Feel the fear and do it anyway....smokefree
Liebe Lydia,
vielen Dank für Deinen Ansporn weiter durchzuhalten. Heute ist Tag 4 und ich bin immer noch rauchfrei und heute ist ein besonders anstrengender Tag, weil meine Mutter soeben operiert wird und ich warten muss, bis die Ärzte sich melden. Und es gilt trotz der Anspannung und Warterei: ICH WILL NICHT RAUCHEN!!!!
Gestern hab ich mir tatsächlich noch ein Stück Johannisbeerkuchen in einem Café gegönnt, in dem man echt leckeren Kuchen bekommt. Ich hatte solche Gelüste und ich dachte mir, dass ich mich für meine Stärke und den Entschluss nicht mehr zu rauchen, jetzt ein klein wenig belohnen könnte. Der Kuchen war richtig, richtig lecker und ich hatte auch kein schlechtes Gewissen ob der Kalorien. Und der Spruch "erst rauchfrei, dann bauchfrei!" ist klasse. Darüber musste und muss ich sehr schmunzeln. Ich hab mir auch zugestanden, dass ich in der nächsten Zeit 3 bis 5 Kilo zunehmen darf. Erst wenn das Gröbste der Entwöhnung von den Zigaretten überstanden ist, mache ich mich daran meinen Körper wieder auf Vordermann zu bringen. In meinem Alltag bewege ich mich häufig, alle Wegstrecken lege ich in der Umgebung mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurück. Das geht ganz gut, weil ich in der Stadt wohne und meine Arbeitsstelle gar nicht weit weg von zuhause ist. Im Fitnessstudio bin ich seit langem angemeldet und besuche einen Yoga Kurs und einen Faszientrainingskurs. Das schaffe ich allerdings nicht regelmäßig, dorthin zu gehen. Auch das will ich ändern. In der Woche mache ich zweimal Nordic Walking und das schon seit ein paar Jahren. Neuerdings gehe ich einmal in der Woche mit meiner Nachbarin zum Walken. Und ich muss sagen, das tut richtig gut, ist nicht schwierig und ich kann mich, anders als beim Joggen, noch gut unterhalten. Mein Mann hat schon mal vom "Nordic Talking" statt vom "Nordic Walking" gesprochen. Das trifft es ziemlich gut. Überhaupt raus an die frische Luft gehen und sei es, um sich kurz auf eine Bank im Park zu setzen (muss ja nicht immer gleich laufen sein), ist schon richtig schön. Da kann ich dann auch meine Atementspannungsübung plus mich in Gedanken auf meine Blumenwiese beamen, ganz gut machen.
Euch allen einen tollen smokefree Tag.
LG
Euer Mohnklatsch
Hallo Mohnklatsch,
die meisten Aufhörer erleben die ersten Tage als die schwierigsten. Halte aus, es wird leichter. Du machst das total gut, Atemübungen zu nutzen und zu widerstehen! Halte durch, den Tag überstehst Du Mohnklatsch.
Es ist natürlich ein ehrenvolles Ansinnen, dem Naschgelüst nicht übermäßig nachzugeben, gesund und der Zahngesundheit sowie der Figur zuträglich. Aber kann ich Dich vielleicht dazu einladen, gerade derzeit in dieser Hinsicht nicht allzu streng mit Dir zu sein? Ich mein schau mal, Du unterziehst Dich mit dem Rauchstopp schon einem durchaus mitunter fordernden Prozess. Dich da dann noch an anderer Stelle zu kasteien, fällt doch da schwer. Hier im Forum wurde der Satz "erst rauchfrei, dann bauchfrei" geprägt. Will heißen, wir überlegen uns, ob wir uns mit ein paar Pfündchen mehr nicht vorübergehend abfinden könnten. Weite Teile des Gewichts regulieren sich nach dem Abschluß der Entwöhnung von selber (zu Beispiel jene, die durch die Umstellung der Körperprozesse, Stoffwechsel, Verdauung etc. verursacht worden sind), und bei den anderen können wir doch nach Abschluß der Entwöhnung immer noch nachbessern, falls dann noch nötig. Was hältst Du davon? Ich meine, ich will Dich jetzt nicht ermutigen, einen Schokoriegel am anderen zu verdrücken, das auf gar keinen Fall, maßhalten ist immer richtig! Aber Dir einen oder zwei Ausgleiche zum stressigen Rauchausstieg genehmigen...? Und diesen ganz langsam und mit allem Genuß? Könntest Du Dir das vielleicht erlauben? Ich würde es Dir erlauben!
Tag drei ist bald geschafft - damit hättest Du die erste Phase von Allan Carrs drei Ausstiegsphasen schon in der Tasche! Die Entgiftung läuft auf Hochtouren, Du tust Dir wirklich was Gutes mit dem Ausstieg. Jedes zarte Pflänzchen muß sich erst durch ein hartes Samenkorn kämpfen, aber wenn es da heraus ist, wird es umso prächtiger blühen. Also gib Deinem Rauchfrei-Pflänzchen die Chance, sich durchzukämpfen.
Ich wünsche Dir einen möglichst stressfreien Nachmittag und Abend sowie ordentlich Power und Durchhaltewillen. Viele Grüße sendet Dir
Lydia
Hallo ihr,
so gut, dass ich hier bin und so tolle Nachrichten und Beiträge, Rückmeldungen, Ideen und Gedankengänge von euch mitgeteilt bekomme. Ihr seid super!!!
Nur ganz kurz: Auch den gestrigen Tag habe ich gut gemeistert. Heute ists gerade wieder sehr schwierig, ich bin so unruhig, hab aber gerade die Entspannungsübung zum Atmen gemacht danach ging es wieder besser.
Heute hab ich so einen Drang was zu essen und ich weiß, dass das kein echtes Hungergefühl ist, sondern das Verlangen nach einer Zig. Auf Süßes verzichte ich gerade, nur noch einmal am Tag ein Johannesbeersaftschorle mit wenig Saft gönne ich mir. Schweiße ist das heute hart!!!!
LG und euch allen einen tollen Tag
Euer Mohnklatsch
Hallo liebe Mohnklatsch
und auch an dieser Stelle ein herzliches Willkommen von mir! Das ist ja schön, daß Du jetzt ein eigenes Wohnzimmer hast, da komme ich Dich doch wie versprochen besuchen und sehe mich hier um. Gefällt mir richtig gut hier!
Ich finde auch dieses "Du darfst nie mehr rauchen" etwas arg hart formuliert. Du darfst freilich! Du bist jetzt frei, es ist Deine Entscheidung! Du mußt nicht mehr rauchen, aber es verbietet Dir auch keiner. Der Nachteil wäre dann halt, daß Du Deine Freiheit damit augenblicklich wieder aufgeben und Dich wieder an die Zigaretten verkaufen würdest. Und das ist ja genau das, was Du nicht willst! Also mach doch Du jetzt mal die Regeln. Du willst nicht mehr rauchen, also setzt Du das jetzt auch durch.
Ein paar Zeilen weiter oben schreibst Du ja sogar
Mein Kollege Meikel hat Dich ja hier schon mit so vielerlei tollen praktischen Tipps versorgt. Einen möchte ich aber noch hinzusetzen - mein Lieblingsthema: Belohnungen. Belohne Dich auf Deinem Weg auch mal für bestandene schwierige Situationen, Meilensteine oder einfach dann, wenn Du das Gefühl hast, Du hast es jetzt nötig oder verdient oder es würde Dir die Rauchfreiheit gerade leichter machen. Dabei ist Belohnung was Du darunter verstehst: sei es ein Besuch in Deinem Lieblingscafé, neue Deko, ein Waldspaziergang, eine Duftkerze oder -lampe (also mich haben Düfte so richtig berührt und belohnt nach dem Rauchstopp, als ich wieder so richtig toll riechen konnte), eine Stunde Auszeit nur für Dich oder eben auch mal neue Schuhe. Gönne Dir sowas und widme es bewußt der Rauchfreiheit, das gibt Dir das Gefühl, daß sie für Dich Vorteile hat, noch während die Entwöhnung im Gange ist.
Also dann Mohnklatsch, ich schau auch wieder in Deinem Wohnzimmer vorbei. Für heute wünsche ich Dir einen schönen Abend - der Tag ist fast geschafft und das hast Du gut gemacht. Viele Grüße sendet Dir
Lydia
Hallo Mohnklatsch,
willkommen, hier. Schön, dass du den Weg hierher gefunden hast. Hier hilft ein jeder jedem. Das macht den Erfolg dieses Projektes aus. Nun bist auch du Teil dieser großartigen Community.
Deine Vorgehensweise, die klar von dir formulierten Ziele, die du erreichen möchtest, das zeigt mir die Wichtigkeit deines Vorhabens: "ICH WERDE RAUCHFREI".
Gerade am Anfang lauern für viele hinter jeder Ecke angriffslustige "Prüfungen", die das Durchhaltevermögen belasten. Genau darauf, liebe Mohnklatsch, möchte ich zunächst eingehen.
1. Sobald dich eine Suchtattacke erwischt, verlasse diese Situation. Sofort! Bitte nicht, wenn du gerade im Auto unterwegs bist. Gehe z. B. ans Fenster und atme 10 x tief ein und aus. Ca. 3 Sekunden ein- ca. 6 Sekunden aus. Und zähle im Stillen mit.
2. Welche Rituale waren es, bei denen du eine Zigarette "brauchtest"? Schreibe dir diese Kopplungen am Besten auf.
3. Es gab hier im Forum auch die Idee eines Aufgabenglases. Schreibe viele kleine Aufgaben auf viele kleine Zettel. Z . B. 10 Kniebeugen, ein Glas Wasser trinken, Schublade aufräumen, duschen gehen. ... usw. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Wenn also die dunkle Seite der Macht ihre Hand nach dir ausstreckt, ziehst du einen Zettel und erledigst das, was darauf steht.
4. "Nie wieder" hört sich furchtbar an, wie ich finde. Zielführender sind eher angemessene Etappen. Morgens aufzustehen und sagen "HEUTE rauche ich nicht," klingt deutlich sympathischer.
Und zum vorläufigen Abschluss füge ich dir noch die "4 A's" hinzu. Darin stehen viele weitere Anregungen für NichtMehrRaucher und die, die es werden möchten.
Ich wünsche dir weiter viel Kraft und Mut. Und ich würde mich sehr freuen, weiterhin von dir zu lesen.
Viele liebe Grüße
Meikel
Leicht zu merken sind die vier A-Tipps:
1. Aufschieben
Das Verlangen wird auch ohne Zigarette vorbeigehen. Atmen Sie zum Beispiel zehnmal tief durch. Der Wunsch nach einer Zigarette wird allmählich schwächer. Oder machen Sie eine Entspannungsübung, zum Beispiel indem Sie einzelne Muskelgruppen wechselweise an- und entspannen (progressive Muskelrelaxation nach Jacobson). Nach der Entspannungsübung „schwenken“ Sie dann um und beschäftigen sich mit etwas ganz anderem (siehe auch vierter Tipp: Ablenken)
2. Ausweichen
Gehen Sie vorausschauend kritischen Situationen, wie Raucherpausen oder
Kneipenrunden, eine Zeit lang aus dem Weg. Geben Sie anderen, z. B. Kolleginnen und Kollegen, einen Hinweis, dass diese Situationen für Sie noch schwierig sind, und bitten Sie gegebenenfalls um Hilfe (z. B. keine Zigarette anbieten).
3. Abhauen
Entfernen Sie sich z. B. einfach aus einer Gruppe von Rauchenden bis Sie sich wieder besser fühlen. Ziehen Sie sich für einen Moment zurück und befolgen Sie Tipp 4.
4. Ablenken
Ersetzen Sie das Rauchen bewusst durch andere Tätigkeiten, die Spaß machen, Sie ablenken und auf keinen Fall mit dem Rauchen vereinbar sind. Rufen Sie beispielsweise jemanden an, der Sie auf Ihrem Weg in die Rauchfreiheit unterstützt hat. Wenn Sie zu Hause sind, können Sie auch für einige Minuten duschen. Oder machen Sie eine Atemübung. Legen Sie sich auf den Boden und entspannen Sie sich. In jedem Fall sollte die Tätigkeit ein angenehmes Gefühl in Ihnen auslösen.
Hallo Mohnklatsch78 und herzlich willkommen im Forum.
Schon 6 mal hast du mit dem Rauchen aufgehört. Da bist du ja fast schon Profi Aber vielleicht gelingt es uns herauszufinden warum deine Rauchfreiheit bislang nicht lange gehalten hat und was du besser machen könntest. Hier etwas von der Sehle zu schreiben hilft. Bei anderen zu lesen, dass sie zum Teil die gleichen Probleme haben, tröstet. Zu erfahren wie die anderen mit ihren Problemen umgehen kann bestimmt auch helfen. Du bist ja schon ne Weile angemeldet und ich vermute du hast schon manches gelesen - findest dich hier also zurecht. Ich wünsche dir den besten Erfolg.
LG Bolando
Hallo ihr,
"Feell the fear and do it anyway" ist ein Buch von Susan Jeffers. Ich finde den Titel so treffend, wenn man aufhören will zu rauchen. Ich, w, 41 J, habe schon 6 mal in meinem Leben aufgehört zu rauchen. Das längste, das ich durchgehalten habe, waren 6 Monate und trotzdem habe ich wieder angefangen zu rauchen. Und jedes Mal hatte ich so Angst davor, wie es mir wohl ohne die Freundin Zigarette gehen würde.
"Feel the fear and do it anyway" habe ich mir gesagt und mich vor 12 Tagen hier angemeldet. Heute ist mein 2. rauchfreier Tag. Als ich die letzte Zigarette am Sonntagabend ausgedrückt hatte, war ich so durch den Wind. Ich wusste, dass ich aufhören wollte zu rauchen und doch hatte ich eine unsagbar große Angst davor, wie es mir wohl gehen wird ohne die Helferinnen Zigaretten. Und auch jetzt in diesem Moment, in dem ich hier schreibe, habe ich Angst davor, der Gier nach einer Zigarette nicht widerstehen zu können, einzuknicken und mir wieder eine anzuzünden. Doch dann gehe ich innig ins Gespräch mit mir: DU WILLST NICHT WIEDER RAUCHEN!!! Ich bequatsche meine kleine innere Bestie in meinem Kopf so lange bis sie Ruhe gibt oder stelle mir vor, dass das Verlangen nach einer Zigarette wie eine Welle auf mich zu rollt. Doch wie jede Welle, die irgendwann verebbt und im Sande verläuft, lässt nach 10 Minuten das Verlangen nach einer Zig wieder nach. Und ich sage mir dann, halte die nächsten 10 Minuten aus. Dann wird es besser.
Heute gab und gibt es schon einige dieser Wellen und es ist nicht leicht, das auszuhalten.
Gestern, mein erster rauchfreier Tag, war das anders: Ich war in einer absoluten Hochstimmung und hab gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd bei dem Gedanken: Uff, du bist Nichtraucherin und du musst nie wieder rauchen. Jippie, juhu und Gott sei Dank, befreist du dich von dieser absolut beschissenen Sucht. Die Ziggis haben mein Leben bestimmt und kontrolliert und trotz der Angst, hatte ich den Gedanken: Ich will frei sein und mich nicht von etwas kontrollieren lassen, etwas das meinen Tag bestimmt, das mich gängelt, das mich einengt, das mich an Händen und Füßen fesselt. Nein, ich will frei sein! Und nun bin ich aus dem Gefängnis der Zigarettensucht ausgebrochen und will nicht mehr damit anfangen. Ich höre auch, was die einschlägigen Ratgeber wie Allen Carr (Buch: Endlich Nichtraucher) sagen: Du darfst nie wieder an einer Zigarette ziehen! Denn mir ist klar, wenn ich das Verbrechen, ein Zug an einer Zig, zu nehmen, begehe, dann heißt es für mich: "Gehe nicht über los, ziehe nicht 2000 Dollar ein, sondern gehe direkt wieder zurück ins Gefängnis der Zigarettensucht.
Uff, das wird ein langer, harter und auch schöner Weg zurück in die Freiheit! Auf dem besten Weg dorthin bin ich ja schon, ich habe den Absprung trotz oder vielleicht weil (????) der übermäßigen Ängste geschafft.
Tag 2 rauchfrei: jippieeijei