Nie mehr einen Zug
![Dance](/typo3temp/assets/_processed_/a/6/csm_AvatarEmpty_8b1b37d28c.png)
Hallo. Ich stelle mich mal kurz vor.
Seit 45 Jahren bin ich mit rauchen dabei. Immer so 20 Stück.
Seit mindestens 2 Jahren sag ich mir, ich sollte aufhören.
Dann kann ich mal kurzfristig reduzieren, dann geht es aber auch zügig wieder auf die alte menge hoch.
Nach einem Besuch bei einem lungenarzt ( er würde beim abhören schon feststellen, dass der luftausstoss nicht mehr richtig funktioniert) muss ich es jetzt endlich wirklich durchziehen.
Andererseits fällt es mir sehr schwer, rauche ich doch eigentlich gerne (total dämlich, es gibt mir doch gar nichts)
Ab Dienstag möchte ich rauchfrei sein.
Jetzt bereite ich mich schon mal vor.
Das Buch "nie wieder..." hab ich mir runtergeladen.
Ich möchte mir Ersatz zulegen und bin mir nicht sicher, ob nicorette Kaugummis oder Lutschtabletten.
Wie sind eure Erfahrungen damit?
Pflaster helfen mir nicht, die Erfahrung hab ich schon gemacht.
Ich beglückwünsche alle, die diesen Schritt schon geschafft haben
![Fra66](/typo3temp/assets/_processed_/a/6/csm_AvatarEmpty_8b1b37d28c.png)
Dalia,
Würde der Begriff Mitgefühl eher passen als Verständnis? Ich denke, mitfühlen - das kann jeder, der selber auch schon ein- oder mehrfach versucht hat auf zu hören. Mitfühlen wie scheiße es ist, eben nicht durch zu halten bzw. rückfällig zu werden.
Statistisch braucht es angeblich wohl im Schnitt 7-8 Anläufe bis zum erfolgreichen Rauchstop. Keine Ahnung ob diese Zahl so stimmt und was tatsächlich als Versuch gewertet wird. Unabhängig davon gehört Scheitern bei der Bekämpfung einer Sucht offenbar dazu.
Man sollte dann wohl bei solchen Ereignissen die richtige Mischung finden, einerseits schon auch hart mit sich ins Gericht gehen, die Situation analysieren, wie es dazu kommen konnte um für die Zukunft besser gewappnet zu sein, andererseits aber auch ein wenig Milde mit sich selber walten zu lassen. Eine zu negative Einstellung sich selber gegenüber ist da wohl eher nicht dienlich,da es ja auch Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten braucht.
Das Nikotinmonster ist auch ein Chamäleon und versucht jede Rolle einzunehmen, die man ihm im bisherigen Raucherleben zugestanden hat. Und das kann fast alles sein. Das macht es so tückisch. Man denkt, es geht um körperliche Abhängigkeit und einige psychische Verbindungen, die entkoppelt werden müssen, kann doch nicht so schwer sein.
Pustekuchen, erst mit dem Nichtrauchen begreift man welche Macht und welchen Stellenwert das Rauchen im Leben hatte. Ich lerne da jeden Tag dazu und es ist immer noch ein ziemlicher Kampf.
Ich finde es erstaunlich und gleichzeitig beneidenswert wenn andere da wenige Probleme haben, aber das nützt ja nix. Jeder muss ja seinen eigenen Weg gehen.
![Helly](/typo3temp/assets/_processed_/a/6/csm_AvatarEmpty_8b1b37d28c.png)
Liebe Dalia, Vorwürfe musst du dir nicht machen,aufrichten und wenn dir danach ist,es wieder angehen. Es gibt viele, die es nicht sofort geschafft haben...ich auch nicht.
![Mointsje1920](/fileadmin/_processed_/9/a/csm_IMG-20230716-WA0012_9fd76c9c14.jpg)
Liebe Dalia,
ich verstehe dich wie Bolando sehr gut. Ich habe noch 6 Jahre mehr Raucherjahre auf dem Buckel als du. Doch nun sind mir schon 6 Monate der Rauchfreiheit gelungen. Aber, Dalia, was habe ich veranstalten müssen!! Ich nahm zu Beginn mehrere Wochen Nikotin-Ersatz, habe gelesen in Büchern und online, Youtube z.B. Fädrich geguckt. Saugte an Zimtstangen und Strohhalmen, atmete 10 ein, 10 halten, 10 aus. Nahm pflanzliche Tabletten, bin raus zum Sport. Und dann dieses grandiose Forum, mein persönlicher Zug, meine Mitaussteiger - oberklasse prima toll. Ich musste auch die super Hotline anrufen - alles nur echt gut. So, nun schwimm ich mehr und mehr alleine weiter. Keine Ahnung - was weiß denn ich, dass mich die Sucht wieder packt?? Aber ich habe ihre unfassbare Macht erkannt. Meine absolute Abhängigkeit.
Das mit dem Rauchen aufhören ist kein Wunschkonzert - es ist zumindest für mich ein Hammer-Job. Täglich muss ich mir sagen - nö, es gibt jetzt keine Zigarette. Nicht nach diesem, nicht vor jenem, nicht weil grad Doofes angesagt ist, nicht weil ich es doch immer dann tat.
Liebe Dalia - hör nicht auf, das Zigarettenzerbrechen immer wieder zu tun. Doch unterstütze dein Projekt auch. Nie nicht hätte ich mich so abhängig gesehen, wie ich es de facto war und bin!!
Beste Grüße und bleib bitte hier!
Ilona
![PrinzRalf](/fileadmin/_processed_/6/9/csm_Schweriner_Schloss_4ceea8d871.jpg)
Liebe Dalia,
mal ein Tip : deine Frage an mich habe ich durch Zufall gelesen. Besser ist es, diese mir in meinem Wohnzimmer / thread zu stellen bzw. mir dort zu schreiben. In meinem Fall findest du mein Wohnzimmer wenn du auf mein Profil klickst, dort findest du mein Wohnzimmer " es lohnt sich ".
Um deine Frage zu beantworten, nach 4 1/2 Jahren war es eine blöde Situation. Ich hätte nie gedacht, das ich nochmal jemals wieder rauche. Ich saß alleine zu hause am Tisch, meine Frau war im Krankenhaus, es liegen immer Zigaretten herum, da meine Frau raucht......und zack dann war es so, ohne nachzudenken. Naja ist passiert. Dann kam eine am Tag, 3 am Tag und nach 1 Woche waren es wieder 10 am Tag.
LG Ralf
....und mach dir mal keinen Kopp, Rückfälle gibt es, Kippen gekauft und dann die Hälfte in den Müll kenne ich auch....
![Bolando](/fileadmin/_processed_/0/d/csm_xxl2_aa58f454f4.jpg)
Hallo Dalia,
du machst es mir gerade nicht leicht Du willst kein Mitleid oder Beschimpfung - kann ich verstehen. Aber kein Verständnis? Ich glaube das kann ich nicht. Wir verstehen hier nämlich, dass es schwer ist. Und wir verstehen auch, dass du dich darüber ärgerst. Und ich bin sicher nicht allein damit, dass ich es ganz toll finde, dass du sofort wieder rauchfrei weitermachst. Ich drücke dir die Daumen und wünsche eine erholsame Nacht.
Viele Grüße