auch richtig aufräumen, um meine Sucht in den Griff zu bekommen.

Wenn ich eines inzwischen (hier durch das Forum) begriffen habe, dann ist es die Tatsache, nie wieder ein echter Nichtraucher werden zu können. Aber ich kann eine ehemalige Raucherin sein, die nie wieder anfängt eine zu rauchen. Das gelingt, wenn ich der Sucht immer wieder meinen starken Willen entgegensetzen kann.

Das war meine Geschichte zum Anfang nach 4 Jahren Abstinenz. Heute würde ich sagen

Ganz liebe und herzliche Grüße an dich!

Scheila