Ich werde nur noch frische Luft atmen!
Liebe Jutta,
nun gehörst du auch zu denen, die 600 Tage ohne Rauch und Qualm hinter sich gebracht haben.
Herzlichen Glückwunsch!!!
Ich hoffe, es geht dir gut und du kannst deine Auszeit (das ist mein Ausdruck für das Rentnerdasein) genießen.
Und schöne Idee, dass du bald in Urlaub fährst.
Lass es dir gut gehen.....
Ich schreibe auch noch etwas zur Suchtverlagerung an dich, aber das fand ich jetzt unpassend hier in deinem WoZi.
LG Traudl
PS: Übrigens: sehr interessante Ausführungen zum Bingeeating. (Jetzt habe ich es doch in deinem WoZi geschrieben.)
Liebe Jutta
600 Tage
Das ist eine große Freude.
Ich gratuliere dir ganz herzlich.
Klaus
Liebe Jutta,
ich gratuliere dir zu 600 rauchfreien Tagen und wünsche dir einen schönen Urlaub.
Es ging um den Rauchstopp, aber auch darum, ob Essen schon als Kind für mich eine Belohnung gewesen sei.
Liebe Jutta,
Ich denke, wir sind uns einig, dass das Rauchen einen großen Anteil daran hatte, dass wir uns nicht mit unseren Problemen beschäftigen mussten. Es ließ sich so Einiges wegrauchen!
Essen als Belohnung war...und ist .....auch bei mir ein Thema. Süßigkeiten sind wichtig, allerdings macht es dann die Menge! Pauls Achtsamkeitsübung mit z.B. Schokolade hat mir geholfen, die Menge zu reduzieren . ... damit komme ich gut zurecht! Ich wünsche dir, dass du etwas findest, was dich unterstützt !
Und bevor ich es vergesse:
600 Tage bist du rauchfrei, wie könnte ich das ignorieren! Gratulation, liebe Jutta !
Liebe Grüße, Birgit
Das ist eine Achtsamkeitsübung, bei der ganz bewusst nur ein Stück Schokolade (geht auch mit Rosinen gut) betrachtet, gerochen, befühlt wird und im Mund auf die Zunge gelegt wird bis es zerschmolzen ist und dabei beobachtest alle Veränderungen, die du wahrnehmen kannst. Wie verändert sich die Konsistenz, die Temperatur der Geschmack … Das macht auch Spaß und es übt das langsame bewusste genießen
Hallo Paul,
das ist ja eine schöne Idee mit der Schokoladenmeditation, das werde ich sicherlich mal ausprobieren.
Ich habe für mich einen englischsprachigen Podcast zum Thema entdeckt: "A Simple, Brain-Based Approach to help you stop Binge Eating and Get on with your Life." Der Ansatz hier ist, sich keine Gedanken über mögliche Hintergründe zu machen, sondern das Verlangen als etwas zu betrachten, das in einem Teil des Gehirns entsteht und auch wieder verlernt werden kann. Ich bin erst bei Folge 3, da erhält man z. B. den Tipp, das Verlangen als neurologischen "Trash" anzusehen. Bin gespannt, ob mir dieser Ansatz hilft. Ähnlich wie beim Rauchstopp geht es auch hier darum, Gewohnheiten zu verändern.
Ich mache auf der schwäbischen "Schokoladenseite" Urlaub. Der Bodensee ist ein Sehnsuchtsort für mich und ein guter Ort, um Achtsamkeit zu üben.
Liebe Grüße
Jutta
Hallo Jutta
das ist ja eine gute Idee gewesen zu dieser offenen Sprechstunde zu gehen.
Die Frage nach dem Verhalten als Kind finde ich auch immer spannend, obwohl ich mittlerweile auch Abstand dazu gewonnen habe alles analysieren zu wollen. Aber ich kann mich gut daran erinnern, dass ich nie gut abwarten konnte, meinen Adventskalender hatte ich schon am 04.12. leergeräubert. Und ich war immer schon ein risikobereites Kind und Jugendlicher, rasantes Fahrradfahren, Skifahren musste schnell sein, auf Bäume bei Sturm und Gewitter bis in die Krone klettern; und ich habe mir bisher nicht einen Knochen gebrochen
Ob es dieser Drang nach dem Kick ist der als Erwachsener dann ins das Suchtverhalten mündete?
Kennst du eine Schokoladenmeditation?
Das ist eine Achtsamkeitsübung, bei der ganz bewusst nur ein Stück Schokolade (geht auch mit Rosinen gut) betrachtet, gerochen, befühlt wird und im Mund auf die Zunge gelegt wird bis es zerschmolzen ist und dabei beobachtest alle Veränderungen, die du wahrnehmen kannst. Wie verändert sich die Konsistenz, die Temperatur der Geschmack …
Das macht auch Spaß und es übt das langsame bewusste genießen.
Urlaub am Bodensee, schön, wirst du auf der deutschen oder der Schweizer Schokoladenseite sein?
LG Paul
Hallo Paul,
das stimmt, auf Essen kann man nicht komplett verzichten. Ich esse ganz normal Frühstück, Mittag- und Abendessen. Das Problem mit dem "Binge-Eating" tritt meistens auf, wenn ich nach dem Abendessen noch etwas essen möchte. Da kann ich dann manchmal nicht mehr aufhören, egal, ob es eine Tafel Schokolade oder ein Stück Käse ist. Auch wenn ich kein geeignetes Essen im Haus habe, manchmal ist der Heißhunger so groß, dass ich zur Tankstelle um die Ecke laufe und mir eine Tüte Chips hole (früher habe ich da die "Big Packs" geholt). Wenn es die Tankstelle nicht gäbe, ja, dann müsste ich den Heißhunger wahrscheinlich aushalten.
Ich wohne in der Nähe einer Großstadt und in der Großstadt gibt es eine Beratungsstelle für Essstörungen. Die haben am Donnerstag Nachmittag eine offene Sprechstunde, da kann man ohne Anmeldung hingehen. Das habe ich gestern getan. Die Sozialpädagogin, mit der ich gesprochen habe, hat vor allem viele Fragen gestellt. Es ging um den Rauchstopp, aber auch darum, ob Essen schon als Kind für mich eine Belohnung gewesen sei. Und natürlich darum, warum mir mein Essverhalten im Ruhestand auffällt ("Muss da etwas gefüllt werden?").
Nun, mein Essverhalten fällt mir im Moment auf, weil der Rauchstopp jetzt schon über ein Jahr her ist und ich immer noch zunehme. Nach dem Rauchstopp war das erstmal in Ordnung, aber jetzt stört es mich. Wir sprechen beim Rauchstopp viel über alternative Belohnungen und Essen lag da für mich nahe. Es ist ähnlich wie Rauchen eine orale Befriedigung, die schnell geht.
Ein weiteres Thema bei dem Gespräch war, gibt es Optionen und Alternativen zum "Binge-Eating". Bisher hatte ich nicht das Gefühl, dass ich den Heißhunger in bestimmten Situationen kontrollieren kann. Aber ich kann natürlich trotzdem versuchen, Alternativen zu finden. Oder die Befriedigung hinauszuzögern und darauf zu hoffen, dass es doch vorbeigeht. Ich stelle in meiner anderen Selbsthilfegruppe fest, dass "Binge-Eating" auch für andere Frauen, die mit dem Rauchen aufhören, ein Thema ist.
Sehr freue ich mich im Moment auf meinen 14-tägigen Urlaub am Bodensee. Da werde ich viel wandern und schwimmen.
LG Jutta
Hallo liebe Jutta,
den Begriff binge-eating kennt kaum jemand und ist doch sehr verbreitet, dazu gehört wohl auch das emotionale Essen.
Essen passt vom Verhalten und Rhythmus zu den Gewohnheiten des Rauchens und ist wohl auch deshalb eine naheliegende Ausweichstrategie beim Rauchstopp. Und ebenso wie Nikotin kann Zucker unser Belohungszentrum stimulieren. Bei Essstörungen kommt erschwerend hinzu, dass man auf essen im Gegensatz zum Rauchen nicht komplett verzichten kann. Man könnte den Ansatz gehen auf Zucker zu verzichten oder sich klare Regeln für das Essen aufstellen, wann und wo gegessen werden soll und darf.
Langsames und achtsames Essen wird immer wieder empfohlen.
Dass du eine bewusste Wahrnehmung zu dem Thema hast, ist ein guter Weg damit umzugehen.
Es ist auch interessant, wie viele Emojis des Forum sich neben Alkohol mit dem Thema Essen, und überwiegend mit Zuckeressen beschäftigen.
Viel Erfolg und LG Paul
Binge-Eating-Störung (=Anfallsartiges Überessen)
"Binge Eating, anfallsartiges übermäßiges Essen, ist die bei weitem häufigste Essstörung. Ihr zentrales Merkmal sind wiederkehrende Essanfälle, denen sich die Betroffenen hilflos ausgeliefert fühlen. Bei den meisten Betroffenen führen diese Essanfälle zu Übergewicht. Im Unterschied zur Anorexia nervosa (Magersucht) oder zur Bulimia nervosa (Ess-Brech-Sucht) sind die Betroffenen in der Regel deutlich älter. Eine Binge-Eating-Störung tritt gehäuft bei Frauen und Männern im mittleren Lebensalter (40 bis 65 Jahre) auf. Nur selten greifen sie zu Maßnahmen wie Hungern, Erbrechen oder Bewegung, um ihr Gewicht zu regulieren."
Quelle: "Binge-Eating-Störung", dhs.de
Habe ich eine Essstörung? Die Gewichtszunahme nach dem Rauchstopp habe ich als normal angesehen. Nun aber erlebe ich beim Essen einen Kontrollverlust, wie ich ihn vom Rauchen und vom Alkohol kenne. Ich fange an etwas zu essen, z. B. eine Tafel Schokolade, und kann nicht mehr aufhören, bis ich alles gegessen habe. Ich schlinge die Tafel Schokolade förmlich in mich hinein. Oder ich esse weiter, obwohl ich längst satt bin.
Ich tendiere dazu, dieses Problem nun unabhängig vom Rauchstopp zu sehen.
Guten Morgen, liebe Jutta !
Heute ist der letzte Sonntag in deiner Arbeitswelt, ab morgen bist du Rentnerin ...oder Vorruhestand? Jedenfalls musst du nicht mehr arbeiten !
Auf der einen Seite ist das ja erfreulich, auf der anderen Seite auch etwas beängstigend !?
Ich wünsche dir, dass du diese Zeit genießen kannst, ohne in ein Loch zu fallen ! Du bist ein belesener, interessierter Mensch und findest sicher für dich etwas Sinnvolles, ein Hobby, ein Minijob, ein Ehrenamt, eine Gasthörerschaft, was auch immer dir gut tut !
Nie waren die Möglichkeiten für uns "Senioren" vielfältiger !
Mit diesen Gedanken wünsche ich dir einen guten Start in deinen neuen Lebensabschnitt !!!!
Liebe Grüße, Birgit