März 2020 - Wer fährt mit?
Hallo ihr Lieben, hallo Andreas, hallo Voughan,
so, jetzt hab ich es tatsächlich geschafft, einen ganzen Tag nicht zu rauchen. Morgens fand ich es am schlimmsten, ich bin innerlich die Wände hochgegangen. Ich hab das Verlangen nach einer Zigarette körperlich sehr intensiv gespürt, so als ob jede Faser nach Nikotin suchtet. Als ich etwas Bewegung hatte und mit dem Fahrrad zur Arbeit bin, ist das etwas besser geworden. Heute fühlt sich das Gefühl schon etwas weniger intensiv an, als gestern. Leider bin ich durch Arbeit nicht abgelenkt, es ist wegen Corona zu. Ich versuche jetzt in 10-minuten-Schritten voranzugehen ;). Wundert euch nicht, falls ich euch heute oft schreibe, denn das hilft mir, mit dem ganzen Sucht-Gefühls-Mischmasch umzugehen. Liebe Voughan, halte auch du durch, ich bin froh, eine Mitstreiterin zu haben, die erst seit ganz Kurzem aufgehört hat. Beste Grüße, h&h
Hallo ihr Lieben, ich danke euch für die nette Begrüßung.
Ich habe mich durch den ganzen Märzzug gelesen und bin beeindruckt, wie ihr das bislang meistert - freue mich nun noch mehr, bei euch mitfahren zu dürfen. Zusammen schaffen wir das!
@Andreas: Ich habe mich auf heute vorbereitet, in dem ich mir meine Gründe fürs Rauchen bewusst gemacht , und den Entschluss wirklich aufzuhören fest gefasst habe UND indem ich mich hier angemeldet habe und mich dafür entschieden habe, das nicht allein schaffen zu müssen.
Heute ist Tag 1 ohne Rauch.
Ich möchte euch heute noch ein bisschen von mir meinem Rauchverhalten erzählen. Ich bin weiblich, werde dieses Jahr 40. Ich habe als Studentin vor etwa 20 Jahren angefangen, hin und wieder gelegentlich zu rauchen - und das ging tatsächlich auch jahrelang. Dennoch begannen dann irgendwann, die Gelegenheiten sich auszuweiten, es folgten Phasen wo ich jeden Tag rauchte, es dann wieder ließ. Vor 10 Jahren dann fing ich regelmäßig an zu rauchen (Anlass war ein Sommerjob in der Gastronomie, Raucherpausen waren dort irgendwie die einzigen akzeptierten Pausen). Und dann wurden es immer mehr Zigaretten am Tag, bis ich irgendwann als erstes am Tag erstmal zum Kaffee eine rauchte (etwas, was ich zuvor so eklig fand bei anderen). Meine starke Raucherzeit ging etwa vier Jahre und fiel mit einer starken Depressionen und Lebenskrise zusammen. Da rauchte ich wirklich viel, Zigarette u Kaffee waren manchmal für mich die einzigen Gründe aufzustehen.
Bei mir machte sich das Rauchen sehr schnell gesundheitlich bemerkbar.
Wenn ich eine Erkältung hatte, wurde sie jedesmal zu was Schlimmerem: Bronchitis, Nebenhöhlenentzündung, einmal hatte ich sogar eine Lungenentzündung. Meine Kondition ließ merklich nach.
Nach 4 Jahren hörte ich deswegen (einfach so) auf.
Fing aber bald wieder mit Gelegenheitsrauchen an. Seitdem gab es immer wieder Momente, bis Abende, bis Tage, wo ich wieder rauchte - meistens waren es Momente, wenn ich mit Freunden zusammen war (die meisten meiner Freunde rauchten) und ich nur sagen brauchte: gibste mir auch eine.
Begleitet war das immer von einem irgendwie schlechten Gefühl und von schlechtem Gewissen.
Meine Freunde sehen das natürlich locker, da sie ja selbst rauchen. Sie sagen, mir schade eher das schlechte Gewissen und ich müsse nicht so streng zu mir sein und alles unter Kontrolle haben - und für solche Aussagen bin ich da auch sehr empfänglich.
Als nun vor zwei Monaten mein Onkel im Sterben lag, habe ich wieder richtig angefangen mit rauchen und mir auch selbst wieder Tabak gekauft. In diesen 2 Monaten gab es Phasen der Akzeptanz (dann rauche ich jetzt eben erstmal wieder und höre dann wieder auf) und des Kampfes (Tabak gekauft, Tabak verschenkt, oder weggeschmissen, 1 Tag nicht geraucht, dann doch wieder was besorgt).
Und jetzt merkte ich, dass ich richtig wieder in diese Rauchergewohnheiten zurückfiel und in ein richtiges Suchtverhalten. Ich rauche:
- bei Stress auf Arbeit (um "runterzukommen")
- um mich aus Situationen mal rauszunehmen, Pause zu machen, kurz für mich zu sein, innezuhalten (erstmal eine rauchen)
- wenn ich allein zu Hause bin (um unangenehmen Gefühlen auszuweichen, in Ruhe auf dem Balkon sitzen, aber auch, um mir irgendwie selbst zu signalisieren: Hey, dir gehts nicht gut - dann ist das doch jetzt auch egal, oder: nun Gönn dir eine)
- im sozialen Umgang mit anderen Rauchern mitrauchen
Auf all das, WARUM ich es mache, möchte ich nicht verzichten, daher ist meine "Strategie" eher: mach das alles trotzdem genauso, nur ohne Kippe. Mach diese "Raucher"pausen auf Arbeit, gönne sie dir nur ohne Kippe. Setz dich in Ruhe auf den Balkon mit deinem Kaffee, nur ohne Kippe. TRiff deine Freunde, aber rauche nicht mit. Ich weiß noch nicht, ob das einfach wird und klappt. Vielleicht habt ihr da Strategien / Vorschläge, wie man damit umgehen kann?
Die schlimmsten Trigger sind für mich (emotionaler) Stress, geselliges Zusammensein mitanderen Rauchern bei Kaffee oder nem Bier, aber auch der Wunsch nach diesen "Raucherpausen" (mich mal rausnehmen, innehalten).
Weitere Vorhaben, um mich zu unterstützen: wieder mehr Sport und Bewegung (das habe ich mit dem Rauchen auch sofort wieder vernachlässigt), kleine Meditationen/Innehaltmomente (statt Rauchen).
Außerdem werde ich allen davon berichten und mir v.a. bei Nichtrauchenden Unterstützung holen.
Diesmal will ich dahin kommen, wirklich ganz rauchfrei zu sein, also auch keine Gelegenheitsraucherin mehr zu sein.
Was ich noch dringend bräuchte, ist etwas, was mich entspannt sein lassen kann und weich und nachsichtig mit mir (trotz Disziplin und Strenge, die ich zum Aufhören brauche). Denn der Glaubenssatz: Du bist immer sehr streng mit dir, du musst nicht alles kontrollieren, es ist doch nicht schlimm, wenn du mal rauchst - der sitzt tief. Denn tatsächlich bin ich oft sehr streng mit mir.
Aber das heisst ja nicht, dass ich mir weiter mit dem Rauchen schaden muss
Danke, dass ihr Euch den langen Text durchgelesen habt!
Auf gehts.
Voughan
[quote="health&healing"]
Hallo Andreas, vielen Dank für die schnelle Rückmeldung! Gerade kämpfe ich damit, die Morgenzigarette NICHT zu rauchen und ich bin soo dankbar, dass ich davon einfach hier schreiben kann. Ich versuche jetzt, mit Ablenkung irgendwie durch den ersten Tag zu kommen, und wenn das sehr schwierig wird, dann schreibe ich euch nochmal
Herzliche Grüße, h&h
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Schönen guten Morgen, da bin ich doch mal sehr neugierig, wie der Tag bei Dir gelaufen ist. Klappte alles nach Wunsch?
@Voughan
Hier nochmal der Link zu dem kostenlosen Ebook "Nie wieder einen einzigen Zug" http://whyquit.com/NWEEZ/NWEEZ!-Buch.pdf
Für alle einen schönen Wochenteiler. Bleibt alle gesund.
Viele Grüße
Andreas
Na, das ist doch schon mal eine tolle Entscheidung, Voughan! Herzlich willkommen in unserem Zug! Du hattest ja schon mal aufgehört, dann schaffst du es auch wieder. Zumal du so deutlich die Nachteile spürst. Sag Bescheid, wenn wir dich dabei unterstützen können. Mir hat in den ersten Tagen das Buch NMEEZ, welches hier oft zitiert wurde (du findest den Link in früheren Posts) sehr geholfen. Ich habe in schwierigen Situationen immer angefangen, darin zu lesen.
Viel Glück für morgen!
Ich hab mich nochmal umentschieden: schon morgen soll mein erster rauchfreier Tag sein. Warum noch warten!
Hallo ihr Lieben,
darf ich noch einsteigen?
Ich habe vor 2 Monaten wieder mit dem Rauchen angefangen, weil ich in einer emotional schwierigen Situation (Todesfall in der Familie) wieder darauf zurückgegriffen habe
Ich merke täglich, dass es mir absolut nicht gut tut und will auf jeden Fall wieder aufhören.
Mein Austiegsdatum ist jetzt der 21. März.
Was es für mich auch sehr schwierig macht: fast alle meine Freunde rauchen. Da braucht man echt Disziplin.
Sie finden es auch nicht so schlimm, wenn ich wieder rauche.
Für mich hat es fast was Selbstverletzendes, weil ich bei jeder Kippe richtig merke: es tut mir nicht gut. Weder körperlich, noch psychisch.
Daher habe ich mich entschieden, hier Teil der Community zu werden und Unterstützung zu bekommen u zu geben.
Viele Grüße von
Voughan
Hallo Jana, auch ich habe gerade erst damit angefangen. Mein 10. Tag heute. Als ich deinen Bericht las, kam es so vor als, ob ich das wäre, dass du beschrieben hast. Auch meine erste Frage war immer wo kann ich rauchen? Selbst in den Krankenhäusern, in denen ich war, war das immer meine erste Frage. Und genau so wie du, habe ich geraucht als ich krank war oder es mir schlecht ging, eine Zigarette ging immer. Glückwunsch, du hast es schon 15 Tage geschafft. Eigentlich müsste die Sehnsucht danach langsam weniger werden? So denke ich. Denn heute schon merke ich, das das Verlangen wirklich weniger wird, zumindest Mittags bis abends. Morgens kreisen meine Gedanken immer noch. Mir ist gerade etwas eingefallen, es ist schön sich, hier mit anderen zu unterhalten, dennoch werde ich, glaube ich, das Forum nur für Erfolgsmeldungen nutzen. Denn wenn ich hier bin, erinnert mich alles nur ans rauchen, und gerade das möchte ich nicht. Auch noch ständig daran erinnert werden, ich versuche das Thema ganz auszulöschen, wenn es irgendwie geht. Natürlich die anderen, die diesen Zuspruch brauchen, wird dieses Forum hilfreich sein. So kann ich uns allen nur die Daumen drücken, es wird viel Zeit brauchen, denke ich. Liebe Grüße
Hallo H&H,
Herzlich willkommen im März-Zug! Und ja, die Gemeinschaft hier hilft enorm, besonders an den ersten Tagen. Ich habe auch viele Stunden im Forum verbracht. Insofern schreib einfach, wenn du am Kämpfen bist, es werden ganz schnell ganz viele Leute antworten. Das hat mich durch die schwersten Stunden gebracht.
Bleib tapfer! Nach nunmehr 15 Tagen kann ich sagen, dass es tatsächlich ganz bald einfacher wird.
Hallo Andreas, vielen Dank für die schnelle Rückmeldung! Gerade kämpfe ich damit, die Morgenzigarette NICHT zu rauchen und ich bin soo dankbar, dass ich davon einfach hier schreiben kann. Ich versuche jetzt, mit Ablenkung irgendwie durch den ersten Tag zu kommen, und wenn das sehr schwierig wird, dann schreibe ich euch nochmal
Herzliche Grüße, h&h
Guten Morgen health&healing, herzlich Willkommen und Glückwunsch zu Deinem erfolgreichen Start.
Vielleicht hast Du ja heute Abend von 20-22 Uhr Zeit für den wöchentlichen Chat. Hier kannst Du dich direkt mit anderen Mitgliedern austauschen. Ist eigentlich immer ganz lustig, und es geht auch mal um andere Themen.
Hast Du dich hier schon etwas umgeschaut und Tipps gefunden? Vielleicht magst Du uns ja mal beschreiben, wie Du dich vorbereitet hast und wo Du für Dich die größten Herausforderungen siehst.
Schau doch einmal in diese Broschüre: http://www.bzga.de/pdf.php?id=253e87a4d2e5ed98979066bc64837c80 hier findest Du Tipps zur Vorbereitung und auch während des Entzuges.
Ansonsten kannst Du dich gerne jederzeit melden, mit Fragen.... Du musst diesen Weg nicht alleine gehen.
Viele Grüße
Andreas