Ich kann wollen und ich will können!

Verfasst am: 29.07.2024, 11:22
Andi_65
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Hallo Karola,

Wir sind hier im Forum um uns gegenseitig zuzuhören, zu unterstützen oder einfach nur um uns nicht so alleine zu fühlen. Natürlich ist es ok wenn du mich anschreibst.

Nun zu meinem rauchenden Mann. Er hat früher immer mal gesagt, "ja irgendwann muss ich wohl auch mal aufhören". Irgendwann bedeutet in diesem Fall nirgendwann.

Als ich aufgehört habe, bin ich von Anfang an davon ausgegangen, dass ich das alleine tun. Ich habe meinen Mann zu keinem Zeitpunkt aufgefordert mitzumachen. Es wäre Energieverschwendung und führt unweigerlich zur Enttäuschung.

Die Energie die dabei drauf geht solltest du für dich nutzen. Gönn dir in seinen Raucherpausen was Gutes. Ich nehme da gerne meinen Cappu.

Mach Regeln aus, wo geraucht werden darf und lass ihm seinen Raum. Druck bringt da gar nichts.
Stell ein Körbchen für seine Rauchutensilien hin, bestenfalls mit Deckel.

Ums Passivrauchen mache ich mir aktuell wenig Gedanken solange ich mich nicht in geschlossenen Räumen aufhalte. Ansonsten halte ich etwas Abstand.

Ich bin nun 5 Wochen rauchfrei und plötzlich spricht mein Mann ziemlich häufig von einem evtl. Rauchstop. Ich glaube er sieht einfach meine Erleichterung und hat auch schon bemerkt das mein Gesicht viel frischer aussieht Ich fände das schön wenn er es auch schafft aber ich spüre, dass es nichts mit meiner Entscheidung zu tun hat.
Mach dich unabhängig und warte ab. Manchmal reicht es ja, zu sehen wenn es bei dem Partner funktioniert. Vielleicht folgt er dir irgendwann ganz von alleine.



LG
Andrea

Verfasst am: 29.07.2024, 11:18
Chameleon24
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Guten Morgen Klaus. Danke für die Broschüre. Das ist sehr informativ und stimmt mich sehr nachdenklich. Vielleicht gebe ich die meinem Mann zu lesen. Manchmal funktioniert " von hinten durch die Brust ins Auge" besser als der direkte Weg. Und ich glaube, dass ich gut beraten bin, wenn ich auf Passivrauchen komplett verzichte. Zumindest da wo das möglich ist. Lieben Dank für Deine schnelle Antwort, es hat mir geholfen eine Entscheidung zu treffen. LG Karola

Verfasst am: 29.07.2024, 09:46
rauchfrei-lotse-klaus
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Guten Morgen Karola

Toll, das du wacker wieder dabei bist. Der Rauchstopp ist die beste Option überhaupt. Was das Tabak rauchen mit uns anstellt weißt du sicher schon. Deine Sorgen sind mehr als berechtigt.

Leider weiß ich keinen Rat, wie du deinen Mann zum Rauchstopp überzeugen kannst. Leider muss der Wille dazu in ihm selber entstehen. Da Nikotin extrem süchtig macht, ist dieser Entschluss oft in weiter Ferne.
Es ist sicher extrem schwer für dich, das zu ertragen.
Wir raten ja immer alle Rauch Utensilien zu entsorgen.
Das geht bei euch ja nicht.

Was das Passivrauchen angeht haben wir hier eine kleine Info Broschüre in der viele Infos darüber zu lesen sind.

https://shop.bzga.de/passivrauchen-informationen-zu-den-gefahren-von-passivrauchen-und-wi-31550000/

Ich wünsche dir einen rauchfreien Montag!
Liebe Grüße
Klaus

Verfasst am: 29.07.2024, 09:13
Chameleon24
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Guten Morgen Andi, das hat super geklappt, die Zukunft herbei zu träumen. Es fühlt sich so an, als ob die beiden Rückfälle garnicht stattgefunden hätten. Dann wäre ich jetzt bei ca. 40 Tagen.

Heute bin ich dünnheutig, erstens weil erkältet, zweitens weil ich nicht weiß wie ich damit umgehen soll, dass mein Mann noch raucht. Gestern haben wir darüber geredet. Er hatte seinen Tabak auf dem Balkontisch liegen gelassen. Das hat mir beim ersten Rauchstopp nichts ausgemacht, da hab ich es einfach weggeräumt und fertig. Es stört mich, wenn es so aussieht, wie vor meinem Rauchstopp. Also wenn es rumliegt. Ich bin sicher, dass er darauf achten wird und das nicht mehr vorkommt. Er hat mich auch gebeten, ihm zu sagen, wenn er nicht mehr zu Hause rauchen soll. Das wäre für ihn kein Problem. Aber sein Gesichtsausdruck dabei hat Bände gesprochen. Das ist das Entzugsgesicht, wie bei einem mächtigen Schmachtanfall, fast wie bei schlimmen Schmerzen. Das ertrage ich einfach nicht. Das tut mir weh. Dabei macht es mir tatsächlich immer noch nichts aus, wenn er auf dem Balkon raucht. Das hab uch ihm auch gesagt. Es macht mir etwas aus, dass er Raucht. Ganz egal wo. Meine Schwester ist Totkrank und kämpft ums Überleben, mein Grossneffe ist paar Tage alt und kämpft als Frühchen ebenfalls ums Überleben. So bin ich viel am Weinen und die Vorstellung meinen Mann auch noch zu verlieren treibt mich in den Wahnsinn. Ich begleitet ihn inzwischen nur noch selten auf den Balkon, weil ich nicht sicher sagen kann, ob das Passivrauchen zeitverzögert Entzugserscheinungen in mir auslöst. Sodass ich dann ein paar Stunden später innerlich Kippe und selbst rauche. Ich hoffe so sehr, dass ich dem entkommen kann und auch, dass mein Mann das schafft. Es war sehr schlimm, sein Suchtgesicht zu sehen. Jetzt weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll. Hast Du einen Rat? Eine Idee? Es hat schon gut getan, in Worte zu fassen, was mich bekümmert. Ich hoffe, das ist ok, wenn ich Dich so anschreiben. LG Karola

Verfasst am: 27.07.2024, 18:01
Andi_65
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Liebe Karola,

Versuchs mal, tu einfach so als wäre die Zukunft schon da.


Verfasst am: 27.07.2024, 17:59
Andi_65
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Hallo Paul,
Du hast es gut auf den Punkt gebracht.
Ich möchte einfach Nichtmehrraucherin bleiben und freue mich trotzdem auf die Blümchenwiese.


Verfasst am: 27.07.2024, 15:21
Chameleon24
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Liebe Andrea, das sind sehr schöne Gedanken, das werde ich ausprobieren, die Zukunft herbeiträumen.

Verfasst am: 27.07.2024, 13:57
rauchfrei-lotse-paul
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Hallo Andrea,

jetzt schau ich mal bei dir rein. So viele Ideen und Gedanken zu denen mir etwas einfallen würde.

Was sind Ziele? Ein Ziel ist ein fester Punkt, den man erreichen kann; und dann?
Brauche ich dann ein neues Ziel? Vielleicht sind das hier im Forum die Meilensteine als Etappenziel - als nächste die Blümchenwiese.

Für mich ist der Rauchstopp ein Anliegen, kein Ziel. Natürlich kann es ein Ziel sein heute nicht zu rauchen oder bis zur Blümchenwiese, diese Punkte habe ich mir auch gesetzt. Am Anfang braucht man das auch, wie einen Leuchtturm oder die Steinmännchen bei Wanderungen, die einem sagen „ja geh ruhig weiter, das ist der richtige Weg“

Mein Anliegen ist es auch, rauchfrei zu bleiben und dafür gibt es eben keinen Zielpunkt mehr.
Ich glaube, dass beide Sichtweisen hilfreich sein können und auch gleichzeitig gedacht werden dürfen. Erstmal will ich das Etappenziel erreichen und damit meinem Anliegen weiter zu folgen.

So wie dein Harfespiel. Vielleicht wirst du keine Konzertharfenistin (ob es dieses Wort wohl gibt?) Aber du spielst Harfe und wirst immer mehr dazu lernen.

Wir werden in diesem Leben keine Nichtraucher mehr werden, aber das nicht rauchen werden wir weiter üben.

LG von Paul

Verfasst am: 26.07.2024, 17:02
Andi_65
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Ich habe viele Jahre neidvoll zugesehen, wenn jemand Harfe spielte und immer war der Gedanke da, ob ich das wohl auch können können?
Mein Mann sagte letztes Jahr zu mir "Wann willst du es versuchen, wenn nicht jetzt?" Und so hab ich mir letztes Jahr eine preiswerte irische Hakenharfe gekauft.
Mein Spielen ist immer noch leienhaft und es gibt noch viel zu lernen aber es ist toll wie sich beim bloßen Zupfen einiger Akkorde Melodien bilden die mit der Zeit immer schöner klingen. Es braucht Geduld virtuos zu spielen aber manchmal ist der Weg zum Ziel schon befriedigend.

Und dieses Jahr hab ich nun entschieden nicht mehr zu rauchen. Und wieder braucht es Geduld und wieder ist alles sehr holprig. ..und wieder freue ich mich über jeden Fortschritt.

Für alles was wir träumen und wünschen braucht es einen ersten Schritt. Ohne den beginnt keine Reise.

Mein Bruder sagte vor kurzem als wir uns über seine Ziele beim Fotografieren und über meine beim Malen unterhielten, das wir ja schon in einem Alter sind in dem es fraglich ist ob wir unsere Ziele noch erreichen können.

Nach einigen Minuten waren wir uns einig. Es spielt keine Rolle ob wir unsere Ziele erreichen, es ist nur wichtig, daß wir die Zeit nutzen, die uns zur Verfügung steht um unseren Träumen zu folgen.

Ich will und ich kann träumen von schöner Musik, tollen Bilder und einem entspannten Leben als Nichtraucherin.

Manchmal muss man einfach so tun als wäre es schon soweit.

LG an Euch alle


Verfasst am: 24.07.2024, 21:42
Chameleon24
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Kuckuck liebe Andi, das ist ja schön, dass ich Dich jetzt auch besuchen kommen kann. für Dich! Schön hast Du es hier.

Ich darf nicht daran denken nie mehr zu rauchen, das löst sofort eine Panikattacke aus. Das geht garnicht. Oder einen Asthmaanfall, was auf keinen Fall besser ist. So Existenziell ist das für mich noch. Aber jetzt nicht, heute nicht, das klappt. Die Angst vor Einsamkeit und Verlust, die Du so eindrucksvoll beschrieben hast kenne ich nur zu gut. Erschreckend, wie tief an die Wurzeln das geht. Obwohl doch die täglichen Erfahrungen beim Nichtrauchen genau das Gegenteil auslösen. Glücksgefühl, Freiheit, Befreiung und so viel Gutes Mehr. Trotzdem, nie mehr darf ich nicht denken.