Ich lerne mich ganz neu kennen ...

So, ich hatte heute meinen letzten Arbeitstag vor dem Urlaub und am Montag geht es dann für 6 Tage ans Meer nach Holland. Das Örtchen O, wo wir immer hinfahren, kennt mich nur mit Zigarette , was bedeutet, dass ich diesen Urlaub und alles, was damit verbunden ist, neu programmieren muss. Eine spannende Herausforderung , auf die ich mich freue und der ich zuversichtlich entgegenblicke. Es wird damit beginnen, dass wir nicht an dem Autobahnparkplatz anhalten, wo ich sonst eine Zigarette vor der Ankunft in O rauchen musste.
Irgendwie hat die gute Seeluft und der Zigarettenqualm auch nie wirklich miteinander harmoniert.


Ich freue mich, dass ich immer seltener ans Rauchen denke. Oft sind es im Alltag noch so zwei bis drei kurze Gedankenblitze, die aufflackern und mir sagen, dass ich doch sonst in der Situation geraucht hätte ( ... zum Beispiel Stau an einem bestimmten Auobahnkreuz: Ja, ich habe " heimlich " im Auto geraucht - wie fies war das denn!) Ich merke gerade, wo ich das so schreibe, dass ich verschiedene Zigaretten mit unterschiedlichen Orten verbinde. Ich bin beruflich viel unterwegs , fahre jeden Tag an verschiedene Orte, um dort Menschen zu beraten. Ich muss mir im Moment jeden dieser Orte, die ich im Laufe eines Jahres dann immer wieder aufsuche, als Nichtraucherort neu einprogrammieren. Wenn ich dann einmal dort war, geht es komischerweise problemlos. Aber bei der ersten Anreise kommt immer noch mal kurz: Auf diesem Parkplatz oder an diesem Bürgersteig hättest du früher eine geraucht. Und wenn ich mir überlege, wie viele Zigaretten man so raucht: Eiine auf der Hinfahrt im Stau, eine nach der Ankunft, eine vor der Abfahrt, ....
Zuhause habe ich schon seit Wochen alles prima umprogrammiert. Da denke ich gar nicht mehr ans Rauchen und das finde ich so was von supertoll.... Das hätte ich nie gedacht, dass das Gehirn das so schnell lernt.

Jetzt habe ich tatsächlich einmal wieder schreibend einen Erkenntnisgewinn erfahren...

Ich wünsche euch eine gute Nacht,
Casaneu

Meine App hat mir heute auch zu 500 nicht gerauchten Zigaretten gratuliert. Ich habe mir das mal als Rauchwolke vorgestellt, die ich inhalieren muss und durch die ich wie durch eine Nebelwand hindurchgehen muss. Muss ich, ehrlich gesagt, nicht mehr haben.

So, gute Nacht John-Boy, gute Nacht Elisabeth , gute Nacht Casaneu ...

Haaaajjoooo cana ... nasa ... casaneu

*HICKS* ... sreiunsreisich Chaage, *HUPPSS* sarauf müssssn wir ein srinken *HICKS* ... un wennnu nu senkst ....
*HICKS* .... sass ich besoffn bin....

Haaa .. haste dia aber getäuscht Ick doch nich, ne ne ne, aber die Schnapszahl 33 ist es wert, nüchterne und belustigte Glückwünsche zu hinterlassen und meine morgendliche Kaffeetasse hochzuhalten und damit zu winken, tat ich gerade, der Kaffee teilte meine Ansichten und sprang vor lauter Enthusiasmus gleich mit aus der Tasse, nicht viel aber genug um mich nach'm Wischlappen rennen zu lassen.

Herzlichen Glückwunsch, casaneu, weiter so, ich freue mich darauf, in 11 Tagen hier auf deine 44 zu saufen,

es grüßt Daniel der Plänterwäldler

Guten Abend zusammen,

ich hatte wieder Besuch in meinem Wohnzimmer, worüber ich mich immer echt freue.
Jetzt ist schon ein großer Teil des Wochenendes herum und ich habe wieder erlebt, dass das Wochenende so seine Tücken hat. Man kommt an Orte oder gerät in Situationen, die das Suchtgedächtnis schnell mal anknipsen, aber so hinterhältig, ganz leise ohne dass du es zunächst bemerkst. Du läufst abends durch eine Fußgängerzone , dir steigt Zigarettenrauch in die Nase, dann siehst du auch noch rauchende Menschen gemütlich in den Cafés sitzen und du denkst: Oh, jetzt könntest du auch .... Obwohl ich weiß, welches Gift ich mir damit reinziehe,habe ich plötzlich diese Lust auf eine Zigarette und brauche ein paar Minuten, um mich wieder zu erden, um mir klar zu machen, was ich mir selbst damit kaputt machen würde, was ich bisher schon erreicht habe und wie gut es mir eigentlich ohne Zigaretten bereits nach vier Wochen geht. Und : Wie kann ich an einem Tag andere Raucher quasi bemitleiden und am nächsten Tag denken: Ach, was haben die es gerade gemütlich. Ich bin doch eigentlich ein intelligenter Mensch und dann spielt mir das Gehirn solche Streiche!

Und dann wandere ich heute fünf Stunden mit meiner Wandegruppe durch den Wald und ihr glaubt es nicht: Ich düse quasi jeden Berg hoch, ich sehne mich geradezu danach, meine neu hinzugewonnene Luft am Berg zu testen und selbst mein Mann bemerkt, wie leise ich doch inzwischen die Berge hochgehe und vor allem: Ihm immer direkt auf den Fersen und nicht mit Abstand hinterher zockelnd. So liegen die positiven und negativen Erfahrungen des neuen Lebens nah beieinander, wobei ich gar nicht weiß, ob die zuerst geschilderte wirklich eine negative Erfahrung ist. Vielmehr wahrscheinlich ein unabdingbarer Lernprozess, den ich machen muss, um wieder eine Situation neu zu besetzen.
Ich würde in diesem Zusammenhang gerne mehr über die Neurobiologie des Rauchens erfahren, Kann mir jemand von euch dazu Links oder Literatur empfehlen ? Ich habe den Eindruck, dass es mir helfen würde, wenn ich das ganze Thema besser durchblicken würde.

Ich wünsche euch allen eine gute Nacht und morgen einen rauchfreien entspannten Feiertag,
Casaneu

Hallo Casaneu

Ich habe gerade deine Beiträge gelesen. Es ist richtig toll wie Du erzählst und beschreibst.
Das macht Mut und zeigt, dass es zu schaffen ist :

Ich Wünsche Dir weiterhin viel Erfolg