März 2020 - Wer fährt mit?

@Shadow83: Herzlich willkommen in unserem Zug auf dem Weg in die Rauchfreiheit. Ich habe die ersten 3 Tage ganz fürchterlich gelitten, geheult, geflucht und gekämpft. Es war grausam. Ohne dieses Forum hätte ich es nicht geschafft, ich habe die ersten Tage fast ausschließlich damit verbracht, Beiträge von anderen gelesen und um Hilfe zu bitten. Ich habe auch zweimal die telefonische Beratung angerufen (immer dann, wenn ich dachte, ich schaffe es nicht mehr). ABER: Es geht vorbei, ich verspreche es dir! Sei stur, lenk dich ab so gut es irgendwie geht. Du schaffst das so wie ich es auch geschafft habe. Leider gibt es keinen anderen Weg raus aus der Sucht.
@Voughan: Ja, mir hilft die Coronakrise ebenfalls. Immer, wenn ich denke, ich müsste unbedingt eine Zigarette rauchen, sage ich mir, dass es keine gute Zeit ist, um wieder mit dem Rauchen anzufangen. Ich gehöre zwar nicht zu einer Risikogruppe, dennoch habe ich Angst vor einer Infektion und bin mit meinen 45 Jahren doch alt genug, dass eine Infektion das Potential hat, sehr unangenehm zu werden (auch für Nichtraucher).

Hallo Shadow83,
herzlich willkommen hier im März-Zug und überhaupt hier in der Gemeinschaft. Mensch, du bist ja mutig! Und das meine ich sehr ernst! Mitten in den schweren Corona-Zeiten hörst du das Rauchen auf! Nach 22 JAhren! Tapfer, tapfer. Also ich hätte das nicht gekonnt, bei mir musste es eine Zeit sein, in der ich ansonsten nicht belastet bin.
Aber Jeder tickt anders. Was hat dich denn dazu gebracht, gerade jetzt aufzuhören? Was ist dein Beweggrund?
Dein Schlechtgehen tut mir sehr leid für dich. Bei mir wars auch schlimm. Ich habe mich körperlich richtig krank gefühlt und seelisch wie du auch sehr schlecht. Es ist für Viele richtig schlimm, daran gibt's nicht zu rütteln. Ich habe viel geschlafen, das war etwas, was mir sehr geholfen hat. Anderen hilft es, an die frische Luft zu gehen. Und das darfst du ja auch in Corona-Zeiten.
Viel im Forum lesen war auch noch hilfreich ( http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/ ) und die virtuelle Gesellschaft der ebenfalls Aufhörenden suchen. DAs machst du schon ganz toll, dass du dich hier mit - teilst!
Es wird einige Tage dauern, bis sich dein Botenstoffsystem, das durch Nikotin stark verändert wurde, wieder auf natürliche Verhältnisse umgestellt hat. Wie viel hast du denn geraucht? Deinen Dopamin- und Serotonin kannst du ankurbeln: mit Sport, mit Belohnungen (du leistest in diesen Tagen Schwerstarbeit), vor allem mit sinnlichen Tätigkeiten: Duftbad (tut eh gut bei der Kälte grad), viel heißen Tee trinken (viel Trinken ist eh wichtig zum Ausschwemmen der Schadstoffe), Lieblings-CD hören, ...alles was dir gut tut. Diese schwere Zeit geht auch vorüber!
Dass dein Mann noch raucht, erschwert deinen Rauchstopp, das ist unbestritten so. Doch Andere hier haben das auch geschafft. Mit welchem inneren Einstellsatz könntest du dich vom Rauchen deines MAnnes abgrenzen? Und kannst du dir vorstellen, den Balkon erst einmal zur Tabuzone für dich zu erklären? Und dir dafür einen anderen Platz in der Wohnung liebevoll für dich einzurichten? Zum Beispiel einen Leseplatz?
Ich drücke dir so sehr die Daumen, denn der Rauchstopp lohnt sich so sehr, meiner war einer der besten Entschlüsse, die ich je gefasst habe. Und das wirst du bestimmt auch eines Tages sagen. Halt aus, immer nur für den einen Tag Heute.
Daumen- und Zehen drückende Andrea

Hallo zusammen,
Ich habe Heute mit meinem Rauchstopp nach 22 Jahren angefangen... und puh, ich ging davon aus, dass es hart wird, aber so... Seit meiner letzten Zigarette sind nun knapp 12 Stunden vergangen. Seit zwei Stunden geht es mir so richtig mies und ich überlege, ob ich nicht wenigstens einen Stummel aus dem Aschenbecher fischen soll, um einen Zug zu nehmen
Ich sitze einfach nur noch da und weine. Bin total leer... was ist das? Ich habe mit Nervositöt, Agressionen, Unruhe... mit allem möglichen gerechnet. Aber dass ich emotional in ein solches Loch falle und das nach so kurzer Zeit... unglaublich!
Die Corona-Krise und dass wir Zuhause sein müssen, macht das ganze für mich noch viel schwerer. Bei der Arbeit hätte ich wenigstens Ablenkung. Nun sitze ich mit meinem Partner die meiste Zeit Zuhause. Er ist ebenfalls starker Raucher, was es irgendwie nochmals erschwert (ein Handgriff und ich kann rauchen/ sehe wie er auf dem Balkon steht und raucht).
Ich muss echt kämpfen, dass es überhaupt einen Tag zwei für mein Vorhaben gibt!
Es macht mir zumindest Mut, dass es viele hier im Forum geschafft haben und schon bei über 700 Tagen oder sogar mehr rauchfreien Tagen sind. Da komm und will ich auch hin! Auch wenn der Kampf noch eine Weile dauernd wird.
Liebe Grüsse und ganz viel Kraft an alle, die ebenfalls am Kämpfen sind!

LIebe H&H,
da sprichst du was Wichtiges an, was mir auch sehr hilft: aufkommende Leere, Verzweiflung etc. nicht wegdrücken, nicht panisch werden, dem nicht ausweichen, sondern diese Gefühle zulassen und beobachten. Auch den starken WUnsch, dann zu rauchen etc.
Das hilft mir wirlklich sehr - Meditation ist da auch echt gut für.
Damit schafft man es (finde ich) noch am ehesten, diese automatisch ablaufenden (Sucht)Programme zu stoppen. Und merkt, dass diese Leere sich zwar nicht schön anfühlt, dann aber auch wieder vergeht.
Finde ich klasse, dass du das grad täglich schaffst,
Und, vielleicht denkst du gar nicht so sehr an den 3. Tag, sondern sagst dir: Na heute rauche ich mal nicht.
Ich wünsche Dir, und allen anderen Mitfahrern natürlich auch, einen guten, rauchfreien Tag-passt auf euch auf und bleibt gesund.
Voughan
PS: Dass gerade eh alles durcheinander ist und anders wegen Corona hilft mir eher beim Aufhören. Kann gar nicht genau sagen warum... Aber irgendwoie sind manche Rituale, die mit Rauchen verbunden waren, jetzt eh unterbrochen (bei mir starker Trigger: zusammensein mit anderen Rauchern: das fällt ja grad weg), man ist irgendwie nicht im Alltagsmodus, man will seiner Lunge jetzt nicht auch noch zusätzlich schaden etc..
Wie ist das bei euch?
Macht es Corona euch leichter oder schwerer, oder spielt es gar keine Rolle?

Guten Morgen alle zusammen,
was bin ich froh, dass ich im Moment ausschlafen kann, die Nächte sind grad nicht nicht so dolle....
Ich sitze gerade etwas verloren, wenn auch weniger verloren (!) als am 1. Tag, mit meinem Kaffee hier und versuche, mich abzulenken. Zwischendrin lass ich es zu , kleine Portionen Verlorenheit und Leere zu spüren, die wollen ja auch mal wahrgenommen werden.
Ich mache mir gerade etwas Gedanken, wie wohl der Tag wird, nach meinem Rückfall ist es nämlich der 3. rauchfreie Tag und am 3. rauchfreien hab ich es dann nicht mehr ausgehalten. Meine Haltung für Heute also: ich bin mit allem, was kommt und gehe weiterhin auf meinem neuen Weg. Wenn die Dinge, die kommen, doof und unangenehm sind, dann schreibe ich hier und sitze mit ihnen. Gleich gibts erstmal die Morgen-Meditation.

Guten Morgen allerseits,
Radfahren im Abendsonnenschein war klasse, aber kalt. Bin aber dann rauchfrei in die Kiste und heute Morgen richtig stolz aufgewacht. Zur Belohnung gibts nen Kaffee im Bett.

[quote="Peupo"]
Es ist eigentlich ein rechter Scheiß, mit dem Rauchen aufzuhören – aber jetzt machen wir das trotzdem einfach mal.
[/quote]
Yeeeeees! Wir machen das einfach trotzdem! Wie war deine Runde mit dem Fahrrad, Peupo?
Ich habe meinem --plopp--- eine riesige Portion Nudeln entgegengesetzt, es ploppte weiter...dann telefoniert---plopp----plopp----dann tatort, während dem tatort noch eine große Portion nudeln, weil tatort allein nicht genug abgelenkt hat....jetzt geht es langsam, endlich! Ich starte jetzt mit einem ordentlichen Völlegefühl, dafür aber ohne ploppen, in die Nacht. Schlaft gut, rauchfreie Menschen im März. Ich schreibe euch morgen früh.

Hallo in die Runde,
Ich habe ja auch noch nicht allzu lange aufgehört, und bei mir ploppt es gerade ebenfalls. Ich setz mich jetzt einfach noch mal kurz aufs Fahrrad, und fahre eine Runde. Ich habe auch noch nicht gefunden, mit was ich mich wirklich belohnen kann. Es ist eigentlich ein rechter Scheiß, mit dem Rauchen aufzuhören – aber jetzt machen wir das trotzdem einfach mal.

Hallo Melli, Hallo Lesirma, hallo alle Mutigen und Tapferen,
danke für eure Rückmeldungen und Beschreibungen, dass es besser wird, das kann ich heute soo gut gebrauchen. Danke auch für euren Realismus, @tapferes Schneiderlein, ich bin froh, dass einem hier nicht nur Regenbögen und Einhörner versprochen werden sondern ehrlich erzählt wird, wie es halt ist. Ich werde meinen Gedanken, mich mit dem Rauchen für das Nichtrauchen zu belohnen immer noch nicht los Ich hab noch ne Runde um den Block gemacht, das war ganz gut, aber jetzt, wo ich wieder zu hause bin und der Abend näher rückt, ploppt der Gedanke nach der absurden Belohnung immer heftiger auf---plopp------plopp-----plopp----
Danke Melli, dass du das kennst und verstehst!
Ich esse erstmal was und wenn es weiter ploppt schreibe ich euch. Ich wünsch euch was *

Hallo ihr Mutigen,
Trinken hat mir unglaublich geholfen, Kräutertees, ganz langsam, Schluck für Schluck. Ablenkung, ja, aber das war oft nicht einfach, weil die Konzentration fehlte und ich andauernd hängenblieb, während ich etwas machte. Sport bzw. Bewegung war ganz wichtig und half sehr gut. Und im Forum mich ablenken, das klappte auch ganz prima.
Ich wünsche euch allen viel Glück bei eurem mutigen Schritt, dem Rauchentzug.
Ganz liebe Grüße
Lesirma
PS Es wird 100 Prozent besser, eigentlich mit jedem Tag, aber manchmal merkt man es erst nach einer ganzen Weile, dass es tatsächlich besser geworden ist.