Ich werde nur noch frische Luft atmen!
Liebe Jutta
Beide deiner letzten Beiträge hier haben mich sehr angesprochen.
Danke dafür.
Liebe Grüße
Ulrike
Tag 390: Suchtverlagerung und Essen
Viel wird über Suchtverlagerung gesprochen, besonders das Essen scheint hier eine Rolle zu spielen.
Wenn ich es mir richtig überlege, dann hatte ich auch schon zu Rauchzeiten Heißhungerattacken und habe manchmal mehr gegessen, als nötig bzw. ich hatte kein richtiges Sättigungsgefühl. Mit der Zigarette konnte ich den Hunger manchmal betäuben. Aber zugenommen habe ich auch, als ich noch geraucht habe. Als ich in die Wechseljahre kam, habe ich eine ganze Hosengröße zugenommen. Meine Frauenärztin sagte mir damals, ja, entweder weniger essen oder mehr Bewegung. Übers Rauchen haben wir nicht gesprochen.
Das Dumme an den Heißhungerattacken ist: sie gehen nicht schnell vorbei, nicht so, wie die Lust auf eine Zigarette. Ohne Zigarette wird es schwieriger, ihnen zu widerstehen.
Gründe für Heißhungerattacken kann es viele geben: So steuert das Gehirn auch Hunger/Sättigung. Der Prozess kann durcheinander geraten, wird z. B. bei Stress zu viel oder dauerhaft Cortisol ausgeschüttet, führt dies zu Heißhunger. Auch der Darm bzw. das Mikrobiom scheinen eine Rolle zu spielen: Bei Studien mit Mäusen nehmen bei gleicher Nahrungsaufnahme die zu, bei denen bestimmte Bakterien besonders häufig im Darm vorhanden sind. Interessant auch: Als ich einmal für 6 Wochen ein Antidepressivum (SSRI) nahm, ging es mir wesentlich schlechter als vorher, aber ich hatte in der Zeit keinen Appetit oder Heißhunger.
Was kann man da tun? Nun, ich könnte mich mehr mit Entspannungstechniken beschäftigen. Außerdem versuche ich inzwischen sehr langsam zu essen, mache auch Pausen beim Essen, damit ich ein Sättigungsgefühl überhaupt wahrnehmen kann.
Tag 389: Schon komisch, diese Sucht
Kürzlich telefonierte ich mit einer Bekannten, die ich 2009 das letzte Mal gesehen habe. Sie hatte damals das zweite Mal geheiratet und war umgezogen.
Durch Zufall kamen wir wieder in Kontakt und hatten uns natürlich viel zu erzählen. Wir hatten uns ursprünglich beim Studium kennengelernt und rauchten beide, damals "Selbstgedrehte".
Ich erzählte ihr, dass ich inzwischen über ein Jahr rauchfrei bin. Sie fragte ganz erstaunt: "Du hast nach dem Tod deiner Mutter aufgehört, zu einem Zeitpunkt, als du Depressionen hattest?". Ich: "Ja, da bin ich immer noch ganz erstaunt, dass ich das geschafft habe." Sie erzählte mir dann, dass sie es einmal geschafft habe, für 7 Monate aufzuhören. Sie hätte überhaupt keine Entzugserscheinungen oder andere Probleme gehabt. Es sei ihr ganz leicht gefallen. Aber dann habe sie aus Leichtsinn bei einer Feier wieder angefangen ("nur eine Zigarette") und habe seitdem nicht mehr aufhören können.
Schon komisch, diese Sucht, dachte ich da. Da fällt es jemanden ganz leicht aufzuhören, aber er findet nach einem Rückfall den Absprung nicht mehr. Vielleicht ist es in diesem Kontext besser, wenn es einem nicht so leichtfällt.
Liebe Jutta, du hast mir auch so nette Zeilen geschrieben und eine schnelle Genesung gewünscht. Hat wohl geholfen, geht mir schon wieder recht gut !!! Du hattest ja auch Corona, auch etwas milder.....das wird uns wohl begleiten in unserem Leben !!
Der Zahn der Zeit nagt an mir, nicht alles ist besser geworden, seit ich mit dem Rauchen aufgehört habe. Aber die Wehwehchen, die dazu gekommen sind, haben nichts mit dem Rauchen zu tun. So bin ich auch dankbar, dass ich hoffentlich noch früh genug den Absprung geschafft habe
Ich kann nur sagen, dass es mir genau so geht. Allerdings hat die Erkenntnis, dass die Krankheiten oder Wehwehchen nichts mit dem Rauchen zu tun haben , eine Weile gebraucht. Zuerst war ich sauer und genervt. Da hör ich schon auf zu rauchen und nix wird besser, eher schlechter. ....Jetzt freue ich mich, dass es nicht noch mehr geworden ist....
Liebe Grüße und einen schönen Sonntagabend,
Birgit
376 Tage ... Da komm ich wohl ein wenig spät mit dem Glückwunsch zu 365 Tagen Rauchfreiheit. Um so herzlicher gratuliere ich dir und freue mich, dass du m Forum weiterhin wertvolle Beiträge stellst. Danke
Liebe Grüße von Monika
Liebe Jutta
Ja, wir gehen weiter und tanzen in die nächste rauchfreie Zeit
Und das ist gut so
Liebe Grüße
Ulrike
Hallo Jutta,
bitte entschuldige, dass ich mich mit meinen Glückwünschen für dein besonderes , großartiges Jubiliäum erst jetzt angetanzt komme, irgendwie war das noch nicht auf meinem Radar! Aber dafür jetzt doppelt so laut und freudig!!!!
365 Tage und noch einen dazu , dass ist doch DAS große Ziel zu Beginn! Am Anfang zählt dann doch nur jede Minute, Stunde und jeder Tag und dann nach gefühlten 1000 Babyschritten passiert es....ein Monat ist vorüber! und du hast jetzt DAS große Ziel in Real erreicht! Ganz dicke und großen Respekt für deine Beharrlichkeit und Ausdauer!
Liebe Traudl, Ulrike, Julia, Ela, Greta, Birgit, lieber Klauser und lieber Klaus, lieber Ingo, liebe Mitreisende,
vielen Dank für eure Glückwünsche, ich freue mich, dass ich euch kenne und dass ihr mich auf der Reise ins Nichtraucherland begleitet
Ich bin heute vor allem dankbar, dass ich es geschafft habe, ein ganzes Jahr rauchfrei zu bleiben. Nie hätte ich mir das all die Jahre zuvor vorstellen können! Wir kämpfen alle sehr hart mit der Sucht, wenn wir aufhören. Manche brauchen mehrere Anläufe. Gleich beim ersten Mal erfolgreich zu sein, ist natürlich ein tolles Gefühl und wie sollte man da nicht dankbar sein.
Ich bin immer noch wachsam, lese ich doch immer wieder, dass man auch nach langer Zeit rückfällig werden kann. Aber ich mache mir nicht ständig Sorgen, dass ich rückfällig werden könnte, denn ich kenne nun die Strategien, mit (kurzem) Suchtdruck umzugehen.
Der Zahn der Zeit nagt an mir, nicht alles ist besser geworden, seit ich mit dem Rauchen aufgehört habe. Aber die Wehwehchen, die dazu gekommen sind, haben nichts mit dem Rauchen zu tun. So bin ich auch dankbar, dass ich hoffentlich noch früh genug den Absprung geschafft habe.
Lasst euch alle herzlich umarmen, denn dieses Forum hat mir sehr geholfen!
LG Jutta
Liebe Jutta,
nun hast du das erste Jahr im Rauchfreiland auch geschafft.
Ganz herzliche Glückwünsche dazu.
Sei stolz auf dich und gönn dir was zur Belohnung für diese wunderbare Leistung.
Prost!
Und auf diesem Weg gehen wir jetzt schön weiter.
Das wünsche ich dir!
Liebe Grüße Traudl