Mein innerer Schweinehund braucht es schriftlich...

Verfasst am: 08.10.2014, 07:29
Helly
Helly
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Guten Morgen Many Lu,
hast du den Ärzten mal was vom Lagerungsschwindel erzählt ? den hatte man mir nach x Untersuchungen dann
letztendlich diagnostiziert.
Ja ja,wir sind ins Alter gekommen,wo man als brav gilt...aber ich habe mich damit (fast) arrangiert.
Es ist doch ein gutes Zeichen, dass du nicht mal die Lust verspürtest,eine zu qualmen.
Schönen noch schulkinderfreien Tag!

Verfasst am: 07.10.2014, 23:21
Atir
Atir
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Hi ManyLu,
cool
Atir

Verfasst am: 07.10.2014, 23:08
Lausisen
Lausisen
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Liebe ManyLu
Glückwunsch zu Deiner Seite, ist lesens wert.
Werde ich in den nächsten Tagen weiterlesen.
Und dann noch :

15 Tage = 360 Stunden

ohne Rauch, den ohne Rauch geht`s auch.
Auf diese Weise immer weiter von einem Tag zum Andern.
Gut Nächtle
Manfred

Verfasst am: 07.10.2014, 21:03
ManyLu
ManyLu
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Hallo alle zusammen,
meine weise und lustige Oma hatte eine Menge Sprüche drauf, die mich heute noch durchs Leben begleiten und immer wieder ihre Wahrheit unter Beweis stellen. Einer davon:

Die meisten Krankheiten dauern mit Arzt zwei Wochen und ohne 14 Tage.

Ich habe den lieben Medizinern schon einige lebensrettende Maßnahmen zu verdanken. Aber immer wenn es um den Kleinkram geht, habe ich das Gefühl, dass sie ganz schön im Nebel rumstochern. Heute war ich wegen mittlerweile ca. 7 Wochen Schwindel und Brechreiz bei drei Ärzten und alle konnten nur alle schlimmen Eventualitäten ausschließen, was ja schon mal toll ist, finde ich. Mehr aber auch nicht. Nun habe ich beschlossen, eben mit Brechreiz und Schwindel wieder arbeiten zu gehen. Bringt ja alles nichts. Ich kann mich ja nicht ewig nur mit dem Rauchstopp beschäftigen

Und weil dann spätestens ab Montag Schluss sein wird mit der Reflexion, hier mein

neunter Eintrag: Abschied vom Bösemädchenprogramm?

Heute habe ich im Wartezimmer des HNO die Zeit sinnvoll genutzt und in meinen tiefsten inneren Ecken nach Traurigkeit gesucht, die mit dem Rauchausstieg zusammenhängen könnte. Hatte heute kein Rauchverlangen und auch kein Problem mit deswegen aufkommenden Gefühlen, keinen Streit ohne Zigi zu bestehen, keine Party... nichts. Es störte mich einfach gar nicht, nicht rauchen zu können/wollen/dürfen... ich dachte nicht nur nicht ans Rauchen, ich dachte nicht mal oft an den Rauchausstieg. Und weil das ja gefährlich nachlässig sein könnte hinsichtlich einer gemeinen Attacke der Sucht, überprüfte ich meine seelische Verfassung hinsichtlich eventueller Schwachstellen.

Und tatsächlich: in einem letzten versteckten Winkel finde ich es furchtbar traurig, mich nie wieder so wild, frei und rebellisch zu fühlen wie mit Zigarette. Sie und das Bier zusammen mit Lagerfeuer, Lederhose und Motorrad gehörten zu meinem Bösesmädchenprogramm als ich das Rauchen noch genossen habe. Ich wollte alles sein, nur nicht brav, artig, folgsam, langweilig, einsam, schwach... Ich fühlte mich unsterblich oder ich hatte so eine Art Todesverachtung, traurig, schaurig, schön und wild verträumt....

Und jetzt? sagt das Teufelchen in mir. Was ist jetzt? Jetzt bist Du eine Mutter und auch noch verbeamtete Lehrerin dazu! Hast das Motorradfahren aufgegeben, weil es zu gefährlich ist, hast ja Verantwortung... und gehst arbeiten, damit die Kasse stimmt... Bist Gesundheitsapostel geworden, gehst früh schlafen, riskierst nichts mehr, isst Gemüse, kochst selber mit Bioprodukten, trinkst Tee, nicht mal mehr Kaffee schwarz mit viiiieeel Zucker... alles muss vernünftig sein. Wo ist Deine Neugier? Dein Abenteuer? Jetzt bist Du das, was Du nie sein wolltest: Die langweiligste moralinsaure Tussi, die man sich vorstellen kann... Jetzt kannst Du einpacken.

Traurig merke ich, wie das tatsächlich und wirklich eine versteckte starke traurige Angst von mir ist. Ich habe nicht zuletzt so lange leidend an der Kippe festgehalten, weil all die Träume der Jugend längst schon verschwunden waren. Aber hat die Kippe sie bewahren können? War sie es überhaupt, die das Abenteuer ausgemacht hat? Wohl kaum. Ich habe Sehnsucht, mal wieder Motorenöl zu riechen... Vielleicht werde ich ja mal eine von den grauhaarigen Motorradfahrerinnen? Aber ein Feuer könnte ich schon vorher mal wieder anzünden, am Wochenende mit meinem Sohn.

Der HNO schloss alle schlimmen Ursachen für meinen Schwindel aus. Als er meine Nasennebenhöhlen usw. untersuchte und meinte, dass alles vorbildlich gesund aussähe, da fiel mir ein Stein vom Herzen. Nach 25 Jahren Rauchen hätte das auch anders aussehen können

Hallo böses Mädchen. Deine Sehnsucht stillen wir schon noch! Lass mir etwas Zeit. Problem erkannt. Lösung naht. Ich brauch da noch eine Weile.

ManyLu, die viel zu brave

PS:
Julia, ich feier dann auch am 22, gell!
Schäfchen, alles Gute für Euer Leben mit Katze, mein Langhaarkater Fred fehlt mir unendlich, vielleicht kommt er noch wieder?
Uti, heute gabs für mich ein neue Brille (habe schon fünf, aber so eine noch nicht)
Daufi, neun Monate sind der faelle:
Helly, morgen Glückszahl feiern!!!!!!!!!!!

Verfasst am: 07.10.2014, 19:08
Julia2
Julia2
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Oh ManyLu

Mit Humor und Schabernach ist der Entzug doch einfacher. Mir hat dies in meiner Anfangszeit geholfen. Jetzt hilft es bei etwas anderen und anderen.

[color=red]"Das Leben ist hart genug, aber die einzige Zeit in der man Spaß haben kann!
[/color]
Mano bei dir ist ja Partyalarm angesagt.

Gratuliere zu [color=red]15 Tage [/color]in der Freiheit.

nächtes Feier bei 20 Tagen und dann bei 3 Wochen.:

LG Julia

Verfasst am: 07.10.2014, 14:51
daufi
daufi
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zu 15 Tage ....



hatte 2 Tage kein Internet mehr



daufi

Verfasst am: 07.10.2014, 09:26
ManyLu
ManyLu
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Ihr wart aber alle fleißig am Antworten! Vielen Dank!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Liebe Silvia,
danke für Deinen lieben Rat... stimmt. Denke immer, ich bin egoistisch, wenn ich mir zu viel gönne. Heute ist mal ein Spaziergang ohne Ziel dran mit Musik auf den Ohren...

Liebe Julia,
Deinen Schabernak finde ich äußerst konstruktiv Lache immer gerne mit beim Lesen! Danke!

Liebe Mabelle,
[quote="Mabelle"]
Das erstaunliche ist, obwohl auch keine Neuigkeit mehr, die Entspannung und Freude ist OHNE dieses Gift viel viel größer! Und auch die Möglichkeiten bei sich selber zu bleiben!

Alles, was wir dafür brauchen, haben wir eigentlich in uns und müssen wir "nur" von der dicken Staubschicht befreien, und du bist meiner Meinung nach auf einem tollen Weg, dich selber dahin zu begleiten!
[/quote]

Du sprichst etwas an, was seit langem in mir reift. Diese Suche nach Lösungen wirft immer die Frage auf, ob man sich verändern muss oder sich teu bleiben, sich verbiegen, sich verlieren... verdammt noch mal, wer ist man überhaupt? Da fand ich in der Yoga-Philosophie eine schöne Theorie. Sie geht davon aus, dass jeder in sich den Atman hat, einen klaren, weisen, starken Persönlichkeitskern, der von schlechten Gedanken, Gewohnheiten usw. verdeckt worden ist. Die Lebensaufgabe bestehe darin, diesen Atman wieder freizulegen (Selbstverwirklichung)... wenn ich das richtig verstanden habe ...Eine sehr schöne Vorstellung. Habe schon oft erlebt, dass in ganz stillen klaren Momenten die Antwort aus mir selbst kommt... klar, stark und unmissverständlich.

Rauchen hält uns davon ab, diese Stimme zu hören. Lasst uns still sein und nach innen horchen

Hast mir sehr aus der Seele gesprochen, auch mit der beruflichen Veränderung und mit den Zeichen, die der eigene Körper einem gibt... ich bin auf der Suche und wie ich mich kenne, brauche ich lange Bin ein Krebs: zwei Schritte vor... einen zurück... das ist meine Gangart...

Wünsche Dir, dass Du Deine Veränderung findest!

Liebe Helly,
war heute schon zu Besuch bei Dir und habe in Deinem Fred geantwortet! Bis bald!

Liebe Pauline,
herzlichen Glückwunsch zu sechs Wochen Rauchfreiheit!
Danke für Deine Zeilen. Lese immer gern von Dir, Du verbreitest so viel positive Energie Danke für Deine tröstenden Worte. Das mit der Zeit ist mir schon öfter durch den Kopf gegangen. Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. Manche Dinge brauchen einfach ihre Zeit. Mein Sohn muss da durch. Entweder, er wacht auf, oder er hat irgendwann solch einen Leidensdruck, dass ein Schulwechsel für ihn eine gute Lösung ist und kein Horror mehr... Du hast mir Mut gemacht! Und danke, dass Du Deine Fröhlichkeit und Deine Erfahrung mit uns teilst!

So, nun gehts raus in die Sonne, Sauerstoff tanken. Der Vermieter renoviert im Haus mit lautem Radau, da muss ich eh fliehen

Viele Grüße
ManyLu, die reich von Euch beschenkte

Verfasst am: 07.10.2014, 07:10
Helly
Helly
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Guten Morgen,
wie geht es dir heute? Was macht dein Sohn,dein Magen?
Wünsche dir einen schönen Tag. Ich bin auch Fischefan...liebe schnorcheln.

Verfasst am: 06.10.2014, 22:10
Mabelle
Mabelle
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[quote="ManyLu"]

achter Eintrag: Das Problem am Ausstieg ist seine Problematisierung.
Nein, mein Weg ist nicht, mit dem Nachdenken aufzuhören. Ich muss nur schauen, dass Theorie und Praxis schön gleichmäßig verteilt sind. Das Reflektieren hilft mir, in der Spur zu bleiben. Und ab nächster Woche mit 40 bis 50 Stunden Arbeit plus Haushalt komme ich eh nicht mehr dazu. Dann muss ich funktionieren.
Eine Woche noch Ruhe und Nachdenken. Eine Woche noch zu mir kommen, neue Wege testen, ruhig werden, gesund werden...
Ich fürchte mich ein wenig vor dem Arbeitsstress, den ich bis Juli immer mit Rauchen kompensiert habe. Ich weiß, wie sehr ich mir verloren gehe, wenn ich in der Mühle stecke. Aber ich lese hier von vielen, die mitten im Arbeitsleben die übelsten Entzugserscheinungen überstehen. Ich habe den Luxus, schon drei Wochen rauchfrei zu sein, wenn der Job wieder los geht.
Und vielleicht hilft es dann ja doch, die ganze Grübelei abzustellen und aus Zeitmangel auf die kurze Formel zu bringen:
Einfach rauchfrei bleiben. Nicht mehr und nicht weniger. Basta.

[/quote]

Hallo ManyLu,

wir kennen uns noch nicht, aber ich lese (zurück aus meinem Urlaub) gerne deine Einträge und deine schriftlichen Reflektionen. Ich kann so vieles darin wiedererkennen, was auch ich im Lauf des letzten Jahres erlebt habe. Ich habe nie tags auf der Arbeit geraucht, und daher auch keine Probleme mit dem Stopp im Zusammenhang mit der Arbeit, aber abends "brauchte" ich das Rauchen, um abzuschalten und all den Stress des Tages irgendwie zu "verdauen" und bin dann auch mir selber "verloren" gegangen.
Wirklich?
Ist man sich nicht schon tags verloren gegangen? Ein Dutzend Mal?
Funktionieren. Gut drauf sein. Fit und fröhlich nach außen. Jeden Tag. Wie sollte das auch anders gehen als mit Kippen? Wie bloß?

Das erstaunliche ist, obwohl auch keine Neuigkeit mehr, die Entspannung und Freude ist OHNE dieses Gift viel viel größer! Und auch die Möglichkeiten bei sich selber zu bleiben!

Alles, was wir dafür brauchen, haben wir eigentlich in uns und müssen wir "nur" von der dicken Staubschicht befreien, und du bist meiner Meinung nach auf einem tollen Weg, dich selber dahin zu begleiten! Es macht Spaß das zu lesen! Weiter so! Hin zu Freude über all die Selbstliebe, die du dir jetzt gibst!

Und dann wird eventuell auch der Umgang mit dem Stress auf der Arbeit sich verändern. Dinge loslassen können, so wie das Rauchen auch. Dies auch auf anderes übertragen.
Auch wenn ich jetzt nicht weiß, ob das bei dir zutrifft - das wünsche ich dir jedenfalls, da du von der Angst vor Überlastung und Überforderung schreibst! Ich drücke dir die Daumen dafür, dass dein Weg nach und nach leichter wird.

Ein gute schlafreiche Nacht!

Lieben Gruß
Mabelle

P.S.: Das Motto - das Problem ist seine Problematisierung - finde ich seit einiger Zeit sehr hilfreich!

Verfasst am: 06.10.2014, 21:21
Julia2
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Oh ManyLu,

Fische sind auch meine Tier, Jahrelang hatte ich welche und Stundenlang da gesessen und zu geschaut. (Als Kind habe ich ihnen auch rückwärts schwimmen beigebracht :roll Nicht verraten, war nicht so gut!
Nein sie sind so beruhigen und ausgleichen. Anfangs hatte ich auch ein Aquarium auf der Arbeit aufgestellt. Das war der Hit!
Kann es sein, dass dein Sohn sich auf dich zu sehr verlässt?? Und deshalb nicht selber in die Gänge kommt?? Kennst du den Satz: "Hilf mir es selber zu tun"

wünsche dir viel Geduld und Ruhe!

LG Julia

PS: Ich mach ja auch genug Unfug/Schabernack hier, dann muss ich auch schon mal Konstruktiv sein.