Nach 40 Jahren endlich Schluss

Verfasst am: 22.01.2017, 08:01
uwe2077
uwe2077
Dabei seit: 18. 01. 2017
Rauchfrei seit:
Beiträge: 4 Beiträge

Hallo Marion,
herzlichen Glückwunsch zum Start ins Nichtraucherleben. Das mit den Langeweilezigaretten kenne ich, nehme ich nur etwas anders wahr. Um mir den Rauchausstieg zu erleichtern verzichte ich auch - schon 10 Tage länger - auf Alkohol. Und kein Feierabend Bier und dazu noch keine Zigaretten zum Fernsehgenuss das ging nicht. Das ist die Hilfe der Zigaretten. Sie halfen mir meine Lebenszeit mit schlechten Sendungen zu verplempern. Da ist manchmal Aufräumen besser. Ich habe wirklich den Fernseh ausgemacht und aufgeräumt, was ich sonst eher ungern tue. Aber meine Wohnung dankte es mir. Statt mich qualmend von schlechten Sendungen verblöden zu lassen, fange ich an mich mit kreativen Aktivitäten zu beschäftigen. Natürlich sehe ich immer noch fern. Aber das Leben ist ohne Zigaretten für mich weniger langweilig.
Ich drücke Euch die Daumen.

(Hier sollte jetzt ein Daumen hoch stehen. Erstens scheint es ihn nicht zu geben und zweitens geht es mir wie Dir - ich kriege die nicht in den Test.)

LG
Uwe

Verfasst am: 22.01.2017, 07:28
marion280163
marion280163
Themenersteller/in
Dabei seit: 08. 01. 2017
Rauchfrei seit:
Beiträge: 14 Beiträge

Vielen, lieben Dank für eure Beiträge.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich keine Ahnung habe wie so ein Forum funktioniert. Deswegen melde ich mich auch jetzt erst, weil ich meinen eigenen Beitrag nicht mehr gefunden habe. Aber egal, ich habe es gefunden.
Würde jetzt gerne so einen coolen Smiley einfügen, aber keine Ahnung wie das geht ; )

Also das Buch hat mir eine noch andere Sichtweise zum Aufhören gegeben. Es ist nicht einfach zu lesen, aber ich denke, dass man spätestens beim 2. Mal lesen, die Vorgänge die dir deine Psyche vorgaukelt, versteht.
Ganz schön gruselig, was die Psyche mit einem abhängigen Menschen macht.

Wir haben jetzt den 4. rauchfreien Tag hinter uns gebracht und es gab schon ein paar kniffelige Situationen.
Wobei ich sagen muss, dass der Verzicht auf die "Langeweilezigaretten" der schlimmste ist. Also z.B. wenn man abends vor dem Fernseher sitzt. Was wiederum den Umkehrschluss zulässt, dass man 70% der Zigaretten aus Langeweile geraucht hat. Ich habe 10 Tage vor meinem Rauchausstieg jede Zigarette die ich geraucht habe notiert (kann ich übrigens nur empfehlen), das waren in 10 Tagen 210 !!!! Zigaretten. Das heißt, dass ich 147 Zigaretten aus Langeweile geraucht habe. Oh mein Gott.

Was auch nicht ohne ist, ist der fallende Blutdruck und der reduzierte Puls. Mein Mann hatte 2007 einen Herzinfarkt und 2 Stets bekommen, (3 Jahre rauchfrei und wieder angefangen, das war vor meiner Zeit) seitdem muss er Betablocker, Blutdrucktabletten etc. nehmen. Ist jetzt etwas kompliziert, wir messen 4mal täglich Blutdruck und er reduziert die Tabletten. Vielleicht hat ja jemand Erfahrung.

Bis zum nächsten Mal und allen ganz viel Kraft.

Verfasst am: 21.01.2017, 19:50
miezhaus
miezhaus
Dabei seit: 23. 05. 2014
Rauchfrei seit: 3838 Tagen
Beiträge: 4214 Beiträge

Hallo Marion,

und herzlich willkommen im Kreise der Aufhörwilligen! Und meinen Glückwunsch für bereits 4 Rauchfrei-Tage im Gepäck! (In diesem Zusammenhang: Hättest Du vielleicht Lust, Dir auch so einen Rauchfrei-Tages-Zähler einzurichten, damit die Tageszahl bei Dir angezeigt wird? Mir hat das enorm beim Durchhalten geholfen, nach dem Motto "ich würde jetzt sooooo gern rauchen aber diese schöne Leistung mag ich jetzt nicht wieder drangeben!!!!", und später dann hat es mich stolz gemacht. Würde Dir das auch helfen? Du kannst ihn anschmeißen, indem Du auf Deinen blau unterlegten Nutzernamen rechts oben auf der Seite klickst, so gelangst Du zu Deinen Profildaten. Hier gibt es auch die Angabe "Rauchfrei Seit:", und wenn Du da das Datum Deines ersten Rauchfrei-Tages einträgst, läuft der Zähler hoch. Wäre das was für Dich?)

Deine letzten beiden Versuche haben Dir zwei Dinge gezeigt: erstens, welcher Weg für Dich nicht funktioniert, und zweitens, daß es Dir wirklich wichtig ist, den Zwängen der Sucht endlich zu entfliehen. Dein Wille ist bestärkt, das ist schon mal ein ganz wichtiger Baustein beim Rauchstopp und somit eine gute Voraussetzung! (Siehst Du, kein Versuch ist nutzlos, man kann aus jedem eine Erfahrung mitnehmen. Jeder dieser Anläufe ist ein Schritt in Richtung dauerhafter Rauchfreiheit, und jeder davon ist was wert.)

Mit dem von Dir erwähnten Mittel fehlt mir jedwede Erfahrung, aber eins möchte ich Dir gerne mit auf den Weg geben: Ändere trotzdem bewußt Raucherroutinen, kappe im Kopf geknotete Vernknüpfungen bestimmter Situationen oder Gefühlslagen mit dem Rauchen. Welches sind Deine bevorzugten Rauchersituationen, der Morgen, nach dem Essen, beim Autofahren oder welche fallen Dir ein? Praktiziere hier bewußt Alternativen zum Rauchen, z. B. die Zigarette zum Morgenkaffee gegen einen Keks eintauschen, nach dem Essen ein Mineralwasser trinken oder die Zähne putzen, im Auto scharfe Bonbons vorhalten o. ä. Und erlaube Dir zu überlegen, welche Gefühlswallungen Dich dazu bringen, zu rauchen. Und wie Du Dir in diesen statt zu rauchen helfen kannst (z. B. atmen, einen Streßball kneten, feste einen Kaugummi malträtieren). Diese Kappung von Verknüpfungen in Deinem Kopf ist wichtig auch für die dauerhafte Rauchfreiheit. Die kann Dir das Mittel nicht abnehmen.

Ich möchte Dir gern noch ein paar Erste-Hilfe-Maßnahmen für Verlangensattacken mit an die Hand geben, die immer und überall schnell umsetzbar sind, die vier A-Tipps:

http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/tipps-bei-verlangensattacken/

All dies gilt natürlich auch für Deinen Mann, der herzlich eingeladen ist, hier mitzulesen und zu schreiben, wenn er mag, und dem ich ebenfalls gratuliere. Euch beiden auf dem Weg viel Biss, Durchhaltevermögen und Optimismus! Viele Grüße sendet

Lydia

Verfasst am: 20.01.2017, 19:51
cankaya
cankaya
Dabei seit: 20. 10. 2016
Rauchfrei seit: 2955 Tagen
Beiträge: 123 Beiträge

Hallo Marion!

Herzlich willkommen hier im Forum! Ich wunder mich ein bisschen, dass bisher niemand geantwortet hat, das ist recht ungewöhnlich für dieses Forum. Normalerweise wird hier sehr schnell reagiert. Naja, ich hab Deinen Beitrag ja auch jetzt erst gesehen.

Du schreibst, dass Du zusammen mit Deinem Mann aufhörst. Das ist super, weil man sich gegenseitig direkt unterstützen kann, und der eine nicht vom anderen in Versuchung geführt wird. Wenn's also dabei bleibt, dass Ihr gemeinsam aufhört, wäre das super. Trotzdem möchte ich Dich ermutigen, auch unabhängig von ihm am Ball zu bleiben. Bei mir war der erste Versuch auch gemeinsam mit meinem Mann. Er hat dann wieder geraucht, ich hab's allein erst nicht geschafft, bis ich "die Faxen dicke" hatte und für mich erkannt habe: Ich stecke mir die Zigarette in den Mund, ich zünde sie an. Nur ich -und sonst niemand, auch keine Umstände- entscheiden über mein Rauchverhalten. Und dann habe ich aufgehört, obwohl er weitergeraucht hat. Und es ging!

Von diesen Tabletten habe ich noch nie gehört, klingt auf jeden Fall gut, wenn sie die Entzugserscheinungen mildern. Wie ist denn das Buch? Hat es Dir neue Impulse gegeben?

Erzähl doch mal, wie es Dir/Euch heute ergangen ist. Merkst Du schon positive Veränderungen?

Herzliche Grüße
Cankaya

Verfasst am: 20.01.2017, 07:38
marion280163
marion280163
Themenersteller/in
Dabei seit: 08. 01. 2017
Rauchfrei seit:
Beiträge: 14 Beiträge

Hi, ich stelle mich erst einmal kurz vor.
Ich bin dem Glimmstängel seit nunmehr fast 40 Jahren verfallen. Was anfänglich mit 5-10 Zigaretten bei Feten anfing,
endete zum Schluss bei 20-30 Zigaretten am Tag., bei geselligem Beisammensitzen mit Freunden steigerungfähig auf 40-50 Kippen. Soviel zu meinen Rauchgewohnheiten.
Ich habe ca. 10 Fehlversuche hinter mir, wobei die letzten beiden hier nur Erwähnung finden sollen.

Fehlversuch Nr. 9
Ich habe mit meinem Mann am 01.01.2016 die letzte "aktive" Zigarette geraucht. Danach sind wir auf das Dampfen umgestiegen. Also ab zum Dampfshop, uns mit allen möglichen Utensilien ausgestattet und nun konnte das Dampferleben beginnen. Hat auch ehrlich gesagt das 1. halbe Jahr gut funktioniert, aber dann war es wieder da, das Verlangen nach einer "anständigen" Zigarette. Dem wurde natürlich gerne stattgegeben und das alte Rauchverhalten hatte uns wieder. Dampfutensilien für ca. 300 € in die Tonne gehauen und "endlich" normal rauchen.

Fehlversuch Nr. 10
Und das war sehr wahrscheinlich der entscheidende.
Mein Mann und ich haben uns nach Weihnachten das Buch "Der beliebteste Nichtraucher" bestellt. Das Buch kam dann am 06.01.17 und das Ausstiegsdatum wurde auf den folgenden Tag gelegt. Am Sonntag den 08.01.17 stellte mein Mann dann fest, dass es Unsinn wäre mit dem Rauchen aufzuhören ohne das Buch durchgelesen zu haben.
Also was hieß das? GENAU, die versteckten Zigaretten wieder rausgeholt, den Aschenbecher auf den Tisch und los ging es. Aber dieses Mal hatte ich mein schlechtes Gewissen unterschätzt. Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen, einen Heulkrampf nach dem anderen bekommen. Alles in allem, es ging mir richtig dreckig. Das erste Mal in meinem Raucherdasein, dass mir meine furchtbare Sucht bewusst wurde. Diese Sucht nach der Kippe, die absolut vergleichbar ist mit Alkoholsucht, Fresssucht, Drogensucht etc.
Fazit - Der nächste Ausstieg soll von Erfolg gekrönt werden.

Mein Mann und ich haben uns 10 Tage Zeit gelassen um das Buch zu lesen und uns auf den Ausstieg vorzubereiten.
Ausstiegsdatum war der 18.01.17, somit nehmen wir heute Tag 3 in Angriff.
Die Entzugserscheinungen sind natürlich recht heftig, aber wir haben uns im Vorfeld Kudzu-Kapseln besorgt und die machen die Entzugserscheinungen wirklich erträglich.

Ich setze natürlich auch all meine Hoffnung auf dieses Forum.

Vielen, lieben Dank