Ich drehe durch!

Hallo Norman,

trink viel, am besten Wasser oder ungesüßten Tee, das hilft beim Entgiften und schwemmt aus. Und versuche im Rahmen der Möglichkeiten des Alltages, auf Deinen Körper zu hören. Wenn Du eher müde und abgeschlagen bist, versuch eine ruhigere Kugel zu schieben und Dich bald abzulegen, sofern möglich. Frische Luft hilft auch gegen diese Abgeschlagenheits-Symptome. Ich hatte die auch am Anfang, war ständig müde, so viele Stunden wie ich Schlaf am Tag gebraucht hätte, hat ein Tag nicht mal.

Tut mir leid, daß Du Dich so schlecht fühlst. Doch auch wenn Du es Dir im Moment nicht vorstellen kannst - es kommt der Augenblick, wo Du das Nichtmehrrauchen genießt. Halt Deine Augen auf die Erfolge, die Du schon spürst, das Abklingen des Dauerschnupfens und die verbesserte Atmung. Das hilft auch beim Durchhalten.

Ich war in derselben Situation, als ich (dieses Mal) aufhörte. Fünf bis sieben Stück am Tag, also eigentlich nicht so wirklich viel (obwohl jede einzelne noch zu viel ist, ich weiß...) und auch heimlich geraucht, damit meine Kinder es nicht miterleben. Doch egal, ob Du viel oder wenig rauchst, Du fütterst Deine Sucht mit jeder einzelnen und hältst sie am Leben, deshalb ist es schwer, davon wegzukommen, egal wie viele oder wenige man geraucht hat. Und ja, auch ich hab mich durch den Entzug kämpfen müssen.

Gib nicht auf, es lohnt sich. Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg und eine gute Portion Sturheit. Grüße aus dem

Miezhaus

Hallo Ihr Lieben,

ich habe vor drei Tagen - oder genauer: vor 76 Stunden - aufgehört. Ich fühle mich echt dreckig. Ich schreibe mir, weil ich denke, dass mir schon das darüber schreiben etwas hilft. Zumindest bekomme ich wieder zehn Minuten rum.

Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Druckgefühl hinter den Augen, leichte Benommenheit, Nervosität, leichtes Zittern, Restless Leg und starke Konzentrationsprobleme.

Gute Sachen habe ich auch schon: meine Atmung fühlt sich freier an, mein Dauerschnupften ist seit heute morgen erheblich besser und mein Mund fühlt sich nicht mehr so trocken an.

Zu meiner Raucherkarriere: ich rauche seit etwa 13 Jahren. Ich habe einmal mehr oder minder motiviert versucht, damit aufzuhören. Damals mit Unterstützung durch Nikotinersatz zum Inhalieren. Da hatte ich nur wenige Entzugserscheinung. Als ich allerdings den Nikotinersatz nach zwei Wochen weggelassen habe, kam das Verlangen. Bei der nächsten Party kam dann auch der erste Bruch. Seitdem (jetzt 4 Jahre) rauche ich sehr vermindert. Tagsüber rauche ich aus beruflichen Gründen in der Regel nicht. Früh eine, und dann Abends noch ein paar. Summa Summarum unter der Woche 5 am Tag, wenn es mal ganz viel wurde 10 am Tag. Am Wochenende auch mal mehr (bis zu einer Schachtel), aber nur wenn eine Party ansteht. Sonst auch am WE tendenziell wenig, weil ich nicht will, dass mein Sohn weiß, dass ich rauche. Körperlich habe ich deutliche Beeinträchtigung gemerkt. Nachdem "Genuss" der Kippe habe ich gemerkt, dass meine Atmung schlechter wurde. Ich hatte oft ein leichtes Hüsteln. Außerdem räuspere ich ständig. Manchmal wird mir vom Rauchen schlecht, wenn ich den ganzen Tag nicht geraucht habe.

Ich bin wirklich davon ausgegangen, dass es mir nicht schwer fallen wird, die Dinger endlich ganz wegzulassen. Und Jetzt? Ich fühle mich total beschissen. Ich denke heute den ganzen Tag "Ich könnte jetzt eine rauchen." Das ist total hirnrissig, weil ich normalerweise tagsüber gar nicht rauche. Mein Rauchverlangen ist aktuell gigantisch. Wenn ich jemanden mit einer Kippe sehe, bin ich total neidisch. Ich habe mich heute erwischt, wie beim Vorbeigehen an einem Raucher genüsslich tief eingeatmet habe. Und die Entzugssymptome sind echt heftig.

Was kann ich tun? Gibt es Mittel (kein Nikotinersatz!), um die Symptome in den Griff zu bekommen? Warum reagiere ich überhaupt so heftig?

Ich will nicht rauchen. Ich will den Dreck nicht mehr. Aber es fällt mir echt extrem schwer.

Liebe Grüße,
Norman