Meine Entscheidung ist getroffen - ich zieh´das jetzt durch!

Ja, stell Dir vor - irgendjemand hat mir sogar schon mal Zigaretten in die Jackentasche gesteckt. Mein Mann meinte neulich, dass die Zigaretten hier wohl auf Bäumen wachsen müssen.



Oh je, Du kennst nicht zufällig Donnie Darko, Tyler Durden oder Teddy Daniels?

::: suuuper

Hi und Willkommen zurück.
An den letzten Tagen hier gab es einige Ausrutscher oder schlimme Anflüge von Schmacht.
Deswegen geht es aber immer weiter und weiter. Morgen ist dein 20ster geschafft und nur das zählt.

(Ich stelle mir irgendwie gerade diesen Geistergang vor, der Dich zur Kippe trug )

Piep, piep.

Hallo Ihr Lieben - nein, ich bin nicht ausgestiegen, obwohl es einen Ausrutscher gab. Aber ich brauchte gerade etwas Distanz aus 3 Gründen.

Erster und wichtiger Grund - der Ausrutscher am Donnerstag, den 13.02.

Wir hatten eine mehrstündige Veranstaltung mit den Mädels eines spanischen Gymnasiums - alles lief prima.
Am Ende, als die Mädel schon wieder im Bus in Richtung Schule saßen, stand die deutsche Gruppe noch rum und quasselte. Da steckte sich einer eine Zigarette an.

Es war eine ganz seltsame Erfahrung - ich hatte den Eindruck, neben mir zu stehen und mich zu beobachten, wie ich zu ihm hinging und ihn anschnorrte - mir war wie Kino. Mir war völlig klar, was ich da gerade tat - hatte aber keine Kontrolle.

Und die Zigarette hat richtig gut geschmeckt - ich habe sie total genossen!

Ich hatte auch ein Stimmungshoch - keine Selbstvorwürfe, kein Ärger, keine Verzweiflung - lediglich die gefühlsneutrale Feststellung, wie süchtig ich tatsächlich bin.
Der Verstand hat das ganz nüchtern festgestellt und entschieden, dass ich meine Verhaltensmuster der letzten 14 Tage noch einmal überdenken und ggf. ändern muss.

Nach der Zigarette habe ich mich ganz schnell verabschiedet und habe mir auch noch eine kalorienreiche Currywurst gegönnt und eine Schachtel Kekse gekauft - wenn schon, denn schon!.
Die Kekse zuhause mit einer Tasse Kaffee komplett aufgefuttert - danach war mir ziemlich schlecht.

Und dann bin ich zu Kurzwecken quasi 3 Tage in Klausur gegangen - kein Internet, kein Fernsehen - nur Bewegung, Ernährung, Meditation - und auf Gefühle und Gedanken geachtet. Mir ging es erstaunlich gut dabei.
Heute habe ich wieder ziemlichen Japp - jetzt da ich wieder am Computer sitze und schreibe.
Ist halt eine typische Rauchersituation.

Aber ich kann sagen, dass ich rauchfrei geblieben bin, körperlich geht es mir besser - ich kann so richtig tief durchatmen, schaffe den Hausberg runter und rauf ohne Pause (allerdings noch mit Schnaufen), und die Hustenattacken sind seltener geworden.

Der 2. Grund und genauso wichtig ist ein familiärer - meine Schwägerin hängt ja schon seit Jahren am Sauerstoff und wartet auf eine Lunge zur Transplantation. Ihre COPD resultiert aus einer erblichen Ursache - ihr Vater ist auch unter dem Sauerstoffzelt gestorben. Aber sie hat zusätzlich ordentlich gequalmt und den Ausbruch der Krankheit somit forciert. Sie ist in der letzten Woche mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus gekommen - es ist Grippezeit - und musste 2 Tage beatmet werden, weil sie selber keine Kraft mehr dazu hatte.
Da habe ich natürlich häufig am Telefon gehangen und war nicht so in Stimmung fürs Forum.

Der 3. Grund und mittlerweile nicht mehr wichtig, war der aggressive Ton, der am vergangenen Mittwoch hier im Forum plötzlich zu hören war.
Ich habe die Gemeinschaft hier von Anfang an geschätzt - wegen des respektvollen und liebevollen Umgangs. Das ist auch hier notwendig, denn wir haben alle ein gemeinsames Ziel, das wir anstreben und für das wir kämpfen.

Das ist hier ein wenig wie eine therapeutische Unterstützung - und in einem therapeutischen Setting ist jeder gleich wichtig und darf nicht verloren gehen.
Persönliche Ressentiments sollten außen vor bleiben oder privat ausgetragen werden. Es ist völlig klar, dass wir hier alle mehr oder weniger gereizt sind. Es ist auch klar, dass jeder so seinen Spezi (speziellen Menschen) hat - man kann mit manchen halt besser als mit anderen.
Was ich absolut nicht ertragen kann, wenn jemand andere diffamiert, weil er von sich selber denkt, besser zu sein - in welcher Hinsicht auch immer. Das gehört nicht hier in dieses Setting!

Ist aber passiert - und hat mich ziemlich aufgeregt - und da war es gut, mich hier für eine gewisse Zeit herauszuziehen.

So - jetzt aber genug gequasselt.
Die eine Zigarette wird nicht gezählt. Seit 19 Tage ohne - bald soll ja auch die Neurotransmitterprokuktion wieder anspringen (wird auch Zeit).

Die Schwägerin ist wieder einmal über den Berg.

Und alle überheblichen Klugscheisser können mich mal.

Angelika

Hallo Angelika,

Herzlichen Glückwunsch zu vollen

[color=red]2 Wochen [/color]

in der Rauchfreiheit.

Du bist auf den richtigen Weg! Deine Impulse, Schmachter und auch die Gedanken werden weniger werden. Es braucht seine Zeit, bis sich die Rezeptoren im Sucht Gehirn zurück gebildet habe, aber langsam werden sie mit der Zeit aussterben. Egal wie lange man geraucht hat. Solange man ihnen das Nikotin verwehrt!!!
Es wird noch etwas dauern - aber es wird besser! Tag für Tag.

Bleib standhaft!!

LG Julia