Ich ziehe für die nächsten Wochen in die Paulstraße
Lieber Paul,
Vielen Dank, dass du mich mal wieder zu Momo entführt hast.
Momo ist seid meiner Kindheit mein großes Vorbild. Ich wollte so zuhören können und in sich ruhend sein wie Momo. Ich arbeite mit 57 Jahren immer noch dran und gebe die Hoffnung nicht auf.
Aber Peppo Straßenkehrer ist ein schönes Bild für den Rauchstop.
Ich kann auch noch nicht bis zum Ende der Straße schauen und von mir sagen, ich rauche nie wieder.
Aber Besenstrich, nach Besenstrich durch jede Situation und jeden Tag…das gelingt mir richtig gut.
Toll das du uns dieses Bild geschenkt hast…
Liebe Grüße Svenja
Lieber Paul,
ich danke dir für die wunderschöne Geschichte von Beppo aus dem Film Momo. Damals war ich 17 Jahre alt und habe den Film gar nicht gesehen. Das werde ich ändern. Vielleicht ist Momo besonders auch für die Erwachsenen.
Du hast immer richtig schöne Worte und Gedanken. Dafür danke ich dir.
Was hatte ich am Anfang meines Rauchstopp doch für eine große Klappe. Die Realität hat mich eingeholt, sozusagen als Lerngeschenk.
Ich bleibe heute (Schritt für Schritt) rauchfrei, morgen auch und übermorgen. Gestern bin ich mal zum shoppen gefahren und hab noch nicht mal was in der bekannten Parfümerie gefunden. Alles war doof.
Ist wahrscheinlich noch zu wenig Dopamin in meinem Hirn. Der Hund bewacht die Tür. Der Rückfallgeist lässt sich glücklicherweise nicht blicken. Sei lieb gedrückt.
Sabine
Heute kommt die Straßenreinigung in die Paulstraße.
Momo ist eine der schönsten Kindergeschichten von einem der besten Kinderbuchautoren Michael Ende.
Und hier ist mir heute danach eine schon oft gepostete Geschichte noch einmal zu kopieren
. Beppo Straßenkehrer
Der Alte hieß Beppo Straßenkehrer. In Wirklichkeit hatte er wohl einen anderen Namen, aber da er von Beruf Straßenkehrer war und alle ihn deshalb so nannten, nannte er sich selbst auch so.
Beppo Straßenkehrer wohnte in der Nähe des Amphitheaters in einer Hütte, die er sich aus Ziegelsteinen, Wellblechstücken und Dachpappe selbst zusammengebaut hatte. Er war ungewöhnlich klein und ging obendrein immer ein bisschen gebückt, sodass er Momo nur wenig überragte. Seinen großen Kopf, auf dem ein kurzer weißer Haarschopf in die Höhe stand, hielt er stets etwas schräg, und auf der Nase trug er eine kleine Brille.
Manche Leute waren der Ansicht, Beppo Straßenkehrer sei nicht ganz richtig im Kopf. Das kam daher, dass er auf Fragen nur freundlich lächelte und keine Antwort gab. Er dachte nach. Und wenn er eine Antwort nicht nötig fand, schwieg er. Wenn er aber eine für nötig hielt, dann dachte er über diese Antwort nach. Manchmal dauerte es zwei Stunden, mitunter aber auch einen ganzen Tag, bis er etwas erwiderte.
Inzwischen hatte der andere natürlich vergessen, was er gefragt hatte, und Beppos Worte kamen ihm wunderlich vor.
Nur Momo konnte so lange warten und verstand, was er sagte. Sie wusste, dass er sich so viel Zeit nahm, um niemals etwas Unwahres zu sagen. Denn nach seiner Meinung kam alles Unglück der Welt von den vielen Lügen, den absichtlichen, aber auch den unabsichtlichen, die nur aus Eile oder Ungenauigkeit entstehen.
Er fuhr jeden Morgen lange vor Tagesanbruch mit seinem alten, quietschenden Fahrrad in die Stadt zu einem großen Gebäude. Dort wartete er in einem Hof zusammen mit seinen Kollegen, bis man ihm einen Besen und einen Karren gab und ihm eine bestimmte Straße zuwies, die er kehren sollte.
Beppo liebte diese Stunden vor Tagesanbruch, wenn die Stadt noch schlief. Und er tat seine Arbeit gern und gründlich. Er wusste, es war eine sehr notwendige Arbeit.
Wenn er so die Straßen kehrte, tat er es langsam, aber stetig: Bei jedem Schritt einen Atemzug und bei jedem Atemzug einen Besenstrich.
Schritt – Atemzug – Besenstrich. Schritt – Atemzug – Besenstrich.
Dazwischen blieb er manchmal ein Weilchen stehen und blickte nachdenklich vor sich hin. Und dann ging es wieder weiter: Schritt – Atemzug – Besenstrich.
Während er sich so dahinbewegte, vor sich die schmutzige Straße und hinter sich die saubere, kamen ihm oft große Gedanken. Aber es waren Gedanken ohne Worte, Gedanken, die sich so schwer mitteilen ließen wie ein bestimmter Duft, an den man sich nur gerade eben noch erinnert, oder wie eine Farbe, von der man geträumt hat. Nach der Arbeit, wenn er bei Momo saß, erklärte er ihr seine großen Gedanken. Und da sie auf ihre besondere Art zuhörte, löste sich seine Zunge und er fand die richtigen Worte.
"Siehst du, Momo", sagte er dann zum Beispiel, "es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man."
Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort: "Und dann fängt man an, sich zu beeilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst, und zum Schluss ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen."
Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter: "Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten." Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: "Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein."
Und abermals nach einer langen Pause fuhr er fort: "Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie und man ist nicht außer Puste." Er nickte vor sich hin und sagte abschließend: "Das ist wichtig."
So könnte es wohl gehen.
LG von Paul
Find ich klasse, wie Du das machst. Respekt. Und hier noch
Dankeschön
Wir dürfen uns schließlich nicht alles gefallen lassen. Ich wehre mich ab jetzt gegen das Biest.
Ich hab schallend gelacht wegen der Dachlatte
Find ich klasse, wie Du das machst. Respekt. Und hier noch
Vorsicht vor der Frau des Hauses,
der Hund ist harmlos!
Ihr Lieben, vielen Dank für eure Unterstützung! Paul, da bin ich ja genau in die richtige Straße gezogen. Ich habe mir Earl Grey besorgt und Kaffeesahne.
Jetzt besorge ich mir noch eine Dachlatte und werde dem Rückfallgeist eine reinhauen.
Die Zigaretten bekommt meine Nichtraucher- Freundin, die mir schon gesagt hat, dass es einfach dumm ist als Nichtraucher Zigaretten zu kaufen.
Ich stricke mir erstmal einen Seelenwärmer in Mintgrün.
Lieben Gruß
In der Paulstraße gibt es einen kleinen Teeladen, der ist sehr schön.
Es riecht so herrlich in Teeläden, da kann noch nicht einmal die Blümchenwiese mithalten.
Dort kannst du hingehen wenn dir nach einer Auszeit zumute ist.
Ich habe zu Beginn meines Rauchstopp eine Teezeremonie durchgeführt.
Immer wenn ich eine Pause brauchte ging ich in die Küche setzte Wasser auf den Herd, nahm mir eine Teetasse und einen Teebeutel und übergoss den Tee mit heißem Wasser.
Nun habe ich den Tee beobachtet, wie er die Farbe veränderte, das Aroma aufstieg und ich stand 6-8 Minuten bei meinem Tee und habe den Beutel in der Tasse geschwenkt.
Es beruhigt, verschafft mir eine Auszeit und dauert ungefähr so lange, wie der Quatsch, den ich vorher immer gemacht hatte.
Ich habe viel Tee gekocht …
Oh mann Sabine,
Das hört sich nach enormem Kraftaufwand an.
Aber du hast so viel Kampfgeist und Willensstärke. Das hast du bewiesen, indem du Zigaretten gekauft, aber nicht geraucht hast.
Das ist schon eine starke Leistung.
Halt weiterhin durch
Gruß Sabine
Danke lieber Klaus,
so schön wie möglich wirds eher nicht.
Ist ne Pflegesituation. Früher, hab ich mich physisch und psychisch immer mal für 5 Minuten auf eine Zigarette zurückgezogen. Heute habe ich gedacht, ich schaffe das jetzt nicht mehr ohne und bin zum Lotto. Ich schaffe das nicht, ich schaffe das nicht, ich schaffe das nicht.
Als die Schachtel in meiner Tasche war und ich zurück zum Elternhaus bin, habe ich gedacht: ich schaffe es doch und ich will mir nicht mehr wehtun. Deshalb keinen Ausrutscher. Heute rauche ich nicht. Sei lieb gedrückt.
Sabine
Hallo Ginsterbusch
Hund und Stricksachen in der Paulstr.
Das klingt nach Klausur.
Vielleicht ganz gut.
Du hast eine schwierige Etappe vor dir.
Die nächsten 50 Tage solltest du dir
das Leben so schön wie noch nie machen.
Mach alles was dir besonders vile Freude bereitet.
Der Rückfallgeist wird hinter jedem Busch lauern.
Da braucht es gute Ablenkung.
Ich drücke die Daumen
und schicke viele Grüße
Klaus