Mit Alaaf und Helau rauchfrei werden: der Februarzug 2021
Liebe Schwester S.,
vielen Dank für diesen aufheiternden Beitrag hier am frühen Morgen! Mit Deiner Gefühlswahrnehmung scheint etwas nicht zu stimmen , denn Du hast hier sehr wohl etwas Wichtiges und Erkenntnisreiches für uns dagelassen! (Für mich zumindest! Dankeschön!)
Allein die Beschreibung, wie es Dir zu diesem Lied erging! Ich musste so grinsen! Hab ich leider auch hin und wieder, - zumal ich ja derzeit doppelten Ausstieg praktiziewre: 4 Wochen vor dem Rauchstopp habe ich mein Alkoholikerinnen-Dasein beendet. Manchmal ist der Impuls sehr sehr stark, in den nächsten Laden zu fahren und eine Schachtel Ziggis und ne Flasche Wein oder Sekt (was ich zuvor täglich zu mir nahm) zu holen, und das am Stück zu verkonsumieren.
Aber bislang konnte ich den Versuchungen standhalten!
Ja, - mit Geduld ist es schwierig. Bedürfnisausschub-Vermögen gehört wirklich nicht zu meinem gepflegten Verhaltensrepertoire. Hab schon auch eher das Zack-und-jetz-und-sofort-und-alles-exzessiv....... Danke für den Hinweis, dass das irgendwie „normal“ bei Süchtlingen ist.....
Die Freude und den Genuß, sich nicht mehr um Raum und Zeit dringlich und drängend kümmern zu müssen, an Orten (wie am von Dir genannten Zoo oder mit Kindern um einen rum), an denen das Rauchen unerwünscht/schlecht möglich ist, lässt sich aufgrund der Corona-Beschränkungen noch nicht so häufig erleben, wie es uns gut tun würde. Das wäre eine „Belohnung“ für die neue Enthaltsamkeit, die ja durchaus wünschenswert wäre und ruhig auch häufig erlebt werden dürfte.
Hihi, und bei den überall schon mit Blumen vollgestellten Plätzen musste ich auch grinsen,......... auch bei mir blühts überall.....
Vielen Dank fürs mit uns Teilen Deiner Arbeits-Erfahrungen! Tut gut!
In diesem Sinne besten Dank insgesamt für Deinen Beitrag und all die Beiträge der anderen hier!
Ich lese hier sehr gerne von euch! Nichts davon ist zu viel und nichts davon zu gering!
Für heute ziehe ich alle meine 3 Punkte für mein Dankbarkeits-Tagebuch aus Euren Beiträgen hier!
Super! Ich freu mich sehr, hier sein und teilhaben zu dürfen!
Dankbar für die Reisegesellschaft grüßt das
Blümle
Ihr Lieben,
ich habe nie das Gefühl, sonderlich Wichtiges oder Erkenntnisreiches zu berichten zu haben. Desto mehr bereichern mich wohl eure Ideen zur Thematik und zum Stand des derzeitigen Daseins. Ich weiß nicht mehr, wer es schrieb - die Überlegung, wir wären alle mit dem Rauchen zu Belohnungsjunkies geworden und kein normaler Mensch müsse sich für jede normale Tätigkeit belohnen - fand ich sehr bedenkenswert. Stimmt. Und es gruselt einen auch. So langsam baut es sich nach knapp 6 Wochen auch ab sich für jeden Pups belohnen zu wollen und frustriert zu sein, wenn schon Blumen überall herumstehen. Es wird. HPs-Heckenschütze - wunderbar! Genauso sieht es leider aus. Mitten im Flur, mit dem Salat in der Hand Richtung Sofa: Rauch eine! Los jetzt! Ich horche mittlerweile in die Situationen hinein - verwundert meistens, mit der Frage: was war denn da jetzt los bitteschön? Manchmal finde ich die Antwort, manchmal nicht. Gestern ein Lied im Radio, das Sommer/Party/Cocktail - Gefühle hochschießen ließ. Es mag an der ganzen äußerlichen Beschränkung liegen - ich wollte sofort und quälend das ganze Lied hindurch sofort dreißig Zigaretten rauchen und mich mit Sekt übergießen. Danach wars wieder gut. ;-)
Oft freue ich mich, wenn ich schon mal einige Stunden nichts in Frage gestellt habe. Wenn die Kinder in meiner Umgebung von meinem stinkigen Qualm verschont sind und ich nicht gehetzt ständig überlege, wo ich wann die nächste Zigarette rauchen kann - während wir eigentlich im Zoo sind. Alles in allem ist es eine massive Erleichterung. Man möchte wohl nur so einen inneren Cut auch - Schluß aus, keine Diskussion mehr. Stattdessen diskutiert es weiter munter vor sich hin. Es ist im Prinzip dieselbe Falle, in die meine drogensüchtigen Klienten fallen: ich habe 32 Jahre geraucht und wirklich nicht wenig - und nun soll es aber in 6 Wochen alles wieder tipitoppi sein - was für ein Unsinn. Leider funktioniert der gute Süchtige so - alles sofort und am liebsten gestern schon und vor allem schnellschnell. Und wenn das nicht klappt, dann - na dann eben nicht! ;-)
Geduld ist eventuell keine unser hervorstechenden Eigenschaften, aber ich glaube doch, daß sie reichen wird, um das hier zu schaffen. Ich freue mich, daß wir uns hier weiter so unterstützen.
Bleibt tapfer - Schwester S.
Guten Abend allerseits,
ich bin heute morgen mit gaaaanz schlechter Laune aufgewacht. Mein erster Impuls war dem Nichtmehrrauchen die Schuld daran zu geben. Dann habe ich mir gesagt, dass ich auch als Nicht(mehr)raucher schlechte Laune haben kann. Und eben ist mir durch den Kopf gegangen: Als Raucher habe ich (zum Schluss) den Zigaretten die Schuld an schlechter Laune etc. gegeben, und als Nicht(mehr)raucher gebe ich jetzt dem Nichtrauchen die Schuld an schlechter Laune etc.. Hmmmmm.....
Im Übrigen ist meine schlechte Laune recht schnell verflogen und der Rest des Tages war schön, habe mich wohl gefühlt in meiner Haut
Euch eine Gute Nacht! Biba
Hallo alle,
ja die Anfangs-Euphorie hat nachgelassen und bei mir war es in den letzten Tagen mitunter auch so, dass sie mir schwieriger vorkamen als die Tag der ersten Wochen. Deine Worte kommen wirklich zur rechten Zeit, Paule .
Heute ging es mir allerdings zum ersten mal seit 4-5 Tagen wieder richtig gut. Kein Schmacht, kaum Gedanken ans Rauchen, dafür aber ein paar mal in Situationen über das Nichtrauchen gefreut. Ich finde, das muss man hier auch erwähnen. Solche Tage geben wieder Kraft zum weiter machen.
Haltet durch.
Hallo Annie,
so habe ich es noch nicht gesehen. Stimmt, man hat die Erfahrung gemacht, wie stark einen so eine Sucht fesseln kann und man müsste annehmen, dass wir gefasster und bewusster mit der Situation umgehen. Ich denke wenn der Sprung hin erreicht ist, man nicht mehr täglich dran denkt, beginnt die Obhut und das sich bewusstsein der Gefahr (und ich spreche hier von einer ernstzunehmenden gesundheitlichen Gefahr) wieder rückfällig zu werden und sich dieses Gift wieder 20 bis 30 mal am Tag einzuverleiben.
Danke Annie, das war echt gut.
Schönen Abend euch zusammen!
Grüße Felix
Liebe Mitfahrerinnen*,
danke für die lieben und bestätigenden Worte - da so viele von uns hier das Gleiche empfinden, lässt sich doch tatsächlich darauf schließen, dass nicht nur Karriere- und Wetterschwankungen unser deutschlandweit um sich greifendes Tief bestimmen, sondern dass das etwas mit diesem leidigen Rauchen zu tun hat ...
und in dem Moment haben wir die Sucht doch gleich schon wieder am Wickel gepackt!
Wie hier bereits geschrieben wurde, ab Woche 10 oder so ist auch diese Phase der Suchtbekämpfung abgeschlossen und die Heckenschützen (HP, das fand ich ein super Bild) werden auch immer seltener.
Es ist schön zu lesen, dass wir irgendwann ähnlich wie Nichtraucher leben werden, nein, noch besser: Da wir den Unterschied kennen, haben wir die Chance, bewusst als Nichtraucher leben zu können und diesen Zustand dankbar wahrzunehmen.
Mich hat es immer betrübt, dass ich nie wieder ein Nichtraucher sein kann, sondern nur ein Exraucher. Und dass ich immer, immer, immer aufpassen muss. Das hat mich so "abgetörnt" in Hinblick auf mein weiteres Leben. Aber wenn man das von Paul liest, dann ist das eben eine eigene Qualität als Exraucher zu leben und dabei eben nicht mehr die Tage zu zählen, die man "geschafft" hat (was ja eine gewisse Mühe sichtbar macht), sondern einfach das Nichtraucherdasein zu genießen als eigenen Zustand, losgelöst von der Vergangenheit als Raucher.
Darauf freue ich mich und bin bis dahin so gelassen wie möglich.
Und abgesehen davon möchte ich mit euch bis dahin trotzdem jedes sich bietende Jubiläum feiern!!! Ist ja logisch.
Liebe Grüße
Annie
Genau: Rauchen ist keine Option mehr. Wir lassen das einfach mal.
Oh Annie und Paul,
da habt ihr echt was Hilfreiches von euch gegeben! Herzlichen Dank!
Es ist wirklich nicht mehr so einfach wie am Anfang, das doofe Leeregefühl auszuhalten, seit die Anfangs-Erfolgs—Euphorie nachlässt.
Es kommt mir sogar so vor, als würde es mintunter sogar etwas schwieriger, standhaft zu bleiben.
Da ist es doch sehr tröstlich (Annie) und ermutigend (Paul) zu lesen, dass es anderen ähnlich ergeht/ergangen ist.
Das ist hier in diesem Forum deshalb auch echt eine gute Form, die ungefähr zum selben Zeitpunkt aufhörenden etwas zusammenzufassen und zu halten. Aber es ist dann natürlich auch besonders hilfreich, wenn mal jemand aus der Zukunft bei uns vorbei schaut, und etwas Farbe und Kontur in unser noch ziemlich unklares Zukunftsbild bringt.
Derzeit ist es sicherlich für viele von uns noch überwiegend hilfreich, den Moment, das Hier und Heute in den Blick zu nehmen und zu schaffen. Und doch ist es wichtig, an das Ziel zu denken. Sich davon ein klares Bild zu machen, ist wichtig, um dort mal anzukommen. Da hilft es wirklich sehr, wenn uns jemand aus der Zukunft schon heute sehr angetan davon erzählt!
Vielen Dank nochmal an Annie fürs in Worte-fassen der Jetzt-Erlebnisse und Gefühle und an Paul für den Blick und die Feelings in der Zukunft!
Dankbar für die illustre und sehr angenehme Gesellschaft hier grüßt
das Blümle
Ach Paulchen,
Vielen lieben Dank für Deinen zeitreisenden Gruß! Der kam gerade zur rechten Zeit - woher wusstest Du das?
Und vielen lieben Dank an HP und an alle anderen Schreiberlinge!
Ohne Euch wäre es viiiieeeeel schwieriger für mich.
Liebe Grüße,
Fee
Einen wunderschönen Guten Tag an alle,
Annie, super geschrieben und trifft wirklich den Nagel auf den Kopf. Wie du schon sagst, der erste Kampf ist mit großen Aufwand und Aufmerksamkeit gekämpft worden. Und normalerweise fängt man ja nach dem Kampf irgendwann an sich die Wunden zu lecken. Nur, wann ist der Kampf den wirklich gekämpft und zu Ende? Die Attacken auf dem Schlachtfeld sind vorbei, aber hier und da halten sich immer noch ein paar Heckenschützen versteckt. Trotzdem wird man unaufmerksamer und auch müder, weil man ja den Feind nicht mehr direkt vor der Nase hat und die erste Schlacht erfolgreich geschlagen ist. Man denkt, wars das jetzt, ehrlich, die Attacken werden weniger und der Kraftaufwand hält sich in Grenzen, bin ich jetzt etwa durch damit? Fühlt sich so Nichtmehr-Rauchen an?
Das kann es ja wohl nicht sein, oder? Genau so laufe ich auch die letzten drei Tage rum und warte auch noch auf die Aufhellung des Gemühtes. Passiert aber irgendwie noch nicht so wirklich. Also bleibt einem nichts anderes übrig, als sich wieder selbst zu motivieren und gut zu zureden, dass es bald besser wird. Geduld und Durchhaltevermögen sind gerade jetzt für mich die ständigen Wegbegleiter und die Gewissheit, dass wir uns absolut auf dem einzig richtigen Weg befinden. Wie wurde es hier so schön in einem Wohnzimmer betitelt. Rauchen ist keine Option mehr. Das hilft mir auf jeden Fall. Sich immer wieder zu sagen, dass das Rauchen absolut nix besser machen wird, sondern eher wieder 10 Schritte zurück in die Abhängigkeit und Sklaverei sind. Also muss es irgendwann einfach besser werden. Die alten Hasen schreiben das ja hier nicht umsonst. Also Geduld haben, durchhalten und dran bleiben und sich um Himmels willen nichts von irgendeiner Suchtstimme ins Gehirn säuseln lassen. Gesundheit, Stärke und Selbstbestimmtheit... Auf gehts...
In diesem Sinne, heute rauchen wir einfach mal nicht und den nächsten Pass (Tief) schaffen wir auch.
Wir fahren weiter, Meter für Meter, und Kilometer für Kilometer... bis der Frühling irgendwann tatsächlich kommt
HP