Mit Alaaf und Helau rauchfrei werden: der Februarzug 2021

Verfasst am: 20.03.2021, 11:04
bibra65
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[quote="BerndMM"]
Wenn man sich anschaut, dass der Körper drei Monate braucht, um wieder zu einernormalen Nichtraucher-Dopaminfunktion zu kommen, muss man das eigentlich zur körperlichen Sucht rechnen, was in manchen Artikeln auch zum Ausdruck kommt.
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Guten Morgen Bernd und die Anderen,

das was du schreibst kommt genau richtig für mich. Ich frage mich auch schon die ganze Zeit, warum ich nach 4 Wochen noch so ein starkes Verlangen immer mal wieder habe. Und genau: Nikotin ist doch schon lange raus?!
Ich hatte schon den Gedanken, dass vielleicht andere beigefügten Stoffe in der Zigarette stark süchtig machend sind und evtl. auch gerade in der Kombination miteinander und, dass das nur noch nicht wirklich erforscht wurde.

Ich finde das total hilfreich mit dem Dopamin, so habe ich noch einen super wichtigen Meilenstein auf meiner Reise und vor allem nicht dieses Gefühl, dass mein Kopf wohl "spinnt" oder ich vllt. doch gar nicht wirklich will oder oder..

Danke dafür! Suuuuuper dieses Forum

Grüße von Biba

Verfasst am: 20.03.2021, 09:36
BerndMM
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Guten Morgen zusammen,

meine Tage sind wieder ganz gut im Vergleich zu denen der letzten Woche, mit wieder weniger schwierigen Momenten.
Ich habe mir aber in den letzten Tagen doch wieder etwas über den medizinischen Hintergrund der Sucht angelesen. Es gibt ja diese Studie aus Lübeck und Aaachen aus 2016, nach der sich die Dopaminfunktion nach einem Rauchstopp nach ca. drei Monaten wieder normalisiert.
Wenn man sich anschaut, dass der Körper drei Monate braucht, um wieder zu einer normalen Nichtraucher-Dopaminfunktion zu kommen, muss man das eigentlich zur körperlichen Sucht rechnen, was in manchen Artikeln auch zum Ausdruck kommt. Früher habe ich öffter gehört, nach sechs Wochen ist das gröbste geschafft (da bin ich jetzt), oder nach zwei Wochen spätestens ist der letzte Rest Niktotin aus dem Körper etc.. Wenn man aus dieser Richtung denkt, wundert man sich auch, warum das Verlangen nicht schon ganz vorrüber gegangen ist. Aber es dauert einfach länger, weil sich der Körper, sicherlich auch Geist, eben noch nicht völlig erholt hat. Und es gibt dafür auch gute medizinische Erklärungen.

Es sind ja sicherlich ganz verschiedene Faktoren, die uns immer wieder an das Rauchen denken lassen. Aber es ist halt auch ganz wesentlich ein physischer Askpekt, der bei uns gerade das Problem ist. Das zu wissen und mir regelmäßig bewusst zu machen, hilft mir schon. Ich vergesse so etwas in schwachen Momenten ganz gerne.

Ich wünsche Euch ein schönes rauchfreies Wochenende

Verfasst am: 19.03.2021, 21:27
bibra65
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[quote="SchwesterS"]
Leider funktioniert der gute Süchtige so - alles sofort und am liebsten gestern schon und vor allem schnellschnell.
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Jepp, sehe ich auch so.. Kommt evtl. daher, weil wir es so gewohnt sind. Nach einem Zug erreicht das Nikotin nach wenigen Sekunden unser Gehirn.. Wir haben 30, 40 Jahre lang sofortige Bedürfnisbefriedigung erlebt, und das viele Male am Tag. Und jetzt heisst es (ab)waaaaarten Schwierig.

Na ja, ich habe auch immer noch ganz gut zwischendurch Schmachter, jetzt trinke ich dafür Tee mit Nüssen und Schokolade dazu

Euch einen schönen restlichen Freitagabend.

LG Biba

Verfasst am: 19.03.2021, 15:17
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
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Ihr Lieben und erfolgreichen (eingeschlossen diejenigen, die irgendwann erfolgreich sein werden;-),

Viele von euch nähern sich dem Einzug auf die Blumenwiese bei 50 rauchfreien Tagen (Ausrutscher sind ausdrücklich auch dabei). Wieviel bedeuten euch diese Jubiläen noch? Paul, du hast ein sehr hilfreiches Statement abgegeben. Bei mir gab es so mit drei bis vier Monaten, wenn ich mich richtig erinnere, eine Phase, in der der Alltag eingekehrt war, ich aber noch von "Heckenschützen" angegriffen wurde. Mein Weg war, mich erst recht zu belohnen. Und meinen neuen Leseplatz an meinem ehemaligen Raucherplatz mit Zeitschriften zu genießen.

Aber es auch bei mir, genau so wie Paul es gesagt hat, wichtig, das Nichtmehrrauchen müssen an sich zu genießen, die Vorteile selbst als Belohnung anzusehen. Bei mir war es und ist es bis Heute das röchelfreie Atmen und die gute Luft in meiner Wohnung. Was ist es bei euch, was euch bei der Stange hält? Was freut euch Heute am meisten an eurer oft sauer erarbeiteten Rauchfreiheit?

Ich bin auch Heute noch Tag für Tag froh und dankbar dafür, dass ich nicht mehr rauchen muss. http://www.rauchfrei-info.de/informieren/news/detail/news/nikotin-und-seine-helfer/ Hier mal ein Link zu einem aufschlussreichen Artikel zu Nikotin und seinen "Helfern", damit ihr immer wieder (und ich auch) an die tückische Unfreiheit dieser Sucht denkt.

Habt ein heiteres Wochenende und "Nur für Heute" bleiben wir rauchfrei.

Herzliche Grüße
Andrea

Verfasst am: 19.03.2021, 07:28
Blümle
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Liebe Schwester S.,

vielen Dank für diesen aufheiternden Beitrag hier am frühen Morgen! Mit Deiner Gefühlswahrnehmung scheint etwas nicht zu stimmen , denn Du hast hier sehr wohl etwas Wichtiges und Erkenntnisreiches für uns dagelassen! (Für mich zumindest! Dankeschön!)

Allein die Beschreibung, wie es Dir zu diesem Lied erging! Ich musste so grinsen! Hab ich leider auch hin und wieder, - zumal ich ja derzeit doppelten Ausstieg praktiziewre: 4 Wochen vor dem Rauchstopp habe ich mein Alkoholikerinnen-Dasein beendet. Manchmal ist der Impuls sehr sehr stark, in den nächsten Laden zu fahren und eine Schachtel Ziggis und ne Flasche Wein oder Sekt (was ich zuvor täglich zu mir nahm) zu holen, und das am Stück zu verkonsumieren.
Aber bislang konnte ich den Versuchungen standhalten!

Ja, - mit Geduld ist es schwierig. Bedürfnisausschub-Vermögen gehört wirklich nicht zu meinem gepflegten Verhaltensrepertoire. Hab schon auch eher das Zack-und-jetz-und-sofort-und-alles-exzessiv....... Danke für den Hinweis, dass das irgendwie „normal“ bei Süchtlingen ist.....

Die Freude und den Genuß, sich nicht mehr um Raum und Zeit dringlich und drängend kümmern zu müssen, an Orten (wie am von Dir genannten Zoo oder mit Kindern um einen rum), an denen das Rauchen unerwünscht/schlecht möglich ist, lässt sich aufgrund der Corona-Beschränkungen noch nicht so häufig erleben, wie es uns gut tun würde. Das wäre eine „Belohnung“ für die neue Enthaltsamkeit, die ja durchaus wünschenswert wäre und ruhig auch häufig erlebt werden dürfte.

Hihi, und bei den überall schon mit Blumen vollgestellten Plätzen musste ich auch grinsen,......... auch bei mir blühts überall.....

Vielen Dank fürs mit uns Teilen Deiner Arbeits-Erfahrungen! Tut gut!
In diesem Sinne besten Dank insgesamt für Deinen Beitrag und all die Beiträge der anderen hier!
Ich lese hier sehr gerne von euch! Nichts davon ist zu viel und nichts davon zu gering!

Für heute ziehe ich alle meine 3 Punkte für mein Dankbarkeits-Tagebuch aus Euren Beiträgen hier!
Super! Ich freu mich sehr, hier sein und teilhaben zu dürfen!

Dankbar für die Reisegesellschaft grüßt das
Blümle

Verfasst am: 19.03.2021, 06:49
SchwesterS
SchwesterS
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Ihr Lieben,
ich habe nie das Gefühl, sonderlich Wichtiges oder Erkenntnisreiches zu berichten zu haben. Desto mehr bereichern mich wohl eure Ideen zur Thematik und zum Stand des derzeitigen Daseins. Ich weiß nicht mehr, wer es schrieb - die Überlegung, wir wären alle mit dem Rauchen zu Belohnungsjunkies geworden und kein normaler Mensch müsse sich für jede normale Tätigkeit belohnen - fand ich sehr bedenkenswert. Stimmt. Und es gruselt einen auch. So langsam baut es sich nach knapp 6 Wochen auch ab sich für jeden Pups belohnen zu wollen und frustriert zu sein, wenn schon Blumen überall herumstehen. Es wird. HPs-Heckenschütze - wunderbar! Genauso sieht es leider aus. Mitten im Flur, mit dem Salat in der Hand Richtung Sofa: Rauch eine! Los jetzt! Ich horche mittlerweile in die Situationen hinein - verwundert meistens, mit der Frage: was war denn da jetzt los bitteschön? Manchmal finde ich die Antwort, manchmal nicht. Gestern ein Lied im Radio, das Sommer/Party/Cocktail - Gefühle hochschießen ließ. Es mag an der ganzen äußerlichen Beschränkung liegen - ich wollte sofort und quälend das ganze Lied hindurch sofort dreißig Zigaretten rauchen und mich mit Sekt übergießen. Danach wars wieder gut. ;-)
Oft freue ich mich, wenn ich schon mal einige Stunden nichts in Frage gestellt habe. Wenn die Kinder in meiner Umgebung von meinem stinkigen Qualm verschont sind und ich nicht gehetzt ständig überlege, wo ich wann die nächste Zigarette rauchen kann - während wir eigentlich im Zoo sind. Alles in allem ist es eine massive Erleichterung. Man möchte wohl nur so einen inneren Cut auch - Schluß aus, keine Diskussion mehr. Stattdessen diskutiert es weiter munter vor sich hin. Es ist im Prinzip dieselbe Falle, in die meine drogensüchtigen Klienten fallen: ich habe 32 Jahre geraucht und wirklich nicht wenig - und nun soll es aber in 6 Wochen alles wieder tipitoppi sein - was für ein Unsinn. Leider funktioniert der gute Süchtige so - alles sofort und am liebsten gestern schon und vor allem schnellschnell. Und wenn das nicht klappt, dann - na dann eben nicht! ;-)
Geduld ist eventuell keine unser hervorstechenden Eigenschaften, aber ich glaube doch, daß sie reichen wird, um das hier zu schaffen. Ich freue mich, daß wir uns hier weiter so unterstützen.
Bleibt tapfer - Schwester S.

Verfasst am: 18.03.2021, 22:01
bibra65
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Guten Abend allerseits,

ich bin heute morgen mit gaaaanz schlechter Laune aufgewacht. Mein erster Impuls war dem Nichtmehrrauchen die Schuld daran zu geben. Dann habe ich mir gesagt, dass ich auch als Nicht(mehr)raucher schlechte Laune haben kann. Und eben ist mir durch den Kopf gegangen: Als Raucher habe ich (zum Schluss) den Zigaretten die Schuld an schlechter Laune etc. gegeben, und als Nicht(mehr)raucher gebe ich jetzt dem Nichtrauchen die Schuld an schlechter Laune etc.. Hmmmmm.....

Im Übrigen ist meine schlechte Laune recht schnell verflogen und der Rest des Tages war schön, habe mich wohl gefühlt in meiner Haut

Euch eine Gute Nacht! Biba

Verfasst am: 17.03.2021, 21:16
BerndMM
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Hallo alle,

ja die Anfangs-Euphorie hat nachgelassen und bei mir war es in den letzten Tagen mitunter auch so, dass sie mir schwieriger vorkamen als die Tag der ersten Wochen. Deine Worte kommen wirklich zur rechten Zeit, Paule .

Heute ging es mir allerdings zum ersten mal seit 4-5 Tagen wieder richtig gut. Kein Schmacht, kaum Gedanken ans Rauchen, dafür aber ein paar mal in Situationen über das Nichtrauchen gefreut. Ich finde, das muss man hier auch erwähnen. Solche Tage geben wieder Kraft zum weiter machen.

Haltet durch.

Verfasst am: 17.03.2021, 19:46
Feliciouse85
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Hallo Annie,

so habe ich es noch nicht gesehen. Stimmt, man hat die Erfahrung gemacht, wie stark einen so eine Sucht fesseln kann und man müsste annehmen, dass wir gefasster und bewusster mit der Situation umgehen. Ich denke wenn der Sprung hin erreicht ist, man nicht mehr täglich dran denkt, beginnt die Obhut und das sich bewusstsein der Gefahr (und ich spreche hier von einer ernstzunehmenden gesundheitlichen Gefahr) wieder rückfällig zu werden und sich dieses Gift wieder 20 bis 30 mal am Tag einzuverleiben.

Danke Annie, das war echt gut.

Schönen Abend euch zusammen!

Grüße Felix

Verfasst am: 17.03.2021, 13:35
Annie_Mohn
Annie_Mohn
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Liebe Mitfahrerinnen*,

danke für die lieben und bestätigenden Worte - da so viele von uns hier das Gleiche empfinden, lässt sich doch tatsächlich darauf schließen, dass nicht nur Karriere- und Wetterschwankungen unser deutschlandweit um sich greifendes Tief bestimmen, sondern dass das etwas mit diesem leidigen Rauchen zu tun hat ...

und in dem Moment haben wir die Sucht doch gleich schon wieder am Wickel gepackt!

Wie hier bereits geschrieben wurde, ab Woche 10 oder so ist auch diese Phase der Suchtbekämpfung abgeschlossen und die Heckenschützen (HP, das fand ich ein super Bild) werden auch immer seltener.

Es ist schön zu lesen, dass wir irgendwann ähnlich wie Nichtraucher leben werden, nein, noch besser: Da wir den Unterschied kennen, haben wir die Chance, bewusst als Nichtraucher leben zu können und diesen Zustand dankbar wahrzunehmen.

Mich hat es immer betrübt, dass ich nie wieder ein Nichtraucher sein kann, sondern nur ein Exraucher. Und dass ich immer, immer, immer aufpassen muss. Das hat mich so "abgetörnt" in Hinblick auf mein weiteres Leben. Aber wenn man das von Paul liest, dann ist das eben eine eigene Qualität als Exraucher zu leben und dabei eben nicht mehr die Tage zu zählen, die man "geschafft" hat (was ja eine gewisse Mühe sichtbar macht), sondern einfach das Nichtraucherdasein zu genießen als eigenen Zustand, losgelöst von der Vergangenheit als Raucher.

Darauf freue ich mich und bin bis dahin so gelassen wie möglich.
Und abgesehen davon möchte ich mit euch bis dahin trotzdem jedes sich bietende Jubiläum feiern!!! Ist ja logisch.
Liebe Grüße
Annie
Genau: Rauchen ist keine Option mehr. Wir lassen das einfach mal.