Maizug 2024 - Ich will nicht mehr rauchen!

Verfasst am: 07.06.2024, 23:25
Melle123
Melle123
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@ So_sei_es_75
Ich drücke dir die Daumen, dass du dich morgen auch in meinen heutigen Worten wieder erkennst.
Mein Tag war heute wieder besser. Ich hatte heute auf der Arbeit mehr Zeitdruck. Abends habe ich mich mit Freunden getroffen. Das Zauberwort gegen Leere ist glaub ich einfach Ablenkung. Film gucken ist für abends tatsächlich auch eine gute Idee. Mache ich meist nicht, weil ich dann lieber mal im Handy lese, was so in der Welt los ist. Aber ich sollte wohl mehr Filme gucken.

Und im Übrigen bin ich auch mächtig stolz auf mich. Wenn ich ab der letzten Zigarette abends rechne, dann bin ich jetzt seit 2 Wochen rauchfrei. Und auf die Waage hab ich mich heute auch gestellt. Bisher nix zugenommen, also alles super!

@all: Durchhalten!

LG

Melle

Verfasst am: 07.06.2024, 20:39
Kaiser-Karl
Kaiser-Karl
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Bergauf - Bergab? Klar, aber das ist ja immer so. Als Raucher gabs aus meiner Sicht viel mehr auf und ab. Fühle mich heute gelassener. Manche Tage fühlen sich angespannt an, aber wie war die Anspannung früher, als Raucher? Wenn um 19 Uhr noch fünf Kippen in der Schachtel waren, erlaubte ich mir noch zwei für den Abend, damit morgen zum Kaffee noch ein paar da waren. Davon wurde ich so nervös, dass ich die fünf um 22 Uhr weg hatte und noch zur Tanke fuhr, um genug im Haus zu haben. Unterlegen habe ich mich auf der Fahrt gefühlt, fremdbestimmt, suchtgesteuert, wie ein Idiot!

Es geht immer bergauf als Nichtraucher! Jeden Tag kommt nämlich ein Stück Freiheit dazu, eine weitere Stufe hinauf in die Freiheit. Das ist mehr wert als ein paar dopaminverursachte Durchhänger. Notfalls guck ich Filme. Wieder 90 Minuten länger Nichtraucher. Dann vergesse ich alles meist sehr schnell. Das Rauchen und Nichtrauchen und die Durchhänger! Wenn man nicht mehr dran denkt, hat man es eigentlich geschafft! Das wird immer häufiger so sein, weil es jetzt schon immer häufiger so ist!

Cool, endlich Nichtraucher zu sein!

Verfasst am: 07.06.2024, 20:13
rauchfrei-lotsin-monika
rauchfrei-lotsin-monika
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Hallo Melle,
Es ist tatsächlich nachvollziehbar, dass das Gefühl entsteht, es war einfach einfacher und so ohne Probleme.
Ich weiß wovon du sprichst, ich hatte und habe bis heute keine gesundheitlichen Einschränkungen ausgemacht. Auch ich dachte oftmals, warum mach ich nicht einfach das was ich will, mein Leben nicht nach anderen gestalten und mich einfach gut fühlen.
Heute weiß ich, dass ich eben nicht wirklich mein Leben gelebt habe.
Ist das Freiheit, eine Leere aushalten zu müssen, ein Hungergefühl zu haben ohne zu hungern, bei Wind und Wetter noch Nachschub holen, schlechte Laune zu bekommen, wenn abends in der Schachtel nur noch eine für morgens ist? Ist die Freiheit über den Wolken wirklich so grenzenlos, wenn man den Langstreckenflug nicht genießen kann?
Geht es einem damit wirklich gut?
Oder ist es nicht eher so, dass erst das Rauchen der Zigarette das Leben wieder so richtig entspannt und gute Laune machte, weil die Sucht befriedigt wurde ?
Wie lange geht es gut nach dem Ausdrücken einer Kippe? Ist das nicht ein kurzes Vergnügen?
Und daher macht das Rauchen also schon was mit uns, es schränkt uns in unserer Wahlfreiheit rigeros ein.
Halte durch und denke dir eine großartige freie Zukunft.
Essen tu ich nach wie vor noch gern, aber ohne dieses ständige Hungergefühl
Diese Abhängigkeit von Nikotin ist tückisch und kennt alle Tricks, um sie uns schön zu reden.
Lass dich bitte nicht darauf ein.
Du schaffst das, weil es zu dir gehört nicht zu rauchen. Genau wie zur großen Mehrheit unserer Menschheit.

Liebe Grüße von Monika

Verfasst am: 07.06.2024, 19:51
Sandy1976
Sandy1976
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Hallo So sei es,

Schlechte Tage kennen wir alle.
Und du weißt es ja selber morgen kann es schon wieder leichter sein.
Ich höre auch immer diese Stimme die mir einreden will, dass es doch gar nicht schlimm ist zu rauchen und warum ich mich denn eigentlich so quäle….
Aber wir kämpfen weiter… den es lohnt sich nicht zu rauchen. Es gibt tausend Gründe nicht zu rauchen und keinen einzigen vernünftigen Grund zu rauchen.
Deshalb sei stolz auf dich du hast einen schlimmen Tag ohne Rauchen überstanden und du wirst auch morgen nicht rauchen.

Liebe Grüße

Sandra

Verfasst am: 07.06.2024, 17:10
So_sei_es_75
So_sei_es_75
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Hallo ihr Lieben ,

heute ist ein nicht so toller Tag für mich. Warum, dass kann ich noch nicht einmal bestimmen.
@Melle123 Worte treffen auf mich ebenfalls zu ... "leere" @Klaus Dopamin Veränderung kann ich nachvollziehen ist logisch @Das Annettel die Modellierung ist nachvollziehbar und logisch

Ich bin eigentlich ein sehr logisch denkender Mensch und es ist für mich verwirrend diese Emotionen oder Gedanken und Entzugserscheinungen (ja es ist so und das ist mir bewusst) in Einklang zu bringen. Auf der einen Seite bin ich froh und stolz drauf bald 20 Tage nicht mehr an irgendwas genuckelt zu haben, keine Ersatzprodukte konsumiert zuhaben und von einer Gewichtszunahme (noch) fern bin. Ich merke den Erfolg, kann Treppen wieder leichter gehen, gehe „relaxter“ an Situationen ran, weil ich nicht mehr planen muss… ohh wie bekomme ich noch schnell eine geraucht und hoffentlich dauert eine Besprechung oder Durchsuchungsmaßnahme nicht zu länge und falls doch hab ich die Möglichkeit irgendwie zu rauchen? Ich betrachte das alles als positiv, diese „Freiheit“, versuche mir das auch immer schön vor Augen zu halten.

Auf der anderen Seite ist das ekelhafte unbegründete Verlangen eine zu rauchen. Nur um Zeit zu überbrücken bzw. irgendwas „sinnvolles“ zu tun. Dabei sagt der Verstand dass das nicht stimmt .. aber dir Stimme ist da und stark ☹ Zumal Privateprobleme und Ängste meinem Verstand subversiveren das ist ein Grund sich jetzt eine anzünden … das hilft … NEIN ES HILFT NICHT!

Leider bin ich nicht Pipi Langstrumpf und kann mir die Welt nicht malen wie ich sie gerne hätte.
FALSCH .. ich muss zu Pipi werden .. denn in meiner (alten) Welt war Rauchen ein Zeichen von Coolness, Stärke und falls man(n) unsicher war, eine anzünden und die unangenehme Situation geht vorbei.

Die Sucht wiederspricht dem Verstand .. und sagt .. wieso für wen oder was musst du Pipi werden? Genieße was du willst es kümmert keinen nur dich ….

Ich bin ein Ninja F*ck Sucht … ich schlage dich und sei es nur für mich!

Montag muss ich zu OP ich hoffe ich bleibe weiter stark
Seit 2 Wochen 5 Tagen und 21 Stunden ohne den Scheiß
Und ich bin stolz drauf

LG Olli und Grüße an alle und den tollen Support

Verfasst am: 07.06.2024, 15:55
Doro17
Doro17
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[quote=670952]

Viele der jungen Menschen vapen wie verrückt, erzählte sie mir
Auf meine Frage.... warum die das bloss machen, antwortete sie
Die wollen alle jung sterben.

Das ging mir heute morgen durch den Kopf.

PS.....warum bin ich eigentlich kein Pfarrer geworden?

/quote]

sowas in der Art habe ich auch schon öfter gehört.
Aber dabei wird vergessen: ganz so leicht stirbt es sich nicht. das eigentlich Schwere ist doch, Krankheiten, Einschränkungen, Abhängigkeiten zu erleben........
meine Meinung.

ach Klaus- vielleicht deshalb, damit Du hier sein kannst und Zeit und Aufmerksamkeit für uns und das Forum hast!

Grüße an alle Maikäfer

:-)

Verfasst am: 07.06.2024, 07:28
rauchfrei-lotse-klaus
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Themenersteller/in
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Guten Morgen ihr Lieben

Ja, gefühlt und tatsächlich geht es manchmal bergab.
So ist das mit unseren Gefühlen.
Da macht oder erlebt man 1000 gute Dinge
und dann: Plötzlich ist es anders. Nicht mehr gut.
Das bleibt dann kleben. Dann wird jedes Zipperlein,
jede Unzulänglichkeit dazugerechnet und
plötzlich dreht sich das Karusell des Lebens in die andere Richtung.

Wir reden ja hier nur vom Rauchen,
Damit haben wir aufgehört
und nun ist erstmal der Dopamin Haushalt zusammengebrochen.
Miese Laune, Schwankungen im Gemüt.
Alle möglichen Zipperlein sind viel deutlicher spürbar.

Gefühle, die wir längst vergessen haben
blubbern da an die Oberfläche und iritieren uns.

Der Geruch funktionert besser,
aber wir denken überall ....es stinkt hier.
Der Geschmack ist feiner
und wir denken wie beschissen der Kaffee plötzlich schmeckt.

Und dann das Schlimmste:
Keine Kippe da um das wegzudrücken.
Dann sitzt man bräsig da und findet alles fad und kack!

Was da aber in Wirklichkeit passiert ist plötzlich weit weg.
Der Körper erholt sich.
Alle Organe befreien sich nach und nach
von dieser Jahrzehnte langen Dauer Vergiftung

Die Lunge pfeifft nicht mehr.
Das Treppensteigen geht schon einfacher.
Und viele viele Dinge mehr.

Also geht nicht alles bergab, sondern das Gegenteil ist richtig:
Es geht bergauf und dabei schwankt es immer mal.

Liebe Grüße Klaus



Gestern hatte ich mich mit einer Nachbarin unterhalten.
Sie ist Künstlerin und hat viel Kontakt zu jungen Menschen.
(zwei Söhne so um die 20)
Viele der jungen Menschen vapen wie verrückt, erzählte sie mir
Auf meine Frage.... warum die das bloss machen, antwortete sie
Die wollen alle jung sterben.

Das ging mir heute morgen durch den Kopf.

PS.....warum bin ich eigentlich kein Pfarrer geworden?

Verfasst am: 06.06.2024, 17:17
Das Annettel
Das Annettel
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Zitiert von: Melle123


Ich bin irgendwie unzufrieden mit der Situation. Dabei freue ich mich total, dass ich schon so lange durchgehalten habe und mir der Verzicht auf die Zigaretten körperlich nicht so schwer fällt. Teilweise schon wie selbstverständlich gehe ich direkt ins Büro, ohne noch vorher rauchen zu wollen. Ich genieße es, nicht hetzen zu müssen um noch Zeit für eine Zigarette finden zu müssen.

Irgendwie dachte ich, dass es jetzt bergauf geht. Nach meinem Gefühl geht es aber eher bergab...


Hallo Melle,

diese Freiheit ist doch herrlich, genieße es jedes einzelne Mal, wenn Du sie spürst.
Ich mache das und bin so glücklich, nicht zuletzt, daß ich nicht mehr diese mitleidigen Blicke "ach, die muß jetzt" erleben muß.

Zum Bergauf - Bergab, das wir sicher alle haben: du kannst mal im Internet die 5 Trauerphasen nach Elisabeth Kübler Ross nachlesen.

Verleugnung
Die Leugnung mag vollständig oder partiell erfolgen. Leugnen bedeutet im Grunde, dass unser Ego eine defensive Haltung einnimmt. Unser Verstand versucht, einen Weg zu finden, unser Wohlbefinden zu erhalten, obwohl dies eine Situation ist, in der er machtlos ist.

Zorn.
Wut ist eine Emotion, die entsteht, wenn wir uns einem Hindernis stellen müssen. Wenn ein Verzicht, Verlust, eine Limitierung droht, versuchen wir diesen Konflikt durch Wut zu lösen. Sie kann viele Ziele haben, einschließlich uns selbst, unsere Liebsten, ja sogar Gott und das Leben.

Verhandlung.
Sobald wir erkennen, dass Wut das Problem nicht lösen kann, wird es zu Verhandlungen kommen: mit uns selbst, unseren Zugehörigen, dem Schicksal. Bezogen auf den Kampf mit der Abstinenz gehören dazu alle Umgehungsversuche (Reduzieren, ersetzen, alle 96jährigen Raucher bewundern usw.)

Depression.
Die Depression tritt meist dann auf, wenn sich die Situation verschlimmert oder die schreckliche Realität der Unausweichlichkeit das Bewusstsein erreicht. Wir fallen dann in die Depression, weil wir uns zutiefst machtlos fühlen. Die damit einhergehende tiefe Traurigkeit bedeutet gleichzeitig, dass wir weniger Ressourcen an ein unlösbares Problem verschwenden. Es ist auch die Trauer darüber, daß etwas, das uns teuer war endgültig weg sein wird.

Annahme
Sobald wir das Gefühl der Ohnmacht hinter uns gelassen haben, bewegen wir uns zu einem viel weniger intensiven, neutralerem Geisteszustand. Aber das heißt nicht, dass wir keine Momente der Schwäche mehr erleben würden. Wenn wir in der Annahmephase sind, verinnerlichen wir alles, was passiert ist, heben den Kopf und schauen in die Zukunft. Wir können auch beginnen, die Bedeutung des Verlustes positiv zu interpretieren, ohne jemanden dafür verantwortlich zu machen.

Diese Phasen durchlaufen wir mehr oder weniger bei allem, was zu betrauern ist - ob es nun objektiv wertvoll war, oder uns nur wertvoll / notwendig vorkam (wie z.B. das Rauchen). Die Phasen verlaufen nicht linear, sondern wir gehen hin und zurück, rauf und runter in vielen Zyklen.
Mit der Zeit nimmt die emotionale Aufladung ab und irgendwann ist es dann gut.

Mir hilft dieses Phasenmodell, meine "inneren Zustände", die ich gerade durchlaufe, zu verstehen.
Auch wenn es sich "mies" anfühlt, es gehört zum Weg, zur Lösung, zur Freiheit!

Herzliche Grüße und: wir schaffen das!

s'Annettel

Verfasst am: 06.06.2024, 11:33
Wanda1980
Wanda1980
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Rauchfrei seit: 142 Tagen
Beiträge: 16 Beiträge

@Quaquapa und Kaiser Karl, dann sitzen wir doch alle im selben Boot. Ich hoffe wir können weiterhin den Suchtteufel besiegen. Diese Leere usw. kenne ich auch. Hier im Forum Unterstützung zu erfahren hilft mir viel.
Vielen Dank an Klaus für Deinen wunderbaren Support ????

Verfasst am: 06.06.2024, 09:02
Quaquappa
Quaquappa
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Rauchfrei seit: 142 Tagen
Beiträge: 32 Beiträge

Ach Wanda,
es mich sehr froh zu hören, dass du noch dabei bist!