März-Zug 2021 Rauchfrei in den Frühling starten
Hallo Bine,
Vielen Dank für deine Tips, vielleicht werde ich es mal ausprobieren, das Pflaster nach einem halben Tag an eine andere Stelle zu kleben. Vielleicht sollte ich überhaupt unterschiedliche Körperstellen ausprobieren. (Am schlimmsten war es jetzt an den Unterarmen.) Aber irgendwie hatte ich in den letzten Tagen auch das Problem, dass das Pflaster trotz zweitem (Wund-) Pflaster nicht richtig kleben bleiben wollte. (Habe aber auch billiges Pflaster aus dem 1€-Laden genommen. Vielleicht sollte ich mal nicht so geizig sein:oops
Du hast es mit Hilfe von Pflastern geschafft? Habe gestern ein wenig rumgegoogelt und mehrfach gelesen, dass die Rückfallquote bei Leuten, die mit Pflaster aufgehört haben, relativ hoch sei.
Ausserdem kommt es mir ein wenig vor, dass ich mich damit vor dem eigentlichen Nikotinentzug "drücke". Ich habe auch von jemand anderem gehört, der lange Zeit Pflaster benutzt hat, dass er trotzdem jetzt ziemliche Probleme ohne Pflaster hat.
Es heißt zwar, das Nikotin ist nach zwei bis drei Tagen aus dem Körper raus. Die Entzugserscheinungen sind aber trotzdem da, und ich weiß nicht, ob das wirklich alles nur Kopf-Sache ist. Ich vermute Mal, dass es die überschüssigen Dopamin-Rezeptoren sind, die nach Nikotin schreien. Man hört ja hier im Forum öfters, dass es 3 Monate dauert, bis sich die Dopamin-Rezeptoren zurückgebildet haben.
Ich bin jetzt halt ziemlich hin- und her gerissen. Einerseits will ich auf Nummer sicher gehen und fürchte mich davor, wieder Panikattacken zu bekommen, andererseits weiss ich nicht, worauf ich noch warte. Früher oder später muss ich sowieso da durch. Am liebsten würde ich den Nikotinentzug machen, wenn ich eine stabile Phase mit wenigen Alltagsproblemen hab, aber wie gesagt, das Leben fragt nicht danach ...
Mal schauen, wie es weiter geht. Hauptsache, es geht weiter.
Grüße
Andreas
[quote="Murphy26"]
Hallo zusammen,
Habe heute das erste Mal nach dem Rauchstopp mit einem wirklich guten Freund
, Raucher, auf ein paar Bierchen angestoßen.
Keine gute Idee, der japp auf Nikotin ist omni präsent, und jetzt geht es mir ziemlich beschissen.
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Hallo Murphy,
da hast du ja schon eine Feuerprobe hinter dir gebracht. Super, dass du die gut überstanden hast. Wie du selber berichtest. Alkohol senkt die Hemmschwelle und ist der Bruder von Nikotin. Die beiden verstehen sich prächtig und ergänze sich.
Schau weiter nach vorne.
LG Bine
[quote="Ellaz"]
Warum es mir so schwerfällt, eine Ella ohne Verlangen nach Nikotin zu werden (habe ja schon mehrfach aufgehört, leider immer wieder rückfällig geworden), das weiss ich nicht. Aber ich bin neugierig und es braucht sicher eine (lange) Zeit, bis ich meine Identität als Nichtmehrraucherin verinnerlichen werde.
Alles Liebe euch, Ella
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Liebe Ella,
ich schreibe dir mal hier. Genau so wie Schwälbchen es sagt, Nikotin ist das Suchtmittel, mit dem Stärksten Suchtgehalt. Es hat einen höheren Suchtwert als Heroin etc. Nur weil es ein legale Droge ist und der Mensch der sie nimmt keinen Schaden in der Gemeinschaft anrichtet, macht sie nicht weniger Machtlos. Wenn wir überlegen, alle andern Drogen bringen eine Verhaltesänderung hervor, Nikotin bei der ersten Betrachtung nicht.
Was fällt dir gerade im diesem Moment so schwer? Lass uns doch einmal darauf schauen.
Liebe Ella, du stehst heute bei 6 Tagen in der Freiheit. 6 Tage lass dir das mal durch den Kopf gehen. 6 Tage. Ich finde, das ist eine starke Leistung von dir. Hats du dich auch schon mal für deine Stärke belohnt? Ich bin sehr stolz auf dich.
LG Bine
Hallo Andreas,
Vielleicht magst du ja meinen Tipp? Nicht nur als langjährige Nichtmehrraucherin die auch mit Hilfe der Pflaster mit Rauchen aufgehört hat, sondern auch aus anderen Erfahrungen, die man in 8 Jahren Forum gesammelt hat.
Mit den Pflaster, das hast du wohl schon selber mitbekommen, sollte man nicht spielen. Eine Anwendung nach Packungsbeilage ist Empfehlenswert. Ich habe 11 Wochen Pflaster geklebt und selbst bei reduzieren dessen einen Trick angewendet.
Vielleicht hilft es dir ja, wenn du das Pflaster nach der Hälfte des Tages an eine andere Stelle klebst. Die Nikotinschicht ist dann noch in Ordnung und gibt weiter kontinuierlich Nikotin ab. Das Nikotinpflaster kannst du extra ja noch mit "Normales" Pflaster fixieren. Deine Haut wird dadurch wenige gereizt. Die Stelle, wo das Pflaster vorher geklebt hat, mit Wundsalbe einreiben.
Bine
[quote="Ellaz"]
Warum es mir so schwerfällt, eine Ella ohne Verlangen nach Nikotin zu werden (habe ja schon mehrfach aufgehört, leider immer wieder rückfällig geworden), das weiss ich nicht. Aber ich bin neugierig und es braucht sicher eine (lange) Zeit, bis ich meine Identität als Nichtmehrraucherin verinnerlichen werde.
Alles Liebe euch, Ella
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Liebe Ella,
Das bestätigt, was ich immer wieder gelesen habe, z. B. bei Allen Carr: Zigaretten sind die am meisten süchtig machende Droge überhaupt!
Glaub bloß nicht, es läge an Dir, dass Du zu schwach oder undiszipliniert seist. Dass will Dir der Nico nur einreden, damit Du wieder aufgibt. Lese darüber, lerne, übe, dann wirst Du es schaffen
@Micha: Im Prinzip gebe ich dir Recht. Wäre auch froh, wenn ich mit dem Nikotinentzug durch wäre. Hab das vor drei Wochen schon mal probiert, mit dem Ergebnis: Panikattacken vom Feinsten. Das macht mir schon ziemliche Sorgen, dass das wieder losgeht. Aber irgendwann muss ich ja mal durch! Und das Leben nimmt da keine Rücksicht drauf, haut einem immer wieder im ungünstigsten Moment eine rein. Sowas wie den idealen Zeitpunkt gibt es wohl nicht!!! Also werde ich es nochmal versuchen, aber gnadenlos durchziehen werde ich's nicht!!! Dann lieber immer ein Notfallkaugummi dabei ...
@Ellaz: Mit dem Alkohol bin ich auch schon seit Jahrzehnten durch, und ich dachte eigentlich, dass Nikotinentzug eine ganz andere Geschichte wär. Hätte nicht gedacht, dass der Rauch-Stop so sehr die Persönlichkeit beeinflusst. Man wird sich selbst gegenüber viel achtsamer, richtet sich in vielen Lebensbereichen neu ein. Freundschaften ändern sich, Aktivitäten ändern sich, das Selbstwertgefühl ändert sich und und und ... Es erinnert doch sehr daran, wie sich mein Leben vor über 30 Jahren schon mal grundlegend geändert hat. Natürlich ist das total anstrengend und macht auch manchmal Angst, aber es ist auch sehr, sehr spannend ...
Schönen Rest-Sonntag noch
Andreas
[quote="Schwälbchen"]
Liebe Jani, Du triffst den Nagel auf den Kopf. Es erklärt einem einfach niemand, wie das alles ohne Kippen geht! Man muss alles selbst raus finden, und Kleingedrucktes zu lesen ist wirklich echt nervig
Eine Sache hab ich auf jeden Fall gelernt: wie es sich anfühlt, wenn ich bei mir bin. Anders kann ich es nicht ausdrücken. Z. B. mit dem Tee in den Händen. Ich bin ganz in mir, auch wenn drum herum der Sturm tobt oder wenn ich mich einfach schlecht fühle, zornig, traurig, müde, ängstlich, was auch immer.
Und der blaue Dunst macht das kaputt. Er ersetzt es durch eine Betäubung, die das Gefühl der inneren Ruhe nur imitiert.
Das hab ich ganz deutlich gespürt und es hat sich schrecklich angefühlt. Ich fahre weiter und bleib lieber bei mir und bei Euch. Und auf die Blümchenwiese möchte ich auch gerne noch kommen
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Liebes Schwälbchen, liebe Jani
Eure Einsichten und Gedanken bewegen mich grad sehr.Heute Morgen habe ich darüber sinniert, dass ich wieder lernen muss, bzw. LERNEN DARF, mich selber und mein Leben auszuhalten. Egal wie stürmisch oder ruhig, egal wie schön, ätzend oder traurig.
Jahrzehntelang habe ich mich immer schön mit Nikotin und Zigarette belobt, beruhigt, berauscht, betäubt - sucht euch was aus. Und was mich persönlich dabei gerade sehr ärgert - ich habe mich bereits vor einigen Jahren von meinem damals engen Freund, dem Alkohol, gelöst. Das war zwei Monate lang sehr hart, und danach war ich wie ein neuer Mensch. Eine Ella ohne Verlangen nach Alkohol.
Warum es mir so schwerfällt, eine Ella ohne Verlangen nach Nikotin zu werden (habe ja schon mehrfach aufgehört, leider immer wieder rückfällig geworden), das weiss ich nicht. Aber ich bin neugierig und es braucht sicher eine (lange) Zeit, bis ich meine Identität als Nichtmehrraucherin verinnerlichen werde.
Alles Liebe euch, Ella
Liebe Jani, Du triffst den Nagel auf den Kopf. Es erklärt einem einfach niemand, wie das alles ohne Kippen geht! Man muss alles selbst raus finden, und Kleingedrucktes zu lesen ist wirklich echt nervig
Eine Sache hab ich auf jeden Fall gelernt: wie es sich anfühlt, wenn ich bei mir bin. Anders kann ich es nicht ausdrücken. Z. B. mit dem Tee in den Händen. Ich bin ganz in mir, auch wenn drum herum der Sturm tobt oder wenn ich mich einfach schlecht fühle, zornig, traurig, müde, ängstlich, was auch immer.
Und der blaue Dunst macht das kaputt. Er ersetzt es durch eine Betäubung, die das Gefühl der inneren Ruhe nur imitiert.
Das hab ich ganz deutlich gespürt und es hat sich schrecklich angefühlt. Ich fahre weiter und bleib lieber bei mir und bei Euch. Und auf die Blümchenwiese möchte ich auch gerne noch kommen
Hallo ihr lieben Mitstreiter,
Irene-Schwälbchen, schön, dass es bei dir wieder bergauf geht. So lange du nach deinem Ausrutscher jetzt wieder rauchfrei bist, sehe ich überhaupt keinen Grund, warum der Schaffner des Märzzugs dich rausschmeißen sollte. Ich sehe deine Erfahrung als Teil des Prozesses. Wer liest denn schon das Zug-Begleit-Blättchen, da steht unter anderem genau das drin, dass wir immer wachsam bleiben müssen, dass es die absolute Sicherheit in Sachen Rauchfreiheit für uns nicht geben wird, dass emotionale Ausnahmesituationen der absolute Schwachpunkt sind. Ja, so ein Klugscheißer-Blättchen ist das. Ist genau wie die Bedienungsanleitung von einem Wecker, die liest auch keiner, und dann ist da dann doch irgendeine eine kleine Information enthalten, die bisher keiner wusste. Aber weißt du, ich hab diesmal auch das Kleingedruckte in diesem Blättchen gelesen, als es hier so einsam und mir langweilig war. Da steht, dass es ganz normal ist, dass man nicht immer alles gewinnen kann, in diesen speziellen Situationen. Meistens steht ja auch noch viel mehr auf dem Spiel, sonst wäre es keine Ausnahmesituation. Was tun, wenn einem der Boden unter den Füßen weggerissen wird? Darauf habe ich in der blöden Bröschüre leider keine allumfassende Antwort gefunden.
Aber du hast gerade in den letzten Tagen oo viele Situationen gemeistert ohne zu rauchen. Diese ganzen Tage und Nächte mit Streit, Diskussionen und sonstiger Beziehungshaderei, die du rauchfrei hinter dich gebracht hast stehen dieser einen schwachen Nacht gegenüber. Lerne daraus, aus beidem. Und wenn es dir irgendwann besser geht, vielleicht teilst du uns deine Erkenntnisse mit, damit wir sie in dem "Notizen"-Teil am Ende der Zug-Broschüre ergänzen können.
Und Murphy, du hast es doch geschafft, nicht zu rauchen, oder? Das ist doch eine großartige Sache! Dass das Projekt nicht ohne Opfer vonstatten geht, nunja, das war zu befürchten... Du hast nicht geraucht, obwohl die Versuchung groß war und der Schmacht (immernoch?) omnipräsent ist. Ey, das ist spitze!
Andreas, klebst du die Pflaster immer auf andere Hautstellen? Und hast du mal einen anderen Hersteller getestet?
Bine, ja stimmt, ich gehe volles Rohr auf die Blümchenwiese zu. Jetzt bin ich aufgeregt! Ich weiß noch, an den Anfangstagen hier, wo ich ganz langsam angefangen habe, hinter die Forumsgepflogenheiten zu steigen. Da hab ich die Zähler der Leute aus den vorhergehenden Zügen gesehen, die schon sooo viele Tage auf der Uhr hatten. Blümchenwiese, 50 Tage, man, war das weit weg. Und bei mir verging in den ersten 2 Wochen die Zeit nicht, so dass es sich angefühlt hab, als würde ich die Blümchenwiede nie erreichen. Niemals! Und jetzt habe ich keinen Zweifel daran, dass ich in 9 Tagen auch barfuß durch die Blümchen streifen werde. Vielleicht setz ich dann einen Sommerhut auf, weil die Sonne so doll scheint und es endlich endlich wärmer geworden ist.
Liebe Grüße, einen schönen rauchfreien Sonntag wünsch ich uns allen!
Jani
Vielen Dank für Eure Worte. Sie helfen wirklich sehr und ich weiß, warum das Forum so wichtig ist.
Die Idee der Teezeremonie ist sehr schön, ich liebe tatsächlich Tee mit all seinem Brimborium, den man darum machen kann.
Tatsächlich habe ich es so geschafft, das Rauchen wieder sei zu lassen. Ich habe mich an meinem derzeitigen Lieblingsbecher festgehalten, gerochen, geschmeckt, geatmet, die Wärme gespürt
Liebe Ines,
Du hast sehr recht, wenn Du schreibst, dass man sich selbst nicht wieder erkennt. Als ich mich aber dann beim Rauchen wieder von meinem neuen Ich entfernte, hat mich das super traurig gemacht. Ich mag mein neues Ich wohl doch ganz gern
@Andreas Was meinst Du? Ist es vielleicht jetzt an der Zeit, den letzten Finger von der Kante zu lösen und den Absprung zu wagen? Ist bestimmt super beängstigend
@Murphy Glückwunsch! Und Dein Körper/Geist hat was neues gelernt. Ja, ist schon irre, sich den Zähler anzugucken, einfach unfassbar, was man sich so rein gepfiffen hat. Mir hilft das Lesen und Schreiben im Forum auch, um fokussiert und nicht zu leichtsinnig zu sein.
Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag