Ehrenamt mit Herz: Neue rauchfrei-Lotsinnen und Lotsen gesucht

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Das rauchfrei-Lotsinnen und Lotsen-Team startet in eine weitere Runde. Ab April 2025 nehmen wir wieder neue Mentorinnen und Mentoren in das Programm auf. Haben Sie Interesse an einer Tätigkeit als rauchfrei-Lotsin bzw.
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Erzwungener Nichtraucher will Nichtraucher bleiben und sucht Unterstützung

Verfasst am: 19.12.2019, 20:47
rolandwillaufhören
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Themenersteller/in
Dabei seit: 19. 12. 2019
Rauchfrei seit: 1871 Tagen
Beiträge: 101 Beiträge

Hallo alle, liebe Lotsen,
Ich bin Roland, fast 50 Jahre alt, rauche seit 1996 zwischen 20 und 30 Zigaretten am Tag und habe in den letzten Jahren zunehmend Plätze und Situationen gemieden, an und in denen ich nicht rauchen konnte. Ich bin also als stark abhängiger Raucher zu bezeichnen. Das hat mich schon seit Jahren immer mal wieder zum Nachdenken gebracht. Konsequenzen habe ich bisher keine gezogen.
Bis jetzt...
Ich habe in den letzten Tagen einen ordentlichen Schuß vor den Bug bekommen. Am Wochenende ereilte mich meine zweite Bronchitis innerhalb von zwei Monaten. Da es bei der davor auch ging, habe ich Sonntag noch munter weiter geraucht. Dafür habe ich dieses Mal aber bitter bezahlt. In der Nacht zu Montag hatte ich so starke Luftnot, dass ich dachte, ich ersticke. Trotzdem (im Nachhinein denke ich: wie pervers ist das? bzw. welche Macht hat das Nikotin über mich?) habe ich am Montag noch 15 Zigaretten geraucht, die meisten konnte ich nur noch paffen. Ich bekam zunächst Asthmasprays zur Inhalation sowie ein Antibiotikum. Am Dienstag, nach einer weiteren Nacht mit Luftnot und versuchtem Schlafen im Sitzen, brachte ich es immerhin noch auf 8 gepaffte Zigaretten, gestern waren es vier, heute bisher null. Nach weiterer Behandlung mit Kortison als Schubtherapie und zum Inhalieren wurde es dann gestern langsam besser. Die Luftnot ist mittlerweile, auch durch verhaltenstherapeutische Ansätze, die ich mir angelesen habe, rückläufig. Trotzdem habe ich Angst vor dem Einschlafen da ich denke, ich könnte einfach im Schlaf ersticken ohne es zu merken.

Es war nicht nur die Erstickungsangst, die mir zu schaffen machte und macht, sondern es war auch die Kombination der Nikotin-Entzugssymptome mit den Wirkungen der Medikamente: ich konnte nichts tun außer Sitzen, Husten und Atmen und war gleichzeitig so unruhig, nervös und aufgewühlt , dass ich dachte ich müsste platzen.

Und dann kamen noch zwei Dinge dazu, die mir endgültig den Boden unter den Füßen weggezogen haben, während ich dasaß und pfeifend nach Atem rang:
1. Meine Familie erscheint relativ unbeeindruckt. Die Kinder machen ihren Sport und die Schule, aber fragen nicht einmal wie es mir geht. Meine Frau geht arbeiten.
2. Die Mitarbeiter meiner Firma unterstützen sehr aber ich musste auch feststellen, dass ich mich in den letzten zwei Jahren kollossal übernommen habe.

Das führte bei mir erst einmal zu einem gewissen Zusammenbruch. Ich musste mir die Frage stellen, was ich mit meiner zweiten Lebenshälfte anfangen möchte. Weiter so, oder anders?

Als mir dies über die letzten drei, vier Tage bewusst wurde (man hat viel Zeit zum Nachdenken, wenn man sonst nichts tun kann), habe ich drei Dinge beschlossen:
1. Rauchen sofort aufgeben, für immer: dafür brauche ich bitte eure Unterstützung (s.u.)
2. Mehr mit der Familie machen, wenn diese will
3. Generell täglich etwas Zeit mit mir selbst verbringen (habe ich in den letzten Jahren nur beim Arbeiten getan, was ich nicht als Zeit für mich zähle)

Für 1. baue ich auf die Unterstützung aller hier: Mich treibt vor allem um, wie ich mit dem craving umgehen kann, was ich als alternative Verhalten anwenden kann bzw. wie ich mit der frei werdenden Zeit umgehe/sie positiv nutze und wenn dann noch jemand einen Tip für 2. und 3. hat bin ich auch nicht böse.

Vielen Dank schon jetzt an alle!