Mit Alaaf und Helau rauchfrei werden: der Februarzug 2021

@ Andrea
ehrlich gesagt, wird es körperlich eher schlechter als die ersten zwei Wochen ohne Zigarette. Ich habe das hier schon öfters gelesen, das solche Beschwerden bei manchen erst spät kommen.
Das mit dem matschigen Kopf hatte ich schon mal geschrieben, meine Atemwege merke ich auch wieder, ich schlafe wider schlechter (immer noch besser als als Raucher), ich sehe aus wie ein Zombie etc. Alles im Rahmen aber die körperliche Euphorie ist seit ein paar Tagen erst mal dahin.
ich habe ja null Ahnung von Medizin oder Biologie, aber ich erkläre mir das gerade damit, dass mein Körper sich im Moment komplett umstellen muss, von Raucher zu Nichtraucher. Weiß da jemand mehr??

Hallo liebe Nichtmehrraucher*innen,
wer war heute schon alles draußen um den herrlichen Sonnenschein zu genießen? So ein Frühlingsglück aber auch!
@Bernd
Deine "komischen" Gedanken sind normal! Sie sind Ausdruck vom Hin- und Hergerissen sein zwischen altem gewohnten Verhalten und neuem Verhalten, an das wir uns erst gewöhnen müssen. Ich kann mich gut an dieses Gefühl von "ein bisschen" Hinterhertrauern erinnern. Bei mir war es z.B. die Erinnerung an die Erste oder Zweite am Tag zum Kaffee. Oder an das gemeinsame Rauchen mit meiner Freundin. Du löst diese Ambivalenz sehr gut auf, in dem du dir deine Liste der Vorteile des Nichtmehrrauchens immer wieder durchliest. Dass es viel Geduld braucht, ist anstrengend, aber verständlich. Wie kannst du dich verstärkt entspannen, dein Nervenkostüm beruhigen? Und inwiefern sind ganz konkret nach fast drei Wochen deine Vorteile des Nichtmehrrauchens spürbar? Bleib weiterhin dran, es wird besser.
@Gabi
Die Abende waren bei mir auch oft am schwersten durchzuhalten. Wie kannst du dich ablenken, belohnen, motiviert halten? Ich stell dir mal noch den Artikel zu den 222 angenehmen Ereignissen ein, vielleicht findest du da was für dich. Mir z.B. hat Stricken geholfen. Wie ist das bei dir?
@Alle, Freilich ist es oft noch anstrengend. Doch viele schreiben sich hier den Frust von der Seele und erzählen, was Ihnen hilft. Ich selbst habe ohne Nikotinersatz entzogen, doch mit dem Wissen von Heute würde ich auch mit Pflastern und Co. entziehen.
Wenn ihr Tschüss gesagt habt zu den alten Ritualen (immer wieder und immer wieder), welche neuen Rituale heißt ihr dann willkommen?
Euch weiterhin die Daumen drückende Andrea

Ich habe seit zwei Tagen so komische Gedanke wie: ,,Ja, geht ja mit dem Nichtrauchen, aber will ich das wirklich? So ein bisschen schön war es ja früher schon mal zwischendurch...." Meine Liste mit den vielen Gründen für meinen Rauchstopp liegt jetzt wieder sichtbarer hier und wird mehrmals täglich angeschaut. Und dann erinnere ich mich wieder, dass es so schön eigentlich nicht war!
Diese Liste sollte übrigens mal kurz eine pro/con-Liste werden, nur auf der con-Seite würde eben nichts stehen, außer: kurze Freude wegen Suchtbefriedigung. Mir kommt dann auch immer dieser Gedanke: ,,Raucher fühle sich eigentlich chronisch schlecht, nur wenn sie eine rauchen, geht es ihnen ein bisschen weniger schlecht" (war das Allen Carr?).
Oder mir passiert das: Nach dem Essen komme ich manchmal schon gar nicht mehr auf den Gedanken, jetzt zu rauchen und bin normal fröhlich und dann packt es mich aus dem Nichts: ,, sonst hast du jetzt geraucht." Und plötzlich bin ich total unglücklich und mies gelaunt.
Ich bekomme das immer recht schnell in den Griff und mache mir bewusst, dass mein Leben ohne diese Sucht besser sein wird, aber das nervt bei mir gerade in Woche drei.

Guten Morgen liebe Mitreisende,
Die Laune ist noch im Keller, etwas hibbelig und zappelig startet mein neuer Tag.
Mittlerweile beginnt der Tag mit dem „Gruß an die Sonne“ bevor ich den ersten Kaffee genieße, huch – ich und Sport, das ist ja was ganz neues.
Sonntag bin ich ja nach 7 Tagen mal kurzfristig vom Zug abgesprungen.
Ich war nur noch gereizt, hatte zu nichts mehr Lust, keine Konzentration mehr und war immer wieder am Heulen … ich kannte das aus früheren Lebenslagen, offenbar raste ich wieder in ein depressives Loch.
In der Situation hatte ich dann alle meine guten Vorsätze über Bord geworfen und zur Schachtel gegriffen.
Montag hab ich mich wieder etwas aufgerafft, hab mir in der Apotheke Nikotinersatz geholt, bin wieder in den Zug eingestiegen und hab die Diskussion über Nikotinersatz interessiert mitverfolgt.
Gestern hatte ich ein längeres Gespräch mit meinem Doc über die Situation.
Er bestärkt mich im Einsatz von Nikotinersatz und wir haben gemeinsam eine Strategie erarbeitet, wie mich die Ersatzprodukte in den ersten Wochen sinnvoll unterstützen und hat mir dabei etwas die Zusammenhänge von Rauchen und Dopaminproduktion erklärt.
Da ich durch eine Posttraumatische Belastungsstörung anfällig für Depressionen bin hält er die kontrollierte und reduzierte Einnahme für sehr sinnvoll damit der Körper sich wieder daran gewöhnen kann, die „Glückshormone“ selbst zu produzieren.
So kann ich mich besser darauf konzentrieren die „Zwangsgedanken an die nächste Kippe“ aus dem Kopf zu bekommen, den Kopf frei zu haben, mich auf andere Dinge zu konzentrieren ohne dass ich psychisch ganz wegknicke.
Daher denke ich es gibt kein richtig oder falsch bei den Nikotinersatzprodukten. Für den einen mögen sie sinnlos und unnötig sein, für Andere eine sinnvolle und nützliche Unterstützung.
Die Schmacht auszuhalten ist das eine – die körperlichen und psychischen Entzugserscheinungen bzw. wie der Körper damit umgehen kann das andere.
Ich wünsch euch allen einen schönen, sonnigen und vor allem rauchfreien Tag!
Grüße Karin

Hallo zusammen... bei mir war es heute auch schwierig. Hatte mehr als oft das Bedürfnis mir eine anzustecken. aaaaber, ich habe durchgehalten. Gott sei dank

Hallöchen liebe Mitreisende,
ich hatte heute den ersten bescheidenen Tag. Mein persönlicher
Horror hat nicht lange auf sich warten lassen. Letzte Nacht
oft aufgewacht und geschwitzt wie Bolle, schon müde und
angekratzt
aufgestanden und den ganzen Tag leicht gereizt und abgenervt
verbracht. Und dementsprechend oft hat sich das
Nicotinmonster auf meiner Schulter bemerkbar gemacht und
macht es noch. Wirklich gemein und heimtückisch, entweder
hatte ich heute einen Lachflash oder war total gereizt und
angreifbar. Dabei hab ich gar nichts eingenommen
@Ajainthesky Könntest Du das was Du gepostet hast zum
Thema Gedanken vielleicht bitte noch einmal ausführen
oder schreiben wo ich es finden kann?
Ich wünsche allen eine gute Nacht und lasst nicht locker,
wir schaffen das!
Liebe Grüße
Dany

Ihr Lieben, viel Kraft und viele Genüsse wünsche ich euch, Heute ganz besonders Karin, Eva Michel, Neustart.
Kennt Ihr eigentlich schon unseren Corona-Blog? Hier mal ein Lesetipp:
http://www.rauchfrei-info.de/informieren/rauchen-gesundheit/corona/das-corona-blog/06-april-neue-routinen-viel-genuss/
Passt zum Thema sich andere Genüsse verschaffen zum glücklich sein als Rauchen.
Liebe Grüße von Heute nur durchwitschender Andrea

[quote="bibra65"]
@Ajainthesky Irgendwo habe ich gestern deine Metapher (nennt man das so?) zum Thema Gedanken und diese sich bildlich in einem Raum mit vielen Türen vorstellen. Ich habe dieses Bild tatsächlich plötzlich heute Nacht angewandt und es war irgendwie witzig und hilfreich. Danke dafür
[/quote]
Liebe Biba,
das freut mich sehr... lächeln bis lachen find ich auch sehr hilfreich, ich glaub Humor ist eines der besten Mittel um sich vom manchmal arg verwirrenden Gedankensalat zu distanzieren...
@alle:
Herzliche Gratulation an alle Mitreisenden, mit und ohne runde, doppeklte, wöchelnde Highscores. An die leise lesenden ebenso wie die mitreißend postenden. Ich find's so gut, zu wissen, dass man nicht allein ist!
Ganz liebe sonnige Grüße
Aja

Guten Morgen an Alle,
ich bin wieder hier im Zug, nachdem ich kurzzeitig ausgestiegen war, und möchte die Fahrt mit Euch nicht noch einmal unterbrechen.
Gestern gab es hier Diskussionen um NEP, und heute Nacht habe ich kurz auch überlegt, aber nach 3,5 Tagen ohne Zigaretten wäre das wohl eher ein Rückschritt, oder?
@Ajainthesky Irgendwo habe ich gestern deine Metapher (nennt man das so?) zum Thema Gedanken und diese sich bildlich in einem Raum mit vielen Türen vorstellen. Ich habe dieses Bild tatsächlich plötzlich heute Nacht angewandt und es war irgendwie witzig und hilfreich. Danke dafür
Ich glaube inzwischen auch, dass nach durchstandenem körperlichen Entzung (von ein paar Tagen) nur! unsere Gedanken uns zu schaffen machen. Ich versuche derzeit meine Gedanken zu kontrollieren, indem ich, sobald dieser Drang nach einer Zigarette kommt, den Gedanken dahinter betrachte und mir zu sagen: Ach ja, "liebe" Sucht, jetzt hast du dieses Thema ausgesucht... So, so... Und ich merke, dass das sogar eine Chance birgt, alte/neue "Baustellen" zu bearbeiten.
Na ja, ich wünsche uns allen noch viel Kraft, Glück und Zuversicht.
LG Biba

Guten Morgen,
wirklich spannend Eure Beiträge zu lesen. Bin jetzt seit 16. Februar rauchfrei und finde diesen Forum sehr hilfreich, wenn es mir mal wieder nicht so leicht fällt rauchfrei zu bleiben :-)
LG
Radhika