Neuer Versuch!
So, ich dachte ich meld mich mal wieder.
Wie läuft denn so das Nichtrauchen bei Euch?
Ich bin nach wie vor rauchfrei und habe die 8 Wochen Nikotinpflaster in hoher Dosierung lt. Packungsangabe hinter mir und Sonntag sind die 2 Wochen mittlerer dosierung auch erledigt und es geht an die letzte Dosis für weitere 2 Wochen.
Ob man die Dinger wirklich noch braucht weiß ich nicht. Ich halt mich lieber dran fest. Habe aber auch gelegentlich Tage, da vergesse ich die Dinger einfach. Ist außer häufigeren Gedanken an Kippen nichts weiter bei passiert.
Läuft!
Sport lässt immer noch auf sich warten, hat aber jetzt eher berufliche Gründe, dass einfach keine Zeit für Triathlontraining ist.
Und bei Euch so?
Ich trau mich ja kaum, die beiden Professor/innen beim Fachsimpeln zu stören, drum nur kurz: Danke, ManyLu :-)
Na dann, gute Besserung Herr Professor!
Und ich schließe mich Barbabo an: Gratulation zu vier Wochen!
Barbabo: bist ein tolles Vorbild für mich... wow... 147 Tage...
Danke für Deine flotten Texte, lieber Professor, find sie amüsant und mag den frischen Wind, der einen da anweht. Freue mich für Dich, dass das Thema Schulstress für Dich überhaupt keine Rolle spielt... Viele Deiner Argumente habe ich für mich ähnlich entwickelt... das LZ mit 100 tratschenden Lehrern meide ich komplett, gilt für die Mensa ebenso... Auszeiten mit Tee und kurzer Abstand zur Anstalt, auch das (ab Montag ohne Kippe) praktiziere ich gern... Viel geraucht habe ich in der Schule nie, geht ja gar nicht, weil rauchfreies Gelände und viel zu tun... da ging höchstens mal eine am Tag...
Aber gestresst bin ich in der Schulzeit schon... hat sich zu Hause durch vermehrtes Rauchen bemerkbar gemacht... Mein Morgen vor und mein Abend nach dem Unterricht sind geprägt durch Haushalt und Familienarbeit... an häufigen ausgleichenden Sport nicht zu denken... Vorbereitung und Korrekturen laufen oft nach 20.00 Uhr, wenn das Kind im Bett ist. Ich unterrichte sehr viel Oberstufe und habe dadurch eigentlich immer Klausuren auf dem Schreibtisch. Ich liebe meine Fächer auch, läuft alles toll... manchmal glaube ich aber, ich liebe sie zu sehr... jedenfalls reicht mir die "verordnete Arbeitszeit" hinten und vorne nicht... ich habe meinen Wohlfühlpegel noch nicht gefunden. Da ist ganz klar Luft nach oben...
Schön, immer wieder von Dir zu hören, wie entspannt Du den Entzug gemeistert hast. Ich bin auch erstaunt, wie leicht das im Rückblick war. Einen Tag habe ich bis jetzt gelitten, sonst kaum. Da frage ich mich echt, warum ich vorher so oft den Absprung nicht geschafft habe... Aber es ist wohl so wie Signe sagte: Dass es wirklich funktioniert, hat viel mit der Kombination von Motivation, Vorbereitung und guten Bedingungen zu tun.
Genießen wir es und bleiben rauchfrei...
ManyLu
Super, dass du nach wie vor dabei bist, Prof. Knox! Herzliche Gratulation zu vier Wochen plus einen Tag - oder zu fast schon einem Monat :-)
Joa, so mit Magen-Darm ist bei mir gerade gar kein Stress... Das erste mal krankgeschrieben seit 3 oder 4 Jahren.
Schulstress hat für mich wenig mit Rauchen zu tun. Es hilft vorm Rauchstopp ein Tagebuch zu führen, damit kann man sich super vor Augen führen, warum man überhaupt z.B. an der Schule raucht.
Ich brauche immer mal kurze Pausen weg von den Schülern und dem Gejammer etlicher Kollegen. Diese Pausen kann man aber auch anders wahrnehmen als durch Zigarettenpausen, z.B. durch ein "bewusstes Tee-trinken".
Ich setz mir dann nen MP-3 Player auf, so dass ich das Gezeter der Kollegen im Lehrerzimmer nicht mehr hören muss, trinke meinen Tee und blätter vielleicht noch in der Tages- oder Gewerkschaftszeitung. Das setzt aber auch voraus, dass man in der Lage ist die Kollegen die da nicht von sich aus Rücksicht drauf nehmen wollen ignorieren zu können.
Du fragst "Was ist mit Schulstress"... was ist denn "Schulstress"?
Stress ist etwas subjektives. Ich wundere mich oft, wieso viele meiner Kollegen eigentlich soviel Stress haben können. Ich mach den Job gern, ich stehe hinter meinen Fächern und habe die auch gern studiert.
Das ist schonmal die halbe Miete gegen Stress: ich weiß sehr genau was ich da mache und die Schüler merken das.
Der Unterricht läuft damit schonmal ziemlich problemlos und von selbst.
Dann bleibt noch das Kollegium:
Ich nehme an den Konferenzen teil, meistens halte ich da die Klappe. Etliche Kollegen melden sich zu Wort um sich zu Wort zu melden, zu sagen haben sie meistens nichts sinnvolles. Daran mag ich mich nicht beteiligen. Wenn es mich zu sehr nervt melde ich mich auch mal und sage das auch genau so. Die betrefflichen KollegInnen mögen micht nicht. Aber das müssen sie ja auch nicht.
Bleibt noch die Behörde:
Die wollen immer wieder irgendwelche politischen Veränderungen implementieren. Ich sehe das so, dass ich für die Schüler da bin, und dass die Schüler ein gutes Abitur ermöglicht bekommen müssen. Also setze ich Änderungen, die diesem Ziel zuträglich sind sofort um, andere ignoriere ich so lange wie möglich. Vorteil dabei ist, dass ja politische Änderungen a) sowieso 3 Monate vor der Info aus der Behörde an die Schule schon in der Tagespresse stehen, man kann sich also aussuchen wann man davon Kenntnis nahm und b) jede fragwürdige Änderung mit der nächsten Kommunalwahl sowieso wieder rückgängig gemacht wird.
Kann ich also im Prinzip eh machen was ich will.
Und die Eltern:
Die meckern immer mal. Bei mir anscheinend deutlich weniger als bei einigen Kollegen, aber auch ich bin nicht völlig frei davon. Ich habe dann aber nichts gegen ein Elterngespräch. Am Ende verstehen sie fast immer warum ich bestimmte didaktische Wege gehe und bestimmte Entscheidungen fälle. Das ist ja alles belegbar mit internationalen Studien, Forschungsergebnissen aus empirischer Bildungsforschung, Lernforschung etc. Das können auch Eltern verstehen, wenn sie sich im Gespräch ernst genommen fühlen und ihre Fragen diesbezüglich vernünftig beantwortet bekommen. Und die Beratungsresistenten kann man halt nicht retten, also versuch ich das gar nicht erst. Ist ein bischen schade um deren Kinder, die fallen dann unter so eine Art "Kollateralschaden", aber das ist ja nicht meine Schuld. Den Schuh brauch ich mir dann nicht anziehen.
Ist jetzt eine längere Abhandlung über "schulstress" geworden. Sorry. Am Ende ist es jedenfalls wie in jedem Beruf: es gibt Teile die machen Spaß und Freude, andere macht man nicht so gern. Passt schon. Hat aber nichts mit Rauchen zu tun.
Zum Sport:
naja, ich feiere bislang noch keine Erfolge in meinem Plan auf den Langstreckentriathlon. Im Moment muss ich diesen Magen-Darm-Infekt erstmal loswerden. Danach plane ich schrittweise eine Integration meiner Trainingspläne in den Alltag:
- morgens ein-zwei Stunden früher aufstehen und wechselweise Schwimm- und Lauftraining machen.
- Nachmittags/Abends und am Wochenende Kombinationstrainings Laufen und Radfahren
- In der kommenden Saison dann Leistungsdiagnostik beim Sportmediziner und ein paar olympische und Mitteldistanzen, die im Trainingsplan integriert sind.
Mal sehen wie weit ich komme. Nicht zu rauchen hilft schonmal, ich habe eine höhere Motivation mich zu bewegen, fühle mich fitter und ich habe deutlich bessere Pulswerte und kriege besser Luft. Das ist ja schonmal was.
Hallo Professor,
verfolge Dein Thema interessiert. Bin selber Lehrerin, deshalb vielleicht. Seit 25 Jahren geraucht mit verschieden langen Aufhörversuchen. Jetzt mit 41 Jahren glücklich seit acht Tagen rauchfrei und sehr zuversichtlich, frage ich mich, wie erfolgreich Deine Sportvorhaben sind.
Alles klar soweit? Schulstress ohne Kippen ok?
Für mich geht die Schule verspätet los am nächsten Montag. War zum ersten mal in meinem Leben längere Zeit krank. 10 Wochen. Ferien waren also nicht so toll, im Klartext "im Eimer", aber: ich bin durch diesen Schuss vor den Bug rauchfrei geworden. auch gut.
Natürlich will ich auch nicht mehr heimlich rauchen vor der Schule und Angst haben im U. nach Rauch zu stinken und noch schlimmer - mit der Kippe in der Hand 16jährigen erklären, dass sie das Rauchen lassen sollen, mich als schlechtes Beispiel benutzend, das ja nun schon 25 Jahre abhängig ist... Warum rauchen die armen auch auf meinem Suchtfeldweg?
Das wird ab Montag entspannter, Gott sei Dank.
Viele Grüße
Freue mich, von Dir zu lesen
ManyLu, die rauchfrei entspannte
So, danke für die Anteilnahme :-) Ich versuch mal die Fragen im Thema zu beantworten:
Zum "Titel":
"Professor Knox" ist der Vogel und verrückte Erfinder aus den alten "Fix und Foxi" Comicheften. Ein paar ausgewählte Kollegen bezeichnen mich entweder so, oder mit dem Namen "Daniel Düsentrieb".
Das hat also nichts mit einem echtem, rechtlich korrektem wissenschaftlichen Titel zu tun, sondern eher mit meinem methodischen Einfallsreichtum oder irgendwelchen selbstgebastelten Hilfsmitteln, die ich "erfinde" um meinen Unterricht irgendwie so "anders" zu machen, dass auch mal was hängenbleibt, bei den Kids.
Zum Vorbild:
Wie immer finden mich einige Schüler scheinbar so interessant, dass sie mich hin und wieder fragen, wie ich mit Alltagssituationen an ihrer Stelle umgehen würde, und andere finden mich total doof und wollen am liebsten gar nichts mit mir zu tun haben. Das müssen die alle selbst entscheiden, solange sie am Ende in meinen Fächern ihre zentralen Abschlußprüfungen vernünftig bestehen bin ich der Meinung einen guten Job gemacht zu haben.
Manche Eltern stellen einzelne meiner Konzepte in Frage, andere finden sie besonders toll. Ist auch immer das selbe. Wenn kindchen ein bisschen blöd ist und Mama und Papa das nicht wahrhaben wollen muss ja jemand schuld sein, und wenn Kind normal oder besonders clever veranlagt ist, dann bin ich auch in elterlichen Augen ein guter Lehrer.
Zum Rauchstopp:
Ja, ich bin immer noch entspannt. Ich habe mehr Energie als vorher, habe mir daher wieder eine Musikgruppe gesucht. Typischerweise spielen die in einem siffigen Proberaum mit überquellenden Aschenbechern und kaum für Nichtraucher atembarer Luft. Ich stand also Freitag Abend erstmalig wieder in so einem Raum mit meiner Gitarre um den Hals und habe mich vorgestellt. Bin angenommen worden und habe mich in den Raucherpausen auf den Boden gekniet um Luft zu kriegen, habe aber selbst keine geraucht und auch nicht rauchen wollen.
Zum Triathlon:
Bislang habe ich leider lediglich einen umfassenden Trainingsplan erstellt, aber noch nicht so richtig die Muße entfacht den auch umzusetzen. Das liegt vermutlich aber auch daran, dass ich im Moment mit einem Grippe-ähnlichen Magen-Darm Infekt kämpfe. Mal sehen, wenn ich mich wieder fit fühle, ob ich dann endlich die Morgens-karte fürs Schwimmbad kaufen gehe...
Ansonsten geht's mir gut. Ich rieche mehr als vorher, ich habe einen niedrigeren Ruhepuls, ich fühle mich dynamischer. Ab und zu, wenn mich etwas besonders nervt, kommt aber auch mal der Gedanke wieder Tabak zu kaufen. Aber das ignoriere ich dann, und nach wenigen Minuten ist wieder alles gut.
Na wie geht's dem Herrn Professor? Hoffentlich alles gut & schön rauchfrei? :-)
Alles Gute & viele Grüße,
Barbabo
Und wieder eine Woche rum...
wieso ist das dieses Mal so einfach?
Läuft das bei Euch auch so gut? Ich bin völlig tiefenentspannt, selbst wenn ich Kollegen in ihre Raucherpause mal begleiten gehe oder so...
Ich drücke den Mitstreitern ebenfalls die Daumen.
Mir geht's soweit gut. Ich hab jetzt die erste woche rum fühle mich entspannt und war gestern sogar das erste Mal seit Rauchtstopp auf einer Party, ohne Probleme.
Obwohl mein Kumpel sogar eine Zigarre in der Bar bestellt hatte... Und so betrunken war, dass er mit dem stinkenden Ding immer halb in mein Gesicht stolperte, wenn ich mich aus dem Gestank drehte.
Aber bezüglich des Rauchstopps hat mir dasd überhaupt nichts ausgemacht. Ich glaube ich bin Mental einfach besser vorbereitet als die vorangegangenen Male.
Morgen geht's in Tag 8. Bislang tota Problemlos...