Mit Alaaf und Helau rauchfrei werden: der Februarzug 2021

Verfasst am: 06.04.2021, 20:05
AjaintheSky
AjaintheSky
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Ich muss heut klagen und jammern, stimmungsmäßig kann ich mich anschließen... Streitamsel, Schisserlingsdrossel, Selbstbedauerungsstieglitz, Sowiesoallesscheißezebrafink... jeden Tag steht ein anderes blödes Gefühl im Wohnzimmer (wahlweise auch im Schlafzimmer, falls der Tag zu trubelig war) und macht sich breit. Allesfresser sind das, sie verspeisen Klitzekleines, Längst Vergessenes, Fernzukünftiges, Weltschmerziges, die finden einfach jeden Krümel und verstoffwechseln das Gefundene ratzfatz in Schlechte-Laune. Ich komm da grad nicht wirklich dagegen an, ganz egal was ich tue und wie gut es das Leben mit mir meint... Und das macht mich mürbe, es war schon so viel besser in den letzten Wochen, ich hab mich frei und wohl und energiegeladen gefühlt und nun sitz ich hier und schmor in meinem Saft vor mich hin und versteh auch ehrlich gesagt die Welt nicht mehr.
Annie, deine Theorie, dass das alles nur eine Falle der Sucht ist, um wieder bei mir einziehen zu dürfen, die hatte ich auch schon. Und ich kann mich an Aufhöranläufe erinnern, bei denen ich in der Rückschau defiitv sagen muss: Ich hab Streit vom Zaun gebrochen, Stress an Land gezogen und was weiß ich, nur um mit dieser ach so logisch schlüssigen Erlaubnis wieder rauchen zu "dürfen". Diesmal ist es ganz anders, ich will gar nicht wieder rauchen, ich will nur einfach wieder besser gelaunt und zupackender sein, ich kenn mich selbst gar nicht mehr ( und leiden kann ich mich so auch nicht ).
Grmpf.
Aber: Es gibt immer was zu feiern, deshalb noch ganz herzliche flowerpowerige Gratulation allen frisch aufgeblühten Blümchenwieser*innen, wir rutschen zusammen und machen es uns stolz und nett auf der (absolut schneefreien und sonnenbeschienenen) Picknickdecke mit Mohnkuchen und Karo-Kaffee.

Verfasst am: 06.04.2021, 07:53
SchwesterS
SchwesterS
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Danke für eure Antworten. Es hört sich seltsam an - aber es tat und tut direkt gut zu lesen, daß es euch ähnlich geht, auch wenn das für keinen schön ist. Bei Annie-Mohns Text dachte ich tatsächlich an das Ende meines letzten Nichtraucherversuches vor vielen Jahren. Es ging mir nicht gut damit, ich war dauernd depressiv und angespannt. Und in einer wirklich üblen Situation hielt mir eine Kollegin eine Zigarette hin und sagte: rauch jetzt mal eine. Das nehme ich ihr bis heute übel, denn das wars dann. Alle Anstrengung umsonst.
Mittlerweile diskutiere ich das Nichtrauchen kaum noch mit mir selbst. Ich bin direkt erstaunt, wenn das mal wieder hochkommt. Aber das man sich nun zu so einer fiesen Streitamsel verwandelt, soll auch nicht sein.
Ich wünsche euch einen schönen Tag!

Verfasst am: 05.04.2021, 13:02
BerndMM
BerndMM
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frohe Ostern auch von mir,

ich kenne das angespannt und gereizt sein auch gut. in den letzten Wochen kam das häufiger vor. Im engen Supermarkt, auf der vollen Straße, allein Zuhause. Mir fällt derzeit immer was ein, weswegen ich aus der Haut fahren könnte . Bei mir hat das ganz sicher aber auch etwas mir der Pandemie zu tun. Und die hätte ich als Raucher auch. In dem Zusammenhang: Ich stand vorletzte Woche in einer Schlange für einen Kaffee zum mitnehmen. Es dauerte bei einem Kunden etwas länger und der Kunde vor mir wurde sehr ungeduldig, stapfte von einem Bein aufs andere und stöhnte so in sich rein. Ich dachte mir, das von mir selber kennend, der will bestimmt rauchen. Das war dann auch so. Ich war derweil übrigens ganz entspannt. Den Suchtdruck hatte ich ja nicht. Will nur sagen: als Raucher ist man auch nur enstpannter wenn der Niktotinspiegel genau passt und bis es so weit ist, leidet man sich so durch. Das echte Raucherleben ist ja nicht wirklich so romantisch wie in der Marlboro-Werbung.

Verfasst am: 05.04.2021, 10:33
Annie_Mohn
Annie_Mohn
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Liebe Schwester S,
ich kenne diesen Zustand von meinen früheren Aufhör-Versuchen. Vor allem bei meinem ersten Versuch (Anfang / Mitte 20) war es so arg, dass mein Partner mir damals nach einem halben Jahr ans Herz gelegt hat, wieder mit dem Rauchen anzufangen - ich sei einfach nur unerträglich. Habe ich dann natürlich gleich am selben Tag gemacht.
Meine Interpretation heute:
Wahrscheinlich habe ich genau auf diese Aussage gehofft und es vielleicht deshalb auch so eskalieren lassen?

So schlimm war es dann die anderen Male nicht, aber mein Partner hat es schon immer sehr deutlich gemerkt, dass ich gerade wieder mal im Nikotin-Entzug stecke.
Upps.

Du weißt es wahrscheinlich schon selbst: Auch das ist ein Weg der Sucht, dich wieder einzufangen. Nach dem Motto: Ich bin eine Zumutung für andere und daher wäre es für alle Beteiligte sozusagen eine soziale Heldentat, wieder zu rauchen.
Klar, großer Quatsch.
Mir hat aber diese Einsicht geholfen, es dieses Mal endlich einmal besser zu machen.
Gefahr erkannt - Gefahr gebannt.
Mein Mann (übrigens der gleiche wie beim ersten Aufhör-Versuch) hat diesmal bereits verwundert festgestellt, dass ich so erstaunlich "normal" bin ... wie ich das mache, weiß ich auch nicht so genau. Ich habe mir jedenfalls ganz bewusst gesagt: Auch das ist eine Form der Sucht, den Rückfall zu provozieren und das lasse ich nicht zu.
Schlecht drauf war / bin ich trotzdem, wie in den letzten Beiträgen ja auch formuliert.
Aber ich habe durch diese innere Einsicht dann tatsächlich nicht die Umgebung dazu aufgefordert, mir meine Sucht zurückzuspiegeln. Irgendwie so?

Wahrscheinlich hilft das jetzt gar nicht. Aber was vielleicht hilft: Das ganz bewusst als Stolperstein zu sehen, der dir deinen potentiellen Rückfall "schönreden" will.

Von daher machst du ja alles richtig, liebe Schwester, und wartest auf bessere Tage. Auch diese Phase wird vorbeigehen! Deine Freunde werden dir auf jeden Fall bleiben, da bin ich mir sehr, sehr sicher.
Alles Gute!
Annie

Verfasst am: 05.04.2021, 10:28
Feliciouse85
Feliciouse85
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Hallo Schwester,

ja irgendwie kenne ich das. Aber ich beschränke mich in meinem kleinen Freundeskreis auf wenige Treffen. Dann meist mit einem Glas Wein oder Bier, um mich selbst etwas aufzulockern. Ich hatte es auch erst letztens feststellen müssen, dass ich irgendwie verkrampft bin. Zwar minimal aber merklich. Durch die wenigen Treffen, schätze ich die Gesellschaft dann etwas mehr, auch wenn ich zur Auflockerung ein, zwei Biere brauche, was durch die sporadischen Treffen wirklich selten der Fall ist.

Auf Arbeit bin ich angriffslustiger, aber mehr verspielt als ernsthaft jmd ans Bein zu pi**en. Ich nehme mir auch viel mehr Zeit für Sachen. Ich glaube Aja oder Mila hatten da mal was schönes hier geschrieben. Mehr Zeit nehmen für die Dinge. Noch mehr auskosten und den Erfolg durch erledigte Aufgaben mehr feiern.

Verfasst am: 05.04.2021, 08:51
SchwesterS
SchwesterS
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...und dann macht einem das alles auch wieder Sorgen und Gedanken. Ich stelle bei mir eine große Freude am Streiten und Diskutieren fest, diskutieren dann auch wieder um einen Streit vom Zaun zu brechen. Was ist das denn nun wieder? Sei es die Dame die sich vordrängelt an der Kasse oder ein unbedachter Satz eines Freundes: als stände ich ununterbrochen in der Startposition, springe ich sofort los und drauf. Noch jemand, der gerade in einer solchen Phase ist? Schön ist das nicht und für die Freunde eine ziemliche Zumutung.

Verfasst am: 04.04.2021, 12:54
Feliciouse85
Feliciouse85
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Hallo zusammen,

auch von mir nochmal ein frohes Osterfest. Kommt ein wenig spät, aber besser als nie. Auch besten Dank für die Glückwünsche. Kann ich an euch und eure Leistung nur zurückgeben. Feiert schön!

VG Felix

Verfasst am: 03.04.2021, 17:18
rauchfrei-lotsin-andrea
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Hallo Ihr Lieben,

einen schönen Ostergruß will ich euch dalassen. Meine Freude ist groß, dass so einige von euch sich mittlerweile auf der Blumenwiese austoben dürfen, auch wenn es heute etwas frisch ist.

Gibt es welche unter euch, die besondere Schwierigkeiten wie rauchenden Besuch über Ostern auf sich zukommen sehen? Wie könnt ihr euch wappnen?

Saridaja, ich glaub dir sofort, dass deine Schlafstörungen bitter sind. Bestimmt hast du auch alle Tees durch wie Lavendel-, Passionsblume, Hopfen, Baldrian...durch. Hast du mal mit deinem Arzt gesprochen?

Blümle, du kannst dir nichts besseres tun als Laufen zu gehen.

SchwesterS, klug von dir, dir immer wieder eine der vielen vielen Vorteile deines erfolgreichen Rauchfrei-Stopps bewusst zu machen und zu genießen.

Für alle: freut euch eures Lebens, das ihr mehr oder weniger deutlich verlängert schicksalsbedingt verlängert mit jedem Tag, den ihr nicht raucht! Hier mal eine Liste dazu:
"Nach einem Rauchstopp regeneriert sich Ihr Körper:

Nach 20 Minuten: Puls und Blutdruck sinken auf normale Werte.

Nach 12 Stunden: Der Kohlenmonoxid-Spiegel im Blut sinkt, der Sauerstoff-Spiegel steigt auf normale Höhe. Alle Organe werden wieder besser mit Sauerstoff versorgt und die körperliche Leistungsfähigkeit steigt.

Nach 2 Wochen bis 3 Monaten: Der Kreislauf stabilisiert sich. Die Lungenfunktion verbessert sich.

Nach 1 bis 9 Monaten: Hustenanfälle, Verstopfung der Nasennebenhöhlen und Kurzatmigkeit gehen zurück. Die Lunge wird allmählich gereinigt, indem Schleim abgebaut wird. Die Infektionsgefahr verringert sich.

Nach 1 Jahr: Das Risiko für eine koronare Herzkrankheit sinkt auf die Hälfte des Risikos eines Rauchenden.

Nach 5 Jahren: Das Risiko für eine Krebserkrankung in der Mundhöhle, Rachen, Speiseröhre und Harnblase sinkt auf die Hälfte; das Gebärmutterhalskrebs-Risiko ist nicht mehr höher als bei Nichtrauchenden. Auch das Schlaganfallrisiko kann bereits nach zwei bis fünf Jahren auf das eines Nichtrauchers sinken.

Nach 10 Jahren: Das Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, verringert sich etwa um die Hälfte. Auch die Risiken für Krebserkrankungen an Kehlkopf und Bauchspeicheldrüse gehen zurück.

Nach 15 Jahren: Das Risiko für eine koronare Herzkrankheit ist nicht mehr höher als bei einem lebenslangen Nichtrauchenden." Quelle BZgA Grüner Reiter, Vorteile des Rauchstopps.



Mit Herzlichen Ostergrüßen
Andrea

Verfasst am: 02.04.2021, 22:05
Saridaja
Saridaja
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[quote="Glöckchen24"]
Hallo liebe Mitstreiter,
Ja ich bin auch noch dabei. Tagelang werde ich kaum behelligt von der Sucht und dann ist wieder ein schwarzer Tag und ich würde am liebsten alles hinschmeissen. Heute ist der Suchtdruck unerhört hoch und Probleme ein- und durchzuschlafen habe ich auch immernoch. Dagegen habe ich mir gestern Ashwagandha gekauft. Mal sehen ob es etwas bringt. Hoffe diesen bescheidenen Tag gut zu überstehen. Von mir auch schon mal frohe Ostern und bleibt eisern. LG Glöckchen
[/quote]

Hallo Zusammen, hallo Glöckchen,
Was ist denn ashwagandha? Wie geht’s dir mittlerweile?
Meine Schlafstörungen bleiben, sind so bitter....... ich hoffe soooo sehr dass es bald wieder normal ist Hilfe....

Verfasst am: 02.04.2021, 09:00
Blümle
Blümle
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Wie schön! Jetzt blüht auch der Mohn auf der Blümchenwiese.....
Herzlichen Glückwunsch, Annie_Mohn zu den 50 rauchfreien Tagen!

Ja, SchwesterS, die vielen Kleinigkeiten im Alltag, die jetzt die Verbesserungen zeigen, die tun wirklich sehr gut!

Heute morgen hab ich ich mich z.B. drüber gefreut, aufzuwachen und die Idee zu haben, gleich einen Lauf mit den neuen Joggingschuhen zu machen. Auf so eine „verrückte“ Idee wäre ich vor einem halben Jahr nie und nimmer gekommen, - da wäre ich mit schweren verrauchtem und alkoholgeschädigten Kopf noch sicher zwei, drei Stunden im Bettgeblieben und hätte mich (mal wieder) drüber geärgert, die schöne, freie Zeit an sonem Feiertag so sinnlos totzuklopfen.....

Wie schön, dass das jetzt Geschichte ist....

Ich wünsche euch sinnerfüllte freie Stunden an diesem Feiertag!
Blümle