Es ist an der Zeit
Liebe Grit,
ich kann Püppchen nur beipflichen: bitte mach Dir keine so schweren Gedanken, weil Du den sofortigen dauerhaften Ausstieg noch nicht hinter Dir hast. Viele Aufhörer starten holprig! Das ist weder ein Beinbruch noch ein Indiz dafür, daß Du es schaffen kannst oder nicht. Und vergiß nicht, Deine bisher erbrachte Leistung schon zu würdigen: 16,5 Stunden ohne ist doch schon mal Zeit, die Du nicht verqualmt hast! Die Stunden zählen auch, und niemand nimmt sie Dir mehr weg.
Ein Versagen gibt es im Zusammenhang mit dem Rauchstopp nicht Grit! Du bist ausgestiegen, das ist schon mal eine tolle Leisung. Hast Dir rauchfreie Zeit gesichert, auch ein Erfolg! Bist gestolpert, das ist so vielen passiert. Und bist jetzt nicht schlechter gestellt als vorher! Also Du hast in nichts versagt Grit! Der Rauchstopp ist nun mal nicht einfach, das wissen wir alle hier, und viele fangen holprig an. Das ist doch kein Versagen. Nur eine Erfahrung, die Dir sagt, daß Du vielleicht erst noch Deinen Weg finden mußt. Bitte mach Deinen Frieden damit.
Wenn Dir Literatur hilft, hätte ich neben Allen Carr noch "Nie wieder einen einzigen Zug" von Joel Spitzer im Angebot. Gib das mal in Deine Suchmaschine ein, da findest Du Links auf das Buch zum kostenfreien Download.
Macht es für Dich vielleicht Sinn, mit Deinem behandelnden Arzt auch mal über Nikotinersatzprodukte oder medizinische Unterstützung zu sprechen? Vielleicht würde Dir dies die Entzugserscheinungen erträglicher gestalten. Sprich ihn doch darauf mal an und lasse Dich beraten, wie wäre das?
Was das Reduzieren angeht: ganz ehrlich, für mich selbst bin ich kein Fan mehr von Reduktion, weil ich persönlich damit total baden gegangen bin und hinterher mehr als vorher geraucht habe. Und jede einzelne Kippe wurde zelebriert und hat enorm an Bedeutung gewonnen, wie was heiliges. Na ja, und hinterher war ich doch wieder oberhalb meiner vorherigen Marke. Aber wenn sich herausstellen sollte, daß es Dein Weg ist, dann gehe ihn! Probiere es ruhig aus, wenn Du Dich damit wohler fühlst, wie gesagt, schlechter als vorher bist Du keinesfalls gestellt. Du findest erst raus, ob es für Dich funktioniert, wenn Du es versuchst. Und bitte sei keinesfalls traurig, wenn es nicht klappt. Wir haben alle erst unseren Weg finden müssen, unsere Trigger... das ist doch ganz normal Grit.
Die Handhabung des Forums ist sicher ein wenig Übungssache. Wenn Du Deinen eigenen Thread wiederfinden willst, dann kannst Du ihn auf Beobachtung setzen, indem Du unter Deiner nächsten Antwort das Kästchen "Ich möchte per E-Mail über Antworten auf dieses Thema informiert werden." anhakst. Dann bekommst Du immer bescheid, wenn Dir einer schreibt. Oder Du legst ihn Dir in die Lesezeichen Deines Browsers, dann kannst Du jederzeit drauf zugreifen. Das geht übrigens mit allen Threads, auf denen Du präsent bist und die Du wiederfinden möchtest. Nimm Dir ruhig Zeit, Dich damit auseinanderzusetzen, das kommt mit der Anwendung.
Und jetzt mach in aller Ruhe erstmal Deinen Frieden mit der Situation und sortiere Deine Überlegungen. Dein Tag kommt noch, und Deinen Weg findest Du noch. Ich schick Dir ganz viel Sonne,
Lydia
Liebe Grit,
dass Du es noch nicht geschafft hast, ist kein Beinbruch. Wir alle hier haben doch mehr oder minder die gleichen Probleme (gehabt). Wichtig ist aber, dass Du weißt, dass es den richtigen Zeitpunkt zum Aufhören nicht gibt. Es ist immer gerade nicht passend. Der Stress der Woche, der und der Geburstag, dies, das, jenes.....das geht immer so weiter. Du schreibst, Du hast Chaos. Das wird nächste Woche vielleicht auch noch sein.
Ich kann Dir noch ans Herz legen, das Buch von Alan Carr "Endlich Nichtraucher" zu lesen. Es hat nicht nur mir, sondern tausenden Anderen auch geholfen. Probiere es mal damit. Es ist wirklich ein klasse Buch.
Und dass Du bereits über einen längeren Zeitraum nicht geraucht hast, beweist ja, dass Du es wirklich möchtest.
Kopf hoch, versuche es nochmal!
Du wirst das schaffen!!!
LG
Hallo Grit,
ich finde Dein Vorhaben super und fühle mit Dir. Ich bin selber erst 17 Tage Nichtraucher, aber mir geht es blendend!
Wie hat denn Dein Start geklappt und wie geht es Dir? Wenn Du Montag aufgehört hast, ist heute Dein 3. Tag?
Glaub mir, die ersten 3 Tage sind die schlimmsten. Aber dann geht es vorbei. Und zu den Entzugserscheinungen....man hat ja nicht wirklich Schmerzen. Es ist nur das kleine Nikotin-Monster in uns, das Nahrung will. Wenn wir es nicht füttern, geht es irgendwann auch weg!
Ich freue mich jeden Tag auf´s neue, dass ich es geschafft habe. Wie Du habe ich 30 Jahre geraucht und zwar ständig. Auch wenn ich eine Bronchitis hatte.
Mit einer Nichtraucher App lasse ich mir jetzt den Erfolg ausrechnen. Bisher habe ich 80€ gespart (in 17 Tagen!) und 260 Zigaretten nicht geraucht. 2 Gramm Teer habe ich auf der Lunge eingespart.
Du schaffst das. Sage Dir immer wieder: Die eine einzige Zigarette gibt es nicht. Zigaretten bringen einem nichts. Gar nichts. Nur Mief, Kosten und eine schlechte Gesundheit.
Wenn Du nervös bist - lustiger Weise hat mir der Spinner meines Sohnes geholfen. Den habe ich immer gewirbelt und gedreht, wenn es mich überkommen hat und die Hände etwas zu tun brauchten. Vielleicht hilft es Dir ja auch. Ich drücke Dir weiterhin die Daumen. Meld Dich mal, wie es Dir geht!
LG aus der Hauptstadt
Guten Tag Grit,
und herzlich willkommen hier bei uns Aufhörwilligen! Ich finde es stark von Dir, trotz Deiner Bedenken den Rauchstopp anzugehen. Es ist in jedem Fall die richtige Entscheidung!
Indes: Bitte verwende nicht zuviel Energie in Deine Bedenken. Es ist klar und auch gut und richtig, daß Du Dir vorher Gedanken machst, dadurch kannst Du schon vorsorgen. Aber bitte sorge Dich nicht zu viel.
Ich lade Dich auch ein, ärztliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Damit vergibst Du Dir überhaupt nichts, im Gegenteil, es spricht für ein verantwortungsbewußtes und umfassendes Herangehen an die Sache. Du bist übrigens gar nicht allein, Depressionen und Rauchentzug sind vielfach ein Thema. Laß Dich von Deinem Arzt unterstützen, das ist völlig legitim.
Auch das Gewichtsthema treibt so manchen Aufhörer um. Gerade nach Deiner hammermäßigen Leistung kann ich das auch verstehen, daß Du diese konservieren möchtest - so viele Kilos, also mein Respekt ist Dir sicher! Ganz bestimmt weißt Du viel über Ernährung. Eine ausgewogene Ernährung ist ja grundsätzlich die Empfehlung. Trinke viel, viel Wasser während der Entwöhnung, um die Verdauung (wie auch den Kreislauf) stabil zu halten, die Entgiftung zu unterstützen, und außerdem hilft es auch gegen Verlangensattaken! Also Wasser ist immer gut in der Entwöhnung. Versuche auch Dir genügend Ballaststoffe zu erlauben, um die Verdauung zu unterstützen. Kannst Du Dich ein wenig bewegen, und wenn es bloß Spaziergänge sind (darf ich mir in dem Zusammenhang die Frage erlauben, warum Du krank geschrieben bist? Nur wenn Du antworten möchtest, natürlich, es wird hier niemand zur Herausgabe von Infos gezwungen!)? Es beugt auch der Gewichtszunahme vor. Und schließlich: könntest Du Dir eventuell vorstellen, eine kleine Zunahme zu tolerieren? Deinen Frieden mit ein paar Kilo zu machen, Dir erstmal die Zeit zu geben? Ein paar Kilo nehmen Dir die Vorteile vom Rauchstopp nämlich auch nicht weg, und die kannst Du hinterher auch wieder angehen. Was denkst Du, wäre das für Dich ein gangbarer Weg?
Ja, die Entzugserscheinungen... es gibt sie natürlich. Aber die gute Nachricht ist: Man kann dagegen angehen. Du bist ihnen in keinem Fall wehrlos ausgeliefert. Schau doch mal hier, da findest Du schon mal ein paar Tipps gegen so einige Eventualitäten:
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/hilfe-bei-entzugserscheinungen/
Und falls Du irgendwelche Schieflagen verspürst, bleibe nicht allein damit. Trage sie her, erzähl uns davon, hier ist so viel Erfahrung versammelt, daß Du Dir gegen alle Schieflagen Tipps abholen kannst. Du mußt damit nicht allein bleiben. Hilft Dir diese Vorstellung ein wenig?
Und schließlich, was die Verlustängste angeht, so sind diese hier auch nicht unbekannt. Schließlich haben wir jahrelang in allen Lebenslagen geraucht, Langeweile, Frust, Streß kompensiert, Entspannung, Genuß und Freude damit verbunden. Auch unser Tagesablauf war davon bestimmt - alles eigentlich. Da kann einem doch schon mulmig werden, wenn man sich davon löst. Du wirst allerdings auch bald merken, daß diese Kompensation und dieser Genuß ein Mißverständnis, ein Trugbild der Sucht war, und daß wir durch sie komplett fremdgesteuert waren. Schöner Freund oder? Den zu verlieren soll unser Schaden nicht sein Grit, findest Du nicht?
Geh Deinen Entzug enspannt und unaufgeregt an Grit, komm jederzeit her und hol Dir Unterstützung. Gemeinsam geht es einfach leichter! Herzliche Grüße sendet Dir
Lydia