Ich gehe das jetzt an.

Verfasst am: 13.02.2018, 09:02
Klicker
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Hallo lieber Christian,

Ich würde die Dinge ja gerne entsorgen, aber meine Frau hätte was dagegen wenn sie ihre Kippen künftig auf der Terrasse ausdrücken müsste. (Ich übrigens auch).

Jetzt stehe ich in ihrem kleinen süssen Laden und muss für sie Krankheitsvertretung ausüben. Na, da ist an rauchen gar nicht zu denken. Und die Küche muss warten.

Alles liebe,
Klicker

Verfasst am: 13.02.2018, 08:39
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Guten Morgen Klicker.

Heut geht´s los. Meine Daumen sind gedrückt.

Kleine Bitte am Rande. Entsorge doch deine Bestände an Tabak, Zigaretten, Aschenbecher, Feuerzeuge.
Die Verführung ist dann nicht ganz so nah und präsent.

lg
christian

Verfasst am: 13.02.2018, 07:59
Klicker
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Kuckoluck,

Heute soll es beginnen!!!

Mein neues Leben.

Ich freue mich über meinen Entschluss.

Gestern habe ich ganz feierlich meine letzte Zigarette geraucht, ganz albern mit Abschiedsfoto. Aufgeraucht und noch qualmend im Aschenbecher liegend ziert sie jetzt den Hintergrund meines Handydisplays. Ich brauche das nur zu sehen (im Moment ist es noch so) und mich ekelt es.

Man ist schon recht morbit drauf Raucher.

Aber jetzt nehme ich das Ruder in die Hand.

Mal sehen was der Tag so bringt. Ist mein erster Urlaubstag und mein Plan sieht eigentlich vor, gleich zum Fachhandel zu fahren, schöne Farbe für die Küche zu kaufen und dann ganz gemütlich loslegen.

Ich werde weiter berichten.

Euch allen alles Liebe.
Klicker

Verfasst am: 11.02.2018, 21:20
ichbins
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@Klicker, ja - beim Inhalieren findet ein neurobiologischer Prozess statt, der die Entzugssymptome sofort lindert und Entspannung tritt ein. Die Botschaft an das Suchtgedächtnis ist: Rauchen hilft. - Das wollen wir entkoppeln.

Wenn es mit dem Freund auf der Schulter geschieht, alsTeil meines Schattenselbst oder mit Hilfe der Vorstellung, dass ein Monster (von der Zigarettenindustrie geschaffen), das mit mir und meiner Persönlichkeit eigentlich gar nichts zu tun hat (kein Kind kommt mit voll ausgestattetem Suchtprogramm auf die Welt - außer die Mutter war süchtig) - Freund und Monster sind Personalisierungen auf die eine oder andere Art. Wenn´s hilft, dann ist es ein guter Ansatz - so oder so.

Guats Nächtle
Angelika

Verfasst am: 11.02.2018, 21:04
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Hallo ihr Lieben,

noch einmal kurz zu meinem Bild von einem Freund im Kontext mit dem Rauchen. In zahlreichen Therapieformen im Umfeld der Psychologie wird unterschieden von eigenen Anteilen und anderen Anteilen eines Selbst. So ist es in meinem Verständnis "nur" der Anteil eines Rauchers der sich als "Monster", als "Teufelchen" oder als "Männchen auf der Schulter" outet - wie auch immer man es benennen möchte. Es ist aber immer ein eigener Anteil, der zu mir gehört. Es gibt aber auch den anderen Anteil und da ist das Unbekannte, die Sucht, der chemische Prozeß. Ihn zu überwinden ist die eigentliche wirkliche Herausforderung. Aber auch kein "Monster", einfach nur Chemie.

Eine weitere Annahme ist es, dass wir als Menschen erst einmal ohne igendeine schlechte oder schädliche "Software" auf die Welt kommen. Alles was uns zu dem werden läßt die wir sind, sind Erlebnisse und daraus entstehende Glaubenssätze. Wenn ich persönlich einen Anteil von mir folglich als Monster betrachte, so bin ich ein Monster - zumindest zu einem Teil. Da ich aber kein Monster sein möchte (auch nicht teilweise) empfinde ich den Begriff Freund als treffender. Treffender auch gerade dann, wenn man einfach mal bedenkt, dass man ja schließlich mit dem Rauchen angefangen hat und es dafür auch einen guten Gund gab. Bei mir war es damals Langeweile und Einsamkeit. Mein innerer Freund sagte mir damals: "Versuch es doch mal, dann bist Du Mitglied in dieser starken Gemeinschaft". Er hat mich schon damals angelogen, ja, aber er meinte es gut. Genauso ging es all die Jahre weiter: "Du brauchst jetzt eine Zigarette weil...", "jetzt ist eine Pause notwendig...", "wenn Du jetzt eine rauchst, geht es dir wieder besser und du kannst entspannter an das Problem herangehen..." - das sind doch im Grunde alles erst einmal nur gut gemeinte Ratschläge - ohne schlechte Hintergedabken. Es ist kein Monster das mir schaden möchte, kein Teufel der mich verführen möchte. So in diesem Sinn ist es gemeint, wenn ich von einem Freund schreibe. Einen Freund kann ich nur versuchen zu überzeugen und mit mir zu sein. Ein Monster muss ich bekämpfen. Da hab ich doch überhaupt keine Lust drauf.

@ Angelika, mit dem was Du schreibst, dass, wenn der Nikotinspiegel sinkt es die ersten Entzugssymptome waren, die uns so manche Situation als schlimmer haben wahrnehmen lassen, als sie wirklich war - und die Zigarette hat dann wieder eine realistische Wahrnehmung hergestellt, dass hast Du sehr gut ausgedrückt. Aber ist es nicht faktisch nicht eher so: Ich inhaliere den Rauch, es findet ein chemischer Prozeß statt und es entsteht eine Entspannung. Dies im Kontext mit einem Problem erkennt mein Freund und deknt sich: "Das tut meinem Menschen aber gut", und wenn wieder einmal eine ähnliche Situation ansteht, dann rät mir mein Freund dazu doch wieder einmal eine zu rauchen. Er meint es gut, aber ich weiß es jetzt aber besser.

Nun, es ist mein Weg. Ich habe in den vergangenen drei Monaten viel in diesem Forum gelesen und es war nicht eine Geschichte dabei, die sich mit einer anderen deckte. Es ist ein sehr individueller Weg, so unterschiedlich und individuell jeder einzelne von uns ist.

@ Sabine: Ja, meine Liebste raucht auch. Sie informiert sich bei mir, diskutiert mit mir und ist mir eine grosse Hilfe.

@ Uli: Danke für Deine Wünsche, ja heute Mittag schrieb ich noch von einem Monster, (aus Vickys thread) heute Abend bin ich schon bei einem Freund gelandet. Es ist ja schon einiges passiert.

Alles Liebe,

Klicker

Verfasst am: 11.02.2018, 18:24
ichbins
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Lieber Klicker, ein wenig Egoismus ist niemals verkehrt - und gerade jetzt sollte Dein Projekt "Nichtmehrrauchen" die Nr. 1 in Deinem Leben sein, denn es erfordert Deine ganze Aufmerksamkeit.

Der "gute Freund" ist meiner Ansicht nämlich gar nicht so ein guter Freund, auch wenn wir das glauben möchten. Er sitzt auf unserer Schulter und flüstert uns seine Lügen ins Ohr - weil er merkt, dass er nicht mehr die Hauptrolle spielen soll.

Die vermeintliche Gelassenheit bei Problemen, die er uns verschafft haben will? - Nein - anders wird ein Schuh draus. - Es waren die ersten Entzugssymptome, wenn der Nikotinspiegel sinkt, die uns so manche Situation als schlimmer wahrnehmen lassen haben, als sie wirklich war - und die Zigarette hat dann wieder eine realistische Wahrnehmung hergestellt.

Biete mal einem Nichtraucher eine Zigarette an, wenn es ein Problem gibt und frage ihn, obs hilft.

Auf jeden Fall sind meine Probleme seit einiger Zeit deutlich reduzierter - in Qualität und Quantität. Für mich bleibt die Zigarette / das Nikotin ein Monster.

Ganz liebe Grüße
Angelika

Verfasst am: 11.02.2018, 18:03
Klicker
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Hallo ichbins,

Danke für Deinen Beitrag. Eigentlich finde ich Deinen Verschreiber ganz lustig. Und auch nicht ganz ohne Sinn. Aber ich weiss wie Du es meinst.
Ich bin gespannt und ein wenig aufgeregt. Es ist für mich auch eine Situation die mir fremd ist. Ich habe mich immer hinten angestellt wenn es um meine Bedürfnisse ging und jetzt tue ich mal was für mich. Das ist schon ungewohnt. Keine Ahnung warum ich das jetzt hier so schreibe aber deine Worte haben da jetzt etwas in mir ausgelöst.

Alles Liebe,
Klicker

Verfasst am: 11.02.2018, 17:39
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Oben sollte es natürlich heißen - sich NICHT an falscher Stelle zu genieren.

Verfasst am: 11.02.2018, 17:33
Klicker
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Hallöchen,

@ Christian, ich merke, Du liest die Beiträge schon sehr genau. Natürlich, Du hast recht damit, dass NET nicht die Funktion von Verhaltensänderungen herbeiführen wie ich schrieb. Ich meinte es auch so wie Du es beschrieben hast. Danke für Deine Antwort dazu. Du hast mir damit ein wenig Sorgen genommen. Die Bestellung des Ausstiegpaketes hat jetzt scheinbar doch geklappt. Ich musste meinen Rechner dafür einmal komplett runterfahren. Hatte wohl ein Problem mit dem Browser.

@ Sabine, das mit dem personalisieren ging mir auch schon durch den Kopf und eben gerade habe ich auch noch mal mit meiner Liebsten darüber gesprochen. Sie meinte auch das ich doch nicht das Bild eines Monsters oder eines Teufels im Kopf haben sollte. Es ist doch eher ein Freund der uns all die Jahre so treu zur Seite gestanden hat. Es gilt jetzt ihn zu würdigen und ihm aber auch zu sagen: okay, du warst so lange da und hast mir geholfen, jetzt aber ist eine neue Zeit angebrochen und jetzt hilfst Du mir dabei nicht mehr zu rauchen.

Ich finde diese Vorstellung ganz reizvoll und werde meinen inneren Dialog mit ihm vielleicht ein wenig abändern. Vielleicht so in der Art: Wie, Du meinst ich müsste jetzt eine rauchen weil... Ich nervös bin.... Ich eine Pause brauche... Und ich ihm dann sage: lieber Freund, ich bin vielleicht gerade nervös, aber ein Glas Wasser hilft mir da gerade viel besser... und Pause mache ich jetzt einmal anders, ich gehe spazieren...

Liebe Sabine, auch Dir ein Danke für Deine Antwort.

Alles Liebe,

Klicker

Verfasst am: 11.02.2018, 17:32
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Hallo Klicker,

ich habe gefühlte Millionen Male aufgehört - auch mit Nikotinpräparaten - und das mit der Euphorie anfangs war eigentlich mit und ohne Nikotinpräparate da. - Allerdings zeitlich verschoben - mit Nikotin direkt von Anfang an, weil ich wenig Entzug hatte - ohne Nikotin nach der ersten schweren Zeit von etwa 2 - 3 Wochen.

Du machst das wirklich gut - fühlst in Dich hinein und analysierst Deine Situation. Aufmerksam zu bleiben ist total wichtig, weil die Suchtstrukturen im Gehirn noch ziemlich lange Dein Denken beeinflussen, auch wenn der körperliche Entzug nach drei Wochen (mehr oder weniger) vorüber ist. - Der Japp, das Craving und das gedankliche Kreisen und tatsächlich auch Veränderungen von Denkmustern, um an den Stoff zu kommen - das dauert noch eine gute Weile und kann tückisch sein. - Ich hab zum Beispiel häufiger Streit vom Zaun gebrochen - also selber eine Stresssituation geschaffen, um eine Rechtfertigung für eine Zigarette zu haben.

Deshalb machst Du das sehr gut, Deine Aufmerksamkeit nicht einschlafen zu lassen.

Wenn Du jetzt Urlaub hast, hast Du ja etwas Zeit, das einzuüben.

Verschaff Dir auch frische Luft und Bewegung - das hilft, schneller über die depressive Phase zu kommen, wenn die neurologischen Strukturen noch nicht wieder auf nikotinfreien Betrieb umgestellt haben.

Toi, toi, toi für Dein Projekt. - Ach ja - und wenn es mal schief geht (die meisten brauchen mehrere Anläufe) - dann genier Dich an falscher Stelle. Bleib hier und versuche, aus einem Rückfall zu lernen, anstatt an Dir zu zweifeln.

Liebe Grüße
Angelika