Gehöre ich jetzt hierher...?
Plymouth (ich kann's einfach nicht aussprechen!) ist auch super. Genau am Meer, unser bester Freund (er arbeitet bei der english army) hat uns ganz betrübt u beschämt erzählt, dass dort mehrere deutsche U-Boote auf dem Meeresgrund liegen. Hatte Angst, dass wir ihm das übel nehmen. In manchen Sachen sind die Engländer echt merkwürdig. aber liebenswert sind sie allemal.
Und mit zunehmendem Alkohol- Pegel konnten einige richtig gut Deutsch sprechen.
Habt nen wundervollen Abend.
De Keci
Danke Euch, Ihr seid einfach toll! Gerade heute sind die Schmachter wieder etwas heftiger, da habe ich mich hier wieder kreuz und quer gelesen und daran entlang gehangelt, dass es uns allen immer mal wieder mistig geht - und schon wird es besser...
Dass Euch das London-Tagebuch erheitert und auch zum Nachdenken anregt, freut mich sehr, ich schwelge auch immer mal wieder da durch - wobei das natürlich nur ein Bruchteil des Erlebten ist. Aber sicher werde ich noch irgendwo den einen oder anderen Gedanken einbauen...
Wie z.B. dass wir ja auch eine Art Weiberfastnacht hatten: gerade an diesem Tag war ja die Bundesmutti in London und hat vor beiden Parlamentskammern ihre Büttenrede gehalten - dreimol Kölle Alaaf!
Und dann bei der Queen zum Tee... Warum die und nicht wir, wir wären bestimmt viel unterhaltsamer gewesen... *schnüffz
... und schon wieder eine Schmacht-Attacke erfolgreich abgewehrt...
So, gleich geht's zur nächsten Probe...
bis später
der Stefan
Hi, Stefan, ich habe Deinen London-Bericht gelesen, super! Ich erinnere mich, dass ich als Studentin in den Ferien immer mit Schülergruppen in London war. Glaub mir, das war ganz furchtbar, vor allem die ständige Angst, dass Dir eines von diesen Kids verloren geht. Allerdings war die Stadt schon beeindruckend, obwohl das Besichtigungsprogramm immer so straff organisiert war, dass ich kaum Zeit hatte mein eigenes Ding zu machen. Du machst mir richtig Appetit , mir meinen Mann zu schnappen und noch mal dorthin zu fahren.LG, Christiane
Hey Stefan,
vielen vielen Dank für deinen England- Report. Hab an manchen Stellen herzhaft u laut gelacht, andere Passagen haben zum Nachdenken angeregt, alles in allem hast du uns damit die Möglichkeit gegeben, ein wenig an eurem Urlaub teilzuhaben.
Alles liebe zum 31. Rauchfrei- Tag.
Von mir auch einfach mal Glückwünsche für dein Vorran kommen
Komme derzeit nicht viel hier rein. Das muss ich mal wieder ändern
Ansonstne dir weitehrin viel Standhaftigkeit gegen den Schmacht der manchmal eben hinte rjeder unbedachten Ecke lauert ;)
Huhu MusicusCGN, auch von mir die besten Wünsche zum ebenfalls 30ten Gesundungstag!
Und ein großes Hallihallo, ihr Lieben!
Vielen Dank für die nächste Glückwunschrunde - ich kann mich nur gebetsmühlenartig wiederholen: ohne Euren vielfältigen Support hätte ich nicht das heutige Tagesblatt des BZgA-Nichtraucherkalenders abreissen dürfen
Und ich kann stolz verkünden: gestern und heute hatte ich absolut keine Schmachtattakce - nichts, niente, nada, rien!
Gut, das könnte natürlich auch daran liegen, dass meine Nebenhölen komplett zubetoniert sind, ich durch die Nase absolut keine Luft kriege und zwischen Sofa und Bett hin- und herwechsele, je nachdem, wo mir das Kreuz beim Liegen gerade weniger weh tut... Ein klasse Frühlings-Wochenende, gelle?
Aber so langsam geht es wieder, und ich kann mich - Dank eines kräftigen Frühstücks, liebevoll dargereicht vom Göttergatten (heute IST er mal die bessere Hälfte) - zur Abwechslung mal dem Forum und meinem schon längst überfälligen London-Bericht widmen (Asche auf mein Haupt...)...
Vorsicht, das könnte jetzt ziemlich laaaang werden...
Aaaalso...
Wir basteln unsere Trips, egal ob nach London oder sonstwohin, ja meistens um irgendwelche Konzerte, in der Regel klassischerer Art. Die Auswahl obliegt als praktizierendem Musiker meistens mir, der Gatte sieht sich da in der selbstgewählten Rolle des stillen Nutzniessers. Sagt er selber auch so, kommt auch prima damit klar, denn er lernt vieles Neues kennen, was ihm grösstenteils auch gefällt...
Meistens führen die Trips aber nunmal nach London, und die Konzerte finden in der von uns geliebten und genossenen Royal Albert Hall statt: einem überdimensionalen roten Plüschsofa, in dem man in den Logen Essen und Getränke vorbestellen kann - es lebe der Snobismus
Am ersten Abend gab es Live-Musik (sollte eigentlich in 'nem Konzert so sein, ich weiss...) zu Animationsfilm-Szenen (DA haben wir die Besonderheit) eines bestimmten Studios, dessen Namen ich hier bestimmt nicht nennen darf... Nur soviel: es macht Filme mit Autos, Fischen, Spielzeug und vielem mehr, und der Name reimt sich auf Mixer... Da mein Holder absoluter Fan dieses Studois und seiner Filme ist (das Kind im Manne *g*), was es klar, dass wir zu diesem Konzert mussten. Und es hat sich gelohnt, eine geschätzte 600 m2-Leinwand mit einem Sinfonieorchester drunter und dazu - das hat was...
Vorher tagsüber noch flugs raus in ein bekanntes Einkaufszentrum, nach Musical-Karten zum Ramschpreist stöbern - da hat der Gatte das Auswahlrecht, und es verschlägt uns am Dienstag zu Mamma Mia, ich freu mich drauf...
Zum Beschluss des Abends in die Hotelbar mit Kaminfeuer: Gin Tonic für den Gatten, Weisswein für mich.
Ende Tag 1: Seligkeitsfaktor 10/10, Schmachtfaktur -1/10, Harmoniefaktor 11/10 - alles gut
Unser Hotel hatte ich diesmal nach der Prämisse gewählt, dass es nicht so dicht an der Albert Hall zu sein braucht wie sonst, und dass es diesmal gerne etwas mehr auf Erholung statt auf purer Unterkunft angelegt sein darf. Wir fanden das in Earl's Court (nein, das ist nicht der Hotelname, sondern der Stadtteil gleich westlich von Kensington), eigentlich sogar noch in Laufweite. Das Frühstück war opulent und vielfältig - auch allerlei Gesundes wurde geboten, nebst Sekt. Als alter Traditionalist habe ich mich natürlich in vollem Masse dem Full English Breakfast hingegeben. Das wurde ja ursprünglich konzipiert, um dem wackeren hart schuftenden Minenarbeitern genug Nährstoffe für einen langen Arbeitstag zu geben, funktioniert aber auch bei shoppingwütenden Touris - ich hatte grundsätzlich neun bis zehn Stunden kein Hungergefühl, egal wie lange ich durch die Stadt gestromert bin.
Da der nächste Tag ein Sonntag war, bleib nicht allzuviel an kostspieligen Vergnügungen. Ich wollte mir aber die beiden kostenlosen Orgelkonzerte in Westminster Cathedral und Westminster Abbey geben, die dankswerterweise so gelegt waren, dass man sie beide nacheinander absolvieren kann. Der Gatte hat die Abbey dann auch mitgenommen - schliesslich eine der wenigen Chancen, da für Noppes reinzukommen, da die Church of England sonst bitte gerne 18 GBP Eintritt haben möchte. Ist viel, aber dazu später mehr...
Abends bei unserem Lieblings-Inder Nähe Tower gespeist: Essen immernoch phänomenal, Service lässt nach, was soll's dort auch anders sein als bei uns... Hätt' gerne eine auf die Enttäuschung geraucht, naja, vielleicht auch nicht...
Auf dem Weg dorthin: unverhoffter heftiger Zickenterror meinerseits. Konnte mit dem vom Gatten geerbten Smarthphone noch nicht so gut umgehen. Brauchte nach dem Photographieren noch etwas, um es wieder auszuschalten, Gatte lief aber schonmal schnell über die freie Strasse. Ich leider völlig ausgetickt, obwohl er gleich wieder zurückkam. Kommentierte dann unwiderlegbar: "jetzt mach Du, denn wenn ich was mache, ist es ja sowieso falsch, egal was ich mache!" Touché... Bis zum Essen aber wieder normalisiert...
Zum Beschluss des Abends in die Hotelbar mit Kaminfeuer: Gin Tonic für den Gatten, Weisswein für mich.
Ende Tag 2: Seligkeitsfaktor 7/10, Schmachtfaktur 2/10, Harmoniefaktor 6/10 - nicht so glorreich
Montag: voller Tatendrang in die neue Woche! Die ersten Klamottenläden haben wir schon durch... Komisch, ich hatte doch immer 32/34 bei meinen Jeans, warum passt das auf einmal nicht?? Ach so, die seien immer viel enger geschnitten, sagt der Verkäufer, 32 wäre bei denen eher 36... Anprobiert, passt. Sieht gut aus, schmeichelt dem Ego ob der eingetragenen Grösse trotzdem nicht. Dann halt noch eine neue Jeans, wo WIRKLICH 32 drin steht... Passt nicht... Ja, die wären auch eher schlank geschnitten, sagt der Verkäufer... Hm, bin ich also nicht mehr wirklich schlank... 33 passt. Sieht gut aus, Ego am Boden.
Mittags flugs ins Gratiskonzert in die Southwark Cathedral. Schön, die Stimmung steigt wieder. Danach über die Tower Bridge zurück Richtung Temple - alles per Pedes, soviel hat der Hosenkauf schon bewirkt. Der Gatte ist mit 'nem Bekannten zum Kaffee verabredet, ich gebe mir die Temple Church, die hatte bisher immer zu, wenn wir da waren (ja, Kirchen machen in London schonmal zwei Monate Ferien im Sommer). Vier GBP Eintritt, volles Photographierrecht inklusive - Ramschpreis für britische Verhältnisse! Schön. Zwar fast alles zerstört im Blitz (wer hat's erfunden? Natürlich wir :cry, aber originalgetreu rekonstruiert und immernoch beeindruckend. Morgen soll hier kostenloses Orgelkonzert sein - sollte ich mir merken...
Zum Beschluss des Abends in die Hotelbar mit Kaminfeuer: Gin Tonic für den Gatten, Weisswein für mich.
Ende Tag 3: Seligkeitsfaktur 7/10, Schmachtfaktor 4/10, Harmoniefaktor 9/10 - passt schon
Dienstag: keine besonderen Vorkommnisse. Noch ein wenig bis zur nahenden Bewusstlosigkeit geshoppt, zur Temple Church gewandert - oh, Mist, falsch gelesen, kostenloses Konzert erst morgen... Trottel...
Draussen im sonnigen Innenhof gesessen - heftige Schmacht - Mist!
Abends zu Mamma Mia - versöhnt. Immernoch witzig, toll inszeniert, Wohlfühlfaktor 12 von 10!
Zum Beschluss des Abends mal nicht in die Hotelbar, sondern spätes Sandwich-Abendessen mit Begleittrunk im Zimmer zu uns genommen.
Ende Tag 4: Seligkeitsfaktur 11/10, Schmachtfaktor 9/10, Harmoniefaktor 9/10 - irgendwie besser, aber nicht perfekt
Mittwoch: der Gatte ist ganztägig verabredet, ich habe also Zeit für mich. Würde gerne zum Konzert in die Temple Church gehen, glaube aber, dass ich es nach dem ganzen Trubel der ersten drei tage nicht wirklich geniessen könnte. Zausele solange im Hotelzimmer rum, bis es sowieso zu spät ist. Zum Ausgleich in die Hoteleigene Sauna. Werde ruhiger, aber nicht komplett entspannt. Danach doch nochmal in die Stadt in ein Antiquariat, das noch auf der Liste steht. Der Himmel! Eine Tüte voll altes Papier: 180 GBP (inklusive 30% Mengenrabatt), oops... Abendessen im nahegelegenen besten Burgerrestaurant der Welt - kein Witz!
Schlummertrunk in der Hotelbar: diesmal den Gin Tonic für mich!
Ende Tag 5: Seligkeitsfaktur 7/10, Schmachtfaktor 5/10, Harmoniefaktor 9/10 - nicht schlecht, aber irgendwie seltsam
Donnerstag: heute ist Weiberfastnacht - gut, in London nicht, aber die Online-Zeitung versorgt mich mit dem Wissen, das ich brauche: 10:30, 17 Jahre, 3,4 Promille - da fragen mich die Leute, warum ich über Karneval Köln gerne verlasse???
Nun gut... Erstmal frühstücken und mit dem gatten Updaten. Heute nichts wichtiges mehr geplant, ein wenig rumstromern, abends nochmal in die Albert Hall. Ich würde dann doch gerne das kleine Vermögen investieren und in die Westminster Abbey rein. Der Holde sonnt (!) sich derweil am Themse-Ufer... Die 18 GBP klingen nach viel, aber man bekommt einen Audioführer mit gut einer Stunde voller Erläuterungen dazu - und es lohnt sich wirklich. Die Abbey ist einfach gigantisch gross, und das Wissen darum lohnt für den halbwegs geschichtlich Interessierten ohne Ende. Und es gibt nunmal keine Fernsehsendung und kein noch so gut geschriebenes Buch, das einem die Atmosphäres dieses Ortes mit seinen ganzen Gräbern und Gedenksteinen wiedergeben kann - ich jedenfalls war restlosbegeistert und werde das ganz sicher nochmal machen.
Danach erstmal ein Käffchen mit dem Gatten und ebenfalls ein wenig Sonne getankt. Er will sich vor dem Konzert noch etwas im Hotel ausruhen - ab dafür. Ich mache mich wieder selbständig und fahre mit dem Bus rüber zu St. Paul's - genau die Strecke, die alle Staatsprozessionen auch abklappern, nur nicht so langsam... Komme um kurz vor 17.00 da an, der Shop hat schon zu, dafür schaffe ich es aber in den Evensong, eine Art musikalischer Kurzandacht. hat zwei Vorteile: man kann den phänomenalen Chor hören und braucht keinen Eintritt zu zahlen...
Während der Andacht Schockmoment: war die Albert Hall um 19.00 oder 19.30??? Raus aus dem Dom, gatten anrufen... War um 19.30, ich kann die Andacht noch zu Ende mitmachen... Hätt' ich blöder Idiot mal vorher auf die Karten geschaut... Darauf eine rauchen... Nee, darf man in der Kirche ja nicht... Verwirrtes Hirn...
Nach dem Evensong zurück ins Hotel, umziehen, ab in die Albert Hall, wo in unserer Box schon der gekühlte Weisswein parat steht...
Es gibt "La Bohème", der Holde will eine Kurzzusammenfassung - Oper ist wirklich nicht seins, da wird zuviel gesungen und überhaupt sterben die da ja nur... Irgendwie hat er Recht, aber nun ja... Kann ja auch mal schön sein. Die erste Hälfte vergeht wie im Flug, er ist angetan, das sei ja ganz witzig... Ja, bisher schon... Das Pauseneis wird gebracht, das Leben ist schön... Der zweite Teil schreitet voran, Mimì stirbt so langsam vor sich hin, über die (englischen) Übertitel durchaus nachvollziehbar... Durch meine leicht wässrigen Augen höre ich nebenan dezentes Geschniefe... Jaja, geh mir weg mit Oper... Ich verstehe... Mimì tot, Oper aus, Wein alle... Schön!
Zum Beschluss des Abends in die Hotelbar mit Kaminfeuer: mehr Gin Tonic für den Gatten, mehr Weisswein für mich.
Ende Tag 6: Seligkeitsfaktur 11/10, Schmachtfaktor 1/10, Harmoniefaktor 10/10 - geht doch
Freitag: ein letztes kräftigendes Frühstück, Auschecken, meine erste vierstellige Hotelrechnung (zumindest in Euro).
Gepäck parken, nochmal zu St Paul's, den Laden auf links drehen, ein letzter Kaffee beim Barista unseres Vertrauens, wehmütiges Abschiednehmen bei so vielem, Gepäck einsammeln, ab in den Gatwick Express, im Sauseschritt durch die Sicherheitskontrollen - wiedermal viel zu früh da. Wir vergessen immer, dass am Gatwick Airport alles perfekt eingespielt ist und man wirklich alles in kürzester Zeit durchlaufen kann. Spart ungefähr die Hälfte der Zeit, die wir in Köln brauchen...
Wieder daheim... Hmm... Auch schön, aber anders...
Zum Beschluss des Abends auf dem Sofa ohne Kaminfeuer: Cola Zero für den Gatten, Kölsch für mich.
Ende Tag 7: Seligkeitsfaktur 5/10, Schmachtfaktor 0/10, Harmoniefaktor 10/10 - trotzdem irgendwie schade
Und ein großes Hallihallo, ihr Lieben!
Vielen Dank für die nächste Glückwunschrunde - ich kann mich nur gebetsmühlenartig wiederholen: ohne Euren vielfältigen Support hätte ich nicht das heutige Tagesblatt des BZgA-Nichtraucherkalenders abreissen dürfen
Und ich kann stolz verkünden: gestern und heute hatte ich absolut keine Schmachtattakce - nichts, niente, nada, rien!
Gut, das könnte natürlich auch daran liegen, dass meine Nebenhölen komplett zubetoniert sind, ich durch die Nase absolut keine Luft kriege und zwischen Sofa und Bett hin- und herwechsele, je nachdem, wo mir das Kreuz beim Liegen gerade weniger weh tut... Ein klasse Frühlings-Wochenende, gelle?
Aber so langsam geht es wieder, und ich kann mich - Dank eines kräftigen Frühstücks, liebevoll dargereicht vom Göttergatten (heute IST er mal die bessere Hälfte) - zur Abwechslung mal dem Forum und meinem schon längst überfälligen London-Bericht widmen (Asche auf mein Haupt...)...
Aber keine Sorge, ich mache da jetzt kein Tagebuch draus, sondern packe mal nur das Wichtigste rein. Witerführendes gibt's natürlich gerne auf Anfrage...
Aaaalso...
Wir basteln unsere Trips, egal ob nacxh London oder sonstwohin, ja meistens um irgendwelche Konzerte, in der Regel klassischerer Art. Die Auswahl obliegt als parktizierendem Musiker meistens mir, der Gatte sieht sich da in der selbstgewählten Rolle des stillen Nutzniessers. Sagt er selber auch so, kommt auch prima damit klar, denn er lernt vieles Neues kennen, was ihm grösstenteils auch gefällt...
Meistens führen die Trips aber nunmal nach London, und die Konzerte finden in der von uns geliebten und genossenen Royal Albert Hall statt: einem überdimensionalen roten Plüschsofa, in dem man in den Logen Essen und Getränke vorbestellen kann - es lebe der Snobismus
Am ersten Abend gab es Live-Musik (sollte eigentlich in 'nem Konzert so sein, ich weiss...) zu Animationsfilm-Szenen (DA haben wir die Besonderheit) eines bestimmten Studios, dessen Namen ich hier bestimmt nicht nennen darf... Nur soviel: es macht Filme mit Autos, Fischen, Spielzeug und vielem mehr, und der Name reimt sich auf Mixer... Da mein Holder absoluter Fan dieses Studois und seiner Filme ist (das Kind im Manne *g*), was es klar, dass wir zu diesem Konzert mussten. Und es hat sich gelohnt, eine geschätzte 600 m2-Leinwand mit einem Sinfonieorchester drunter und dazu - das hat was...
Vorher tagsüber noch flugs raus in ein bekanntes Einkaufszentrum, nach Musical-Karten zum Ramschpreist stöbern - da hat der Gatte das Auswahlrecht, und es verschlägt uns am Dienstag zu Mamma Mia, ich freu mich drauf...
Zum Beschluss des Abends in die Hotelbar mit Kaminfeuer: Gin Tonic für den Gatten, Weisswein für mich.
Ende Tag 1: Seligkeitsfaktor 10/10, Schmachtfaktur -1/10, Harmoniefaktor 11/10 - alles gut
Unser Hotel hatte ich diesmal nach der Prämisse gewählt, dass es nicht so dicht an der Albert Hall zu sein braucht wie sonst, und dass es diesmal gerne etwas mehr auf Erholung statt auf purer Unterkunft angelegt sein darf. Wir fanden das in Earl's Court (nein, das ist nicht der Hotelname, sondern der Stadtteil gleich westlich von Kensington), eigentlich sogar noch in Laufweite. Das Frühstück war opulent und vielfältig - auch allerlei Gesundes wurde geboten, nebst Sekt. Als alter Traditionalist habe ich mich natürlich in vollem Masse dem Full English Breakfast hingegeben. Das wurde ja ursprünglich konzipiert, um dem wackeren hart schuftenden Minenarbeitern genug Nährstoffe für einen langen Arbeitstag zu geben, funktioniert aber auch bei shoppingwütenden Touris - ich hatte grundsätzlich neun bis zehn Stunden kein Hungergefühl, egal wie lange ich durch die Stadt gestromert bin.
Da der nächste Tag ein Sonntag war, bleib nicht allzuviel an kostspieligen Vergnügungen. Ich wollte mir aber die beiden kostenlosen Orgelkonzerte in Westminster Cathedral und Westminster Abbey geben, die dankswerterweise so gelegt waren, dass man sie beide nacheinander absolvieren kann. Der Gatte hat die Abbey dann auch mitgenommen - schliesslich eine der wenigen Chancen, da für Noppes reinzukommen, da die Church of England sonst bitte gerne 18 GBP Eintritt haben möchte. Ist viel, aber dazu später mehr...
Abends bei unserem Lieblings-Inder Nähe Tower gespeist: Essen immernoch phänomenal, Service lässt nach, was soll's dort auch anders sein als bei uns... Hätt' gerne eine auf die Enttäuschung geraucht, naja, vielleicht auch nicht...
Auf dem Weg dorthin: unverhoffter heftiger Zickenterror meinerseits. Konnte mit dem vom Gatten geerbten Smarthphone noch nicht so gut umgehen. Brauchte nach dem Photographieren noch etwas, um es wieder auszuschalten, Gatte lief aber schonmal schnell über die freie Strasse. Ich leider völlig ausgetickt, obwohl er gleich wieder zurückkam. Kommentierte dann unwiderlegbar: "jetzt mach Du, denn wenn ich was mache, ist es ja sowieso falsch, egal was ich mache!" Touché... Bis zum Essen aber wieder normalisiert...
Zum Beschluss des Abends in die Hotelbar mit Kaminfeuer: Gin Tonic für den Gatten, Weisswein für mich.
Ende Tag 2: Seligkeitsfaktor 7/10, Schmachtfaktur 2/10, Harmoniefaktor 6/10 - nicht so glorreich
Montag: voller Tatendrang in die neue Woche! Die ersten Klamottenläden haben wir schon durch... Komisch, ich hatte doch immer 32/34 bei meinen Jeans, warum passt das auf einmal nicht?? Ach so, die seien immer viel enger geschnitten, sagt der Verkäufer, 32 wäre bei denen eher 36... Anprobiert, passt. Sieht gut aus, schmeichelt dem Ego ob der eingetragenen Grösse trotzdem nicht. Dann halt noch eine neue Jeans, wo WIRKLICH 32 drin steht... Passt nicht... Ja, die wären auch eher schlank geschnitten, sagt der Verkäufer... Hm, bin ich also nicht mehr wirklich schlank... 33 passt. Sieht gut aus, Ego am Boden.
Mittags flugs ins Gratiskonzert in die Southwark Cathedral. Schön, die Stimmung steigt wieder. Danach über die Tower Bridge zurück Richtung Temple - alles per Pedes, soviel hat der Hosenkauf schon bewirkt. Der Gatte ist mit 'nem Bekannten zum Kaffee verabredet, ich gebe mir die Temple Church, die hatte bisher immer zu, wenn wir da waren (ja, Kirchen machen in London schonmal zwei Monate Ferien im Sommer). Vier GBP Eintritt, volles Photographierrecht inklusive - Ramschpreis für britische Verhältnisse! Schön. Zwar fast alles zerstört im Blitz (wer hat's erfunden? Natürlich wir :cry, aber originalgetreu rekonstruiert und immernoch beeindruckend. Morgen soll hier kostenloses Orgelkonzert sein - sollte ich mir merken...
Zum Beschluss des Abends in die Hotelbar mit Kaminfeuer: Gin Tonic für den Gatten, Weisswein für mich.
Ende Tag 3: Seligkeitsfaktur 7/10, Schmachtfaktor 4/10, Harmoniefaktor 9/10 - passt schon
Dienstag: keine besonderen Vorkommnisse. Noch ein wenig bis zur nahenden Bewusstlosigkeit geshoppt, zur Temple Church gewandert - oh, Mist, falsch gelesen, kostenloses Konzert erst morgen... Trottel...
Draussen im sonnigen Innenhof gesessen - heftige Schmacht - Mist!
Abends zu Mamma Mia - versöhnt. Immernoch witzig, toll inszeniert, Wohlfühlfaktor 12 von 10!
Zum Beschluss des Abends mal nicht in die Hotelbar, sondern spätes Sandwich-Abendessen mit Begleittrunk im Zimmer zu uns genommen.
Ende Tag 4: Seligkeitsfaktur 11/10, Schmachtfaktor 9/10, Harmoniefaktor 9/10 - irgendwie besser, aber nicht perfekt
Mittwoch: der Gatte ist ganztägig verabredet, ich habe also Zeit für mich. Würde gerne zum Konzert in die Temple Church gehen, glaube aber, dass ich es nach dem ganzen Trubel der ersten drei tage nicht wirklich geniessen könnte. Zausele solange im Hotelzimmer rum, bis es sowieso zu spät ist. Zum Ausgleich in die Hoteleigene Sauna. Werde ruhiger, aber nicht komplett entspannt. Danach doch nochmal in die Stadt in ein Antiquariat, das noch auf der Liste steht. Der Himmel! Eine Tüte voll altes Papier: 180 GBP (inklusive 30% Mengenrabatt), oops... Abendessen im nahegelegenen besten Burgerrestaurant der Welt - kein Witz!
Schlummertrunk in der Hotelbar: diesmal den Gin Tonic für mich!
Ende Tag 5: Seligkeitsfaktur 7/10, Schmachtfaktor 5/10, Harmoniefaktor 9/10 - nicht schlecht, aber irgendwie seltsam
Donnerstag: heute ist Weiberfastnacht - gut, in London nicht, aber die Online-Zeitung versorgt mich kit dem Wissen, das ich brauche: 10:30, 17 Jahre, 3,4 Promille - da fragen mich die Leute, warum ich über Karneval Köln gerne verlasse???
Nun gut... Erstmal frühstücken und mit dem gatten Updaten. Heute nichts wichtiges mehr geplant, ein wenig rumstromern, abends nochmal in die Albert Hall. Ich würde dann doch gerne das kleine Vermögen investieren und in die Westminster Abbey rein. Der Holde sonnt (!) sich derweil am Themse-Ufer... Die 18 GBP klingen nach viel, aber man bekommt einen Audioführer mit gut einer Stunde voller Erläuterungen dazu - und es lohnt sich wirklich. Die Abbey ist einfach gigantisch gross, und das Wissen darum lohnt für den halbwegs geschichtlich Interessierten ohne Ende. Und es gibt nunmal keine Fernsehsendung und kein noch so gut geschriebenes Buch, das einem die Atmosphäres dieses Ortes mit seinen ganzen Gräbern und Gedenksteinen wiedergeben kann - ich jedenfalls war restlosbegeistert und werde das ganz sicher nochmal machen.
Danach erstmal ein Käffchen mit dem Gatten und ebenfalls ein wenig Sonne getankt. Er will sich vor dem Konzert noch etwas im Hotel ausruhen - ab dafür. Ich mache mich wieder selbständig und fahre mit dem Bus rüber zu St. Paul's - genau die Strecke, die alle Staatsprozessionen auch abklappern, nur nicht so langsam... Komme um kurz vor 17.00 da an, der Shop hat schon zu, dafür schaffe ich es aber in den Evensong, eine Art musikalischer Kurzandacht. hat zwei Vorteile: man kann den phänomenalen Chor hören und braucht keinen Eintritt zu zahlen...
Während der Andacht Schockmoment: war die Albert Hall um 19.00 oder 19.30??? Raus aus dem Dom, gatten anrufen... War um 19.30, ich kann die Andacht noch zu Ende mitmachen... Hätt' ich blöder Idiot mal vorher auf die Karten geschaut... Darauf eine rauchen... Nee, darf man in der Kirche ja nicht... Verwirrtes Hirn...
Nach dem Evensong zurück ins Hotel, umziehen, ab in die Albert Hall, wo in unserer Box schon der gekühlte Weisswein parat steht...
Es gibt "La Bohème", der Holde will eine Kurzzusammenfassung - Oper ist wirklich nicht seins, da wird zuviel gesungen und überhaupt sterben die da ja nur... Irgendwie hat er Recht, aber nun ja... Kann ja auch mal schön sein. Die erste Hälfte vergeht wie im Flug, er ist angetan, das sei ja ganz witzig... Ja, bisher schon... Das Pauseneis wird gebracht, das Leben ist schön... Der zweite Teil schreitet voran, Mimì stirbt so langsam vor sich hin, über die (englischen) Übertitel durchaus nachvollziehbar... Durch meine leicht wässrigen Augen höre ich nebenan dezentes Geschniefe... Jaja, geh mir weg mit Oper... Ich verstehe... Mimì tot, Oper aus, Wein alle... Schön!
Zum Beschluss des Abends in die Hotelbar mit Kaminfeuer: mehr Gin Tonic für den Gatten, mehr Weisswein für mich.
Ende Tag 6: Seligkeitsfaktur 11/10, Schmachtfaktor 1/10, Harmoniefaktor 10/10 - geht doch
Freitag: ein letztes kräftigendes Frühstück, Auschecken, meine erste vierstellige Hotelrechnung (zumindest in Euro).
Gepäck parken, nochmal zu St Paul's, den Laden auf links drehen, ein letzter Kaffee beim Barista unseres Vertrauens, wehmütiges Abschiednehmen bei so vielem, Gepäck einsammeln, ab in den Gatwick Express, im Sauseschritt durch die Sicherheitskontrollen - wiedermal viel zu früh da. Wir vergessen immer, dass am Gatwick Airport alles perfekt eingespielt ist und man wirklich alles in kürzester Zeit durchlaufen kann. Spart ungefähr die Hälfte der Zeit, die wir in Köln brauchen...
Wieder daheim... Hmm... Auch schön, aber anders...
Zum Beschluss des Abends auf dem Sofa ohne Kaminfeuer: Cola Zero für den Gatten, Kölsch für mich.
Ende Tag 7: Seligkeitsfaktur 5/10, Schmachtfaktor 0/10, Harmoniefaktor 10/10 - trotzdem irgendwie schade
Und ein großes Hallihallo, ihr Lieben!
Vielen Dank für die nächste Glückwunschrunde - ich kann mich nur gebetsmühlenartig wiederholen: ohne Euren vielfältigen Support hätte ich nicht das heutige Tagesblatt des BZgA-Nichtraucherkalenders abreissen dürfen
Und ich kann stolz verkünden: gestern und heute hatte ich absolut keine Schmachtattakce - nichts, niente, nada, rien!
Gut, das könnte natürlich auch daran liegen, dass meine Nebenhölen komplett zubetoniert sind, ich durch die Nase absolut keine Luft kriege und zwischen Sofa und Bett hin- und herwechsele, je nachdem, wo mir das Kreuz beim Liegen gerade weniger weh tut... Ein klasse Frühlings-Wochenende, gelle?
Aber so langsam geht es wieder, und ich kann mich - Dank eines kräftigen Frühstücks, liebevoll dargereicht vom Göttergatten (heute IST er mal die bessere Hälfte) - zur Abwechslung mal dem Forum und meinem schon längst überfälligen London-Bericht widmen (Asche auf mein Haupt...)...
Aber keine Sorge, ich mache da jetzt kein Tagebuch draus, sondern packe mal nur das Wichtigste rein. Witerführendes gibt's natürlich gerne auf Anfrage...
Aaaalso...
Wir basteln unsere Trips, egal ob nacxh London oder sonstwohin, ja meistens um irgendwelche Konzerte, in der Regel klassischerer Art. Die Auswahl obliegt als parktizierendem Musiker meistens mir, der Gatte sieht sich da in der selbstgewählten Rolle des stillen Nutzniessers. Sagt er selber auch so, kommt auch prima damit klar, denn er lernt vieles Neues kennen, was ihm grösstenteils auch gefällt...
Meistens führen die Trips aber nunmal nach London, und die Konzerte finden in der von uns geliebten und genossenen Royal Albert Hall statt: einem überdimensionalen roten Plüschsofa, in dem man in den Logen Essen und Getränke vorbestellen kann - es lebe der Snobismus
Am ersten Abend gab es Live-Musik (sollte eigentlich in 'nem Konzert so sein, ich weiss...) zu Animationsfilm-Szenen (DA haben wir die Besonderheit) eines bestimmten Studios, dessen Namen ich hier bestimmt nicht nennen darf... Nur soviel: es macht Filme mit Autos, Fischen, Spielzeug und vielem mehr, und der Name reimt sich auf Mixer... Da mein Holder absoluter Fan dieses Studois und seiner Filme ist (das Kind im Manne *g*), was es klar, dass wir zu diesem Konzert mussten. Und es hat sich gelohnt, eine geschätzte 600 m2-Leinwand mit einem Sinfonieorchester drunter und dazu - das hat was...
Vorher tagsüber noch flugs raus in ein bekanntes Einkaufszentrum, nach Musical-Karten zum Ramschpreist stöbern - da hat der Gatte das Auswahlrecht, und es verschlägt uns am Dienstag zu Mamma Mia, ich freu mich drauf...
Zum Beschluss des Abends in die Hotelbar mit Kaminfeuer: Gin Tonic für den Gatten, Weisswein für mich.
Ende Tag 1: Seligkeitsfaktor 10/10, Schmachtfaktur -1/10, Harmoniefaktor 11/10 - alles gut
Unser Hotel hatte ich diesmal nach der Prämisse gewählt, dass es nicht so dicht an der Albert Hall zu sein braucht wie sonst, und dass es diesmal gerne etwas mehr auf Erholung statt auf purer Unterkunft angelegt sein darf. Wir fanden das in Earl's Court (nein, das ist nicht der Hotelname, sondern der Stadtteil gleich westlich von Kensington), eigentlich sogar noch in Laufweite. Das Frühstück war opulent und vielfältig - auch allerlei Gesundes wurde geboten, nebst Sekt. Als alter Traditionalist habe ich mich natürlich in vollem Masse dem Full English Breakfast hingegeben. Das wurde ja ursprünglich konzipiert, um dem wackeren hart schuftenden Minenarbeitern genug Nährstoffe für einen langen Arbeitstag zu geben, funktioniert aber auch bei shoppingwütenden Touris - ich hatte grundsätzlich neun bis zehn Stunden kein Hungergefühl, egal wie lange ich durch die Stadt gestromert bin.
Da der nächste Tag ein Sonntag war, bleib nicht allzuviel an kostspieligen Vergnügungen. Ich wollte mir aber die beiden kostenlosen Orgelkonzerte in Westminster Cathedral und Westminster Abbey geben, die dankswerterweise so gelegt waren, dass man sie beide nacheinander absolvieren kann. Der Gatte hat die Abbey dann auch mitgenommen - schliesslich eine der wenigen Chancen, da für Noppes reinzukommen, da die Church of England sonst bitte gerne 18 GBP Eintritt haben möchte. Ist viel, aber dazu später mehr...
Abends bei unserem Lieblings-Inder Nähe Tower gespeist: Essen immernoch phänomenal, Service lässt nach, was soll's dort auch anders sein als bei uns... Hätt' gerne eine auf die Enttäuschung geraucht, naja, vielleicht auch nicht...
Auf dem Weg dorthin: unverhoffter heftiger Zickenterror meinerseits. Konnte mit dem vom Gatten geerbten Smarthphone noch nicht so gut umgehen. Brauchte nach dem Photographieren noch etwas, um es wieder auszuschalten, Gatte lief aber schonmal schnell über die freie Strasse. Ich leider völlig ausgetickt, obwohl er gleich wieder zurückkam. Kommentierte dann unwiderlegbar: "jetzt mach Du, denn wenn ich was mache, ist es ja sowieso falsch, egal was ich mache!" Touché... Bis zum Essen aber wieder normalisiert...
Zum Beschluss des Abends in die Hotelbar mit Kaminfeuer: Gin Tonic für den Gatten, Weisswein für mich.
Ende Tag 2: Seligkeitsfaktor 7/10, Schmachtfaktur 2/10, Harmoniefaktor 6/10 - nicht so glorreich
Montag: voller Tatendrang in die neue Woche! Die ersten Klamottenläden haben wir schon durch... Komisch, ich hatte doch immer 32/34 bei meinen Jeans, warum passt das auf einmal nicht?? Ach so, die seien immer viel enger geschnitten, sagt der Verkäufer, 32 wäre bei denen eher 36... Anprobiert, passt. Sieht gut aus, schmeichelt dem Ego ob der eingetragenen Grösse trotzdem nicht. Dann halt noch eine neue Jeans, wo WIRKLICH 32 drin steht... Passt nicht... Ja, die wären auch eher schlank geschnitten, sagt der Verkäufer... Hm, bin ich also nicht mehr wirklich schlank... 33 passt. Sieht gut aus, Ego am Boden.
Mittags flugs ins Gratiskonzert in die Southwark Cathedral. Schön, die Stimmung steigt wieder. Danach über die Tower Bridge zurück Richtung Temple - alles per Pedes, soviel hat der Hosenkauf schon bewirkt. Der Gatte ist mit 'nem Bekannten zum Kaffee verabredet, ich gebe mir die Temple Church, die hatte bisher immer zu, wenn wir da waren (ja, Kirchen machen in London schonmal zwei Monate Ferien im Sommer). Vier GBP Eintritt, volles Photographierrecht inklusive - Ramschpreis für britische Verhältnisse! Schön. Zwar fast alles zerstört im Blitz (wer hat's erfunden? Natürlich wir :cry, aber originalgetreu rekonstruiert und immernoch beeindruckend. Morgen soll hier kostenloses Orgelkonzert sein - sollte ich mir merken...
Zum Beschluss des Abends in die Hotelbar mit Kaminfeuer: Gin Tonic für den Gatten, Weisswein für mich.
Ende Tag 3: Seligkeitsfaktur 7/10, Schmachtfaktor 4/10, Harmoniefaktor 9/10 - passt schon
Dienstag: keine besonderen Vorkommnisse. Noch ein wenig bis zur nahenden Bewusstlosigkeit geshoppt, zur Temple Church gewandert - oh, Mist, falsch gelesen, kostenloses Konzert erst morgen... Trottel...
Draussen im sonnigen Innenhof gesessen - heftige Schmacht - Mist!
Abends zu Mamma Mia - versöhnt. Immernoch witzig, toll inszeniert, Wohlfühlfaktor 12 von 10!
Zum Beschluss des Abends mal nicht in die Hotelbar, sondern spätes Sandwich-Abendessen mit Begleittrunk im Zimmer zu uns genommen.
Ende Tag 4: Seligkeitsfaktur 11/10, Schmachtfaktor 9/10, Harmoniefaktor 9/10 - irgendwie besser, aber nicht perfekt
Mittwoch: der Gatte ist ganztägig verabredet, ich habe also Zeit für mich. Würde gerne zum Konzert in die Temple Church gehen, glaube aber, dass ich es nach dem ganzen Trubel der ersten drei tage nicht wirklich geniessen könnte. Zausele solange im Hotelzimmer rum, bis es sowieso zu spät ist. Zum Ausgleich in die Hoteleigene Sauna. Werde ruhiger, aber nicht komplett entspannt. Danach doch nochmal in die Stadt in ein Antiquariat, das noch auf der Liste steht. Der Himmel! Eine Tüte voll altes Papier: 180 GBP (inklusive 30% Mengenrabatt), oops... Abendessen im nahegelegenen besten Burgerrestaurant der Welt - kein Witz!
Schlummertrunk in der Hotelbar: diesmal den Gin Tonic für mich!
Ende Tag 5: Seligkeitsfaktur 7/10, Schmachtfaktor 5/10, Harmoniefaktor 9/10 - nicht schlecht, aber irgendwie seltsam
Donnerstag: heute ist Weiberfastnacht - gut, in London nicht, aber die Online-Zeitung versorgt mich kit dem Wissen, das ich brauche: 10:30, 17 Jahre, 3,4 Promille - da fragen mich die Leute, warum ich über Karneval Köln gerne verlasse???
Nun gut... Erstmal frühstücken und mit dem gatten Updaten. Heute nichts wichtiges mehr geplant, ein wenig rumstromern, abends nochmal in die Albert Hall. Ich würde dann doch gerne das kleine Vermögen investieren und in die Westminster Abbey rein. Der Holde sonnt (!) sich derweil am Themse-Ufer... Die 18 GBP klingen nach viel, aber man bekommt einen Audioführer mit gut einer Stunde voller Erläuterungen dazu - und es lohnt sich wirklich. Die Abbey ist einfach gigantisch gross, und das Wissen darum lohnt für den halbwegs geschichtlich Interessierten ohne Ende. Und es gibt nunmal keine Fernsehsendung und kein noch so gut geschriebenes Buch, das einem die Atmosphäres dieses Ortes mit seinen ganzen Gräbern und Gedenksteinen wiedergeben kann - ich jedenfalls war restlosbegeistert und werde das ganz sicher nochmal machen.
Danach erstmal ein Käffchen mit dem Gatten und ebenfalls ein wenig Sonne getankt. Er will sich vor dem Konzert noch etwas im Hotel ausruhen - ab dafür. Ich mache mich wieder selbständig und fahre mit dem Bus rüber zu St. Paul's - genau die Strecke, die alle Staatsprozessionen auch abklappern, nur nicht so langsam... Komme um kurz vor 17.00 da an, der Shop hat schon zu, dafür schaffe ich es aber in den Evensong, eine Art musikalischer Kurzandacht. hat zwei Vorteile: man kann den phänomenalen Chor hören und braucht keinen Eintritt zu zahlen...
Während der Andacht Schockmoment: war die Albert Hall um 19.00 oder 19.30??? Raus aus dem Dom, gatten anrufen... War um 19.30, ich kann die Andacht noch zu Ende mitmachen... Hätt' ich blöder Idiot mal vorher auf die Karten geschaut... Darauf eine rauchen... Nee, darf man in der Kirche ja nicht... Verwirrtes Hirn...
Nach dem Evensong zurück ins Hotel, umziehen, ab in die Albert Hall, wo in unserer Box schon der gekühlte Weisswein parat steht...
Es gibt "La Bohème", der Holde will eine Kurzzusammenfassung - Oper ist wirklich nicht seins, da wird zuviel gesungen und überhaupt sterben die da ja nur... Irgendwie hat er Recht, aber nun ja... Kann ja auch mal schön sein. Die erste Hälfte vergeht wie im Flug, er ist angetan, das sei ja ganz witzig... Ja, bisher schon... Das Pauseneis wird gebracht, das Leben ist schön... Der zweite Teil schreitet voran, Mimì stirbt so langsam vor sich hin, über die (englischen) Übertitel durchaus nachvollziehbar... Durch meine leicht wässrigen Augen höre ich nebenan dezentes Geschniefe... Jaja, geh mir weg mit Oper... Ich verstehe... Mimì tot, Oper aus, Wein alle... Schön!
Zum Beschluss des Abends in die Hotelbar mit Kaminfeuer: mehr Gin Tonic für den Gatten, mehr Weisswein für mich.
Ende Tag 6: Seligkeitsfaktur 11/10, Schmachtfaktor 1/10, Harmoniefaktor 10/10 - geht doch
Freitag: ein letztes kräftigendes Frühstück, Auschecken, meine erste vierstellige Hotelrechnung (zumindest in Euro).
Gepäck parken, nochmal zu St Paul's, den Laden auf links drehen, ein letzter Kaffee beim Barista unseres Vertrauens, wehmütiges Abschiednehmen bei so vielem, Gepäck einsammeln, ab in den Gatwick Express, im Sauseschritt durch die Sicherheitskontrollen - wiedermal viel zu früh da. Wir vergessen immer, dass am Gatwick Airport alles perfekt eingespielt ist und man wirklich alles in kürzester Zeit durchlaufen kann. Spart ungefähr die Hälfte der Zeit, die wir in Köln brauchen...
Wieder daheim... Hmm... Auch schön, aber anders...
Zum Beschluss des Abends auf dem Sofa ohne Kaminfeuer: Cola Zero für den Gatten, Kölsch für mich.
Ende Tag 7: Seligkeitsfaktur 5/10, Schmachtfaktor 0/10, Harmoniefaktor 10/10 - trotzdem irgendwie schade
So, ihr habt's und ich bin - geschafft
Fazit: Schmacht- und Laune-Attacken kommen bei mir häufiger ausserhalb des Alltags. Hätte ich so nicht gedacht. Aber nach einer Woche im Job kann ich das so sagen: wenn der geregelte Ablauf da ist, der sich schneller umorganisieren liess als ich dachte, dann läuft alles prima. Wenn ich aber Zeit für mich habe oder ausserhalb des "normalen" Trotts stehe, dann ist die Gefahr für Schmacht-Attacken viel grösser. Und wenn dann noch irgendetwas nicht läuft, wie ich es gerne hätte, dann ticke ich auch schneller aus... Auf der Arbeit mache ich einfach weiter, da kommt nichtmal ein "ich muss jetzt eine rauchen"... Seltsam, hätte ich eigentlich genau umgekehrt erwartet...
Nun gut, da waren die sechs Tage ja doch für irgendetwas gut ;-) [IRONIESCHALTKREISE AUS]
Angesichts deiner vielen Proben wirst du wenig Zeit haben, hier ebenfalls durch Anwesenheit zu glänzen.
Aber ich möchte mich Paladin anschließen und dir ganz herzlich zum 30. rauchfreien Tag gratulieren.
Ich bin super stolz auf dich.
Bleib so, wie du bist! So ist es nämlich goldrichtig.
Sei fürchterbar lieb gegrüßt.
Nicole
Hallo Stefan!
Zunächst mal alles Gute zum30sten.
Wie geht's so? Sind Deine Schmachtattacken etwas besser geworden? Das Wetter wird immer schöner, da wird die Laune doch auch besser oder?
Mensch, da sitzt man auf der Arbeit und schaut nur mal kurz "daheim" vorbei, und da ist schon die Party im Gange...
Danke Euch, und ebenfalls Dank an Euch, denn ohne Eure Beiträge und Aufmunterungen wäre ich sicher nicht soweit gekommen...
Der London-Bericht folgt, vermutlich morgen, geschrieben mit mehreren großen Pötten Kaffee und einem unchristlich opulenten mehrstündigen Frühstück...
Ich schau sicher später nochmal rein...
der Stefan