I will survive

Verfasst am: 10.09.2021, 20:44
Morgenlicht
Morgenlicht
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Liebe Ulrike,

Du bist mit einer so harmonischen Welle in mein Zelt geschwappt. Das tut einfach nur gut.

Und danach dieses wundervolle Proviantpacket, das du dabei hattest. Schüttelbrot, das kenne ich gar nicht. Es ist wohltuend etwas neues zu entdecken.

Ich war schon ein paar Mal in deinem Wohnzimmer, weil ich hier und da auf deine Spuren gestoßen bin, habe mich aber noch nie getraut, etwas zu sagen.

Du fragst mich, ob mir das Schreiben hilft, ich glaube es ist das Lesen was mir mehr hilft. Diese Welt hier ist oft so schnell und laut und bunt, da komme ich gar nicht mit. Ich sitze da und meine Gedanken wandern.... Wäre ich nicht da, wäre es - insbesondere jetzt, da ich keine Rauchzeichen mehr gebe- für meine Umwelt genauso. Da ist eine Membran, eine Wolke, ein irgendwas um die Welt das ich nicht durchdringen kann, wodurch ich nicht teilhaben kann und ich weiß nicht, wie es ändern. Also bin ich einfach da, vergessen wie ein alter Knochen, den Hund vergraben hat....

Hier und jetzt, gute Frage.... Es ist vieles in meiner Vergangenheit was ich nicht verdaut habe, was mir wie Wackersteine im Magen liegt und was ich schon mit allerlei Methoden losgelassen habe ohne dass es wirklich in der Vergangenheit blieb. Das hier und jetzt ist vielleicht so etwas wie der Brennpunkt unseres Seins. Die Summe dessen was war zusammengebracht in einem Molekül, in einem Tautropfen... ?

Ja und dem allen beiden, dem draußen und dem was war steht das gegenüber was ist, was ist hier in meiner kleinen Wohnung mit dem Balkon irgendwo in einem öden Vorort, einem Schlafort, wie man so schön sagt. Was hat mich hier her verschlagen... Welche Wellen... Ich weiß es und ich kann doch nicht weg hier obwohl ich es möchte... Also bleibt das innere Schauspiel...

Die Bühne ist das Nichtrauchens, die Freiheit wie ich es für mich nenne. Das Thema ist im Leben aber immer dasselb, oder nicht?

Schau nun ist es schon Nacht geworden und ich sitze hier im dunklen unter einem vergangenen Himmel, erzähle von den Sternen ferner Galaxien, die Grillen Zirpen... Mein Tinnitus dröhnte und morgen ruft uns alle die ein oder andere Pflicht... Die Fenster leichten in der Dunkelheit, Autos rauschen vorbei, irgendwer hustet... Wen interessiert das?

Drin läuft der Freitagabend Krimi, irgendwer macht Rauch-Pause draußen, ich rieche es....

Es ist so schön dass es Dich gibt und Du mich besucht hast in meinem Weglager! Wann und wo gibt es sonst Schüttelbrot und Gelassenheit und das läuten einer Glocke und und und....

Danke

Das Morgenlicht

Verfasst am: 09.09.2021, 19:45
Fjodor0101
Fjodor0101
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Hi turmalin

Sehr interessant. Du bist auch Agentin. Wow.

Zu der "Klick" Diskussion.

Vor meinen grundsätzlichen Lebensentschlüssen hab ich ganz oft auf so ein "Klick" gewartet. Ich verstehe das so wie einen einzigen Moment, wo ich genau weiß, das ist richtig, das ist falsch, das mache ich jetzt, das mache ich jetzt nicht mehr, mit dem Mensch lebe ich zusammen, mit dem nicht mehr....So ein Klick schafft einem schon ne Menge Probleme oder Mühe aus dem Weg.
Im kino habe ich solche Momente häufig gesehen. Im RL musste ich immer mit den Fragen 'in my mind' umgehen. Da gabs immer ein einerseits und ein andererseits.

Aufs Rauchen bezogen ist das überdeutlich. Was hab ich häufig angefangen und aufgehört. Immer wieder gedacht, jetzt bin ich auf dem richtigen Weg.

Ich glaube das "Klick" ist der kurze Moment der Erkenntnis, DAS ist der richtige Weg und der war es schon immer. Der passiert einfach so. Da ist kurz "die Macht mit einem" . Davor und danach ist es jedoch mühsam und oft anstrengend.
Da hilft nur pfeiffen oder singen.

Kurz gesagt:
Nichtrauchen ist gesünder, lustiger und aufregender

Meint
Fjodor

PS: nachträglich herzlichen Glückwunsch zur 444

Verfasst am: 09.09.2021, 18:51
mike21
mike21
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Hallo Turmalin,
erstmal Danke für deine Glückwünsche....5 Wochen am Stück nicht geschnitten...Wahnsinn

Zitiert von:
„KLICK“ ist nur ein Wort – auf dieses Wort warten, lohnt nicht, es geschieht nicht von alleine
Es gibt einen "Punkt", eine "Position", einen "Zustand" und wie du schilderst war dieser Punkt, was den Alkoholkonsum betrifft, bei dir in einer Nacht nach einer erniedrigenden Erfahrung. Diese Erfahrung löste bei dir aus über dein Handeln, deinen weitern Weg, dein Ziel nachzudenken und du holtest dir Hilfe. Du hast gehandelt nicht gewartet. Du hast eine Entwicklung ausgelöst, es kam nicht über dich und alles löste sich auf. Du hast dein Gepäck angeschaut und festgestellt, du benötigst Hilfe beim packen, also hast du dir Hilfe geholt, ihr habt gemeinsam das Bündel geschnürt und du bist den Weg Schritt für Schritt gegangen! Den „KLICK“ erfahren wir nicht von außen, es sind unsere Entscheidungen unser Leben, das wir leben, die Wege, die wir einschlagen und gehen. Genau dies war mir wichtig im Text.


Genau, es ist nur ein Wort für ein Geschehen das man genauer beschreiben....vergessen wir das Wort "klick" mal.
Ich bin ja bei euch das man darauf nicht warten kann, es herbeiführen, aber es passiert! Nehmen wir das Wort " Punkt" , ja der Punkt der mich damals völlig verändert hat. Der mein denken verändert hat. Ich verliere mein Leben, meine Familie...alles alles alles, war das einzige was ich noch denken konnte. Ich weiß auch nicht was passiert wäre in der ersten Zeit, hätte meine Frau mich nicht aufgefangen! Was ich sofort wusste ist das ich so nicht mehr leben kann und ich nie wieder Alkohol trinken darf und der Verlust hat weh getan und die Scham meinem Chef das zu erklären..............und alles in einem gefühlten Augenblick. Das mein ich mit "Klick", " Schalter umgelegt" oder auch der " Punkt"! Ich hab vom nächsten Tag an alles gemacht was man als kranker Mensch macht. War beim Arzt, beim Anwalt und bei einer Psyhologin. Das alles hab ich souverän durchgezogen, weil mir klar war das ich keine Option hatte. Natürlich war ich gefühlsmäßig auf einer Achterbahn, aber da musste ich durch, das war einfach klar!
Es wurde mir einfach. Ich hatte keine Probleme vom Alkohol wegzukommen. Weil dieser Punkt besser gesagt dieses Gefühl von der damaligen Nacht mich von da ab abgehaltenhat Alkohol zu trinken.

Beim rauchen ist das für mich was ganz anderes. Hier gibts für mich nicht den Punkt ab dem es mir leicht fällt nicht zu rauchen, sondern ich hab mir die Zeit rauchfrei zu sein erarbeitet. Ja, mit den Mittel die hier im Forum beschrieben werden. Ich hab mir Mühe gegeben mein Unterbewusstsein zu ändern, hab versucht jeder Synapse gut zuzureden das sie nicht mehr rauchen will Und was soll ich sagen, es funktioniert! Ich denke immer seltener ans rauchen. So richtige Schmachtattacken hab ich kaum noch usw.........
Aber ja , ich glaube auch nicht das man so einen Punkt herbeiführen kann. Sowas passiert oder passiert nicht, fertig Punkt.
Ich hätte gern so einen Punkt wie Katja, das würde es viel leichter machen.

Zitiert von:
Bei Bolando und Christine habe ich geschildert, was mich bewegte den Text zu schreiben – falls du nachlesen magst. Zwischendurch schreibe ich Texte in meinem Survival-Camp, damit fixiere ich Gedanken oder verarbeite für mich.


Ich hab warscheinlich nicht alles gelesen. Es fällt mir auch ein bischen schwer hier im Forum in den Wohnzimmern hin und her zu switchen. Und mein Dinosaurier von Laptop ist uralt und zu langsam
Gruß Mike

Verfasst am: 09.09.2021, 15:53
Unbekannt
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Verfasst am: 09.09.2021, 15:10
mike21
mike21
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[quote="Bolando"]
gibt es den Klick im Kopf, der alles leicht macht? Ich hatte den nicht.
[/quote]
Ja, den gibt es....ich hatte den. Bei meinem Alkoholstopp und der anschließenden Gesprächstherapie hat mich dieser klick so motiviert das ich da durch bin wie ein Wolf......stetig, ausdauernd und leichtfüssig, wobei es schnell nicht mehr nur um den Alkoholkonsum ging. Beim Rauchstopp war nur der " Wille " oder besser der " Wunsch " da. Und diesen klick hatte ich nicht. Hab mir meine rauchfrei Tage die ich hab erarbeitet, so wie die meisten hier...oder? Allerdings fühl ich jetzt was ähnliches wie damals.
Gruß Mike

Verfasst am: 09.09.2021, 14:54
mike21
mike21
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Hallo Ulrike und SmoSa!
Mit großem Interesse habe ich eure Beiträge gelesen. Ich habe nur die zwei letzten hier gelesen. Deinen natürlich auch Rudolf. Ich kann euch da nicht ganz .....doch ihr habt recht mit dem was ihr da schreibt. Aber.....ich habe dieses klick gehabt. Ich wiederhole mal was ich sinngemäß irgendwo geschrieben hab: In jener NACHT....... ok! Ernsthaft, ich hatte eine sehr erniedrigende Erfahrung wegen meinem Alkoholkonsums gehabt. In der Nacht hat es klick gemacht, das war wie wenn ein Schalter umgelegt worden wäre! Ab diesem Moment habe ich bis heute keinen Alkohol mehr zu mir genommen......ok, stimmt nicht ganz. In den 19 Jahren waren es 3 oder 4 mal ein Stück Victoria Torte . Wenn ich jetzt so im nachhinein darüber nachdenke, war dieser Augenblick der,der mir ins Hirn brannte: " Ich will nie wieder durch Alkohol in so eine Situation geraten." ! Das war der Moment den ich als Klick bezeichne. Ich geb euch recht...... drauf warten...wie lange? Erarbeiten? Geht nicht! Ich hab mir damals auch Hilfe holen müssen um einiges gerade zu rücken. Aber dieses " Klick " hat mir das aufhören sehr sehr erleichtert. Ich glaube das Katja21977 auch so was in der Art hatte nur halt mim rauchen. Und ich bin davon überzeugt das man sowas nur erlebt und nicht herbeiführen kann oder erwarten.
Gruß Mike

Verfasst am: 09.09.2021, 14:28
Bolando
Bolando
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Hallo Ulrike,
gibt es den Klick im Kopf, der alles leicht macht? Ich hatte den nicht. Ich hatte den Moment an dem mir klar wurde, dass ich jetzt nicht mehr rauchen will. Und dass das kein "ich sollte (irgendwann)"-Gedanke ist. Das ist ein “ich werde mich davon nicht mehr abbringen lassen“-Gedanke. Ich musste trotzdem alle Entzugs- und Umgewöhnungs- Probleme und Problemchen durchlaufen. Aber, da bin ich mir sicher, mein wirklich fester Entschluss hat mir dabei geholfen. Von einem Klick, nach dem die Welt nur noch schön ist, habe ich noch nicht gehört.
Ich glaube, dass ich mit meinem Klick recht nahe an dem bin, was du schreibst und auch Christine meint. Für mich ist dabei entscheidend, dass zur richtigen Idee der feste Wille zur Umsetzung kommt. Wenn ich mit mir selbst diskutiere, ob ich auf den richtigen Weg bin, zermürbt mich das. Manchmal denke ich auch an die Worte, die ein älterer Kollege vor langer Zeit mal sagte: Es ist besser auch mal eine schlechte Entscheidung zu treffen als gar keine Entscheidung zu treffen. Stellt es sich nach ausreichender Erprobung heraus, dass die Entscheidung nicht gut war, kann man ja noch korrigieren
Viele liebe Grüße

Verfasst am: 09.09.2021, 13:30
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Verfasst am: 09.09.2021, 13:09
turmalin
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Survival-Tagebuch - meine Gedanken zum wundersamen „KLICK“

Immer mal wieder lese ich von [u]dem[/u] wundersamen und scheinbar wunderbaren [u]„KLICK“[/u], den Einige erfahren haben. Andere warten sehnsüchtig darauf und er soll, so der „Sage“ nach, alles „Schwere, Anstrengende“ in Nichts auflösen, die Rauchfreiheit als Freiheit empfinden lassen, von „Jetzt auf gleich“ (irgendwann) einfach da sein und auf wundersame Weise, auch dem am meisten an der „Rauchfreiheit-Leidenden“, schwuppdiwupp die Leichtigkeit eines Schmetterlings verleihen.
Auf diesen „Klick“ habe ich nie gewartet, da meines Erachtens der „Klick“ von uns selbst bestimmt wird. Als Bild: Wir sitzen am „Schalthebel“, können ihn bedienen und es zum klicken bringen, von selbst wird es nicht klicken! Es bedarf Arbeit, ist Teil einer Entwicklung, die nur wir selbst auslösen können! Bei jedem Menschen ist die Arbeit an der Entwicklung individuell und wird auch unterschiedlich empfunden. Wenn wir „nur“ auf ein „künstlich“(von außen, automatisch) einsetzenes „Klick“ hoffen und uns dadurch Entspannung erwarten, werden wir enttäuscht werden.
Was bedeutet das in der Umsetzung? Ich bin mein „KLICK“!! Egal in welchem Lebensbereich ich eine Änderung bewirken möchte, definiere ich als erstes das Ziel, das ich erreichen WILL! Der zweite Schritt ist, dass ich mir überlege was ich zur Verfügung habe, dieses Ziel zu erreichen und was ich noch benötige als Rüstzeug! Diese Liste wird bei jedem Menschen anders aussehen. Der/die Eine hat viel Humor, Mut, Entschlossenheit im Gepäck, benötigt noch Gelassenheit und Ausdauer für die Reise. Der/die Andere ist kommunikativ, gesundheitsbewußt, vorsichtig, benötigt noch Mut und positive Bestärkung. Und so weiter....... eben individuell. Beispielsweise benötige ich für meinen Weg - positive Bestärkung, die ich mir immer wieder selbst zuspreche, damit ich unabhängig und nicht auf meine Umwelt angewiesen bin und auf der positiven Seite bleibe. So wenig wie möglich „Druck“ und den freien Willen, also „ich will“ NICHT „ich muss“. Die Option einen anderen Weg zu wählen, da meine Freiheit ein sehr hohes Gut für mich ist. Menschen, die mich verstehen und die mich aushalten können, mit mir gemeinsam lachen, weinen, zuhören (lesen), austauschen, Rückmeldung geben. Das bedeutet ich erarbeite mir Stück für Stück meinen Weg, lerne neue Verhaltensweisen, neue Menschen, neue Dinge kennen, begebe mich auf eine spannende Reise, die mit jedem Atemzug, jeder Stunde, jedem Tag ein Stück des Zieles oder sogar bereits das Ziel ist!! Ich benötige keinen Mechanismus, erwarte kein automatisches klicken – ich selbst bestimme mein Klickern mit meiner Haltung, Mut, Kraft, Ausdauer, Geduld, Gelassenheit, Freude.............ich „klickere“ so vor mich hin........und empfinde große Freude ich selbst zu sein, mein eigener großer „Klick“

Herzliche Grüße - Ulrike

Verfasst am: 09.09.2021, 13:06
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