Mein Aufhör-Blues

Verfasst am: 25.11.2017, 12:43
Nici2011
Nici2011
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Danke Lydia, deine Worte tun unheimlich gut

Verfasst am: 25.11.2017, 12:36
miezhaus
miezhaus
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Hi Nici,

herzlich willkommen hier in unserer Aufhörer-Runde! Schön, daß Du Deinen Weg hergefunden hast - und wie toll, daß Du schon 5 Tage auf der Uhr mitbringst! Erstmal meine Gratulation zu Deinem weisen Entschluß und der bereits erfolgten Umsetzung! Allein das ist schon was, worauf Du stolz sein darfst.

Ich kann es nur bestätigen: das Nichtmehrrauchen in Raucherkreisen wird nach Abschluß der Entwöhnung kein Thema mehr sein. Da ist kein Verlangen mehr, keine Qual. Sicherlich, ein gewisses Rauchergedächtnis haben wir uns mit unserer Raucherkarriere nun mal angeschafft, das bleibt uns auch, und das müssen wir akzeptieren, damit leben. Doch die Zeiten, daß uns in Anwesenheit des Rauchens ein Verlangen erfaßt, dem wir nicht widerstehen können, die gehen definitiv vorbei. So habe ich es selber erlebt - so wie viele andere erfahrene Nichtmehrraucher auch - und bin sehr glücklich darüber. Du wirst Dich nicht für immer von allen Aktivitäten ausschließen müssen, die mit Rauchern zu tun haben, es ist nur vorübergehend. Aber ich finde es echt vernünftig und umsichtig von Dir, jetzt mal davon abzusehen, um Deine frische Errungenschaft des Nichtmehrrauchens zu konservieren. Kein Verzicht, nur ein Aussetzen.

Wir erleben es immer wieder, daß das rauchende Umfeld den Aufhörern das Aufhören schwer macht. Ich mein, da gibt es auch Erklärungen für - die Raucher wissen ja eigentlich, daß es nicht gut ist, das wußten wir als Raucher auch. Und jemand, der aufhört, gibt uns ein mulmiges Gefühl, weil wir genau wissen, daß wir es auch sollten - und diesem mulmigen Gefühl wird mittels leugnen, kleinreden, manchmal sogar sabotieren ein Deckel aufgesetzt. Das meinen die Raucher ja nicht mal böse, sie wollen nicht Dir das Leben schwer machen, sondern die Sucht in ihnen stellt diesen Unsinn mit ihrer Vernunft an, um zu überleben! Daß Dir das indes das Leben schwer macht, ist klar.

Doch Nici - egal was andere Menschen zu Deinem Plan sagen: es ist Deiner. Allein Dein Projekt, und es ist ein großartiges Projekt, also verfolge es und kümmere Dich nicht um die Meinung anderer. Du könntest ein offenes Gespräch versuchen, in dem Du ansagst, daß es nun mal Dein Wunsch, Dein Bestreben ist, rauchfrei zu werden, und um ein wenig Verständnis, im Idealfall sogar Unterstützung werben - Du weißt besser als ich, ob Deine Freunde für so ein Gespräch empfänglich wären. Doch in jedem Fall ist ihre Meinung für Dein Projekt nicht relevant. Du tust das richtige und Du machst es super.

Was könntest Du denn angenehmes tun, anstatt ins Stadion zu gehen? Such Dir doch eine ganz ganz angenehme Ersatzbeschäftigung für heute bzw. die Tage, an denen Du solche Aktivitäten noch gegen weniger brenzlige austauschst. Wie wäre es mit einem Schaufensterbummel? Einem Cappucino im Café? Oder umdekorieren? Kino? Du darfst, ja solltest Dir sogar eine möglichst angenehme Alternative gönnen, denn was Du leistest, ist toll und sollte nicht mit einer Art von Verzicht gleichgesetzt werden (was es ja nicht ist, wie gesagt, nur ein Aufschieben). Gönne Dir was anderes tolles dafür! Hast Du schließlich verdient.

Und auf Deine Andeutung, wie man "so blöd" sein kann, wieder anzufangen... weißt, das ist ganz vielen hier passiert, bevor sie herkamen. Auch mir, nach elf rauchfreien Jahren. Da reicht eine kleine Erinnerung an das Rauchen, die das Suchtgedächtnis wieder aufweckt (siehe oben...), gepaart mit einer Art Unvorsicht, "na eine wird mir schon mal nicht schaden". Und genau das stimmt nicht: durch die eine steht das Suchtgedächtnis gar vollends auf, und eh wir es uns versehen, gleiten wir wieder in eine neue Raucherkarriere. Aber: diese Erfahrung haben wir ja jetzt. Wir wissen, daß kein Zug mehr geht. Und diesen abzulehnen, wäre sicherlich auch beim Neustart des Rauchens keine Schwierigkeit gewesen, stimmt´s? (Wäre es bei mir auch nicht gewesen, ich bin halt nur unvorsichtigerweise diesem Trugschluß aufgesessen!) Nur dieses Mal wissen wir es besser, richtig Nici? Diesmal ziehen wir das durch.

Also auf geht´s, pack´mers, Du schaffst es wieder, genauso wie ich und viele andere hier. Komm jederzeit her, tausche Dich aus, berichte, frag und schreib Dir die Entwöhnung von der Seele. Ich freu mich, wieder von Dir zu lesen. Viele Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 25.11.2017, 12:03
Nici2011
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Danke Panini für deine Aufmunterung.
Ich bin davon echt überzeugt, dass es irgendwann möglich sein wird mich auch unter Rauchern problemlos aufzuhalten. Aber jetzt ist es noch arg frisch.
Bei uns im Stadion gibt es soweit ich weis nichtmal im Familienblock Rauchverbot.
Aber davon abgesehen, stehen wir ja auch noch am Bus vor und nach dem Spiel.
Die Nichraucherfreunde sind arg in der Unterzahl.
Aber mein Mann raucht nicht und in meiner Familie sind es auch nur wenige.

Danke Ströbi das macht Mut.

Verfasst am: 25.11.2017, 11:36
Nici2011
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Guten Morgen Foris,

Geschafft.....bis jetzt....

Also, ich bin Nici, 38 Jahre und ca. 23 Jahre Raucherin abzgl 6 Jahre Rauchstopp zwischendurch. In dieser Zeit wollte ich Familie gründen, was dann zwar etwas auf sich warten gelassen hat aber letztendlich hatte es nach 3 rauchfreien Jahren geklappt.
Wieso war ich so blöd wieder anzufangen? Nun es war so etwa vor 9-10 Jahren, in Gesellschaft mit vielen Raucherfreunden. Und genau diese Freunde machen mir psychisch das Rauchfreibleiben jetzt so schwer.

Seit dem Geburtstag meiner Tochter vor 5 Tagen habe ich nicht mehr geraucht und bin davon überzeugt, dass ich es jetzt auch ganz schaffen werden.
Ich habe mir Apps aufs Handy geladen, sammle mein eingespartes Rauchergeld im Einmachglas, aktuell nehme ich am Rauchfrei-Seminar unserer Firma teil und bin wirklich super motiviert.
Es macht mir nichts aus, ehrlich, NUR ich muss gerade auf liebgewonnene Freizeitaktivitäten mit meinen Freunden verzichten, wenn ich mich der Gefahr, doch mal eine mitzurauchen, nicht aussetzen will. Das drückt meine Laune gerade gewaltig.
Heute ist Fußball und ich würde so gerne mit ins Stadion. Aber dafür ist meine Abstinenz noch zu frisch und ich weiss nicht, ob ich jetzt schon so willensstark sein kann.
Und das ist jetzt auch der Grund, warum ich mich entschlossen habe mich Eurer Community anzuschließen.
Ich suche Unterstützung, die ich, wie ihr sie euch hier untereinander gebt, in meinem privaten Umfeld so leider nicht erhalten werde.
Also bitte: Aufmunterungen zu mir