Hölle
Moin, moin,
für mich klingt das eher so, als fehlte Dir die Herausforderung und als wäre Dir langweilig.
Wahrscheinlich liege ich mit meinen Vermutungen ziemlich daneben - aber ich erzähle Dir einfach mal von den Assoziationen, die Deine Worte auslösen.
Begriffe wie "Dauerherausforderung" und "nichts Neues" lösen bei mir so die Assoziation hervor:
Typische Situation in einem Krimi: die Cops sitzen Tag und Nacht im Auto, um ein Haus zu observieren, in dem das nächste potenzielle Opfer eines Serienkillers wohnt. Es ist eine notwendige und wichtige Aufgabe und die Cops nehmen das sehr ernst. Aber der Mörder lässt sich nicht blicken und die Langeweile macht sich bei den Cops breit.
Das "Abenteuer" Entzug mit seinen Höhen und Tiefen ist vorbei - es gibt nichts mehr zu erleben, was das Rauchen betrifft. Trotzdem musst Du Wache schieben, falls sich Mr. Schmacht doch noch einmal unversehens an Dich ranmachen will. Für einen Menschen mit Deinem Intellekt ist das schon fast eine Strafe.
Das heißt - Dein Alltag ist wieder eingekehrt - wie wäre es mit neuen Abenteuern. z.B. das Erfinden immer neuer Bratkartoffelvariationen
Angelika, die Bratkartoffeln ebenfalls schätzt
Hiho,
hmmm, für mich ist es eher eine dauerherausforderung nicht zu rauchen. Nach 60 tagen ist es zwar leichter geworden, aber die 22 jahre hängen einem immer noch im nacken. Zudem gibt es derzeit nicht so viel "neues" zu entdecken: die verbesserungen des geruchssinns sind alltag geworden, es gibt auch keine stimmungstiefs mehr oder konzentrationsstörungen. Anfangs hatte der rauchstopp ja unheimlich intensive folgen, positiv wie negativ. Nun hat sich alles etwas eingespielt und ist routine, andererseits will und muss ich weiter wachsam sein (manche zigaretten richen immer noch sehr verlockend) und dabei hilft mir das forum. Also schreibe ich lieber über bratkartoffeln als mich zu wiederholen. Und die kommentare der anderen haben ja immer etwas sehr erhellendes und geben denkanstösse. Jan paul hat mich mit dem "erst über leere momente sinnieren und dann nicht mal zeit zum krabben pulen" schon zum nachdenken gebracht und mir ist erst dadurch bewusst geworden, dass die leeren momente derzeit kaum eine rolle bei mir spielen. Das mag an meinen sonstigen lebensumständen liegen und kann gut oder schlecht sein, aber ich fühl mich gerade jetzt nicht leer, wobei ich in solchen ansichten immer schnell schwanke. Naja, das ist eben meine suchtstruktur...
@musicus: was probst du denn? Lass mich raten: gitarre/rock?
@jan paul: ich hab keine zeit zum pulen weil ich mich voll aufs sinnieren konzentrieren muss. Meinst du etwa, so ein thread-eintrag schreibt sich einfach so ohne nachdenken? Ich heiss doch nicht br.... (Nein, lassen wir das besser)
@niknok: klingt gut, aber da passen dann die nordseekrabben nicht soo gut dazu.
Meine lieblingsvariante: salzkartoffeln (am besten vom vortag und noch besser: dampfgegart) in butterschmalz langsam brutzeln lassen (ohne blödes umrühren), mindestens 20 min., eher länger. Zwiebeln und gewürfelten bauchspeck für die letzten 5 minuten dazu. Reichlich gehackte petersilie/schnittlauch drüber, als beilage passt dazu, äh, saltimbocca....
Öffne mir gerade ein feines bierchen -alkfrei. Nicht rauchen heute war einfach. Habe mit einem kollegen gesprochen, der derzeit raucht aber einmal 4 und einmal 10 jahre rauchfrei war. Der meinte, die nächsten anderthalb jahre müsste ich schon noch sehr wachsam sein, danach hätte man sich dann dran gewöhnt....
Sorry, ich hab keine Schmacht, nur gerade Moooooooooooooooooooooooooooordskohldampf...
Und sitz noch auf der Arbeit und muss danach noch zur Probe... An Abendessen ist nicht vor 22.00 zu denken...
... darf ich noch einen kleinen tipp zu den bratkartoffeln, ist mein favorit im moment:
kurz bevor die kartoffeln gar sind, ein paar schwarze oliven, rosmarin, am besten frisch,
wenn es geht und eine schuss Olivenöl drüber ... und schon ist Sommer
[quote="Libertetoujours"]... hab keine zeit mehr zum pulen...
[/quote]
Ernsthaft?
Vor kurzem noch über die leeren Momente sinniert und jetzt keine Zeit zum Pulen?
So schnell ändert sich die Perspektive
P.S: Bier hört sich gut an.
Das isses. Bis eben wusste ich nicht was ich heute abend kochen soll. Wozu so ein NIchtraucherforum alles gut ist. Ich muss aber die nordseekrabben vom discounter nehmen, hab keine zeit mehr zum pulen...
@jan: ein würdiges menu zu meinem 60. danke für den tipp. Meinst du, ein bier geht dazu? So mitten inner woche? Naja, alkoholfrei geht, denke ich....
Da hier ja eine Lieblingsgerichte Hitlist entstanden ist, werfe ich mal mein heutiges Abenedessen zum Appetitanregen in den Raum:
Bratkartoffeln mit Spiegelei und Norseekrabben
Gruss und alles Gute zu 60 Tagen
Jan Paul
Moin, moin,
im Grunde kann ja jeder so kochen, wie er/sie es persönlich am liebsten mag. Und die Deutschen lieben ihre Sahnesoßen.
Doch in Italien wurde (das mag sich auch geändert haben) so gut wie gar keine Sahnesoße bereitet - auch die Spagetti Carbonara sind mit der Sahnesoße eingedeutscht. Die italienische Mama machte die Carbonara mit Speck, Zwiebeln und Eiern.
Saltimbocca wird in Butter angebraten und der Bratensatz mit trockenem Weißwein abgelöscht und 2- 3 Min. weitergedünstet - es wird kein süßer Marsala genommen - die Soße wird auch nicht gebunden - sie kann noch reduziert werden, indem man sie noch etwas länger köcheln lässt. Aber das ist Geschmacksache.
Der italienische Kochverband (Federazione Italiana Cuochi) empfiehlt als klassische Beilage Kartoffelpüree - aber auch wieder nicht die deutsche Variante, sondern mit gedünsteten Zwiebeln, Knoblauch, Pinienkernen, getrockneten Tomaten - die Kartoffeln grob gestampft und mit den Zutaten und frischem Basilikum mischen.
Meine Oma hat immer Peperonata dazu gemacht - sonst nichts - weil das Fleisch bei den Italienern der zweite Gang bei einer Mahlzeit ist. Und für Kalorienbewusste geht auch ein fettfreies Risotto, das man dann mit etwas Soße mischen kann.
Guten Appetit
Angelika