Mein NEUES Leben nach 20 Jahren Rauchen und 15 Jahren Alkohol!!!

Verfasst am: 22.11.2018, 10:35
srrauchfrei
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Hallo Adi,

herzlich willkommen in dieser tollen Gemeinschaft,
Du bringst eine schöne Hausnummer an in Freiheit
verbrachten Tagen mit

Vielen Dank für das Erzählen Deiner Geschichte!
Sie macht hoffentlich vielen Mut, die diesen Schritt
noch vor sich haben.

Viele Grüße und bis bald wieder in Forumshausen
Silke

Verfasst am: 22.11.2018, 09:35
MrAdi
MrAdi
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Guten Morgen Leute,

vielen lieben Dank für die schönen Worte

Wie gesagt es war ein harter und bitterer Weg den ich gehen musste aber wenn man seine Ziele immer vor Augen hat, ist es machbar für jeden von uns.

Vor einem Jahr noch war ich selbst so einer der total undiszipliniert war und Null Durchaltevermögen hatte... Wenn mir Freunde und Verwandte gesagt haben ich solle doch mal probieren mit dem rauchen aufzuhören dachte ich mir innerlich nur "Ja Ja ist klar"

Wahrscheinlich hat mir auch mein Besuch beim Arzt und seine Diagnose ein Stück weit geholfen, ich weiß es nicht... Jedenfalls habe ich in mir einen Schalter umgelegt.

Ich habe da eine These:
Gewohnheiten annehmen und fortführen liegt in der Natur des Menschen. Diesen Instinkt haben wir von unseren Vorfahren, den Steinzeitmenschen geerbt. Damals war diese Eigenschaft überlebenswichtig. Gewohntes Essen (da Vergiftungsgefahr), Gewohnte Pfade und Wege gehen (sonst drohten Gefahren/Raubtiere) usw....

Und genau dieser damals so wichtige Instinkt wird uns in unserer heutigen Zeit zum Verhängnis. Der Knackpunkt um mit Gewohnheiten wie Rachen und Trinken aufzuhören ist das durchbrechen dieses sich immer wiederholenden Musters.

Einen wunderschönen Tag euch allen

LG
Adi

Verfasst am: 21.11.2018, 23:34
Maja007
Maja007
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Hallo MrAdi,

Danke für deine Geschichte , es motiviert für ein rauchfreies Leben.
Weiterhin viel Erfolg und das alles so wird, wie Du es willst.

Es grüsst
Marion

Verfasst am: 21.11.2018, 16:12
Kathidist
Kathidist
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Hallo Adi,
Vielen Dank für deine aufmunternde Antwort, hat mir sehr gut getan. Damit bist du wahrscheinlich der Einzige mit dem ich darüber reden kann, ich hab weder meiner Familie noch bei Kindern gesagt, dass ich versuche auf zu hören. Würde mich einfach zu sehr schämen, wenn ich es nicht schaffe. Also vielen Dank Adi noch mal ich habe mir vorgenommen immer einen Tag nicht zu rauchen! Immer nur für den nächsten Tag zu planen. Gleich muss ich zur Arbeit und dann schauen wir mal wieder Abend verläuft melde mich sonst morgen wieder

Verfasst am: 21.11.2018, 15:38
MrAdi
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Hallo Kathi,

jetzt bitte nicht aufgeben... du bist gerade dabei die schmerzhaftesten Tage hinter dir zu lassen.

Bei mir war es genauso, ich war verzweifelt und total unglücklich. All meine Lebensfreude war dahin aber das ist völlig normal und gehört zum Prozess dazu. Dein Gehirn tut jetzt nämlich alles dafür damit es das Nikotin bekommt und die Glückshormone strömen können - doch bedenke das diese Glückshormone dich zum sicheren Tod führen.

Sei stark und lass es sein - am besten suchst du dir eine Beschäftigung oder ein Hobbys. Schau dich doch mal um was dich interessieren könnte und probiere es aus! Geh spazieren, schaue Filme oder mach ein Puzzle aber beschäftige deinen Kopf mit anderen Dingen sodass er keine Zeit hat um an die Krebsmacher zu denken.

Nach 5 Tagen wurde es bei mir schon erträglicher und nach einer Woche noch ein wenig besser. Du wirst sehen in wenigen Tagen bist du übern Berg und dann heißt es "Dran bleiben"

Halte bitte durch!!!

Lg
Adi

Verfasst am: 21.11.2018, 15:23
Kathidist
Kathidist
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Hallo!
Bin total verzweifelt rauche den dritten Tag nicht! Das Problem ist mir hat das Rauchen immer extrem Spaß gemacht. Zusätzlich habe ich einen stressigen Job und dann hab ich manchmal die 5 Minuten genutzt um eine zu rauchen um mich zu beruhigen! Rauche jetzt seit über 30 Jahren in etwa 10-15 Zigaretten am Tag ! Ich weiß nicht ob ich das schaffe ich bin deprimiert und weine wenn ich nichts zu tun habe! Regelmäßiger Konsum von Wein ist auch ein weiteres Problem ,aber das kriege ich in Griff. Mein Mann raucht weiter.
Wie lange dauert es bis es mir besser geht ?
Kathi

Verfasst am: 21.11.2018, 14:17
MrAdi
MrAdi
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Hallo Leute,

ich bin jetzt schon seit knapp 8 Monaten rauchfrei, fühle mich super und das Leben macht jetzt viel mehr Spaß als vorher. Ich weiß der Weg ist sehr schwer und es gehört eine Menge Disziplin und Willen dazu aber Leute es lohnt sich, glaubt mir! Ich erzähl euch mal wie es bei mir war...

Ein Leben voller Rauch und Alkohol
Ich habe mit 14 angefangen zu rauchen und 20 Jahre lang etwa 15 Kippen am Tag gequalmt. Am Wochenende wurde daraus dann in Verbindung mit Alkohol auch schon mal weit über eine Schachtel pro Tag. Hinzu kam das ich die letzten 15 Jahre über auch täglich sehr viel Alkohol getrunken habe. Unter der Woche jeden Abend 3-5 Flaschen Bier und am Wochenende dann locker immer 6-8 Flaschen, dazu natürlich immer ordentlich Chips und Knabbereien.

So lebte ich viele viele Jahre vor mich hin, mein Gewicht stieg von 80 Kg auf 122 Kg und ich machte mir immer öfter ernsthafte Gedanken über meine Gesundheit und mein Leben. Ich wollte mich nicht mit Mitte 40 via Herzinfarkt verabschieden und Frau und Kinder zurück lassen, denn dazu wäre es mit dem Lebensstil mit hoher Wahrscheinlichkeit gekommen. Ich musste mein Leben schnell und vor allem drastisch ändern!

Der Anfang vom Ende
Nun war ich 34 und erste Auswirkungen meines Lebensstils machten sich bemerkbar. Neuerdings bekam ich immer häufiger Herzrasen und Schwindelgefühle wenn ich rauchte. Also ging ich zum Arzt und er bestätigte mir hohen Blutdruck (Nikotin) und die Anfänge einer Fettleber (+hohe Leberwerte=Alkohol) - und das mit 34 Jahren!!!

Ich machte mir einige Tage Gedanken darüber und entschied mich dann Ostersonntag am 01. April 2018 dazu mit dem Rauchen und trinken aufzuhören. Ich hatte eine Woche Urlaub genommen und es war der passende Zeitpunkt. Nach dem Frühstück machte ich mir einen Kaffee nahm die letzte Zigarette die noch in meiner Schachtel war und rauchte sie auf der Terrasse. Anschließend entsorgte ich sofort alle Aschenbecher, Feuerzeuge und Bierflaschen im Haus. Projekt "Neustart" begann

Ich will niemandem was vormachen, die ersten Tage waren bitter hart... Ich war sehr frustriert, unglücklich und gereizt. Das Leben machte irgendwie keinen Sinn mehr für mich und ich fragte mich immer wieder wie Menschen die nicht rauchen oder zumindest regelmäßig Alkohol trinken nur leben können?

So verbrachte ich voller Qualen eine Woche Zuhause und stand nun vor der größten Herausforderung - ich musste wieder zur Arbeit und der ganz normale Alltag ging wieder los. Ich hatte das Rauchen über die Jahre hin, fest in meinen Tag eingebaut und hatte dafür standardisierte Rituale, Zeiten und Orte.

Eine morgens wenn ich auf die Bahn warte
Eine wenn ich vom Bahnhof zur Arbeit laufe
Eine in der Frühstückspause
Zwei in der Mittagspause
Eine auf dem Weg zurück zum Bahnhof
Eine vom Bahnhof nach Hause
Eine gleich nach dem Abendessen Zuhause
Im Laufe des Abends dann noch ein paar mal auf die Terrasse raus und da nochmals 6-7 Stück

Diese Zigaretten waren viele Jahre fester Bestandteil meines Tages und nicht wegzudenken!

Es war mega ungewohnt und schwer Leute... Ohne Kippe auf den Zug warten, in den Pausen nicht raus gehen sondern am Platz bleiben und surfen und keine Feierabendkippe OMG
Abends vor dem Fernseher trank ich nur noch Saft oder Wasser und wenn mein Verlangen nach Alkohol mal ganz stark war griff ich zu alkoholfreiem Weizenbier (was wirklich sehr lecker ist). Das Schlimme bei mir war das ich gleich mit zwei Suchten gleichzeitig kämpfen musste, also Zigaretten und Alkohol.

Zu meinem Glück habe ich im Freundeskreis nicht viele Raucher und Trinker. Daher war ich selten in der Situation wo alle bis auf mich geraucht/getrunken haben und ich ablehnen musste. Das war nur 2-3 mal der Fall und da war ich bereits mehrere Wochen rauchfrei/trocken und konnte mit der Situation problemlos umgehen.

1 Monat später
Nach nur einem Monat war dann alles vorbei - kein Verlangen mehr nach Zigaretten oder Alkohol.
Ich fühlte mich sehr wohl, das Essen schmeckte ganz anders, ich hatte morgens keinen Schleim mehr im Hals, konnte super atmen und auch schon längere Spaziergänge machen ohne das mir gleich die Zunge aus dem Hals hängt.

Heute
Ihr glaubt mir nicht was für ein Unterschied das zu meinem Leben zuvor ist. Erst jetzt wird mir bewusst wie sehr mich der Alkohol und die Zigaretten gebremst haben. Ich unternehme jetzt viel mehr mit meinen Kindern, bin ausgeglichener und nehme meine Umwelt viel bewusster und klarer wahr. Ich habe Zigaretten gänzlich aus meinem Leben verbannt, Alkohol trinke ich, wie jeder normale Mensch, nur noch zu besonderen Anlässen.

Auch meine Ernährung habe ich umgestellt und versuche mich soweit es geht gesund zu ernähren. Natürlich gönne ich mir auch mal ne` Schale Chips oder nen`Döner, aber alles im normalen Rahmen. Auch gehe ich seit einigen Wochen zum Fitness und habe schon 10 Kg runter. 30 Minuten schnelles walken auf dem Laufband wäre letztes Jahr noch undenkbar gewesen, heute ist das meine Einheit zum warm werden bevor es losgeht
Weitere Kilos werden folgen bis ich wieder wie früher bei etwa 80 Kg bin.

Ablenkung und Motivation ist das A und O
Das hat mir geholfen als das Verlangen nach Zigaretten und Alkohol sehr stark war:
- Playstation zocken
- was Essen (ist bei mir leider so gewesen)
- Zähne putzen
- Wasser trinken
- Netflix suchten
- spazieren gehen
- Musik hören
- Notlösung war sofort schlafen gehen (wenn das Verlangen sehr stark war und ich gedacht hab: "Ok, wenn ich jetzt nicht etwas tue zünde ich mir eine an/gehe mir ein paar Flaschen holen")

Das war und ist meine Motivation:
- lange für meine Frau und die Kinder da sein und meine Enkel aufwachsen sehen
- ich war früher sehr fit und spielte lange Jahre aktiv Fußball und möchte wieder so werden - wenn ich genug abgespeckt habe werde ich bei der AH hier bei uns wieder mit kicken
- im Urlaub mal gut und attraktiv aussehen statt mit Wampe, Bier und Kippe am Strand zu sitzen
- wieder normale Kleidergrößen tragen statt immer XL und XXL zu suchen
Das ist meine Motivation und jeder hat natürlich andere Ziele und Wünsche. Sammelt sie und verliert sie während dieser Zeit nie aus den Augen!

Was hat sich verändert?
- ich bin sehr ausgeglichen
- ich fühle mich wohl
- bin glücklicher
- kein Mundgeruch mehr
- kein Herzrasen mehr
- Gewicht geht langsam wieder zurück
- klarer Kopf bei der Arbeit weil kein Alkohol mehr am Vorabend
- die Bereitschaft Sport zu machen ist sehr groß
- mehr Unternehmungen mit der Familie
- viel Geld gespart
- gesündere Ernährung
- man ist im Alltag motivierter
- sorry das muss ich jetzt auch sagen - seitdem ich nicht mehr rauche und trinke steht "ER" wieder
steinhart wie eine 1 Das dürfte uns Männern nochmal extra Ansporn geben Tatsache!!!

Was hab ich mir mit der gesparten Kohle gegönnt?
Nur zur Info meine täglichen Kosten zuvor beliefen sich für Zigaretten und Alkohol bei etwa 10€ am Tag.
Mit dem Geld das ich durch das Aufhören spare, habe ich mir bisher folgendes gegönnt:
- 65 Zoll QLED Fernseher für 1500€
- ein Samsung S9 zu 550€
- All Inklusiv Verträge im Fitnessstudio mit Solariumflat, Saunaflat und Getränkeflat für meine Frau und mich
- aktuell spare ich das Geld und werde damit unseren Sommerurlaub 2019 um viele Tage verlängern können

IHR SEHT WAS MAN DAMIT ALLES MACHEN KANN!!!!

Fazit:
Der Weg ist hart, der Weg ist lang, der Weg ist anfangs frustrierend und unglücklich ABER es lohnt sich!!!
Am Ende wird man reichlich für sein Durchhalten belohnt! Probiert es bitte bitte aus!

Man kann mit dem Rauchen und anderen Lastern aufhören glaubt mir, alles steht und fällt mit dem Kopf. Vor einem Jahr noch hätte ich niemals gedacht das ich mal mit allem aufhören und ein gesundes Leben führen kann. Ich hatte Spaß am Rauchen und Trinken. Aber es bringt einen um, das ist sicher!

Bei Fragen könnt ihr mir gerne schreiben...

Liebe Grüße
Adi