Ich werde nur noch frische Luft atmen!

Verfasst am: 28.09.2023, 20:46
Jutta M
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Thymiankapseln

Kürzlich fragte jemand im Forum, ob man die Lunge durch Thymiankapseln unterstützen solle. Da fiel mir ein, dass ich in den letzten Jahren während meiner aktiven Raucherzeit solche Kapseln nahm. Das zeigt die ganze Schizophrenie der Sucht. Ich schade meiner Lunge, bin aber zugleich bestrebt, dies auszugleichen und ihr etwas Gutes zu tun, aber nicht, indem ich aufhöre, zu rauchen.

Nun, jetzt spare ich nicht nur das Geld für Zigaretten, sondern auch für Thymiankapseln

Verfasst am: 12.09.2023, 07:43
Jutta M
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Freßattacken

Seit einigen Tagen stelle ich fest, dass ich besonders abends Heißhungerattacken auf Junk Food bekomme. Ich habe wie viele nach dem Rauchstopp zugenommen. Das fand ich lästig, aber nicht besonders tragisch. Es ist auch nicht so, dass ich permanent zunehme, ich scheine einfach bei einem etwas höheren Gewicht stehengeblieben zu sein.

Was mich bei den Heißhungerattacken am meisten erstaunt: Das Verlangen nimmt, anders als bei Nikotin, nicht ab. Ich sitze abends in meinem Wohnzimmer und stelle mir vor, wie ich eine Tüte "Erdnussflips" verschlinge. Das Verlangen nimmt immer mehr zu. Da gleich um die Ecke eine Tankstelle ist, kann ich das Verlangen auch befriedigen. Zweimal habe ich dem Verlangen jetzt nachgegeben und bin zur Tankstelle gegangen und mit einer Tüte Erdnussflips und Chips zurückgekehrt. Die habe ich fast ganz aufgegessen.

Woher kommt dieser Heißhunger? Ist das eine Suchtverlagerung? Ist es Teil meiner Genesung, diesen Hunger zu spüren? Was will er mir sagen? Kennt ihr das?

Beate schrieb kürzlich, sie stelle sich manchmal in Gedanken vor, eine Zigarette zu rauchen. Auch das kenne ich. Die Zigarette schmeckt dann gar nicht eklig. Vielleicht ist das ein Spiel mit dem Feuer?

Verfasst am: 10.09.2023, 14:30
Nie mehr rauchen
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Liebe Jutta ,

ja, das Buch ist sehr zu empfehlen.
Am Anfang meiner Rauchfreiheit haben mir die Ziggis sehr als Strukurhilfe gefehlt. Besonders morgens hatte mich die Sucht aus dem Bett getrieben. Sicherlich ist auch das noch nicht wirklich richtig gut, aber es ist viel besser. In dieser Angelegenheit hat mir die im Buch erläuterte Methode sehr geholfen....

Vielleicht haben diese Erfahrungen auch mit dem gleichzeitigen Beginn meiner Auszeit zu tun. Den Ausdruck Rente mag ich nicht, deshalb wähle ich diesen anderen Ausdruck. Womit ich auch deine Frage beantwortet habe.
Gerne hätte ich den Rauchstopp schon viel früher geschafft, so wie du. Aber leider habe ich das in meinem rauchenden Kollegenkreis nicht hingekriegt. Immer wieder hatte ich Rückfälle. Natürlich weiß ich auch, dass ich die Verantwortung dafür selber hatte und nicht dem Kollegenkreis zuschreiben kann. Aber immer wieder habe ich mich hinreißen lassen.
Das hast du viel besser gemacht, dass du das dann schon hinter dir hast. So war meine erste Zeit erstmal von den typischen Entzugserscheinungen geprägt. Das durftest du ja miterleben....

Ja, und jetzt genieße ich die Zeit erstmal. Das ist auch schön. Und ich informiere mich, was ich noch so machen kann.

Liebe Jutta, ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag und freue mich auf den Austausch mit dir.

LG Traudl

Verfasst am: 09.09.2023, 15:14
Nie mehr rauchen
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Ach ja Jutta,

was ist das für eine Gruppe: NicAs? Würde mich mal interessieren.

LG Traudl

Verfasst am: 09.09.2023, 15:07
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Liebe Jutta ,

bei meinem Streifzug durch Forumshausen habe ich zufällig mitgekriegt, dass dich das Thema "bevorstehende Rentenzeit" beschäftigt.....

Ich bin auch gerade an dem Thema dran.....

Das Thema Granny aupair hört sich interessant an. Auch die Ausführungen von Bolando und Klaus passen sehr gut.
Und letztendlich sind auch deine Überlegungen es wert, in welche Richtung es gehen könnte.

Mir hat zur Strukturierung des Tages die Lektüre des von Ela empfohlenen Buches " Die Tiny habits Methode" von Dr. Bj Fogg geholfen. Ja, und tatsächlich macht es auch Spaß, erstmal einfach nichts zu machen. Wobei ich den Start auch als Rauchstopp benutzt habe. Das hatte aber viel damit zu tun, dass in meinem beruflichen Umfeld die Kollegen, die ich besonders mochte, geraucht haben.

Liebe Jutta, das wird schon und ich freue mich darauf, wenn wir uns über dieses Thema weiterhin austauschen.

LG Traudl

Verfasst am: 09.09.2023, 10:21
Bolando
Bolando
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Hallo Jutta,
"wo eine Tür sich schließt, geht eine andere auf" hast du bei Ulrike geschrieben und genauso ist es auch. Ich hatte auch meine Kündigung rechtzeitig abgeschickt (zum früheren Rentenbeginn) mit dem Gedanken "das mache ich jetzt, dann können die planen und ich auch". Bereut habe ich das überhaupt nicht. Sicher bekommt man weniger Geld, aber man gewinnt Zeit. Ich eile nicht mehr nach Feierabend durch den Supermarkt und kaufe schnell ein paar Sachen. Ich kann mit Bedacht wählen, preisgünstiger einkaufen und durch Selbstkochen etwas sparen. Mit Kleidung ist das ähnlich, die Kosten für den Arbeitsweg fallen weg ... Und nebenbei: 3 Monate länger gearbeitet macht keinen sehr großen Unterschied in der Rentenhöhe. Mache dir keine Sorgen. Es kommt eine schöne Zeit mit sehr viel Möglichkeiten auf dich zu die du, so hoffe ich, sorglos genießen kannst.
Viele Grüße

Verfasst am: 08.09.2023, 19:34
Eichel
Eichel
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Guten Abend liebe Jutta,

schön dass Ulrike jedes Jubiläum im Blick hat, deine 41 Wochen wären mir jetzt nicht gleich aufgefallen! Herzlichen Glückwunsch! Sind wir übern Berg? Na ja, wohl noch nicht ganz, aber der Anstieg wird immer leichter zu bewältigen. Wir haben viel Kondition aufgebaut, deshalb ist der Weg jetzt leichter! Ein schönes Gefühl!

Ich gratuliere dir zu deiner Entscheidung, den Termin für den Rentenbeginn endgültig festzulegen! Ich glaube dir gern, dass dich Zweifel gepackt haben! Ist vielleicht ein bisschen wie der Entschluss, nicht mehr zu rauchen! Der Beginn eines neuen Lebensabschnitts, der Wegfall „liebgewonnener“ Gewohnheiten, Taktgeber, Tagesstrukturen!

Liebe Jutta, du hast der Sucht die Stirn geboten und du bist als Sieger aus diesem Duell gegangen. Wenn du dich erst ernsthaft mit dem Rentnerdasein auseinandergesetzt hast und für dich Aufgaben, Aktivitäten, Reiseziele, Lernziele oder was auch immer entdeckst, kommt die Struktur und Freude über deine neuen Freiheiten sicher wie von selbst!

Ich wünsche dir dafür alles Gute!

Liebe Grüße Ela

Verfasst am: 08.09.2023, 14:55
Los!
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Huhu Jutta

Erstmal herzlichen Glückwunsch zu 41 rauchfreien Wochen.


Und super, dass du eine Entscheidung gefällt und die Aufregung danach ohne Nikotin und Qualm gemeistert hast!



Da hast du dir selber bewiesen, dass du ne Menge schaffen kannst auf neuen Wegen - und so wird es in der Rente auch sein. Es wird anders und neu , aber das wird bestimmt eine gute Zeit werden.

Liebe Grüße
Ulrike

Verfasst am: 08.09.2023, 08:35
KlausRausB
KlausRausB
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Guten Morgen Jutta, ich finde deine Entscheidung gut, denn du hast sicherlich in deinen Leben genug gearbeitet. Deine Sorgen wegen dem wenigen Geld kann ich nachvollziehen, denn ich bin ja zur Zeit ausgesteuert und beziehe ALG1 und ich bin sooo froh, dass ich nicht mehr rauche, denn das hätte mein Rahmen endgültig gesprengt. Das ist ein Grund mehr für dich, nie mehr eine Zig. zu rauchen und vielleicht findest du ja einen lockeren Minijob der ja auch was Gutes hat:
1. Man wird gebraucht
2. Ist man in Bewegung und
3. Hat man mehr Geld

Ich wünsche dir, dass du immer stark bleibst und nie mehr eine anzündest.
hab ein schönes sonniges Wochenende

vlG Klaus

Verfasst am: 08.09.2023, 08:06
Jutta M
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Ich habe eine schwierige Situation gemeistert und bin stolz, dass ich dem Rauchverlangen widerstehen konnte!

Ich hatte nach sorgfältiger Abwägung beschlossen, im nächsten Jahr drei Monate früher in Rente zu gehen. Das hört sich zunächst nicht sehr dramatisch an. Aber als ich mit meinem AG sprach, meinte der, dann müsste ich noch Ende des Monats zum 31. März 2024 kündigen (meine Kündigungsfrist beträgt 6 Monate zum Quartalsende).

Gesagt, getan, ich brachte den Brief zur Post und schickte ihn per Einschreiben ab. Natürlich hätte ich noch bis Ende des Monats Zeit gehabt, aber ich wollte die Entscheidung durchziehen. Hinterher ärgerte ich mich dann. Ich zweifelte auf einmal an meiner Entscheidung bzw. dachte, ich hätte ja nochmal drüber schlafen können. Ich hätte ja auch die Rente zum 1. April beantragen und trotzdem noch 3 Monate mit reduzierter Arbeitszeit weiterarbeiten können. Das Ganze stürzte mich in einen emotionalen Tumult. Nachts konnte ich nicht schlafen und saß im Wohnzimmer. Da dachte ich zum ersten Mal, früher hättest du in so einer Situation wie ein Schlot geraucht. Diesmal konnte ich den inneren Tumult aushalten, aber die Lust zu rauchen war auf alle Fälle da.

Am nächsten Tag kam noch eine sehr depressive Phase hinzu. Mir wurde bewusst, dass ich nun ja bald Rentnerin sein werde und mir eine völlig neue Tagesstruktur schaffen muss. Wie soll das gehen? Werde ich das schaffen? Wie werde ich mit weniger Geld klarkommen?

Am Nachmittag sprach ich zunächst mit einer Freundin und abends besuchte ich ein Zoom-Meeting der NicAs. Beides half mir. Beim NicA-Meeting sagte eine "Freundin", sie habe es genauso erlebt. Bei ihr kam noch dazu, dass sie wusste, dass ihre Rente nicht reichen würde und sie Grundsicherung beantragen musste. Sie habe ihre Arbeitszeit immer mehr reduziert, weil es ihr psychisch nicht gut ging. Auch sie habe Angst davor gehabt, ganz ohne die Tagesstruktur der Arbeit dazustehen. Inzwischen aber habe sie genug zu tun, auch durch den NicA-Dienst. Heute geht es mir besser. Meinem AG habe ich angeboten, noch drei Monate maximal 50 Prozent zu arbeiten, falls sie bis dahin noch keine Nachfolgerin gefunden haben bzw. um diese einzuarbeiten, was dieser dankend annahm. Und dass ich nicht mehr rauche, ist natürlich eine große Erleichterung, wenn ich bald weniger Geld haben werde.

Ich wünsche allen Mitfahrenden ein schönes sonniges Wochenende!