...es ist vorbei, bye, bye Junimond
ich schreibe dir hier, mein lieber paul: habe gestern zufällig gesehen, dass andrea in deinem spiegelzimmer von deinem sehr belasteten familienmitglied geschrieben hat, von aufwühlenden tagen und dass du dich deshalb (etwas?) zurückgezogen hast. zufällig, weil ich gestern wieder einmal die letzte rauchen wollte und heute morgen wieder einmal die nächsten gekauft habe. aber ich weiss, dass es einen morgen geben wird, an dem ich die nächsten nicht kaufen werde. und ich hoffe natürlich, es wird nicht mein letzter sein, wär ja schade um alles das, was noch zu leben ist
weil andrea deinen post in ihrem zimmer erwähnt hast, habe ich dort gesucht, um zu verstehen, was mit/bei dir los ist und wie es dir geht, habe aber nur deine lieben worte an die dienstälteste lotsin, die von bord gegangen ist, gefunden. da ich als angehörige (in meinem fall meiner mutter) seit mai immer wieder an meine grenzen komme und manchmal aus lauter not auch darüber hinaus gehe, habe ich vielleicht eine kleine ahnung von dem, was auf dir lasten könnte. vielleicht. kleine ahnung. lasten könnte. was immer es ist: ich -- fio, bambina, bella-donna, ganz egal -- denke an dich
ich antworte dir hier, lieber paul: der juniZUG ist arbeit (okok: ehrenamt) (okok: sicher auch vergnügen), den spiegel krieg ich als anregung zum philosophieren nicht aus dem kopf, und der juniMOND ist der ort, mit dem ich DICH warum auch immer verbinde.
du bist (nicht nur) mein guter geist. animus UND anima. eigentlich habe ich ganz viele fragen, zu deinem mann, seiner krankheit usw. … weiss aber nicht, ob das überhaupt und -- VIEL wichtiger -- ob es dir passt. deshalb schweige ich, aber nicht aus desinteresse, sondern eine art vorauseilender respekt sozusagen.
nein, es ist mir nicht egal, dass ich rauche. ja, das unbehagen ist fast immer an bord. zwischenzeitlich war es im hintergrund, weil ich kontinuierlich gerannt bin, um tage voller pflichtenpflichtenpflichten zu schaffen. und auch die vielen belastenden gefühle, weil meine auch emotional so bedürftige mutter viel näher sein wollte/will, als ich eigentlich ertrage. und beides zulassen, ihre bedürftigkeit und meine unlust, einfach weil beides wahr ist, war/ist sehr schwer.
hinterrücks bastele ich an einem kleinen plan hierzu ("und mach dann noch 'nen zweiten Plan" -- bertolt: halt's maul!!!). nein, ich gebe (mich) nicht auf.
deine kleinschreibung hat mir gefehlt
hmhmhm. DAS ist schon herausfordernder, aber ich werde dem tiefsitzenden zwang in mir in richtung korrekter klein- und großschreibung widerstehen, irgendwie
und wo war der Paul? ach hier ist der Paul. hallo Rio
Das Gehirn ist eine sehr unordentliche, aber faszinierende Bibliothek
ja, ist es, fällt mir eine zeile aus "No self pity" von Eric Burdon & the Animals ein: "Hollywood has created movies
But listen to the color of your dreams". grade nach ewiger zeit wieder gehört -- https://www.youtube.com/watch?v=eTvqHizVJnU -- und hier gleich der ganze text, eine art hymne für kulturelle und individuelle bescheidenheit:
"Electric light shines bright
But against the sun it is dim
Jet airplanes sure travel fast,
But how fast is the speed of light?
And no matter how low you are
There is always somebody lower
And no matter how slow you are
There is always somebody slower
Modern day structures are fantastic
But have you seen a butterfly's wings?
Man has created symphony
But have you heard a blackbird sing?
And no matter how dumb you are,
There is always somebody dumber
And no matter how fine you are
There is always somebody finer
I am blind, I am blind,
But I see behind my eyes
Man can make sweet red wine
But have you tasted a mountain stream
Hollywood has created movies
But listen to the color of your dreams
And no matter how ugly you are
There is no such thing as ugly
And no matter how bad you are
There is always someone to forgive you
And no matter how fine you are
There is always somebody finer
And no matter how low you are
There is always somebody lower
And no matter how fast you are,
There is always somebody faster
Faster, faster, faster, faster, faster, faster, and faster, and faster
And slower, and lower, and finer, and finer, and slower, and faster, and lower."
und oben mitten drin war auch was zum evtl. befeuern der spiegelfrage:
"I am blind, I am blind,
But I see behind my eyes"
da wieder fällt mir Theodor Reik und sein "Hören mit dem dritten Ohr" ein, und Ullrich Sonnemann, der ermutigt, die Welt mit den Ohren zu sehen -- Fio lässt sich wiedermal vom strom ihrer assoziationen wegspülen -- wobei wir wieder bei dem älteren herrn zu beginn wären: es gibt so einige alte und mittlerweile leider lange tote weiße männer, bei denen mir das herz so was von aufgeht
mein bock ist kein bock, mein bock ist ein schäfchen. heut heisst es schatzspatz
liebe grüße
fio
Hallo Paul,
erstmal schön das wir wieder schreiben. Das Du jetzt Lotse bist find ich total KLASSE!
Danke für deine lieben Worte, irgendwie kuckst du immer in meine Seele!
Den liebevollen Kümmernden hab ich nämlich ganz vergessen in meinem Team. Den nehm ich jetzt auf in mein Selbstreflektionsteam! Ich glaube der wird das ganze Team verändern.
Bis bald Paul.
Gruß Michel
als ich dir hier zuletzt gratuliert habe, waren es 2112 tage, lieber paul, jetzt sind es 2121: ok, kein palindrom, aber doch schön. und sehr schön finde ich immer wieder einiges von dem, was du uns hinter die ohren oder wo auch immer hin schreibst, manches vielleicht sogar mitten ins herz, so deine worte gestern an michel: habe ich gleich mitgenommen und im märzzug hingehängt für mich und alle zum bitte nicht mehr vergessen. was du geschrieben hast, hat mich an einen alten gedenkstein erinnert, der in wien auf einer wiese steht ([externer Link vom rauchfrei-Team entfernt]), und drauf der beginn eines Freudzitats, das ganz lautet:
"Die Stimme des Intellekts ist leise, aber sie ruht nicht, ehe sie sich Gehör verschafft hat. Am Ende, nach unzähligen oft wiederholten Abweisungen, findet sie es doch. Dies ist einer der wenigen Punkte, in denen man für die Zukunft der Menschheit optimistisch sein darf.“
liebe grüße
fio
und du, lieber paul? 2112 tage, UNFASSBAR. lehn dich zurück und sei einfach glücklich, aber wem schreib ich das
liebe grüße
fio
danke für den namensvorschlag, lieber paul, nun ist die ideenliste fürs schäfchen - Bleu, Bleuchen, Röschen, Neuröschen, The Blue und Anti-Apochen - wie ich grade bei Ela geschrieben habe, um Bläuling erweitert
hm. hmhmhmhm. das mir. das vom spiegelmenschen. und warum hat der elefant nur einen popo und kein gesicht? und warum ein rosaroter panther, wenn dir rot nicht steht? und wo ist überhaupt der gartenzwerg abgeblieben? und der berg ist jetzt eine pfütze??? panta rhei, wie einer meiner alten griechenfreunde vor ein paar tausend jährchen mal meinte
und ich komm schon wieder in dein "altes WZ", wie du es selbst genannt hast: einmal bin ich IMMER gerne in Rios nähe, zum andern denke ich über den spiegel noch nach. ich hatte kurz überlegt, dass es kein zufall ist, dass du mich besuchst, als ich deinen namen in meinem zimmer gesehen habe. voll egozentrische nummer einer frau namens fio: "wo bleibt sie nur, bei 'Durch einen Spiegel in einem dunklen Wort' muss sie doch hellwach sein?" 1. du siehst, ich bin mir für keine entblössung meines projektiven seelchens zu schade, 2. klar war ich hellwach, selbst wenn nicht du, sondern ich dies gedacht habe
<--> ich kenne das buch nicht, habe es aber -- deinem und monikas urteil folgend -- bestellt. bis es da ist, halte ich mich mit metaphern erstmal zurück: es gibt ein eigenes, sehr spannendes verfahren, die metaphernanalyse, und ohne weiter einzusteigen schliessen diese biester in aller blumigen vagheit mindestens so viel räume wie sie eben in aller blumigen vagheit öffnen
und ja, bin am nachdenken über das, was du dort geschrieben hast und das, was Adriane ergänzt hat. auch darüber, wie vergangenheit, gegenwart und zukunft da rein gehören und über die teils unfassbare macht von begriffen. merke ich ja jedesmal, wenn ich über paul stolpere
apropos paul und lotse: sag mal, hast du jetzt nicht auch so ne art draht in richtung hausbesitzer hier? if so: ich hätte so gerne ein stirnrunzel-und-kopfkratz-smiley für mich (selbstverständlich blau), ein cowboyhut-smiley für Adriane und meine liebe freie Oma und vor allem endlich was zum editieren und GEMEINSAM ändern/schreiben. ich habe deine und Adrianes überlegungen für mich zu kondensieren und zu systematisieren versucht und auch ein bisschen ergänzt. und ich hab angst vor jedem neuen gedanken -- oder noch schlimmer: beitrag in deinem neuen zimmer --, weil es könnte ja evtl. (fast) alles umwerfen, wobei ja nix bessres passieren könnte als eben dies, (fast) alles umwerfen und neu denken, bis es besser passt und wieder umwerfen und wieder neu denken und jedesmal ein kleines schrittchen weiter in richtung verstehen. das will aber mit dieser -- ich sags mal liebevoll -- ein wenig traditionellen technik hier -- ich sags schon wieder liebevoll -- nicht so recht gelingen, deshalb denk ich erst einmal in sicherer entfernung von ihr weiter
liebe grüße
fio
Lieber Paul!
Wenn ich deine Texte gelesen habe, habe ich oft gedacht: "da hat er wieder den Nagel auf den Kopf getroffen!" oder "Besser hätte man es nicht ausdrücken können!"
Das wäre mal ein Lotse!
Nun ist es ja so gekommen ...
Herzlichen Glückwunsch dazu, ich freue mich, dass du diesen Entschluss gefasst hast.
Gruß, Stine
Ich denke, dass du recht hast, dass auch ich davon profitieren könnte.
Nach über 5 Jahren hat sich mein Blick auf meine Raucherzeit verändert und je mehr ich mich wieder mit der akuten Phase des Rauchstopp beschäftige umso mehr erkenne ich Gemeinsamkeiten und Unterschiede derjenigen die aufhören wollen zu rauchen.
Lieber Paul,
das sind tolle Voraussetzungen für deine Tätigkeit als Lotse.
Herzlichen Glückwunsch zum neuen Amt.
LG
Auch ich möchte dir ganz herzlich zu deinem neuen Ehrenamt gratulieren und ALLES Gute dafür wünschen!!!!!
Hallo liebe Jump,
Ja hier erwischt du mich natürlich auch noch, viele dank für deine guten Wünsche.
Auch Birgit, vielen Dank für deinen lieben Gruß
Ich denke, dass du recht hast, dass auch ich davon profitieren könnte.
Nach über 5 Jahren hat sich mein Blick auf meine Raucherzeit verändert und je mehr ich mich wieder mit der akuten Phase des Rauchstopp beschäftige umso mehr erkenne ich Gemeinsamkeiten und Unterschiede derjenigen die aufhören wollen zu rauchen.
Ich bin und bleibe ein Exraucher und die Bilder oder Gerüche von Zigaretten und Rauch berühren mich anders als einen Mensch der oder die nie geraucht hat.
Ein verlangen oder auch nur einen Gedanken nochmal zu rauchen kommt bei mir so gut wie nie vor.
Auch Paulchen hat gelernt dass der Zug ausgeraucht ist.
Euch allen einen schönen Tag des Nichtrauchens.
LG von Paul