Mit dem Juli- Zug 2020 den Neubeginn wagen!
Guten Morgen zusammen,
ich hoffe Ihr ertragt die Hitze alle einigermaßen. Wobei, über das Wetter sollten wir uns wahrlich nicht beklagen. Wir wollten Sommer - wir haben Sommer, und zwar sowas von. Man muss halt die positiven Seiten sehen: Bei Hitze sinkt das Verlangen nach Nikotin. Ging mir zumindest immer so.
@Fritzi: Das, was Du geschildert hast, habe ich auch schon erlebt. Das ist einfach so tief drin im Kopf, so fest verankert. Musste deswegen schon mehrfach selbst über mich schmunzeln, weil ich zu meinem Mann gesagt hatte: "ich geh jetzt erstmal eine Rauchen, ..." Und erst während des Aussprechens merkte ich, was ich überhaupt sagte. Total verrückt... zumal das nicht im Zusammenhang mit einer echten Schmachtattacke stand und ich bewusst auch gar nicht rauchen wollte. Das war einfach nur der Situation und der Gewohnheit geschuldet.
Erschreckend daran finde ich, dass das so unbewusst geschieht und ich mich frage: wie viele Zigaretten ich wohl unbewusst geraucht habe. Mein täglicher Konsum lag bewusst und nachvollziehbar zwischen 15 und 20 Zigaretten. Waren es tatsächlich vielleicht doch einige mehr, die ich ganz unbewusst geraucht habe? Ich weiß es nicht, verneinen würde ich es inzwischen nicht mehr.
Viele Grüße und kommt gut und vor allem rauchfrei durch den Tag.
Elli
Lieber Meikel,
genau, Du bringst es auf den Punkt. Ich habe heute klar gespürt wie die Sucht funktioniert. Jetzt kann ich aufmerksam sein. Ich bin diesem Mechanismus nicht mehr ausgeliefert.
Zunehmend wichtig wird für mich, die ich gewohnt bin „alles alleine schaffen zu können „ Euer Erzählen, Eure persönliche Erfahrung, Eure Anteilnahme, Euer Zuspruch.
Langsam erkenne ich, wie sehr mir der Rauch mein Leben vernebelt hat. Dabei bin ich nicht verbittert. Nein, ganz langsam lichten sich diese seltsam diffusen Nebel.
Und so werde ich während ich schreibe ruhiger und will keine Zigarette! Fritzi
So funktioniert die Sucht, liebe Fritzi!
Gut, dass du widerstanden hast. Du willst dir nicht ausmalen wollen, wie tief der Stachel dieser einen "Belohnungs"-Zigarette verletzt hätte.
Spätestens heute sollte dir klar geworden sein, dass unsere Wachsamkeit niemals ruhen darf. Das bedeutet nicht - natürlich nicht - dass unser Leben nur noch in Angst stattfindet. Spass, Entspannung können genauso gut stattfinden, wenn nicht sogar noch schöner, weil nicht mehr der Zwang nach der Zigarette im Spiel ist.
Ich wünsche dir einen zauberhaften Abend. Und bitte: klopf dir einmal auf die Schulter und denke dir dabei den Satz: "Gut Gemacht"!
Grüße
Meikel
so ein Mist!
da habe ich gedacht ich bin auf einem guten Weg, also nicht mehr rauchen zu müssen, zu wollen und dann holt mich diese verflixte Sucht ein.
Es fing so harmlos an. Heute Nachmittag habe ich mich von einer langjährigen, sehr geliebten Freundin verabschiedet. Anschließend hatte ich tatsächlich noch die Kraft eine Sitzung zu leiten. Ergebnis: gelungen.
Als ich zufrieden ins Auto steigen wollte, sagte ich zu mir: und jetzt gönne ich mir eine Zigarette, weil alles so gut gelaufen ist. - Sehr schnell, bin ich sehr erschrocken über diesen Mechanismus. Ich will nicht mehr rauchen und ich habe es dann auch nicht getan.
Ich schreibe es Euch, weil mir bewusst wurde, wie fest verankert in meinem Leben das Nikotin-monster sein Unwesen treibt, völlig unbewusst - und wie wichtig es ist, dass ich mir klar mache, was da mit mir, in mir geschieht. Ich setze mich damit auseinander, dann kann ich wirklich frei werden.
Eure Fritzi
Hallo Romi,
du schreibst von Konzentrationsspielen, ich glaub, das wär auch was für mich...
Kannst du mir mal näheres dazu schreiben?
LG
Bärbel
Hallo ihr Lieben, ich melde mich auch mal wieder. Mir haben in den letzten Tagen auch immer die richtigen Worte gefehlt. Hab hier trotzdem viel gelesen und hab immer mal vorbei geschaut.
Bei mir läuft zum Glück alles nach Plan. Keine Zigarette. Ab und zu kommen schon noch heftige Schmachtattacken. Vor allem wenn man Stress hat. Aber ich halte durch.
Es ist schön von euch allen zu lesen!
Es ging einem schon viel Motivation, wenn man weiß, dass man nicht alleine ist.
Liebe Grüße an alle und ich hoffe ihr kommt gut durch die Hitze
Sodele...
Dann meld ich mich auch mal wieder. Seit gestern sind 4 Wochen
Im großen und ganzen komm ich ganz gut klar damit, jetzt auf die Zigaretten zu verzichten. Manchmal kommt noch diese Schmacht... aber das vergeht! Auf Arbeit ist es weiterhin einfacher als gedacht. Zu Hause kann ich mich gut ablenken. Abends... auf dem Balkon...ja, da ist es verdammt schwer
Gestern war ich das erste mal seit Jahren! so richtig Energiegeladen, dass ich mit dem Hund in den Wald zum Joggen ging! Ich war seit bestimmt 10 Jahren nicht mehr Joggen. Nicht weil ich so unsportlich bin, sondern einfach weil ich Joggen hasse Meine Frau hat es gar nicht Glauben können, dass ich tatsächlich Laufen war. Naja gut, es war wohl wirklich mehr ein kleiner Intervalllauf, denn aufrgund der jahrelangen Raucherei war meine Kondi so ziemlich am Nullpunkt.
LG Thomas
Hallo zusammen, hallo Elli,
ich tu mich leider genauso schwer wie bei den vorherigen Versuchen.
Aber, ich glaube, wenn ich nicht sofort wieder gestartet wäre, hätte ich es immer und immer wieder vor mir hergeschoben.
Mir hat leider die 1. Zigarette immer sofort wieder „geschmeckt“.
Und was du geschrieben hast, trifft den Nagel auf den Kopf...als Jugendlicher mit vielleicht 14 denkt man über die Folgen dieser Sucht oder generell über die Sucht gar nicht nach.
Ich hab die Bilder auf den Packungen gar nicht mehr gesehen und die Preise, die dauernd gestiegen sind, auch nicht Wirklich. Es war eben so.
Aber damit ist ja Gott sei Dank jetzt Schluss, bei mir zwar mit Hindernissen aber ich krieg‘s hin
Ich wünsche euch allen weiterhin gutes Gelingen, bei der Hitze macht Rauchen ja auch nicht wirklich Spaß
Lieben Gruß
Bärbel
Hallo zusammen,
ich war die letzte Zeit etwas ruhiger, was nicht heißt, dass ich nicht da war. Ich habe Eure Beiträge aufmerksam verfolgt. Mehrfach wollte ich mich zu Wort melden, aber mir fehlten einfach die richtigen Worte. Ich kann nur erahnen, wie sich einige von Euch fühlen und was Ihr gerade durchmacht bzw. durchgemacht habt. Was wir alle durchmachen…
@Bärbel: Toll, dass Du wieder durchgestartet bist und direkt wieder anfängst „nicht mehr zu rauchen“. Hut ab und natürlich weiterhin ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen.
@Simran: Auch ich kann Deine Schilderungen/Erlebnisse nur bestätigen. Als Raucher sind wir doch alle immer irgendwie Außenseiter, Ausgestoßene, Unwillkommene und Störenfriede. Das ist kein schönes Gefühl. Ich bin mir sicher, dass auch Du es wieder schaffen wirst rauchfrei zu werden. Ich drück Dir dafür alle Daumen und wünsche auch Dir die nötige Kraft und einen starken Willen.
Mir selbst geht es die überwiegende Zeit mit meinem Rauchstopp gut. Allerdings rattert es immer mal wieder ganz schön heftig in meinem Kopf. Die Gedanken kreisen immer wieder um die Raucherei. Manchmal kommt es mir so vor, wie ein Wettkampf mit mir selbst: Wie lange werde ich es wohl schaffen? Werde ich gewinnen oder doch mein „Sucht-Ich“? In dem einen Moment bin ich wahnsinnig stolz auf mich und im nächsten Moment frage ich mich, wann die „Zeit wohl rum sein wird“ und ich endlich wieder Eine rauchen darf. Manchmal bin ich auch neugierig, wie mir wohl eine Zigarette „schmecken“ würde. Total blöd, zumal ich die Antwort und die Folgen kenne: Die erste Zigarette nach meinem letzten längeren Rauchstopp hat mich fast umgehauen, die zweite ging dann einigermaßen und nach der dritten war alles wieder beim Alten, wie vor dem Ausstieg. Es sind letztendlich nur Gedanken, die kurz aufflackern und dann wieder verschwinden. Ich kann sie nicht steuern. An manchen Tagen kommen sie gar nicht, an anderen Tagen wiederrum kommen sie immer und immer wieder…
Niemals hätte ich gedacht bzw. wahrhaben wollen, was für eine schlimme und besitzergreifende Sucht die Nikotinsucht ist. Dass diese Sucht auch noch gefördert und fleißig daran verdient wird, ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die versuchen gegen diese Sucht zu kämpfen oder gar schon mit gesundheitlichen Folgen zu kämpfen haben. Irgendwo habe ich gelesen, dass die Tabaksteuer vordergründig eine erzieherische Maßnahme darstellen und vor allem junge Menschen vom Rauchen abhalten soll. Ist man allerdings erstmal süchtig, kauft man Zigaretten, egal wie teuer und egal welche noch so schrecklichen Bilder auf den Packungen abgedruckt sind. Es ist ein Teufelskreis, aus dem auszubrechen gar nicht so einfach ist.
Ich wünsche allen hier weiterhin viel Erfolg, Kraft, Durchhaltevermögen und viele positive Erlebnisse und Gedanken.
Elli
Danke für Deine Ermutigung, Deine Klarheit lieber Meikel!
Das ist hilfreich und gut, wenn ich mich traue hier im Forum meine Gefühle zu beschreiben. Erstens werde ich sie los und bewege sie nicht dauernd in mir. Zweitens können andere Menschen von aussen drauf schauen und mir ihre Gedanken dazu zurück melden. So bin ich in vielen Bereichen am Lernen, merke ich gerade. Der Rauch vernebelt mein Gehirn immer weniger.
Das ist super!
LG Fritzi