Erfahrungsbericht nach 10 Jahren Rauchstopp
Hallo Lysistrate,
ich kann deine Gefühle schon nachvollziehen! Die letzten Jahre als Raucher, hab ich immer die Nichtraucher beneidet, aber jetzt, an schlechten Tagen, gibt's auch Momente, da beneide ich die Raucher, wobei es echt weniger geworden ist. Am Anfang war das sehr schlimm! Ich denk dann immer an meine Omi, die letztens an ihrem 86. Geburtstag ganz lässig mit der Zigarette in ihrem Sessel gesessen hat und sage mir, das mach ich auch, wenn ich in dem Alter immer noch manchmal Verlangen habe!
Ich habe mir einfach den Druck genommen, zu sagen, NIE WIEDER! Jetzt bin ich vernünftig, aber so what, mit 86 denke ich da garantiert anders drüber, wenns mir so gut geht wie meiner Oma! Vielleicht denke ich da gar nicht mehr an Zigaretten, aber vielleicht auch doch und dann gönne ich sie mir vielleicht, oder denke kurz dran und lächel sie weg. Das werden wir sehen, wenns soweit ist....
Bei mir waren es schon noch ein paar mehr Argumente mit dem aufhören, als nur die Vernunft, aber das ist schon der Hauptteil! Und ja, auch ich will mir das nicht endlos antun. Aufhören, wieder anfangen usw...Ich hatte gerade einen Ausrutscher von einzelnen Zügen und das hat mich schon für einige Tage total zurückgeworfen!
Manche Zigaretten habe ich vielleicht genossen, aber rede ich mir das nicht auch ein? Also ich mein das ist doch irgendwie unlogisch! Ich esse ja eigentlich auch nichts krebserregendes absichtlich!
Ich weiss auch nicht, so ganz langsam kristallisiert sich erst, was man sich eingeredet/schön geredet hat oder auch nicht! Du hast da schon mal einiges mehr an Abstand! Ich denke aber schon jetzt, dass ich einiges klarer und entspannter sehe als früher! Da habe ich wirklich einiges durch den Nebel recht verschwommen gesehen!
Wie lange hast du zuletzt geraucht?
Liebe Grüße
Katja
[quote="Lysistrate"]
Guten Abend ihr Lieben,
ich würde mich gerne zu dem Thema weiter mit euch austauschen.
Ich wollte schon seit Jahren mit dem rauchen aufhören. Ich wollte meiner Tochter kein negatives Vorbild sein, fühlte mich geächtet als Raucherin und hatte Angst vor gesundheitlichen Problemen. Ich habe in den letzten 10 Jahren mehrfach aufgehört - manchmal Monatelang, einmal für 3 Jahre. Jedesmal wurde ich rückfällig weil ich dachte die eine Zigarette hin und wieder ist ok.
Ist sie halt nicht. Also dieses mal hab ich deshalb die Devise: Nie wieder !
Akuter Anlass für meinen letzten Rauchstopp war eine akute Bronchitis. Auf einmal hat es klick gemacht und ich dachte: da kannst du jetzt nicht auch noch rauchen. Mir viel auf, das die jährliche Bronchitis seit ein paar Jahren immer schlimmer wurde, länger dauerte und viel schwerer war.
Ich hatte wirkliche Angst ernsthaft erkrankt zu sein. Deshalb hab ich aufgehört.
Nach ca. 3 Monaten bin ich zu einem Lungenfunktionstest und der war ok. Ich war überglücklich.
Ich habe das rauchen auch wieder verlernt. Ich denke nur noch selten daran - und will nur hin und wieder in geselligen Situationen mal gerne eine mit rauchen. (Was ich auf keinen Fall tue). Manchmal empfinde ich Neid auf Raucher die ich sehe - immer ganz spontan und plötzlich.
Natürlich frage ich mich wie ich das sein kann. Ich bin glücklich darüber das ich aufgehört habe bevor ich krank wurde.
Es ist einfach so, dass bei mir die negativen Aspekte des Rauchens wieder in den Hintergrund treten. Ich rauchen nicht, weil ich weiss wie schwer der ausstieg wieder wäre. Weil ich das nicht nochmal mit machen will. Ich rauche nicht weil ich (intellektuell) weiss das es gesundheitsschädlich ist - aber ich rauche nicht deshalb nicht weil ich nun besser rieche oder weil ich rauchen an sich (gefühlsmäßig) kacke finde oder weil ich nun im Winter nicht mehr raus muss zum rauchen. Ich rauche nur wegen ganz rationalen Gründen nicht. Gefühlsmäßig würde ich gerne rauchen.
Das soll jetzt keine Werbung fürs rauchen sein sondern ist mein gefühlter innerer Kampf in Worte gefasst.
Gehts euch ähnlich? Wie geht ihr damit um? Frage an die Langzeitnichtraucher: wird das mal weniger??
LG
Lysi
[/quote]
Hello Lysi,
das kommt mir sehr sehr bekannt vor, dein Motiv nicht zu rauchen... Es sind auch bei mir ausschließlich rationale Gründe wie Gesundheit und das ich das Erreichte nicht verliere... Und ja, es ist nach wie vor Kampf.... Es ist so.
Bin jetzt nahezu ein Jahr rauchfrei. Ich kann mir nicht vorstellen das sich da noch großartig viel verändern wird.
Für mich ist es trotzdem kein Thema mehr, zumindest ist dies derzeit mein Gedanke.
Es ist und wird einfach eine Disziplinsache bleiben. Einfach nicht tun... klingt doof die Aussage... Aber auf den Punkt gebracht ist es so...
;-)
Lg
Guten Abend ihr Lieben,
ich würde mich gerne zu dem Thema weiter mit euch austauschen.
Ich wollte schon seit Jahren mit dem rauchen aufhören. Ich wollte meiner Tochter kein negatives Vorbild sein, fühlte mich geächtet als Raucherin und hatte Angst vor gesundheitlichen Problemen. Ich habe in den letzten 10 Jahren mehrfach aufgehört - manchmal Monatelang, einmal für 3 Jahre. Jedesmal wurde ich rückfällig weil ich dachte die eine Zigarette hin und wieder ist ok.
Ist sie halt nicht. Also dieses mal hab ich deshalb die Devise: Nie wieder !
Akuter Anlass für meinen letzten Rauchstopp war eine akute Bronchitis. Auf einmal hat es klick gemacht und ich dachte: da kannst du jetzt nicht auch noch rauchen. Mir viel auf, das die jährliche Bronchitis seit ein paar Jahren immer schlimmer wurde, länger dauerte und viel schwerer war.
Ich hatte wirkliche Angst ernsthaft erkrankt zu sein. Deshalb hab ich aufgehört.
Nach ca. 3 Monaten bin ich zu einem Lungenfunktionstest und der war ok. Ich war überglücklich.
Ich habe das rauchen auch wieder verlernt. Ich denke nur noch selten daran - und will nur hin und wieder in geselligen Situationen mal gerne eine mit rauchen. (Was ich auf keinen Fall tue). Manchmal empfinde ich Neid auf Raucher die ich sehe - immer ganz spontan und plötzlich.
Natürlich frage ich mich wie ich das sein kann. Ich bin glücklich darüber das ich aufgehört habe bevor ich krank wurde.
Es ist einfach so, dass bei mir die negativen Aspekte des Rauchens wieder in den Hintergrund treten. Ich rauchen nicht, weil ich weiss wie schwer der ausstieg wieder wäre. Weil ich das nicht nochmal mit machen will. Ich rauche nicht weil ich (intellektuell) weiss das es gesundheitsschädlich ist - aber ich rauche nicht deshalb nicht weil ich nun besser rieche oder weil ich rauchen an sich (gefühlsmäßig) kacke finde oder weil ich nun im Winter nicht mehr raus muss zum rauchen. Ich rauche nur wegen ganz rationalen Gründen nicht. Gefühlsmäßig würde ich gerne rauchen.
Das soll jetzt keine Werbung fürs rauchen sein sondern ist mein gefühlter innerer Kampf in Worte gefasst.
Gehts euch ähnlich? Wie geht ihr damit um? Frage an die Langzeitnichtraucher: wird das mal weniger??
LG
Lysi
Hallo an alle,
aller guten Dinge sind drei, also bitte ich jetzt zum dritten Mal darum, sich wieder auf das eigentliche Thema zu konzentrieren.
Haick hat sich im Eröffnungspost dazu geäußert, dass er nach seinem Rauchausstieg keine der oft genannten Verbesserungen feststellen konnte. Und auch heute noch, nach mittlerweile über zehn Jahren, in leicht alkoholhaltigen Situationen immer noch den Wunsch nach einer Kippe verspürt.
Einige seiner Posts haben auch auf mich leicht provozierend gewirkt, da ich ein "Warum soll ich denn überhaupt aufhören, wenn ich keine Verbesserungen spüre und ein Leben lang Schmacht habe?" hinein gelesen habe. Und offenkundig war ich in diesem Punkt nicht alleine... Kommunikation ist manchmal nicht ganz einfach, wie man in der populärwissenschaftlichen dreiteiligen TB-Reihe "Miteinander reden" von Friedemann Schulz von Thun nachlesen kann.
Missverständnisse sind dazu da, bereinigt zu werden! Um die gestrigen Turbulenzen denen zu erklären, die noch nicht so lange im Forum unterwegs sind, möchte ich hier die Hintergrundinformation ergänzen, dass Aki, der sich mittlerweile wieder angemeldet hat (danke, Aki!), an raucherbedingter COPD Stufe drei leidet und inzwischen weniger als 50% Lungenvolumen hat. Wie bereits erwähnt, diese Krankheit ist nicht heilbar, sie kann nur zum Stillstand kommen. Wer seine Lebensqualität durch das Rauchen zerstört sieht, hier in diesem Forum aber trotzdem jedem die Hand reicht, um von der Sucht frei zu kommen, reagiert verständlicherweise auch schärfer auf die hier angestrebte Diskussion.
Um auf das eigentliche Thema zurück zu kehren, stelle ich meinen Erfahrungsbericht nach drei Jahren Rauchstopp zur Diskussion:
Obwohl für mich ein Leben ohne Kippe unvorstellbar war, habe ich vor gut drei Jahren mit einem Schlag über Nacht aufgehört, da ich meine infernalischen Hustenanfälle nicht mehr ertragen konnte. Morgens erwachte ich von meinem eigenen "Gebelle"; sobald ich bei Lehrvorträgen einen trockenen Hals bekam, konnte ich vor Husten nicht mehr reden; jedes Lachen endete in einem ekelhaften Hustenanfall - und ich lache gerne.
Durch den Rauchstopp ist meine chronische Bronchitis endlich ausgeheilt - bevor sie zur COPD werden konnte.
Die Frage, ob der Schmacht eines Tages aufhört, ist leicht zu beantworten: Ich war Suchtraucher und die Sucht bleibt mir erhalten. Der körperliche Entzug war hart, aber kurz, bei mir noch nicht einmal eine Woche. Die Psyche, die jahrzehntelang auf Rauchen in allen Lebenslagen trainiert wurde, spielte weiterhin verrückt. Ich bin Anhängerin der Verhaltenstherapie, da sie mir persönlich super geholfen hat: Jede Situation, die ich ein halbes Dutzend mal ohne Kippe erlebt hatte, war entschärft. Und wenn mich heute ein Szenario unvorbereitet trifft, ist es keine Bedrohung mehr, diesen Gedanken halte ich aus.
Der Gedanke an eine Kippe kommt auch nach Jahren noch sehr, sehr selten für Millisekunden nach oben - aber aus dem Höllenhund Nico ist ein zahnloser, völlig zerzauster Struppi geworden, der nur noch Mitleid erregt, weil er nicht mehr beißen kann.
Da ich Kettenraucherin war, ist der beim Kauf von Kippen eingesparte Betrag auch nach drei Jahren bereits beträchtlich. Jeder, der aufgehört hat, weiß, dass die Centileins und Eurolinis auf andere Weise verdunsten, aber ich freue mich diebisch darüber, dass ich völlig legale Steuerhinterziehung betreibe!
Alleine von den nicht gezahlten Euros für Zigarettensteuer kann ich mir jedes Jahr einen hübschen Urlaub leisten - bezichtigt mich also gerne der Subversivität, denn das macht mehr Spaß, als den Wuffi als Wachpersonal abzusetzen!
Ich werde den hart erkämpften Sieg über Nico nicht leichtfertig aufs Spiel setzen, denn ich weiß aus leidvoller Erfahrung, dass bei mir eine Kippe ausreichen würde, um alles wieder zu zerstören. Und ich bin zwar ein bisschen meschugge, aber keineswegs total plemplem! Ich bin erleichtert darüber, dass ich ruhig sitzen bleiben kann, statt nervös auf dem Popo herumzurutschen, bis ich mich endlich wieder in eine versyphte Raucherecke verdrücken kann. Ich kann wieder besser riechen und schmecken, was bei mir dazu geführt hat, dass meine Waage demnächst streiken wird. So what? "I´m not thick, I´m only easy to be seen!"
Wenn ich bei offenem Bürofenster im zweiten Stock einen Lachanfall bekomme, wissen meine Kolleginnen im Erdgeschoss, dass ich anwesend bin - und alles ohne Hustenanfall!
Liebe Grüße und einen schönen Rest-Sonntag, Brigitte
P.S.: Lies bitte auch noch einmal den Beitrag von Lydia (26.5.16, 20.07 Uhr) durch, falls Du rückfallgefährdet sein solltest.
[quote="Tomsen39"]
@the_special_one
in meines schon;-)
[/quote]
In meines auch ;-) - war aber ohnehin ironisch gemeint ;-)
[quote="Tomsen39"]
Mir scheint der Themenersteller wurde jetzt vertrieben..!?
Das finde ich jetzt nicht so gut.Denke von jemand wo so lange nicht mehr raucht, hätten wir
"Anfänger" eventuell profitieren können...
[/quote]
Er passt nicht ins system.
Mir fällt dazu nur eines ein!!! "Kindergarten"
Für Aki!!!
Super dann seit ihr ja komplett, wünsche Euch einen herzhaften Nikotinstoss
LG
Piet
jetzt fehlt nur noch Schwarzes Schäfchen, dann wäre die Revoluzerrunde komplett.
Ich würde den ewigen nichtrauchenden empfehlen, einfach wieder zu rauchen, vielleicht haben sie Glück wie Helmut.
LG
Piet
Jetzt habe ich diesen Thread zum dritten mal komplett durchgelesen. Zum dritten Mal finde das hier nichts schlimmes drinnen steht. Außer das es gegenteilige Meinung gibt. Ist halt so in einer freien Welt durchaus legitim...
Verstehe es nicht das hier alle durchdrehen. Wobei "alle" sich auf 2-3 User beschränken.