..ich bin guter Dinge
Hallo Mucki,
ich wollte mal nach Dir sehen kommen - ich weiß Du warst diese Woche nicht unterbeschäftigt, aber trotzdem wollte ich Dir ein vernehmliches [color=red]DURCHHALTEN! ES LOHNT SICH![/color] ins Wochenende hinterherrufen.
Ich hoffe es geht Dir gut und wir hören bald wieder, wie es Dir dieser Tage so mit der Rauchfreiheit ergeht. Laß doch gerne wieder von Dir hören, wenn Du wieder Zeit und Lust hast. Weiterhin viel Erfolg, Mut und Stärke wünscht Dir
Lydia
Hallo Mucki,
habe gerade mit grossem Interesse deinen Austausch mit Lydia gelesen. Sie trifft wirklich oft den Nagel genau auf den Kopffaelle:
Das mit den Gefühlen zum Beispiel: Ich habe letzte Woche (da war ich 4 Wochen rauchfrei) einen riesen Tobsuchtsanfall gekriegt, weil ich beim Stricken einen Fehler gemacht hatte, der nicht rückgängig zu machen war. Ich hatte also den ganzen Tag umsonst gestrickt, wo doch das eine Belohnung fürs Nichtrauchen hätte sein sollen! Ich hab so getobt, dass ich das Strickzeug in kleine Teile zerschnibbelt hab. Normalerweise hätte ich in dieser Situation 3 Zigaretten am Stück geraucht. Diesmal habe ich meinen Wutanfall ausgesessen. Sieheda - es war möglich und auch nicht schlimmer als mit Zigarette. Bin halt wie das HB-Männchen rumgerannt und hab getobt. Aber ohne HB halt.
Und da hats (mal wieder) Klick gemacht: ich hab gesehen, dass es möglich ist, einen Riesenwutanfall ohne Zigaretten auszuhalten. Wenn ich das geschafft habe, dann schaff ich noch ganz andere Situationen. Und das stimmt: mit jeder sochen Situation wirst du stärker und der schwächer. Und das mach sooooooooo zufrieden und soooooooooooooooooo stolz! Und der Wutanfall hat sich irgendwie viel echter angefühlt, nicht künstlich gedämpft. Hört sich vielleicht unverständlich an, aber ich fand, dass damit sogar ein negatives Gefühl was positives hatte.
Was wäre passiert, wenn ich geraucht hätte: In der HB-Werbung heisst es, kurz bevor das Männchen in die Luft geht: "greife lieber zur HB - dann geht alles wie von selbst". Haha, hätte sich mein Strickzeug von alleine wieder gerichtet??
Ich hätte geraucht und wäre erst recht wütend gewesen: auf mich, weil ich schwach geworden bin! Dann wäre ich auch noch deprimiert dazu gewesen.
Muss zwar zugeben, dass meine Laune an diesem Tag nicht mehr die beste geworden ist, ich bin halt dann früh ins Bett gegangen und hab den Tag abgehakt. Am nächsten Abend hab ich den Pullover neu angefangen, besser aufgepasst und jetzt ist schon fast das Rückenteil fertig, ich habe weitere zwei Nichtrauchwochen geschafft und bin rundrum zufrieden.
Und - was ich niiee geglaubt hätte: ich kann mir inzwischen gar nicht mehr vorstellen zu rauchen! Das ist alles doch ein bisschen Anstrengung und Schmacht wert!
Mucki,
ich und die anderen auch können das sooo gut nachempfinden - dieses Hin und Her, Bedenken und Zweifel. Dann wieder das "Warum tue ich das, wenn´s nicht mal schmeckt?"
Viele hier haben es aber dennoch geschafft. Das wünsch ich Dir auch!
Die Gefühlswellen, die Lydia erwähnt, fand ich bei mir persönlich übrigens, wenn auch anstrengend, teilweise sogar äusserst spannend, ganz erstaunlich und auf eine ganz besondere Art sogar bereichernd.
Ich drück Dir die Daumen für einen erfolgreichen Rauchstopp! Es wird klappen! Hau Ruck!!!
GLG Steffi
Guten Abend Mucki,
[quote="mucki74"]
Es liegt immer daran, dass ich anfange mich schlecht zu fühlen (Entzugserscheinungen) und dann denke "nö, das muss ich jetzt nicht aushalten".
Der einzige Weg aus der Raucherfalle ist wohl, das mal durchzustehen und die ersten Stunden und Tage auf die Zähne zu beissen.
Da ich mich viel mit Nervlichen Schwächen rumschlage, habe ich natürlich schon Angst vor den Gefühlen des Entzugs.
Obwohl ich es ja schon mal ein paar Tage geschafft habe und auch nicht dran gestorben bin.
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Ja, seh ich genauso: Deinen Entzugsgedanken, Du müßtest das jetzt nicht aushalten, möchte ich ganz lapidar entgegensetzen: Doch. Man muß es einfach auch mal aussitzen. (Nur diesen Schmachter aussitzen, Du weißt) Und das kannst Du selber auch: Da es nicht Dein Gedanke ist - "komm schon, Du mußt das nicht aushalten! Kannst eine rauchen dann wird das schon!" - kannst Du ruhig mit Deinem Gedanken kontern: "Ich will es jetzt aber aushalten, damit ich nicht mehr rauchen _muß_. Denn ich _will_ nicht mehr rauchen." Laß Dich nicht fremdbestimmen.
Die Gefühle sind ein besonderes Thema im Zusammenhang mit der Entwöhnung. Wir haben sie ja in den letzten Jahren, vielleicht sogar Jahrzehnten nicht mehr ungedämpft, unvernebelt aushalten müssen. Hatten ja immer unsere Dampfsperre und unsere Kompensationskrücke. Und jetzt erleben wir nicht nur sätmliche Gefühle ungefiltert, sondern müssen auch noch lernen, ohne Krücke mit ihnen klarzukommen. Das ist aber nichts was Dir Angst machen muß Mucki. Denn sieh mal, jemand der noch nie geraucht hat, muß ja auch ohne Dämpfer zurechtkommen. Und wir, die wir schon ein paar Tage im Entzug weiter sind, haben es auch geschafft. Und die Entzugsgefühle selber versuche doch anderweitig zu kompensieren. Nochmal Mucki, frage Dich immer wieder, was Du Dir jetzt gutes tun könntest. Was Dir jetzt gut tun würde.
[quote="mucki74"]
Eure Beiträge sind mir durch den Kopf gegangen und auch vieles was ich hier sonst schon gelesen habe.
[/quote]
Vielleicht muß die Rauchfreiheit in Dir erst wachsen. Haben wir hier auch schon das eine oder andere Mal gesehen. Aufhörer steigen aus, stolpern oder fallen gar wieder um, rauchen noch weiter, bleiben aber hier und kommen wieder, gehen es wieder an, und mit jedem Rückfall wird ihnen klarer, wie wenig sie es doch eigentlich wollen. Und der Gedanke setzt sich fest - und irgendwann ist der Moment richtig. Deshalb egal wie es weitergeht, lies hier weiter und laß Dich inspirieren. Irgendwann ist auch _Dein_ Moment richtig. Vielleicht ja schon morgen...???
Ich wünsche Dir einen erfolgreichen Ausstieg morgen, mit, wenn möglich, Optimismus und der Freude auf die Gewinne, die Dir das Nichtmehrrauchen einbringen wird (welche sind es für Dich?), und heute einen schönen Abend. Viele Grüße sendet Dir
Lydia
Liebe Mucki,
wie das ist, ein Tierchen zu verlieren, kann ich mit gut vorstellen. Es tut mir sehr leid für Deine "Samtpfote"! Ich mag Katzen sehr.
Ich lese auch wie Du Dich rumquälst mit dem Rauchstopp-Einstieg.
So wie Du schreibst "bis ich mich selbst nicht mehr leiden kann" war es bei mir auch. Ich hatte sogar eine richtige Wut, nachdem ich mich im Rahmen eines Raucherentwöhnungsprogramms ein paar Wochen intensiv beobachtet habe. Warum raucht man, was verspreche ich mir und was geht davon in Erfüllung. Das Rauchverhalten und die Gedanken sowie Erwartungen an das Rauchen zu beobachten waren sehr aufschlussreich.
In dieser Gruppe hatte dann nach zwei Wochen jeder seinen Rauchstopptermin festgelegt und den anderen verkündet, um durch das Bekanntgeben des gewählten Datums eine gewisse Verbindlichkeit zu schaffen. Das fand ich hilfreich.
Als ich nach diesem besagten Treffen nach Hause kam und eigentlich noch hätte ein paar Tage rauchen "dürfen", hatte ich so eine wahnsinnige Wut auf das Ganze - die unsinnige Raucherei , das ganze Theater, den riesen Schaden, den man sich zufügt und das ohne jeglichen Zugewinn - kein Zugewinn an nichts. Man war ich sauer - grrrrr!
Ich hab dann noch zwei Zigaretten geraucht, die ich so was von wi-der-lich fand, hab alles genommen und in dem Müll befördert - mit samt dem Gartenstuhlpolster(mein Raucherplatz)! Noch an dem Abend gegen 23:00 Uhr bin ich mit dem Polster und den Rauchutensilien zur Mülltonne.
Das ist alles so unglaublich, wenn ich das nochmal so revuepassieren lasse. Aber die Wut war klasse und äusserst kraftvoll.
Wie auch immer Du es schaffen wirst, liebe Mucki, hoffentlich ganz bald und mit Erfolg. Ich drücke Dir ganz fest die Daumen!!!
Hab einen schönen Abend,
Steffi
Liebe Mucki,
ja richtig, das Ausredenrepertoire ist riesig - es ist aber nicht Deins. Es ist das der Sucht. Du willst eigentlich aufhören.
Darf ich mich erkundigen, woran es dieses Mal lag? Ist es eine Situation, die so oder so ähnlich wieder einmal auftreten könnte? Wie könntest Du diese Situation dann beim nächsten Mal anders bewältigen, als mit Rauchen?
Weißt Du ich denke, der Weg in die dauerhafte Rauchfreiheit ist u. a. ein Weg des Lernens, des Erfahrens. Diese blöde Sucht hat so viele Möglichkeiten, uns zurückzuholen, so viele Gemeinheiten auf Lager, das muß man doch erstmal herausfinden. Und so stolpert man. Um es beim nächsten Mal besser zu wissen.
Was also nimmst Du aus der letzten Erfahrung mit? (Mußt Du uns nicht beantworten - aber Dir vielleicht?)
Wenn dieser Gedanke "das kann ich gerade nicht" sich breit machen möchte, möchte ich Dir folgende Strategie anbieten: Nochmals daran erinnert, es ist ja nicht Dein Gedanke, es ist einer, den Dir die Sucht suggeriert. Also konterst Du diesen Gedanken mit "Nein danke, aber gerade im Moment möchte ich nicht rauchen." Verstehst Du, jetzt gerade nicht. Weiter wird gar nicht gedacht. Also nicht "nie mehr" oder " für immer", sondern "diesen Schmachter sitze ich jetzt aus". Nur diesen. Das ist doch zu schaffen - richtig? Wenn Du das bei jedem Schmachter so machst, rauchst Du im Endeffekt ja auch nicht mehr, aber es ist nicht so unüberschaubar wie "nie mehr" - und ich finde auch, nicht so furchteinflößend. Nur diesen Schmachter - das kannst Du sehr wohl, meinst Du nicht auch? (Und bis er vorbei ist, machst Du eine Atemübung (fünf Sekunden lang durch die Nase tief in den Bauch einatmen, dann fünf Sekunden die Luft einbehalten, und anschließend acht bis zehn Sekunden lang durch die leicht geöffneten Lippen ausblasen, und das wiederholst Du dann fünf-, acht-, zehnmal, je nachdem wann Du das Gefühl hast, die Schmachtwelle ebbt ab). Damit kannst Du Schmachtattacken, die Dir einreden wollen, es geht gerade gar nicht, aufschieben und abwehren. Lust es auszuprobieren?
Ich wünsche Dir weiterhin gutes Gelingen, laß gerne jederzeit von Dir hören - egal ob Du Beistand wünschst oder Dich einfach austauschen magst. Weißt ja. Viele Grüße sendet Dir
Lydia
Mucki! Stark!
Wie ich mich freue, Dich wieder in unseren Reihen zu wissen. Mit einem neuen Anlauf. Du tust das Richtige! (Und weißt es, richtig?)
Ich denke auch, irgendwann kann man den "Schwierigkeitsgrad" nicht mehr unterscheiden. Es ist einfach schwierig, aufzuhören, punkt. Wie schwierig, ist eigentlich auch egal - letztendlich muß es einfach ausgesessen werden.
Aber Du kannst Dir ja behelfen, bist ja kein wehrloses Opfer. Erstens schon allein mal deswegen nicht (mehr), weil ab jetzt gemacht wird, was Du willst (und das ist nicht mehr rauchen) und nicht was die Sucht will - und zweitens, weil Du den Schwierigkeiten begegnen kannst. Mit Ablenkung, Atemübungen und vielem mehr. Du bist ihnen nicht ausgeliefert, kannst aktiv dagegen angehen. Wenn Du da Input brauchst, stöbere hier oder frag nach. Im Prinzip weißt Du ja wie es geht.
Dazu kommt: Du betrachtest es nach wenigen rauchfreien Tagen selbst schon als Bürde, weiterzurauchen. Klar war es in dieser Situation nicht auch noch nötig, sich mit seinem Dämon auseinanderzusetzen, das habe ich auch völlig verstanden. Aber wenn Du es da schon als nicht mehr erstrebenswert empfunden hast zu rauchen - na dann tu es nicht mehr.
Die unangenehmen Begleiterscheinungen, die Schwierigkeiten werden sich im Laufe der Zeit verflüchtigen, es wird leichter. Der Preis ist für die Freiheit und die Gewinne, die Du dafür bekommst, nicht zu hoch. Und Du mußt ja auch nicht allein durch. Die Community hier teilt ja Deine Erfahrungen.
Damit, liebe Mucki, wünsche ich Dir nun gutes Gelingen beim Projekt Rauchfrei. Du willst es - und Du machst es jetzt. Und wir machen alle mit. Viele Grüße sendet Dir
Lydia
Hallo Mucki,
auch ich musste vor längerer Zeit für meinen geliebten Kater eine solche Entscheidung treffen,
da er sehr krank war Ich weis also, wie unendlich traurig du dich fühlst !
Mir hat damals die "Regenbogenwiese" sehr geholfen.
Eine wunderschöne Seite...Schau dich doch da mal um...
Wünsche dir viel Kraft und ich hoffe, du kannst rauchfrei bleiben !
Von Herzen liebe Grüße
Angie
LIebe Mucki,
auch mein herzliches Beileid zu deinem Verlust. Nimm dir die Zeit die du brauchst und starte einen neuen Versuch. Du schaffst das!
LG
Heiko
Liebe Mucki,
in meiner Aufhörerzeit, so glaube ich, hätte ich mir nicht mal vorstellen dürfen, daß etwas mit meinen Liebsten passieren könnte (und da zähle ich meine geliebten Fellnasen absolut dazu), ohne rückfällig zu werden. Ein Mitaufhörer (thx Rumo) hat es mal ganz phantastisch ungefähr so formuliert: "Mein Erfolg beim Rauchstopp hing auch maßgeblich vom Nichteintreten bestimmter Ereignisse ab." Für mich wäre dies eins davon gewesen. Es tut mir so leid um Deine hübsche Weggefährtin. Du hast ihr mit großer Kraft und Stärke einen große Freundschaftsdienst erwiesen, sie nicht leiden zu lassen.
Finde zu Deiner Mitte zurück, und dann komm wieder zu uns und wir machen gemeinsam weiter mit dem Rauchstopp. Bis dahin sei Dir meines Mitgefühls gewiß. Alles Gute wünscht Dir
Lydia