März-Zug 2021 Rauchfrei in den Frühling starten
Hallo ihr Lieben,
heute hab ich endlich mal wieder genug Luft, um hier zu schreiben. Ich gucke öfter rein, abends nach der Arbeit, schreib dann aber nichts, auch wenns manchmal in den Fingern juckt, weil ich dann nur am Tablet bin und erstens ist es am Tablet immer doof, die Zugangsdaten einzugeben und zweitens schreib ich nicht gerne auf dem fitzeligen Bildschirm mit dieser blöden Touch-Tastatur. Da bräuchte ich ewig für eine Zeile, das frustriert mich, und so richtig in Gedankensschwung komm ich dann auch nicht.
Am Wochenende hätte ich beinahe schonmal was geschrieben, aber da war hier grad wieder ganz schlimm Trollalarm. Da dachte ich dann im Gegenteil eher darüber nach, ob ich mich nicht einfach abmelde. Diese fürchterlich böse Garsterei ist nichts für mich, das bereitet mir fast schon Schmerzen, weil ich es einfach nicht verstehen kann, wie Menschen so bösartig sein können. Und bei dem Gedanken daran, dass diese Personen hier die ganze Zeit mitlesen um mitzubekommen, wann es ein neues Rudi-Profil gibt, möchte ich mich am liebsten sofort abmelden und nie wieder irgendwas hier schreiben. Nun ja, ich bin noch da, aber ich werd nicht mehr so oft schreiben und auch nicht mehr mein Herz ausbreiten, der Feind liest mit.
Gestern hätte ich beinahe geraucht. Ich habe den Anruf bekommen: Impfen, heute, quasi jetzt. Da war ich von jetzt auf gleich mega aufgeregt. Der erste kleinere Rauchgedanke kam aber erst, als mein Mann sich eine Zigarette angezündet hat, das war irgendwie witzig, weil ich in meiner größten Aufregung innehielt, da stand und dachte, ja stimmt, normalerweise wäre das allererste nach so einer Nachricht: Roochen - kein Wunder, dass ich wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Wohnung laufe, wenn die Zigrette fehlt. Hab mich dann - ohne zu rauchen - fertig gemacht, bin los und war natürlich viel zu früh da. Da lief ich dann auf und ab, war mit mir alleine und total aufgeregt, hatte viel zu viel Zeit, und, ja, hätte beinahe geraucht, weil was soll man sonst in so einer Situation machen? Was sonst beruhigt so schön wie eine Zigarette in der größten Aufregung? Ich war kopflos und hin- und hergerissen, hab dann aber doch lieber meinen Mann angerufen und ihm von meinem Megaschmachter erzählt. Er hat mich abgelenkt, mir gut zugeredet und mich an meine Fishermans in sämtlichen Taschen erinnert, die ich in dem Moment tatsächlich nicht auf dem Schirm hatte. Und dann hab ich einen Blumenstand entdeckt und der Kollegin, der ich den Impftermin verdanke, ein Blümchen gekauft. Das war schöner als Rauchen.
Fazit: Ich setze ein Häkchen hinter die Aufgabe "Ausnahmesituation mit großer Aufregung ohne Zigarette meistern". Und die erste Impfung hab ich auch hinter mich gebracht. Was für ein Tag.
Ansonsten hat sich bei mir rauchmäßig nichts geändert, ich halte mich für ziemlich stabil in meinem Nichtmehrraucher-Dasein, obwohl ich immernoch oft diese Momente habe, in denen ich zu wissen glaube, dass das Leben ohne Zigaretten nie wieder schön sein kann. Damit kann ich aber inzwischen ganz gut umgehen, weil diese Momente sehr zuverlässig auch wieder vergehen.
Ines, Danke fürs Anstupsen, dass ich mich mal wieder melde. Wie gehts dir denn? Hast du es geschafft rauchfrei zu bleiben?
Murphy, dir alles Gute und viel Erfolg beim Neustart. Schön, dass du dranbleibst, es lohnt sich so sehr! Du kannst auch gerne immer mal wieder in den Märzzug einsteigen und ein paar Stationen mit uns fahren. Die Züge fahren ja alle in die gleiche Richtung, und je mehr Zeit vergeht, umso mehr verschwimmen dann auch die Unterschiede.
Okta, ich glaub, ich hab deinen Zustieg irgendwie verpasst. Ich sag einfach mal herzlich willkommen!
So, dann grüße ich noch alle anderen März-Mitfahrer, die im Moment auch eher still mitlesen; bleibt alle schön rauchfrei, wenn es geht.
Und dann mach ich mich wieder auf in den Alltag.
Bis die Tage
Jani
Guten Morgen!!
Also ich habe keine Rauchutensilien mehr in der Wohnung-das wäre mir zu gefährlich-ich neige zum Schlafwandeln bei heftigen Träumen und ab und zu trinke ich gerne mal einen über den Durst- da besteht die Gefahr, dass mal die Lichter der Vernunft ausgehen, also sicher ist sicher und nichts in greifbarer Nähe.
Ab und zu steigt mal ein impuls in mir auf und wenn ich dann innehalte und dem Impulsverlangen nachspüre, entlarve ich ihn als ein Rauchverlangen. Zum Glück gibts die Instanz der Vernunft und ich bin diesen Impulsen nicht hilflos ausgeliefert!!
Wenn ich noch Argumente brauche, um den Impuls nachhaltig abzuschwächen, frage ich meine Freundin, die nie geraucht hat, ob sie für ihr Glück jetzt gerne eine Rauchen würde. Sie sagt dann, dass es für sie ganz schlimm wäre, wenn sie jemand zwingen würde zu rauchen und sie ganz unglücklich wäre. Es ist für sie das reine Glück nicht rauchen zu müssen-diesen ekelhaft, beißenden Qualm einzuatmen.
Dann betrachte ich mein vergnügt ruhendes oder spielendes Muschikätzchen Lizzy....wende ich mich ihr zu, fängt sie an zu schnurren und aalt sich genüsslich von einer Seite zur Anderen.
Als sie früher mit mir zum Rauchen auf dem Balkon war, ist sie oft vor meinen Wolken wieder in die Wohnung geflüchtet- eine absolut natürliche Reaktion auf diesen ätzenden Qualm.
Dann wird mir bewusst, dass etwas in meinen Verknüpfungen verkehrt gepoolt ist und Glück und Zufriedenheit nicht mit dem Einatmen eines qualmenden Etwas zusammenhängen.
Aber die Illusion lässt nach....immer stärker wird die Freude und das Bewusstsein darüber, dass ich unbeschwert durchatmen kann, ohne schmerzhaftes Ziehen in der Brust, ohne verengenden Spasmus.
Einfach nur sein- ohne zu müssen!!
Das Leben bietet so viele tolle Momente der Freude, gleich treibe ich wieder etwas Sport und heute Nachmittag treffe ich mich im Park mit einer Mitstudentin und wir wollen uns über Themen unseres Studiums austauschen, das ist aufregend, spannend .......Rauchen ist todlangweilig
Hallo Ines, ja es ist ruhig geworden,auch ich lese mehr hier im Forum wie ich schreibe. Ich bin bei 60 Tage aber es ist immer noch schwer. Manchmal überkommt mich einfach Lust zu rauchen, dann denke ich wieder,sei nicht so dumm und halte es aus. Habe immer noch meine angefangene Schachtel im Schrank,gehe aber dort nicht ran.
Ich hoffe diese Gefühle des ich würde gerne, vergehen irgendwann total. Bis dahin bleiben wir dabei und rauchen trotzdem nicht
LG Chrissi
Hallo liebe Märzler,
Es ist sehr ruhig hier, und dabei hätte ich doch so gerne gewusst wie es euch so geht? Janipiep, Schwälbchen, Andreas usw., was macht ihr, wie geht's euch?
Für mich waren die letzten Tage nicht einfach.
Ich hoffe unser Zug nimmt wieder etwas die Fahrt auf.
So Austauschen in guten wie in schlechten Tagen kann doch nicht schaden.
Ich glaub wir alle haben noch zu knabbern zwischen gewonnener und losgelassener Routine.
Liebe Grüße Ines
Vielen Dank für den Beitrag@Brigitte und Dank an Meikel für die Teilhabe an deinen Gedanken und Gefühlen!!
Ich finde, da ist überhaupt nichts "überzogen dargestellt"!!
Die Unmittelbarkeit deiner Gedanken gehen mir Nahe Meikel und ich hoffe, dass sie noch andere in ihrer Not, ihrem Zweifel und auf ihrem hoffentlich guten Weg erreichen!!
Wir/ich schreiben hier ja u.a., weil wir anderen Betroffenen mitteilen wollen, wie schwer uns die Sucht schon physisch und psychisch zugesetzt hat, als Warnung,Rat und Motivation gleichermaßen.
Solange es körperlich noch gut geht, ist der Leichtsinn dein Begleiter.
Geht dir die Luft aus, kommt die Angst-willst raus aus der Sucht, plötzlich ist dein ehemaliger "Freund" ein mächtiger Feind.
In 2 Wochen hab ich nen Termin zur Lufu und dieses Mal komme ich nicht so ungeschoren davon wie 2018, das spüre ich, nochmal weiter auf die Bronchitis gequalmt....
Unser Atem ist das wichtigste, beruhigendste und heilsamste Geschenk und allen Zweiflern sei gesagt, wenn das nicht mehr gut läuft, werdet ihr es jeden Augenblick spüren und vermissen.
Achtet gut auf Euch, wir haben es uns verdient, jeder Mensch!!
Einen schönen guten Abend, liebe Mitkämpfer,
und dir, Murphy, toi, toi, toi für deinen Neustart morgen!
Auf Cilehas Anregung hin möchte ich hier einfach nur Meikels Beitrag zum 100. Rauchfrei-Tag im Januar-Zug zitieren, denn ich bin mir sicher, dass es für manch einen eine prima Motivation ist:
Es häufen sich die Meldungen derer, die im Moment echt zu kämpfen haben. Das ist gut so!
Damit meine ich, dass ihr euch meldet. Viel zu oft in den langen Lotsenjahren habe ich Menschen bis zu genau dem Punkt begleitet, auf ihrem Weg in die Rauchfreiheit, der genau an dieser Stelle zu Ende ging. Einen entscheidenden Fehler haben diese begangen: sie haben sich nicht getraut, dieses Gefühl des Schwach-werden-könnens- und möglicherweise auch Schwach-werden-wollens einzugestehen. Sich auf diesem Weg Hilfe in der Community zu suchen. Ihr, lieber Tony, liebe Ilone, liebe Sibila, lieber Reiner, liebe Adelheid, ruft um Hilfe! Und wo wäre sie kompetenter zu erwarten, als hier, in dieser Gemeinschaft derer, die euer Leid am eigenen Leib erfahren müssen, die wissen, wie hart der Kampf für die eigene Freiheit sein kann. Ihr zeigt eure Kompetenz, für eure Gesundheit die volle Verantwortung übernehmen zu wollen. Dass das nicht immer sofort, zu hundert Prozent funktioniert, liegt doch in der Natur der Sache. Wir alle waren so lange diejenigen, die sich mit Methode ihre Körper zerstören wollten. Wie oft haben wir damals diese Klugscheißer ausgelacht, die uns erzählen wollten, wie ungesund das Rauchen sei. Wir wussten es besser. Schließlich hatten wir uns über Jahre, vielleicht über Jahrzehnte so an unseren ständigen Begleiter, an diesen Freund, der immer für uns da war, der uns half, Krisen zu überwinden, der uns so manche Sorgen leichter ertragen ließen, der schöne Erlebnisse noch schöner machte, gewöhnt.
Ein Leben ohne ihn?
Unvorstellbar!
Wirklich?
Euer Leben wird bunter, ihr werdet freier, ihr werdet euch gesünder fühlen, ihr riecht und schmeckt besser und ihr bestimmt darüber, wie ihr eure Zeit verbringt. Jetzt, wo es zwickt an allen Ecken, wo euch die Nikotinabhängigkeit so richtig in die Mangel nimmt, euch die Zähne zeigt, sozusagen, jetzt wollt ihr einknicken? Ich behaupte: keiner von euch will das!
Holt euch doch mal eure Ziele zurück ins Hier und Jetzt. Was war es, warum ihr rauchfrei werden wolltet. Haben all diese Gründe kein Gewicht mehr? Ist das alles im Nichts verschwunden? Niemand hat euch versprochen, dass dieser Weg einfach wird. Erinnert euch, wie schwierig gerade die ersten Tage waren. Dagegen ist das, was da gerade ist, ein laues Lüftchen. Jetzt den Neustart abzubrechen, hieße, beim nächsten mal geau diese grausamen Tage erneut lebend überstehen zu müssen. Qualen, die wir unseren ärgsten Feinden nicht wünschen.
Ich hab Vieles mal überzogen dargestellt.
Ich schreibe euch das auch deshalb, weil ihr etwas habt, was ich nicht habe: ihr sucht den Rauchstopp rechtzeitig. Ich hatte diese Weisheit nicht, ich musste rauchen, bis meine Lunge in Fetzen hing und sich die Jahre meiner Lebenserwartung an einer Hand abzählen lassen.
Nehmt euch virtuell an die Hand! Gebt euch Kraft!
Wenn ihr der Zigarette jahrzehntelang verfallen wart, wird sich das nicht in den wenigen Wochen, die ihr jetzt auf der Uhr habt, reparieren lassen. Ich habe hohen Respekt vor euren ~100 Tagen auf der Uhr. Aber das, ihr Lieben, was ihr im Moment durchmacht, ist noch lange nicht alles. Zeigt es euch und zeigt es den Menschen, denen ihr im Leben so wichtig seid, wie wichtig sie auch euch sind.
Und jetzt bin ich es, der Tränen in den Augen hat.
Meikel
Liebe Grüße und glaubt an eure eigene Kraft!
Brigitte
Hallo Ihr Lieben,
keine Angst, so schnell werdet Ihr mich nicht los
@Brigitte:
ja da habe ich echt Mist gemacht. Sechs Wochen rauchfrei, in dieser Zeit gefährliche Situationen gemeistert,
und dann so hirnlos eine angebotene Zigarette angesteckt.
Ich werde meinen Zähler morgen auf Null stellen und mir selbst beweisen das die sechs Wochen zu toppen sind.
Mal schauen ob der Mai Zug eröffnet wird, Fahrkarte gilt ja bereits ab morgen.
Lieben Dank an Alle, werde hier bestimmt mehrmals die Woche vorbei schauen.
Bleibt bitte Alle weiterhin stark.
So, für Alle einen schönen ersten Mai.
Ich merke, ich war zu selten hier in den vergangenen Tagen .... Nun habe ich mir etwas Zeit genommen und auch mal wieder in den anderen Zügen etwas gelesen, um zu schauen, wie es allen so geht (ich vermisse Nicole noch immer, freue mich aber, dass sie ihren Tag X im April Zug überwinden und hinter sich lassen konnte DAS IST GROßARTIG)
Auf meinem Weg durch die Züge (wie Sam in Gost :riesengrinser haben mich die Worte unseres Lotsen Meikel total erwischt und mich emotional tief bewegt und berührt. Meikel hat im Januar Zug für alle Passagiere um den 100sten rauchfreien Tag Worte gefunden, die selbst dem ärgsten Suchti unter uns Einiges an Einsicht und Erkenntnis mit auf den Weg geben kann. Jede Zeile, jedes Wort absolut lesenswert und gnadenlos aufrichtig. Dankeschön Meikel und natürlich all unseren Lotsen, die uns hier tagtäglich stärken und unterstützen.
Ich bin froh hier zu sein!
Murphy, wie geht es dir heute? Ich hoffe, du bist NICHT ausgestiegen und bist nicht dem Gedanken verfallen, dass nun eh alles egal ist! Nicht aufgeben! Nicht nachgeben! Ich hatte zwar keinen Rückfall, aber Niko wollte mir letztes Wochenende auch einreden, dass ich es ohne ihn nicht packe (innerlicher Stress, da ich neue Kurse starten und ich fremde Menschen treffen "durfte" )... Niko frötzelte mich ständig an, ich solle endlich einsehen, dass ich ohne ihn einfach unvollständig bin.... So ein AR...
Ich habe nicht nachgegeben, meisterte die Kurse und fremden Menschen ohne Niko und habe mich hinterher echt gut gefühlt.
Andreas - herzlichen Glückwunsch zum Erreichen der Blumenwiese (entschuldige bitte meine verspäteten Glückwünsche)
Brigitte, daaaaaaanke dafür, dass du so sehr für uns da bist und niemanden aus unserer Reisegruppe abschreibst
Wer ist denn noch an Bord?
Ich lasse der Reisegruppe eine liebe Umarmung da
Lieber Murphy,
du kennst doch den Spruch "Sh** happens"? Dir ist es eben auch passiert, kein Grund, sich Asche auf´s Haupt zu streuen. Außer mir würden sich bestimmt viele hier freuen, wenn du weiter mit uns fährst, denn du kannst unsere kleine Reisegruppe nur bereichern.
Wir brauchen gerade auch diejenigen, die aus eigener Erfahrung sagen können, mit welchen Mitteln sich Niko erfolgreich angepirscht hat, und wie sie es geschafft haben, ihn wieder rauszuschmeißen.
Bleib bitte in unserer
Liebe Grüße
Brigitte