März-Zug 2021 Rauchfrei in den Frühling starten
[quote="sister67"]Ich bin nach meinem Tagesausrutscher gleich weiter nicht rauchend unterwegs geblieben. [/quote]
Das freut mich sehr, und das find ich eine tolle Leistung. Erstmal wieder halbwegs stabil rauchfrei werden, verschaff dir erstmal wieder ein paar Tage Vorsprung und Abstand vom Roochen, von der akuten Schmachterei, alles weitere ist doch erstmal zweitrangig. Vielleicht geht dir an deinem Ines-allein-zuhaus-Wochenende ein Licht auf, vielleicht auch nicht.
[quote="sister67"]Es war, wie eine Kurzschlussreaktion, zur Tanke zu fahren und dann das Päckchen zu ende rauchen, wie gegen ein Verbot aufzulehnen im Jugendalter.!? [/quote]
Ich kann mir das immer gar nicht so richtig vorstellen, weil ich in so einer Situation zum Glück noch nie war, toitoitoi. Vielleicht kannst du mir das erklären? Da vergeht doch zwischen dem Entschluss loszufahren zum Kippenkauf und dem letztlichen Rauchen der ersten Zigarette so viel Zeit, du ziehst dich an, du fährst los, du stehst an ein paar roten Ampeln, du parkst an der Tankstelle ein, du gehst rein und bestellst deine Marke. Ok, ab dem Aussteigen bei der Tanke überwiegt wahrscheinlich der Ganzkörperschmachter, aber was ist vorher? Gibt es in so einer Phase überhaupt keine Stimme in dir, die sagt: "Nein, das war ne blöde Idee, lasst uns wieder umkehren!"? Niemand in dir, der das doof findet?
Hallo
Liebe Jani die Begegnung mit der älteren Dame, ist wirklich herzrührend, solche Menschen braucht man.
Ein kleiner Blumenstrauß einer älteren Dame kann Wunder bewirken.
Ich bin nach meinem Tagesausrutscher gleich weiter nicht rauchend unterwegs geblieben. Bin allein zu Hause und möchte endlich mal die Zeit für mich nutzen und alles überdenken.
Das nicht rauchende Zeitgefühl hab ich verloren. Gefühlt sind es ü 5 Wochen , gewusst 2 Tage.
Ich hoffe nur, es ist niemand weiter ausgerutscht ?
Ich komm nicht dahinter, was ich beim nächsten mal anders machen könnte, Ich wollte das in mein rauchfrei Heft schreiben, Stopp, Nein Danke, reichen nicht.
Es war, wie eine Kurzschlussreaktion, zur Tanke zu fahren und dann das Päckchen zu ende rauchen, wie gegen ein Verbot aufzulehnen im Jugendalter.!?
LG Ines
was für ein herzerfrischender frühstückstext, ich hatte Euch direkt vor mir, Dich und die alte dame... danke jani, you made my morning!
er ist ansonsten eher bescheiden.
schönen tag Dir und sämtlichen!
So, meine letzte Nachricht für heute:
Liebes Tagebuch,
heute war ein schöner Tag, ich habe meiner Lieblingskundin erzählt, dass ich aufgehört habe zu rauchen, und sie hat sich so gefreut, dass sie kurz danach wieder rein kam und mir ein paar Blümchen geschenkt hat.
Boah, ich war so stolz und hab mich so gefreut, ihr heute von meinem Triumph erzählen zu können. Über die Jahre, wenn sie mich rauchen gesehen hat, hab ich ihr immer wieder gesagt, dass ich irgendwann aufhöre (wobei ich das jedes Mal ein bisschen ernster gemeint hab), und sie hat immer nur entgegnet "Ach was, Sie müssen das doch selber wissen. Mein Mann hat auch immer geraucht. Aber wissen Sie, ich hätte ihn schon gerne noch ein bisschen länger an meiner Seite gehabt." Ihr Mann ist sehr früh an den Folgen des Rauchens gestorben. Ich hab immer eine kleine Gänsehaut gekriegt, wenn sie von ihm erzählt hat. Sie ist über 80 und geht jetzt schon sehr lange ohne ihren Mann durchs Leben.
Es gibt Menschen, die mit leisen Tönen viel bewegen können. Ich bin ihr sehr dankbar, denn sie hat mit ihrer Art einen großen Anteil daran, dass der Ausstieg für mich tatsächlich in Frage kam, als DER Moment plözlich da war.
Rosa Tulpen mit ein bisschen Grünzeug drin. Heute für mich die schönsten Blümchen auf der Welt, und ich hab sie mir verdient.
[quote="Witalinsky"]Ich kann zwar, mit der Absicht, nicht zum Egoist zu werden und trotzdem für mich zu sorgen, für mich die richtige Balance rausfinden, was aber noch nicht heißt, dass der andere (Chef, Kollege, Partner) das nicht schon als Egoismus sieht. Wo kann ich, wo darf ich, wo muss ich Abstriche machen? Wo soll ich auf mein Wohl bestehen?[/quote]
Argghhh, so weit hatte ich noch gar nicht gedacht, stimmt, die Möglichkeit besteht ja auch.
Ich kann dir dabei leider überhaupt nicht helfen.
Aber vielleicht können wir im Laufe der Wochen und Monate, die wir hier zusammen unterwegs sind, auch mal ein paar Selbstfürsorge-Erfahrungen teilen, wenn wir eh schon ständig zusammen rumglucken.
Ich komme immer wieder zu dem Schluss, dass es das Allerbeste wäre, mehr und vor allem rechtzeitig mit meinen Mitmenschen zu reden. So könnte man ganz wunderbar wertschätzend gegenseitig die Grenzen zum Egoismus ausloten und u.U. wohlwollend gegensteuern. Was dagegen spricht: Ich kanns nicht. Nein, ich kann das einfach nicht, und manchmal will ich auch gar nicht. Aber so ganz grundsätzlich würd ich das gerne lernen, das würde mein Leben schöner und einfacher machen. Bocken kann man dann ja notfalls immernoch.
Liebe Nicole,
ich hoffe, es war nichts hier im Zug, was dich hat entgleisen lassen, sondern irgendwas "da draußen", im echten Leben? Also, naja, nicht dass ich dir im Leben Schlechtes wünsche, aber wenn dich hier jemand rausgeschubst hat, dann würd ich den gern im ganzen Zug suchen und verkloppen oder wenigstens ewige Hundekacke an den Schuh wünschen.
So lange du nicht komplett vom Projekt aussteigst, ist doch alles gut, und die im April-Zug können sich glücklich schätzen, dich an Bord zu haben. Für uns bist du ja auch nicht gänzlich aus der Welt, so wie wir für dich auch nicht aus der Welt sind. Und wenn du wieder bei uns zusteigen magst dann machste das, oder wenn du Bock auf ein bisschen Zug-Hopping hast, dann bist du von meiner Seite hier jederzeit willkommen.
Dann bis die Tage, man sieht sich in irgendeinem Zug oder bei irgendeiner Wohnzimmer-Party
Alles Liebe
Jani
Oha, Selbstfuersorge! Eigentlich MEIN Thema. Leider bin ich heute, nachdem ich in den letzten zwei Wochen viel Selbstfuersorge betrieben habe (krank geschrieben, Urlaub, Feiertage) wieder auf der Arbeit und habe nicht die Zeit, näher drauf einzugehen. Deswegen nur kurz:
An dem Spagat zwischen Selbstfuersorge und Egoismus droht z.Zt. meine Ehe zu zerbrechen. Ich kann zwar, mit der Absicht, nicht zum Egoist zu werden und trotzdem für mich zu sorgen, für mich die richtige Balance rausfinden, was aber noch nicht heißt, dass der andere (Chef, Kollege, Partner) das nicht schon als Egoismus sieht. Wo kann ich, wo darf ich, wo muss ich Abstriche machen? Wo soll ich auf mein Wohl bestehen?
Das auszubalancieren kostet mich im Moment viel Kraft, und ich hoffe, dass ich das und die Konsequenzen davon meistern kann, ohne zu rauchen.
Wünsche euch einen schönen Tag. Passt auf euch auf.
Grüße
Andreas
Für mich wäre gelebte Selbstfürsorge
- auf mich achten, mit allem, was dazu gehört. Dass ich z.B. genug trinke und schlafe, dass ich mich nicht überfordere, wenn es nicht unbedingt sein muss
- ich achte auf mich, ich kümmere mich um mich und ich warte nicht darauf, dass es jemand anderes von sich aus tut
- wissen, was mir gut tut und dann auch danach handeln
- mich nicht in Dinge drängen zu lassen, die ich nicht will
- mir selber gegenüber genauso gnädig und hilfsbereit sein, wie ich es anderen gegenüber bin
- den Unterschied wahrnehmen: was will ich und was ist nur antrainiert - "das macht man halt so", "das gehört sich so", ...
- meine Stärken und Schwächen anerkennen und akzeptieren
- für mich einstehen und kämpfen, so wie ich es für einen guten Freund tun würde
- und so weiter.
Im konkreten Beispiel bedeutet das, dass Hilfsbereitschaft, so großartig sie an sich ist, Grenzen braucht. Ich gebe nur so viel, wie ich mit ganzem Herzen geben kann ohne es hinterher zu bereuen, und nur so viel, dass ich mich selber und meine eigenen Bedürfnisse darüber nicht vergesse oder vernachlässige. Und wenn ich mir selber Hilfe wünsche, frage ich explizit danach und warte nicht darauf, dass jemand anderes von sich aus auf die Idee kommt, mir zu helfen. So zumindest die wunderschöne Theorie. In der Praxis bin ich eher eine von denen, die hinterher explodiert und sowas sagt wie "das war doch eindeutig, dass ich da Hilfe gebraucht hätte, was hätte ich da noch sagen sollen?!". Und was man macht, wenn auf eine konkrete Bitte die Hilfe verwehrt wird, das weiß ich auch nicht. Kann ja auch mal sein, dass sich der andere grad auf dem Selbstfürsorge-Trip befindet...
Das Konzept hat in meinen Augen durchaus Schwächen und das Potenzial, einen großen Haufen Egoschweine hervorzubringen. Die Balance ist für mich das Spannende. Ich will keine Egosau sein, aber ich will mich auch nicht immer vernachlässigen und hintenan stellen. Und mal schön bewusst in die Badewanne gehen und danach ein gutes Buch lesen anstatt den ganzen Tag blöd fern zu sehen, das wäre etwas, das nur mich tangiert.
Was wir hier alle an Selbstfürsorge schon machen, ist den schlimmsten falschen Freund und gleichzeitig einen unserer größten Feinde in die Schranken zu weisen. Und ansonsten hat wahrscheinlich jeder so seine Baustellen, auf denen so ein bisschen mehr Selbstfürsorge nicht schaden würde.
Ich geh jetzt zur Arbeit und guck mal, wie viel Selbstfürsorge ich da heute umsetzen kann. Einfach mal pinkeln gehen, bevor die Blase droht zu platzen zum Beispiel. Ja, ich fang da ganz klein an
Liebe Grüße und bleibt rauchfrei!
Jani
Liebe pez,
Deine Beschreibung zur Selbstfürsorge finde ich sehr gut und anschaulich. Auch für User die noch später ihren Rauchausstieg beginnen, ist dies wertvoll.
Vielleicht gäbe es über das RFT ja die Möglichkeit dieses unter dem Grünen Reiter "Ausstieg" "Tipps für den Rauch Ausstieg" zu platzieren.
Schöne wäre, wenn du als Ideengeber drunterstehst. (damit wird hier gerne gespart)
LG Bine
etwas balsamisches zum thema selbstfürsorge:
„gehen Sie die sache kreativ an. je liebevoller Sie sich in dieser angelegenheit mit ihren persönlichen bedürfnissen auseinander setzen, desto besser. bemühen Sie sich darum, sich selbst gegenüber milde zu sein. versuchen Sie, das verletzbare, das kind in Ihrem inneren zu umarmen. je respektvoller Sie sich selbst behandeln, desto eher werden sich Ihre kräfte regen.
es geht mir hier nicht darum, Ihr ego zu streicheln. respekt gegenüber der eigenen persönlichkeit bedeutet, sich selbst zu vertrauen, sich seinen persönlichen schwächen und stärken zu widmen, ohne zorn, ohne hast. falls Sie dies verstehen, falls Sie im laufe dieses kampfes gegen den dämon nikotin lernen, Ihrem eigenen wesen mit liebe, vertrauen und respekt gegenüber zu treten, dann haben Sie weitaus mehr erreicht als die überwindung der sucht.“
thorre schlameus, zen oder die kunst vom rauchen zu lassen
wünsche eine gute nacht und den inneren kindern viele umarmungen!