Meine Entscheidung ist getroffen - ich zieh´das jetzt durch!
Moin, moin.
Ziemlich vollmundig, was da oben im Titel steht. Solche vollmundigen Versprechen im Hinblick auf das Nichtrauchen habe ich mir abgewöhnt, weil mein Ehrenkodex von mir verlangt: "Was Du nicht halten kannst, solltest Du auch nicht versprechen."
Und was das "Aufhören" anbelangt, habe ich meine Versprechen zahlreich gebrochen.
Ich bin 57 Jahre alt, habe mit 10 Jahren die erste Zigarette auf der Schultoilette gepafft und mit 14 hat mir meine ältere Schwester den Lungenzug beigebracht. seitdem rauche ich regelmäßig mit steigendem Konsum.
Zu meiner Zeit wurde auch in den Krankenhäusern geraucht - Ärzte, Patienten und Krankenschwestern gleichermaßen. Rauchen war noch gesellschaftsfähig - in den Fernsehsendungen wurde geraucht, auf der Straße, rauchende Eltern konnten ihre kleinen Kinder unter 16 Jahren zum Zigarettenkaufen schicken - da hat keine Kassiererin nach dem Ausweis gefragt.
Noch in den 90 ern waren die Seminarräume an der Uni blau vom Qualm - während der offiziellen Veranstaltungen wurde ganz selbstverständlich geraucht, ohne dies zu hinterfragen. Das öffentliche Bewusstsein brauchte seine Zeit.
Ich fühlte mich also immer rechtschaffen mit meiner Raucherei. Meine Kinder waren gesund und mit dem normalen Körpergewicht zur Welt gekommen und sie rauchen heute beide nicht. Die Hebamme hatte mich damals sogar gelobt, weil ich nicht geraucht hätte - meine Plazenta war unversehrt. Ich wollte sie nicht enttäuschen und habe sie in dem Glauben gelassen.
Natürlich wusste ich von der gesundheitsschädigenden Wirkung - habe doch genug Patienten mit Herzinfarkten, Schlaganfällen, amputierten Beinen und mit Bronchial- und Kehlkopfkrebs gepflegt.
Aber es hat mir keine Angst gemacht - ich musste funktionieren, so wie es von mir erwartet wurde - und bei den 10-Stunden-Schichten in der Klinik habe ich mit Kaffee und Zigaretten reibungslos funktioniert - selbst bei chronischem Personalmangel. Ich war echt gut.
Dann habe ich meinen Beruf an den Nagel gehängt, nochmal Abi nachgebaut und studiert. Dies war die Zeit, in der ich angefangen hatte, mich um mich selber zu kümmern. Ich fing an, meinen Raucherei in Frage zu stellen und habe begonnen, mit dem Aufhören anzufangen.
Nikotinpflaster, Nikotintabletten, Nikotinkaugummi, verhaltenstherapeutische Gruppe, [Medikamentenname vom rauchfrei-team entfernt], Akupunktur, Hypnose, Allan Carr - es war wie der bekannte Kampf gegen Windmühlen. Ich wurde immer kleinlauter und tönte immer leiser in der Öffentlichkeit. Mir glaubte sowieso niemand mehr. Mein Selbstwirksamkeitsgefühl war besiegt.
Aber der Terrier im mir hatte sich festgebissen - und so bin ich in dieser Community gelandet.
So - heute ist mein 8. rauchfreier Tag - 7 Tage ohne.
Gestern habe ich keine Nikotintablette genommen - heute bis jetzt auch noch nicht - aber ich spüre den Drang deutlich - nach diesem Schreiben werde ich erst einmal meine Wanderungen wieder aufnehmen.
Der Husten ist schlimm und unverändert stört er meinen Schlaf.
Gestern hatte ich wieder Kraft für Sport - 1 Std. Aerobic und 1/2 Std. Bauchtanz.
Hasta luego
Angelika