Mein innerer Schweinehund braucht es schriftlich...
Liebe ManyLu,
weißt, ich hab inzwischen die Erfahrung gemacht, dass, egal um was es geht und wie man es angeht, immer einer in der Nähe ist, der etwas dagegenzuhalten hat. Sei es, weil er seine eigene Erfahrungen für die Ultima Ratio hält, weil er andere Meinungen nicht gelten lassen will, weil er ein notorischer Bedenkenträger ist oder weil er einfach überfürsorglich ist (das müssen ja keine unlauteren Motive sein). Nun gibt es Menschen, die in der Lage sind, solcherlei Verunsicherungen zur Kenntnis zu nehmen, auszusortieren, ob da was dabei ist, was man für sich nutzen und umsetzen könnte und den Rest einfach wegzuwerfen - und es gibt solche wie uns (jawohl, da zähle ich mich durchaus auch dazu - oder zählte, früher...). Die dann gleich wieder einen Fehler bei sich suchen und überlegen, ob es Optimierungsbedarf gibt. Und sich Gedanken über Gedanken machen, die immer grösser und schwerwiegender werden, bis sie schliesslich schwerer sind als wir selbst. Und wenn wir dann von unserem gewählten Kurs abschwenken aufgrund einer Äußerung von anderen, steht garantiert der nächste bereit, der unseren neu gewählten Kurs anzweifelt. Und es geht von vorne los...
Du hast richtig entschieden, Dir keine Panik zu machen. Wenn Du selbst vorher mit dem Therapiemodus zufrieden warst, Du das Gefühl hattest, dass Du damit arbeiten kannst und er Dich so weiterbringt - warum dann jetzt aus einer geregelten Bahn ausbrechen, die doch augenscheinlich für Dich funktioniert. (Kannst Du immer noch tun, wenn sie nicht mehr funktioniert - das ist dann aber Deine selbstbestimmte Entscheidung. Und es mag ja auch sein, dass Dein Weg für Deine Bekannte nicht funktioniert hätte, daher ihre Bedenken - verständlich, menschlich! -, aber wenn Du Dich damit gut fühlst und, wie Du sagst, seelisch und körperlich stabil bist, dann ist das wohl Dein Weg. Und den musst Du gehen, nicht ihren.) Ferner gibt es immer mehrere richtige Lösungen. Möglicherweise ist die Lösung Deiner Bekannten ja nicht verkehrt - Deine aber ebensowenig. Warum also zweifeln und nochmal eine schmerzhafte diagnostische Mühle auf sich nehmen. Da stärke ich Deinen Standpunkt also schon.
Ich schreibe Dir das alles, weil ich mir so richtig vorstellen konnte, wie Du zuhause grübelst, die Stirn in Falten legst und zu keinem Ergebnis kommst... aber bitte belaste Dich nicht auch noch mit solchen Überlegungen. Kann sein dieser Post ist jetzt blöd, weil ich wenig von der Materie verstehe, aber über das, was Du berichtet hast, konnte ich einfach nicht drüber weglesen. All dies ist nicht fachlich untermauert, nur meine ureigene subjektive Meinung. Aber die wollte jetzt einfach raus.
Viele liebe Grüsse aus dem
Miezhaus
Danke, ihr Beiden!
Auch ein schönes Wort, dass auch mit uns Rauchstoppleuten zu tun hat und mich immer fasziniert. Denkt mal darüber nach, wenn Ihr wollt:
SELBSTVERWIRKLICHUNG[color=red][/color]
Wir sind alle auf dem Weg. Das ist schön.
Hier scheint die Sonne!
ManyLu
Oh, herzlichen Dank Euch allen!
Ich bin weiterhin gut in der Rauchfreispur, auch wenn es rappelt im Karton.
Gestern hat mich eine übereifrige Bekannte durcheinander gebracht, weil sie meint, dass meine Thera mich zu viel alleine lässt (Gespräche nur alle zwei bis drei Wochen) und mich mit Tabletten "vollstopft", bis sie Zeit für eine Therapie hat... ich solle unbedingt andere Therapeuten suchen... meine Krankschreibungszeit optimal nutzen und mich nicht selbst therapieren... am besten, ich solle mich in eine Klinik einweisen lassen, da würden so viele tolle Sachen am Tag gemacht usw. ... ich war zu Hause am Durchdrehen, Kopfweh, Zweifel,... jetzt geht das wieder los, dass ich den Ärzten misstrauen soll und von Pontius bis Pilatus renne?
Habe heute beschlossen, diese Panikmache auszublenden. Ich habe eine lange Ärzteodyssee hinter mir und gebe mir das nicht noch mal. Die viele Zeit, die ich alleine verbringe, bis meine Thera Zeit hat, die nutze ich sehr gut mit Selbststudium und ich bin seelisch und körperlich stabil. Es war schon immer meine Art, selbständig sein zu wollen. Sicher Teil meines Problems, aber auch eine Stärke. Und mein Selbststudium macht gerade Spaß. Und mal nicht die Zeit optimal auszunutzen, gerade das empfinde ich als heilend im Moment. Ich lerne, Geduld zu haben und nicht an einem Tag die ganze Welt zu verändern zu wollen...
Immer, wenn mich etwas verunsichert, kommt Suchtdruck. Aber dank dieses Forums hier habe ich bis jetzt immer die richtigen Gegenargumente präsent. Bei mir funktioniert der Weg über das Denken sehr gut beim Rauchstopp.
Gestern traf ich eine alte Freundin im Bus. Sie stank erbärmlich aus dem Mund nach Zigaretten. Bin ich froh, dass ich mir darüber keine Gedanken mehr machen muss...
Viele Grüße an alle!
ManyLu
Lieb ManyLu ,
liebe Glückwünsche, auch für Deinen Kampf gegen diese Krankheit.
Wünsche Dir gute Besserung und weiter hin eine rauchfreie Zeit.
Liebe Grüße aus Essen
Manfred
Liebe ManyLu,
Du feierst heute ja auch schon wieder ein Jubiläum. 60 Tage! Du marschierst unaufhaltsam in Richtung Keksdose. Eindrucksvoll finde ich auch, wie wenig Du Dich beirren läßt. Es sind ja in den letzten Wochen Umstände aufgetreten und Äußerungen gefallen, die Dich wahrlich hätten zweifeln lassen können... aber nein, Du bist den rauchfreien Weg unaufhaltsam weitergegangen. Mit einem so starken Wunsch sollte Dich der nicht mehr einholen!
Also, renne ihm weiterhin unbeirrt davon. Unabhängig von allem, was Dich derzeit umtreibt. Das hört vom Wieder-Rauchen nicht plötzlich auf, also das wäre einfach nicht sachdienlich. Aber da Du das selber weißt... wirst Du diesem Irrtum nicht aufsitzen. Da bin ich sicher.
Nochmal Glückwunsch, weiterhin so tapfer ManyLu, und alles Gute Dir aus dem
Miezhaus
wunsch zum [color=blue]60zigten Tag des Nichtrauchens[/color]
lg daufi
Ich nehme mein Hirn auch in die Hand, und es geht .....obwohl ich ja viel mit Rauchern zu tun habe....schönen Tag nochmals
Meeeensch, hätt ich doch glatt vergessen!!!!!!!!!
Aber das passiert einem mit Euch ja Gott sei Dank nicht!
Danke Regi, für die PN! Der Autor geht genau in meine Richtung, denke ich.
Gibt ja so Grabenkämpfe in der Psychologie, habe ich festgestellt. Die einen behaupten, es ist alles machbar mit Zuversicht und einer Veränderung des eigenen Denkens und die anderen sagen, so eine Beleidigung für die Kranken, die sich wie Versager vorkommen müssen, wenn sie ihren Stoffwechsel im Hirn nicht mit Gedanken verändern können.
Ich denke, irgendwo in der Mitte wird wie bei allem die Wahrheit liegen. Mir persönlich gefällt es mehr, etwas tun zu können, dann fühle ich mich nicht so machtlos. Insofern tendiere ich zur kognitiven Verhaltenstherapie...
Beim Nicht(!)Rauchen hat das ja aucht gut funktioniert, oder?
Herzliche Grüße an alle, die noch zweifeln! Rauchfreiheit geht, wenn man sein Hirn ein wenig an die Hand nimmt
ManyLu
Und gratuliere zu der 60[color=red][/color]!!!!!