Mein nächster Versuch

Verfasst am: 28.06.2018, 09:08
miezhaus
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Hallo Andrea,

nee nee, mit verquer hat das tatsächlich nichts zu tun. Es ist lediglich eine Auseinandersetzung mit einer Materie, die uns jahrenlang ganz genau daran gehindert hat, uns mit ihr auseinanderzusetzen. Dies ist jetzt überfällig. Manchen Menschen hilft diese Auseinandersetzung auch, rauchfrei zu werden uns zu bleiben: das scheint bei Dir (wie es das bei mir übrigens auch war) der Fall zu sein. Also immer her mit Deinen Gedanken!

Siehst, so unterschiedlich sind die Auffassungen. Ich spreche von mir selber gerne als Nichtmehrraucherin, eben weil Ex- für mich nach schmerzhafter Trennung von etwas riecht, das eigentlich mal gut war. Aber Rauchen ist nicht gut. Da gibt es nichts, woran ist lächelnd zurückdenke. Ich tu es einfach nicht mehr. Deshalb ist der Begriff Nichtmehrraucher für mich ganz persönlichganz geeignet. Aber ich finde die unterschiedlichen Aspekte und Verständnisse spannend und lese gerne andere Auffassungen!

Vielen Dank auch für Deinen Besuch bei mir. Uuuuuuund: heute hast Du 31 Tage auf dem Kalender. Damit ist der erste Rauchfreimonat Geschichte, juhu! Herzlichen Glückwunsch Andrea, das ist eine sehr gute Leistung. Womit ich wieder bei meinem Lieblingsthema wäre: Belohnung...??? Komm erlaube Dir was, das hast Du Dir verdient. Mach Dir klar, daß beim Rauchausstieg schon was für Dich rausspringt - auch in Zeiten, wo es möglicherweise noch ein wenig schwieriger ist, nicht zu rauchen. (Aber es wird immer leichter werden.)

Ich wünsche Dir weiterhin Durchhaltelust! Du hast nämlich recht, jetzt hast Du schon wirklich was gerissen, jetzt aufhören...? Nö. Sehr gute Einstellung!

Bis hoffentlich bald grüßt Dich

Lydia

Verfasst am: 26.06.2018, 20:36
Klicker
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Hi liebe Andrea,

mal gerade eben so spontan. Nein, da hast Du überhaupt keine verquere Gedanken. Ex-Raucher ist sehr gut. Habe ja schon oft diesen Begriff 'Nichtraucher' oder 'Nichtmehrrauchen'... benutzt und jedes mal beim schreiben gedacht: Das gefällt mir irgendwie nicht so richtig. Ex-Raucher ist wirklich gut. Danke für den Impuls.

Übrigens, zu Deinem Fazit vom vergangenen Mittwoch: Ist doch gut - alle Deine Gedanken sind wichtig, die Quintessenz ist doch letztendlich: Du kümmerst Dich um Dich. Du hast Dich entschieden mit dem Rauchen aufzuhören, hast begriffen, dass das nicht mehr in Dein Leben gehört. Natürlich beobachtest Du, stellst fest was sich verändert, horchst genauer hin. Und gut ist es auch, dass Du Dich mitteilst. Zumindest hat es mir geholfen zu reflektieren und hier zu schreiben. Und ich vermute es ist ähnlich bei Dir.

Und zu Deiner Frage ob sich das mit dem Geschmacks- und Geruchssinn wieder normalisiert, kann ich von mir aus nur sagen: Ja aber mir feineren Nuancen. Es tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Nur kann ich mittlerweile schlechtes Essen oder Gerüche von guten besser unterscheiden. Die Peaks sind nicht mehr ganz so krass wie noch zu Anfang meines Ex-Raucher-Daseins. Es ist ein bewussteres Wahrnehmen. Wir sind Gewöhnungswesen. Darum ist es auch möglich mit dem Rauchen aufzuhören. Wir haben uns daran gewöhnt zu rauchen - also geht es auch umgekehrt.

In diesem Sinne: Ich wünsche Dir eine angenehme "Gewöhnungsphase" , mache einfach tapfer weiter so.

Alles Liebe,

Klicker

Verfasst am: 26.06.2018, 17:25
AndreaGC
AndreaGC
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Hallo,

ganz lieben Dank für eure Rückmeldungen.

@ Muckel: habe in deinem WZ gelesen,dass du momentan auch mit der Motivation so deine Schwierigkeiten hast. Wenn wir mal deinen Ausrutscher vergessen, haben wir in etwa denselben Zählerstand. Mir hat die Antwort von Lydia sehr geholfen. Ich stehe nicht alleine da, es ist normal, Geschmackssinn normalisiert sich wieder, Rauch riecht irgendwann mal nicht mehr toll. Es ist einer der letzten Versuche meiner Sucht, mich wieder anfangen zu lassen, indem sie meine Motivation verschleiert und klein macht.
Klasse fand ich den Spruch: erst rauchfrei dann bauchfrei

Nun sind wir schon so weit gekommen, da werden wir uns doch jetzt nicht besiegen lassen, oder?

Ich habe in den letzten Tagen mehr gelesen als geschrieben. Viele, die 100 Tage plus auf dem Zähler haben, freuen sich, berichten über positive Veränderungen, sind glücklich und geniessen das nicht mehr rauchen.

Da werden wir auch hinkommen, wir müssen nur lange genug dran bleiben, also fest dran glauben und weiter, immer weiter.

Mir gefällt übrigens das Wort Nichtraucher bzw. Nichtmehrraucher nicht. Ich finde, es hört sich nach einem Mangel, nach etwas Negativen an. Nichtschwimmer, Nichtfachmann, Nichtachtung, Nichtgefallen, Nichtsnutz etc.
Ich werde mich also zukünftig in meinen Gedanken als Ex-Raucher bezeichnen. Ex-Freund, Ex-Chef, Ex-Job etc. alles Dinge von denen man sich getrennt hat (mehr oder weniger freiwillig). Für mich passt das besser, aber wahrscheinlich habe ich momentan lauter verquere Gedanken

LG
Andrea

Verfasst am: 25.06.2018, 10:12
miezhaus
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Guten Tag Andrea,

ich wünsche Dir einen guten Wochenstart. Und beglückwünsche Dich heute zu genau vier Wochen auf der Rauchfrei-Uhr! Das hast Du schon mal super gemacht - hättest Du nicht Lust auf eine kleine Belohnung? Womit könntest Du Dir eine Freude machen? Belohnungen sind richtig und wichtig auf dem Weg, um die Motivation oben zu halten und Dir selber zu verdeutlichen, daß schon vor dem Abschluß der Entwöhnung was für Dich dabei rausspringt, daß sich die ganze Mühe lohnt - insbesondere dann, wenn die Laune gerade nicht so brilliant ist.

Es tut mir leid, daß Du momentan so ein wenig mit der Entwöhnung haderst. Ich denke nicht, daß Du selbst unbewußt Gründe suchst, wieder anzufangen. Ich habe das gerade auf einem anderen Thread genau so geschrieben (was zeigt, daß Du mit Deinen Befindlichkeiten nicht allein bist Andrea): Die Sucht wird, besonders wenn sie in ihrer Existenz bedroht wird, will heißen während der Entwöhnung, plötzlich ganz groß darin, unseren Willen und unsere Beweggründe infrage zu stellen. Da redet sie einem dann plötzlich ein, der Rauchstopp hätte vielleicht doch keine Vorteile, nur Nachteile, und bringen würde er möglicherweise auch nichts mehr. Diese Gedankengänge sind hier keine Unbekannten. Und es tut mir leid, daß Du Dich momentan damit rumschlagen mußt (ich weiß das noch von mir, war nicht lustig).

Also zum Gewicht kann ich vielleicht was sagen: So Zunahmen passieren in der Entwöhnung, das ist auch nicht so ganz ungewöhnlich. Sie setzen sich aus folgenden Faktoren zusammen: Einmal verbraucht ein rauchender Körper 200 kcal mehr als ein nicht rauchender. Nur 200, mehr sind das nicht! Gehst Du gern zu Fuß oder mal spazieren oder sowas? Das wäre zum Beispiel eine geeignete Gegenmaßnahme, so viel mehr braucht es da gar nicht. Dazu kommt tatsächlich die Umstellung des Stoffwechsels, die Verdauung kann vorübergehend etwas langsamer werden, diese ganzen Prozesse müssen sich erst wieder einpendeln - das kann auch zu einer leichten Zunahme führen. Dieser Aspekt reguliert sich allerdings von allein wieder. Was dann noch bleibt, ist die erhöhte Nahrungsaufnahme durch die Veränderung der Geschmacksnerven, dazu später nochmal.

Auf jeden Fall, bitte überbewerte die leichte Zunahme für den Moment nicht. Wir schreiben hier immer wieder das schöne Motto "Erst rauchfrei, dann bauchfrei". Das heißt, erst soll die Entwöhnung bewältigt werden, und wenn dann im Anschluß am Gewicht noch nachzubessern sein sollte, kannst Du dieses später tun. Tu Dir doch nicht zwei Baustellen auf einmal an, vor allem dann, wenn Du die eine momentan nur bedingt beeinflussen kannst. Gegensteuern ist ok, gesunde Ernährung ist sowieso immer gut, aber könntest Du Dich damit arrangieren, das Gewicht erstmal hintenanzustellen? (Außerdem bist Du ohne Rauch sowieso schon attraktiver als mit, Haut, Haare und Nägel werden besser, Du dünstest keinen Rauchgeruch mehr aus, gelbe Flecken auf Händen und Zähnen gehören der Vergangenheit an - das machen Dir ein paar Pfündchen mehr auch nicht kaputt!)

Was die Gesundheit angeht: Ja, möglicherweise haben wir uns schon Schäden eingebrockt, und wenn wir uns nicht untersuchen lassen, können wir nur vermuten. Garantieren kann ich Dir indes, daß Du Dir in jedem Fall welche einbrocken wirst, wenn Du weiterrauchst, und das kann auch mal ganz schnell gehen. Ich habe in der letzten Zeit zwei liebe Menschen an den sog. plötzlichen Herztod verloren, beides Raucher, einer weiblich und noch keine 50. Es war nicht absehbar, nicht mal für sie selbst, weil sie Pläne gemacht hatten. Also, egal ob ich vorbelastet bin oder nicht: Sowas möchte ich schon gerne vermeiden, wenn ich kann. Und dazu kann ich beitragen, indem ich nicht mehr rauche. Geht es Dir nicht auch so?

Ferner regeneriert sich der Körper ja auch, schau mal hier:

http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/vorteile-des-rauchstopps/gesundheit/

Ein Rauchstopp kann somit auch eine angegriffene Gesundheit stabilisieren. Ist also in jedem Fall ein Gewinn für die Gesundheit, egal ob Du schon was hast oder nicht. (Wenn Du Dir da unsicher bist, laß doch mal einen Gesundheitscheck machen - immerhin hast Du dann Sicherheit. Und schau, laut der Auflistung kann so ein Husten auch mal erst nach einem Dreivierteljahr zurückgehen, es ist also noch kein Indiz für eine dauerhafte Schädigung. Aber wie gesagt, wenn Du sicher sein willst, laß es anschauen. Ist niemals ein Schaden, sich Sicherheit zu holen.)

Und was die verändert Geschmacks- und Geruchswahrnehmung angeht, ja die kenne ich auch. Vor allem das Salz-Phänomen. Igitt, was hab ich denn da zusammengekocht, viel zu versalzen!!!! - und der Gatte würzt nach und sagt, da hast heut aber arg gespart. Mittlerweile scheine ich wieder auf einem Niveau zu kochen, dass allen wieder schmeckt. Also ich bin schon der Meinung, daß das Rauchen unseren Geschmackssinn total verbaut hat. Ich glaube auch, daß uns diese intensivere Geschmackswahrnehmung erstmal überfordert, ja erschreckt. Ist auch nicht so verkehrt, denn zu viel Salz ist ohnehin schädlich, da fängt unser Frühwarnsystem wieder das Arbeiten an! Ich habe allerdings auch das als ein Extrem kennen gelernt, daß sich wieder nivelliert. Ich gehe heute auch gern wieder auswärts essen. Lasse doch ruhig mal "naturbelassene" Geschmäcker auf Dich wirken (ja vielleicht fad am Anfang, aber man gewöhnt sich dran, wirklich!) und "lerne" dann wieder das Würzen. Vielleicht brauchst Du am Ende einfach nicht mehr so viel Gewürz... Und meine liebste Süßspeise ohne Zuckerzusatz ist warmes hausgemachtes Apfelmus. Gute Äpfel, geschält, entkernt und grob geschnitten, sanft mit einem ganz kleinen Spritzer Apfelsaft gedünstet, kein Zucker dran, kein nix... Ob ich nun drei Äpfel esse oder das Mus davon. Ich liebe es.

Daß Dir Zigarettenrauch noch ansprechend vorkommt, ist wohl der Entwöhnungsphase zuzuschreiben. Denn weißt Du, vier Wochen sind eine unglaublich gute Leistung Andrea! Hierzu kann ich Dir nur gratulieren, hast Du wirklich super gemacht bis hierher. Aber vier Wochen reichen nicht, um sich eine Sucht aus den Knochen zu bekommen, die man jahre-, vielleicht sogar jahrzehntelang fett gefüttert hat. Es ist noch ganz im Rahmen normaler Parameter (leider), daß man da noch Befindlichkeiten und Rauchverlangen hat und mit der Sucht und der Entwöhnung hiervon noch nicht fertig ist. Allen Carr hat die drei Phasen drei Tage - drei Wochen - drei Monate definiert. Ohne jetzt ins Detail gehen zu wollen (die ersten zwei Phasen hast Du ja eh schon gewuppt, die haben keine Bedeutung mehr), heißt das ja, daß eine Entwöhnung so um die drei Monate rum dauert, bis man damit durch ist. Manche spüren schon vorher keine Befindlichkeiten mehr, andere müssen zum Abschluß nochmal durch eine haarige Phase (so war das bei mir - hab ich auch geschafft, aber das muß Dich ja nicht ereilen), aber so um die drei Monate rum sind schon ein Erfahrungswert. Also bitte ärgere Dich nicht, daß Du noch zu knabbern hast - es ist alles ganz normal. Komm lieber wieder her und nöle Dich aus, das ist völlig ok! Das muß so.

Du kannst und wirst es schaffen. Heute rauchst Du nicht, egal was kommt. Das bekommst Du doch locker hin, stimmts? Und weiter brauchst Du heute noch gar nicht denken. Und morgen? Da nimmst Du Dir wieder vor, heute nicht zu rauchen. Immer ein Tag nach dem anderen Andrea. Schritt für Schritt. Das macht es überschaubarer, überwindlicher. So viele hier haben hohe Tageszähler, auch viele, die ewig geraucht haben - das kannst Du auch!

Ich wünsche Dir weiterhin viel Power, der Entzug ist endlich! Es wird besser, Du schaffst das. Herzlich grüßt Dich

Lydia

Verfasst am: 24.06.2018, 13:22
AndreaGC
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Hallooooo,

ich wollte doch mal Euch Allen einen schönen Sonntag wünschen.



Heute Abend sind es nun bereits 4 Wochen ohne Rauch.

Momentan ist es mir zwar ziemlich egal, aber die Freude darüber wird schon noch kommen. Da es mir eh egal ist, kann ich genauso gut nicht rauchen.

@Muckel-Andrea: Schön, dass Du die Beeinträchtigungen der Geruchs- und Geschmacksnerven auch kennst, also sicherlich nicht schön für Dich, aber beruhigend für mich. Es scheint also normal zu sein. Dann glauben wir mal ganz fest daran, dass sich das wieder normalisiert und uns dann auch anderes Essen mal wieder gut schmeckt und nicht nur Süsses. Hast recht, wir haben so lange geraucht, da braucht unser Körper noch mehr Zeit, um die Umstellung zu schaffen. Dann werde ich wohl hoffentlich auch positive körperliche Veränderungen spüren und mich darüber freuen. Bis dies eintritt, freue ich mich halt über die 50€ in meiner Spardose.

Nein, Fitnessstudio ist nix für mich, habe ich schon ausprobiert. Ich weiss nicht, wie es in Deutschland ist, aber hier
läuft die Klimaanlage auf gefühlten 18º C, vor den Laufbändern der Fernseher und ausserdem noch laute Techno-Musik. Da gehe ich gesund rein und mit einer Erkältung und Kopfweh wieder raus. Ich habe mir mehrere Studios angesehen, war bei allen so. Evtl. soll man die Gewichte passend zum Rhythmus stemmen?

Bei Pilates und Yoga habe ich ob meiner mangelhaften Beweglichkeit, Dehnbarkeit, Balancegefühls etc. einen derartigen Lachkrampf bekommen, dass ich von all den hochkonzentrierten, geradezu verbissen "entspannten" Teilnehmern mit bösen Blicken bedacht wurde. Bin dann lieber gegangen und sollte mich da wohl nicht mehr blicken lassen. Vielleicht hätte ich ein paar Wochen später auch auf einem Ball liegen können, ohne immer wieder
runterzupurzeln. So fand ich es einfach nur lustig und konnte nicht aufhören zu lachen. :

@Claudia: Danke für Deinen Besuch und das "Zutexten" Heute hast Du schon 1 Jahr + 100 Tage auf dem Zähler, schön, dass Du uns Anfängern Mut machst. Irgendwann kommen bestimmt positive Aspekte und bis dahin wird eben in freudiger Erwartung nicht geraucht. Bin ja schon irgendwie gespannt, wann und was das sein wird.
Und wenn ich nix merke, habe ich wenigstens mehr Geld.

@Muckel @Natalia: Glückwünsche zu den verschiedenen Feiertagen, Zweistelligkeit, erste Schnapszahl, erste Dutzend.

Wir machen einfach weiter, gelle?

LG
Andrea

Verfasst am: 21.06.2018, 19:06
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Hallo Andrea,

Darf ich mich vorstellen: Claudia mein Name.
Ich habe mich durch dein heutiges „jammern“ gelesen und sehe da glaube ich das berühmte 3 Wochen Tief!!! Ganz perfide die Sucht so in 3 Tagen, Wochen und Monaten den großen Zweifel anzustacheln.
Alles positive ist ganz klein und die Anzahl der negativen Punkte wächst.
Aber ich bin mir sicher, dass ist nicht die Wahrheit

- Geschmacksinn: das reguliert sich normalerweise wieder. Als Raucher habe ich alles nachgesalzen und konnte nicht glauben dass es angeblich schon würzig genug war . Nach dem aufhören erholen sich die geschmacksnerven und überreagieren am Anfang auch vielleicht.
- Langeweile: ja da solltest du dir eine Beschäftigung suchen . Aber ganz ehrlich: soviel unglaublich viele Zeit hat dann rauchen auch nicht gekostet.
und grundsätzliche Langeweile auch nicht vertrieben.
- Gesundheit: ob du vielleicht schon was hast ( was wir nicht hoffen) kann dir nur dein Arzt sagen. Ob du gesund bleibst wenn du weiterqualmst, kann dir niemand sagen, aber die Wahrscheinlichkeit ist geringer.

Bitte lasse dich nicht verleiten . Denke noch einmal scharf nach, da ist schon viel mehr schöneres und tolleres da, wenn du weiterhin nicht rauchst.
So jetzt habe ich Dich zugetextet.

Schönen Abend
Claudia

Verfasst am: 21.06.2018, 18:33
AndreaGC
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Nein, ich habe auch heute bisher nicht geraucht.

Aber:

Ich drehe mich im Moment etwas im Kreis. Es sind jetzt mehr als 3 Wochen ohne Rauch und ich habe (leider) mal ein Zwischenfazit gezogen.

Positiv:

50 € in meiner neuen Spardose (eigentlich zuviel, da da die Kosten für div. Tees, E-Zigarette und Belohnungen abgezogen werden müssten, aber ich will mal grosszügig sein)

Wahrscheinlich rieche ich für nichtrauchende Zeitgenossen besser, kann ich aber nicht beurteilen.

Meine Tochter freut sich

Ab und zu bin ich stolz auf mich

Negativ:

1 kg zugenommen

ständig trockener Mund, hänge ständig an der Wasserflasche, hilft nicht, immer ein trockenes Gefühl, Vollmilch hilft etwas, mochte ich aber noch nie besonders und macht dick

Geschmackssinn hat sich verändert. Süsses schmeckt besser als vorher, ungünstig, habe bereits 1 kg mehr. Ansonsten schmeckt alles sehr schnell versalzen, zu scharf, überwürzt, oder gleich gar nicht. Essen ist somit kein Genuss mehr. Ausser Haus essen geht somit schon gar nicht. Da schmeckt alles versalzen. Schade um das Geld, Essen geht fast unberührt zurück. Also gestrichen.

Ständig Hunger, aber mir schmeckt ausser Süssem ja nix so richtig.....

Ich habe mehr Zeit, dadurch mehr Langeweile

Ich brauche weniger Schlaf, dadurch noch mehr Zeit, noch mehr Langeweile (was mache ich bloss, wenn die WM vorbei ist?)

Mein Geruchssinn ist scheinbar besser als vorher. Ich rieche einen Raucher auf grosse Entfernung und würde mich gerne sofort daneben stellen und schnüffeln. Es riecht leider immer noch gut. Habe an meinem Ascheglas gerochen, für mich riecht es würzig!!!!! Wie blöde ist das denn?

Wahrscheinlich würde mir noch mehr Negatives einfallen, lasse deshalb das Nachdenken lieber sein.

Ich habe mir meine Liste "warum möchte ich aufhören" angesehen. Im Endeffekt läuft alles (fit bleiben, alt werden, meiner Tochter helfen können, meine Enkeltochter aufwachsen sehen etc.) auf den Grund Gesundheit heraus.

Aber, wer garantiert mit, dass ich nicht schon etwas habe und es nur noch nicht weiss? Ich habe ja immerhin 42 Jahre Raucherkarriere mit im Schnitt 20 Stück täglich hinter mir und huste ab und zu.
Oder, vielleicht würde ich auch mit Weiterrauchen alt werden und fit bleiben (bis auf das bisschen Husten)

Momentane Gegenmassnahmen:

Kein Zucker, kein Weissbrot, kein Bier, das Kilo muss runter. besser gleich mehrere Kilo.
Heute viel Obst und Gemüse eingekauft. Gleich gehe ich in die Küche und versuche, daraus etwas zu kochen, was selbst mir einigermassen schmeckt.
Mich hier ausgenölt, ich hoffe, ihr könnt mir den Kopf wieder zurechtrücken.

Vielleicht kennt auch jemand das mit dem Geschmacks- und Geruchssinn und kann mir sagen, ob sich das wieder normalisiert?
Nehme auch gerne kalorienarme Rezepte für süsses Essen entgegen.

Suche ich vielleicht nur einen Grund, um ohne schlechtes Gewissen wieder anzufangen? Ich weiss es nicht.
Dabei fällt es mir bis auf wenige Ausnahmen eigentlich nicht besonders schwer, ich denke auch nicht ständig dran.
Ach, ich weiss auch nicht. Aber schön ist anders.

LG
Andrea

Verfasst am: 21.06.2018, 09:01
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Liebe Andrea,

es tut mir leid daß Du zwischendrin so eine fiese Attacke erleben mußtest - aber mein Respekt sei Dir gewiß, wie Du sie ausgehalten hast. Wie Du ja schon gehört hast, sind solcherlei Attacken leider ein Klassiker. Das ist es auch, was sie so gefährlich macht: sie kommen unerwartet und machen einen glauben, daß es für den Rest des Lebens immer mal wieder passieren kann. Stimmt aber nicht! Nur die Entwöhnung über, danach finden solche Attacken nicht mehr statt. Unachtsamkeit vielleicht, zu große Abstinenzzuversicht ("eine kann mir schon mal nichts anhaben"), Unvorsichtigkeit ("nur auf dieser Party") oder ähnliches. Aber diese fiesen Gewaltschmachter, die kommen nicht mehr. Es lohnt sich also, sie auszusitzen! Und das hast Du ja großartig gemacht.

Du wirst lachen, die Aufhörer-Fraktion, die zur Sicherheit Zigaretten in Griffnähe hat, ist gar nicht mal so klein. So mancher beschreibt, daß er vor allem dann nervös wird, wenn er keine hat - und Nervosität ist während der Entwöhnung natürlich eher kontraproduktiv. Ganz ehrlich? Mir hätte der Besitz von Zigaretten das Genick gebrochen. Aber es gibt gar nicht so wenige, die gerade diese Hintertür brauchen, um erfolgreich aufzuhören. Natürlich muß man da sehr ehrlich zu sich selber sein, ob es denn wirklich so ist, daß man diese Möglichkeit zur eigenen Sicherheit braucht und ob man dann auch stark genug ist, aber auf viele trifft das zu. Also wenn dies der Weg ist, der Dir die meiste Geborgenheit auf dem Weg aus der Sucht beschert, dann ist nichts dagegen einzuwenden.

Ich wünsche Dir nun in Woche 3 weiterhin alle Power und allen Optimismus, und daß Du von so komischen Anfällen verschont bleibst. Auch wenn Du jetzt weißt, wie Du sie abhandeln und keine Angst mehr davor haben mußt. Aber ohne ist einfach schöner, stimmts? Herzliche Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 20.06.2018, 18:39
Luemmel82
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Ohooo, ein schickes t-shirt und ein Kissen!!!

Habe mir letzte Woche auch 3 verschiedene Kissen bestellt. Erst ein mal austesten. Eins ist ergonomisch aus Schaum, ein Daunenkissen und ein Wasserkissen.
Das Erste scheidet schon mal aus.
Heute, hatte ich Physiotherapie mit Osteopathie. Das hat auf jedenfall geholfen.
Habe auf den Termin seit März gewartet. Der Physio ist auch so ein Guru.
War schon toll mal auf der andren Seite zu sein.

Das war meine Belohnung für 1 Woche.

LG Natalia

Verfasst am: 18.06.2018, 17:52
Luemmel82
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Da bin ich wieder,
komme dich hier besuchen und du bist bei mir HAHAHA :
Ja in der Tat, mein Kleiner hat ganz feine Antennen. Obwohl das eigentlich alle Kinder haben, aber das eigene immer mehr.
Mein Mann ist da zum Glück ganz auf meiner Seite, schon von anfang an.
Er kennt seine Mama schließlich auch, wobei sie die Kinder nicht groß gezogen hat. Sie war immer Bedienen und viel auf Partys unterwegs, also hatte die Oma die Kinder groß gezogen. Jetzt ist die Oma von meinem Mann leider nicht da um auch Unterstützung zu bekommen. Sei es nur mental und als Vorbild. Jemand der Fragen zur Kindererziehung beantworten kann.
Wir sind hier ein 3-4 Generationen Haushalt. Ab und zu wohnt hier der Großonkel und dann zieht der wieder aus, weil er sich mit meiner Schwiegermutter streitet. Zur Zeit sind wir erst ein mal ein 3 Generationen Haushalt.

Der Hof ist mehr als Hobby zu betrachten von meinem Schwiegervatter und meinem Mann. Zur Zeit sind wir bei 60 Schafen und 10 Ziegen. Aber immer auf verschiedenen Weiden. Alle paar Tage wird ein Zaun neu gesteckt und die Herde umgetrieben. Also eigentlich nur Lammaufzucht, am Muttertier. Käseherrstellung haben wir zum Glück nicht.
Die meiste Arbeit macht mein Schwiegervater, er steht um 4 auf. Macht die Tiere und fährt dann zur Arbeit. Er ist Mauerer und um 19 Uhr kommt er heim. Macht wieder die Tiere und geht um 23 Uhr ins Bett. Für ihn ist das ein Klacks, alle die nicht so arbeiten können wie er, sind Memmen. Die nur zu Faul zum Arbeiten sind.
Mann muss dazu sagen dass er auch schon 60 ist. Ein Powerbündel.
Ich bin dann für die Kranken Tiere und Lämmer aufziehen zuständig. Für die bei denen es nicht rund läuft und für Zaun stecken. Aber das auch erst seit diesem Jahr. Hatte letztes Jahr eine Hirnhautentzündung wegen den Schafen und der Arbeit am Hof und ab da habe ich mich geweigert was zu machen. Es sei denn, es lässt sich nicht vermeiden.

In unserem Wald, haben wir keinen Förster. Das wird nebenbei gemacht. Im Winter wenn mein Schwiegervater früher heim kommt, wird dann noch Holz gemacht.
Im Frühjahr, Sommer, Herbst ist ausgrasen, neu Pflanzen und alte Bäume raushauen angesagt.
Bis auf die Kettensäge helfe ich auch da mit.

Da ich ja seit Januar so viele hier verweigere bleibt meinem Mann nichts anderes über als selbst am Hof mit an zu packen. Er kann so viel, hat es nur nicht gemacht, weil Querschnittslähmung sich schon so anhört als ob er nichts kann. Nachdem ich gesehen habe was er alles kann, als er die Elternzeit hatte. Sehe ich es auch nicht ein, dass er sich ins eingemachte setzt und nur deligiert.

Den Schlaf muss ich mir hier hart erkämpfen. Also ich schlafe schon normal, aber immer mit Lästerstimmen im Hintergrund. Danke für dein Lob dass ich so viel Kraft habe, aber die habe ich leider nicht.
Deswegen auch der Rückzug von allem was mich zur Zeit anstrengt und der Planer um es zu zeigen dass ich nicht faul bin, sondern einfach nur ein normales Mädchen ohne Superkräfte bin und auch nur 24 Stunden am Tag habe.

So jetzt habe ich dich ganz schön voll geschwaffelt, aber alle deine Fragen beantwortet

LG Natalia