Erster Tag mit Stolperfalle
[color=red]Auf die 99 folgt die 100![/color]
Super, Eule! Du hast die Dreistelligkeit erreicht! Jetzt wanderst Du immer mehr auf die sichere Seite der Rauchfreiheit. Lass Dich feiern für diese Leistung!
Viele Grüße
ManyLu
Prost zur 99 !!!!!!!!!
Und liebe Grüße
ManyLu
Hallo Eule!
Mensch, Du stehst so kurz vor der magischen 100! Toll, wie Du das durchziehst!
Ich habe heute mal mein kleines Aufhörtagebuch gelesen. War sehr motivierend und ich habe mich wieder daran erinnert, wie hart die ersten Wochen eigentlich waren. Darf man ja nicht vergessen, sonst wird man wieder leichtsinnig. Aber da bin ich weit weg von. Ich bin nur froh, endlich Nichtmehrraucher zu sein. Ein Problem weniger im Leben.
Seit einigen Tagen kann ich wieder richtig gut beim Joggen durchhalten und Yoga machen. Ich halte wieder bei der Atem-Meditation durch und kann mir die Abfolge der Asanas (Yoga-Übungen) merken. Das ist neu und macht mich echt froh. Ich hatte es öfter mal wieder probiert und war total frustriert, weil es so oft nicht klappen wollte, Konzentration und Durchhaltevermögen gefehlt haben. Nun geht es wieder.
Diese Woche sind Ferien und ich versuche, meinen pubertierenden Sohn wenigstens gegen Mittag aus dem Bett zu bekommen. Er verkriecht sich und liest stapelweise Bücher. Na ja, besser als Computer. Ich kann mich erinnern, dass ich ganz genauso war. Liegt sowas etwa in den Genen? Deshalb weiß ich auch, dass es nichts bringt, ihn anzutreiben. Es ist seine Art, den Schulstress loszuwerden.
Ich wünsche Dir einen guten Start in die Woche!
Liebe Rauchfreigrüße
ManyLu
Danke, danke,
kann es selbst kaum glauben. Ich hatte echt große Probleme mit dem Entzug, aber ich habs durchgezogen und ziehe es weiterhin durch. Ich warte noch auf das große Glücksgefühl, aber froh bin ich schon, dass ich nicht mehr rauchen muss.
Danke für den Halt hier, auch wenn ich manchmal am durchdrehen war.
:
Hallo ManyLu,
danke für alles. Wenn du mal wieder rein schaust, will ich dir noch ein paar Zeilen da lassen. Ich war in letzter Zeit sehr mit Arbeit beschäftigt und hab mich auch zwischendurch so sehr geärgert, dass ich echt mal ausgerastet bin. Da gabs nen Rundumschlag. Es hat sich herausgestellt, dass ich die Meinung vieler vertreten habe, also eigentlich hatte ich recht. Aber ich hab deshalb ein schlechtes Gewissen gehabt. Ich habe gelernt, dass man seine Meinung vertreten kann, dass man nicht immer nur lieb sein kann, und es hat sich gelohnt. Mit Zigaretten hätte ich mich wieder versteckt und hätte es geschluckt. Nur erschreckend, ich habe mich selbst nicht erkannt und besagte Chefin hat sich auch erschreckt. Ich hab auch ihr meine Meinung gesagt. Sie hat mich sogar verteidigt.
Ja, jetzt weiß ich, was Tai Chi ist. Das ist vielleicht nichts fürs Selbstbewusstsein. Aber es ist gut, überhaupt, denke ich.
So, die positive Seite einer Depression herausarbeiten? Das kann ich nicht. Konnte nichts positives daran erkennen, außer, dass, wenn man total zusammengebrochen ist, sich neu aufbauen kann. Aber dafür muss man Mut haben und Unterstützung. Panikattacken sind auch nur Mist. Aber ich hab jetzt eine Grenze, die mir zeigt, wann ich kürzer treten muss. Langsam wird es wieder besser.
Kämpfe weiter
Eule
Eule!
Du bist heimlich 80 geworden! Herzlichen Glückwunsch!
Ich war in den letzten Tagen seltener hier drin. Abnabelungsprozess beginnt vielleicht. Meine Rauchfreiheit ist ziemlich erschütterungsfrei gerade.
Liebe Grüße zwischendurch an Dich!
:
ManyLu
Hallo Eule,
nicht direkt Kampfsport... Tai Chi... Yoga habe ich gelernt und praktiziere ich seit drei Jahren. Das hat sehr viel gebracht. Aber es ist sehr defensiv. Mein Mann meint, dass ich Gegenwind nicht gut aushalte. Und da hat er Recht. Kampfsport direkt traue ich mich nicht. Tai Chi scheint eine meditative Bewegungsabfolge zu sein, die aus dem Kampfsport abgeleitet ist und das innere Gleichgewicht zu unterstützen scheint. Es kommt auf einen Versuch drauf an. Yoga hätte ich über Erklärungen auch nicht kapiert. Die Erkenntnis kommt mit der Praxis. Wie gesagt, Ende Februar weiß ich dann mehr!
Was Du über Deinen Umgang mit den Panikattacken schreibst, wird wohl auch mein Ziel werden müssen: mit dem Problem leben lernen. Je mehr ich über Depressionen lerne, desto mehr wird mir klar, dass ich das Problem schon ein Leben lang habe. Nur solch eine schwere Episode habe ich noch nie erlebt. Es ist wohl so, dass ich aus diesem Loch irgendwann rauskomme und dann wieder mit den depressiven Einbrüchen leben werde wie vorher auch. Sie haben auch was gutes. Ich habe mir das immer so erklärt, dass mich diese Zeiten des Traurigseins und der Zweifel emfänglicher machen für die Zeiten der Zufriedenheit und des Glücks. Ich kann tatsächlich mit sehr wenig sehr glücklich sein. Ohne Schatten kein Licht. (diesen Spruch hasse ich, wenn ich im Schatten hocke)
Was Du von Deiner Chefin schreibst, kenne ich leider auch zu Genüge. Ich muss auch lernen, mit solch einem Exemplar besser umzugehen. Leider kann ichs bis heute nicht lustig finden. Die Person ist so dermaßen untragbar und inkompetent, dass mir mein Humor im Halse stecken bleibt, wenn ich sehe, wie viel Unheil diese Person anrichtet... Schließlich arbeiten wir nicht mit Konservendosen, sondern mit echten Kindern, von den Kollegen mal ganz abgesehen, denen sie den Wind aus den Segeln nimmt, wie mir auch...
Deine Beschreibung zur Raucherpause kenne ich nur zu gut. Auch ich habe mich sehr sehr oft in die Raucherpause gerettet, um mich rauszunehmen aus Situationen. Es war meine stille Selbstmeditation oder Selbstmedikation, wie auch immer. Wirklichen Ersatz gibt es dafür nicht. Aber innerlich auf Distanz gehen und mal überprüfen, was gerade abgeht, das kann man auch ohne Kippe üben. Manchmal ist es notwendig, sich zurückzuziehen und die eigene Mitte wieder zu finden. Das geht definitiv auch ohne Kippe. Und ich bin der Meinung, dass es sogar besser gehen müsste, weil man ja wacher bleibt. Ich übe.
Danke für die Traumtänzerin
Wünsche Dir noch eine gute Restwoche!
Lasse Dir einen Drink da für morgen! 77 Tage! Toll! rn:
ManyLu
Hallo liebe ManyLu,
ich denke auch, dass du lang nicht mehr so depressiv erscheinst wie im Dezember. Kampfsport? Hast du Probleme, dich durchzusetzen? Also, mein Sohn hat mal 2 Jahre Karate gemacht, danach konnte er sich besser koordinieren und hatte nicht mehr so ein Hohlkreuz. Man sagt ja auch, dass man das innere Gleichgewicht dadurch findet.
Das Fotografieren finde ich toll. Ich mache manchmal Fotos mit meinem Smartphone. Schattenspiele im Sonnenuntergang und Schnee. Fliegenpilze im grasgrünen Gras. Der Wald, wenn er zu brennen scheint von der Sonne. Ja, das sind die eigentlichen Dinge auf dieser Welt, die Probleme gibt es nur, weil es uns Menschen gibt.
Panikattacken habe ich meist nur beim Autofahren und das wenn mir der Stress zu viel wird. Und wenn ich sie noch in anderen Situationen bekomme, dann kannst du mich schon fast einliefern. Das habe ich schon viele Jahre, ich war auch schon auf Reha aber es kommt und geht, alles was ich weiß ist, dass es mich nicht umbringt und dass ich fahren muss, sonst wird es immer schlimmer.( Aber 1000km bis zum Meer????!!!! Ich fahre ja nicht Autobahn, stell dir mal vor, das auf Schleichwegen?) Und ich leide nicht daran, dass ich mich nicht durchsetzen kann. Ich kann es nicht ausstehen, wenn man eine Vorgesetzte hat, die nicht in der Lage ist, die Führung zu übernehmen, Verantwortung von sich schiebt und dadurch noch mehr Chaos verursacht. Und in all dem Durcheinander hat sie nichts besseres zu tun, als einen Fortbildungen unbedingt im Januar anzudrehen, wozu man das ganze Jahr noch Zeit hat.
Neulich habe ich zu meiner Ärztin gesagt, dass ich glaube dass die Menschen rauchen, weil sie das Leben so nicht ertragen würden. Erstens dämpft es Gefühle, zweitens kann man sich immer zum Rauchen verdrücken, wenn es schwierig wird. Das kann ich jetzt nicht mehr, das meinte ich damit, dass ich meine Raucherpause vermisse. Da konnte ich mich einfach verstecken. Aber das löst nicht die Probleme. Obwohl sich manche Dinge von selber erledigen.
Du hast echt aufräumen können? Weißt du, was ich besonders befreiend empfinde, Entrümpelung. Ich schmeiße nicht sinnlos weg, aber was ich schon mehr als ein Jahr nicht gesehen und vermisst habe fliegt weg (außer Fotos, Dokumente und so). Hinterher fühlt man sich viel leichter. Man entrümpelt damit auch irgendwie seine Seele.
Dass du nicht malen kannst, wenn eine Sedimentschicht über deinem Atelier liegt, ist ja klar. Auch in deiner Seele ist die Malerei verstaubt. Vielleicht hast du sie jetzt freigeputzt?
ICH WÜNSCHE DIR NOCH EINEN SCHÖNEN SONNTAG
(in eurem Hinterhof würde ich auch gerne buddeln, wollte mal Archäologin werden)
Eule
(oh man jetzt fliegen da ZZZ um die Tänzerin herum, das sollten doch Schmetterlinge sein :butterfly
Hallo Eule!
Dein Gesicht beim Foto angucken kann ich mir vorstellen! Aber das Chaos auf Arbeit an Kollegen schicken, die gerade frei haben... ich weiß nicht, ob das den Freizeitfaktor verbessert... Schön, dass Deine Kollegen so rücksichtsvoll umgehen mit Deiner momentanen Schwäche. Klingt nicht gut... Panikattacken im Auto... Man kanns ja nicht ändern. Du scheinst einigermaßen gelassen damit umzugehen. Das finde ich vorbildlich. Reinsteigern wäre ja bekanntlich wie die Heizung, die bei steigender Raumtemperatur mit Heizen reagieren würde. Da könnte man dann bald Pizza backen auf dem Küchentisch... (Ist nicht von mir. Ist aus einem der tausend Ratgeber, mit denen ich mich selbst therapiere).
Wenn mich Panikattacken ereilen, stehe ich neben mir und staune, zu was mein Stresssystem so fähig ist, so ganz ohne Tiger vor der Nase. Neulich bekam ich Panik, weil ich dachte, ich sei im falschen Film. War dann doch der richtige. Aber mein Herz schlug bis zum Hals, die Magengrube brannte, Adrenalin pur, und das schon beim Vorspann! Der Film war dann übrigens schlecht. Mein Gefühl am Anfang lag also gar nicht so falsch und ich hätte das Kino fluchtartig verlassen sollen, um diese Zeitverschwendung zu vermeiden... Immerhin müssen andere für solch ein Herztraining viel Geld im Fitnessstudio bezahlen. Ich bekomme das manchmal gratis, leider vor allem nachts.
Herzlichen Glückwunsch für Deine archäologischen Glanzleistungen! Mein Sohn buddelt gern mit mir im Hinterhofgarten, weil wir in einer mittelalterlichen Altstadt wohnen und bei uns in der Gartenerde tolle Dinge schlummern. Bis zum Mittelalter sind wir noch nicht vorgedrungen, aber Geld von der Reichsgründung 1871 und Nazi-Abzeichen von 1936 gabs schon und natürlich geheimnisvolle Knochen....
Nagellack hatte ich übrigens seit meiner eigenen Schulzeit nicht mehr nötig (dachte ich), aber der Rauchstopp macht alles neu in meinem Leben: ich ging mit dem gesparten Geld ins Nagelstudio! Und was soll ich sagen, es gefällt mir. Und da das auf Dauer zu teuer wäre, habe ich jetzt wieder meine eigene Sammlung mit feinen Lackfläschchen. Fingernägel feilen und lackieren ist sehr entspannend Bei den Farben bin ich allerdings noch sehr feige
Und was lese ich da? Du vermisst die Raucherpause? Hey, mit 72 Tagen bist Du doch schon so weit! Vermissen darfst Du sie, aber versprochen: das verschwindet auch noch! Bleib stur Der Rest erledigt sich von allein. Da brauchst Du nicht mal nach einer Ersatzbefriedigung suchen!
Und zum Perfektionismus: Kennst Du die Pareto-Regel? Weiß jetzt nicht, ob ich den Namen dieses sonderbaren Herren richtig erinnere. Jedenfalls hat er herausgefunden, dass 20 % des Aufwands bereits 80 % des Ergebnisses erzielen. Die restlichen 80 % Aufwand bringen nur noch 20% Qualitätssteigerung. Das hat er an allen möglichen Prozessen nachgewiesen. Also: immer schon nach 20% auf die eigene Schulter klopfen und aufhören. Das müssen sich depressive Perfektionsfutzis wie ich auf die Stirn schreiben. Aber bitte nicht beim Rauchstopp anwenden. Hier gelten nur 100 % Einsatz. Das hatten wir ja bereits.
Tja, und die Malerei ruht immer noch. Immerhin war ich heute mit meiner Kamera auf dem Weinberg und habe dank starker Makrofunktion wunderbare Welten entdeckt: seltsame Flechten auf Steinen, Regentropfen im Moos, Steinverfärbungen, die wie Satellitenaufnahmen wirken... Ich habe für 100 m Weg anderthalb Stunden gebraucht. Es war herrlich. Mein Langsamkeitsrekord! Und immerhin habe ich mein Atelier mal entstaubt. Es dient als Gästeunterkunft am WE. War ein guter Anlass, Sedimentschichten von meheren Monaten abzutragen. Habe ich übrigens auch auf meinem Schreibtisch geschafft. Hat drei Tage gedauert. Vielleicht ein Zeichen vom Ende der depressiven Episode???
Und zum Tai Chi habe ich mich angemeldet. Yoga sei zu defensiv, hat mein Mann gesagt. Ich solle mal Kampfsport machen, um zu lernen, gerade dazustehen, wenn Gegenwind kommt. Vielleicht hilft Tai Chi? Ich bin gespannt. Ende Februar gehts los!
An Nord- oder Ostsee fahre ich immer einmal im Jahr. Das habe ich auch schon gemacht, als ich noch Studienkredite abzahlte und mit Baby nur eine 50%Stelle hatte und mein Göttergatte mit der Diplomarbeit festsaß. 1000 km mit dem OpelCorsa Pensionen oder Ferienwohnungen kosten nicht soooo viel. Wir konnten uns immer nur eine Woche leisten. Aber die war immer schön. Ich liebe es, diesen weiten Himmel anzuschauen und ich liebe den Wind, der einem die Sorgen aus dem Hirn bläst. Und in Zukunft werde ich die salzige Seeluft ohne Kippen genießen
Liebe Grüße Eule! Bleib standhaft rauchfrei! Es gibt noch so viel zu erleben und zu erzählen!
ManyLu
Ach, noch was
ich hab dir die Geschichte noch nicht erzählt. Ich treffe ab und zu eine Frau aus dem Ort hier, wenn ich mit Hund Gassi gehe. Wir laufen so....ach, sagt sie, bückt sich und findet 2€.
Ein paar Tage später treffen wir uns wieder. Ich sehe Geld auf dem Boden und bücke mich. Juhu GELD!!! Ne...das sieht aber komisch aus. Ich nehme meine Brille ab (werde jetzt auch schon kurzsichtig), um zu lesen, was das ist. 5 deutsche Rentenpfennige von 1924. Na toll, der, der das auf dem Acker verloren hat, ist vielleicht im Krieg gefallen.
Wenn ich jetzt depressiv wäre, würde ich sagen, ist ja klar, dass ich so einen alten Scheiß finde.
So, ich mache mir jetzt Popkorn, da kann man viel von essen.
Gute Nacht
Eule