Emphysem? C.O.P.D? Was mir dazu einfällt...
Hallo asilida,
jetzt muß ich aber mal eins auf die Breitseite loslassen. Du solltest inzwischen wissen, dass ich zu 100 % auf deiner Seite stehe, mein Lieber. Aber das, was du schriebst kann SO, einfach nicht stehen bleiben.
Von mir -und ich wünschte mir, auch von keinem anderen hier-wirst du Erfahrungsberichte zur Einnahme und Wirkungsweise von Betablockern bei bekannter COPD bekommen!
Dein Krankheitsbild, ist DEIN Krankheitsbild, welches dringend in die Beurteilung der Fachärzteschaft gehört. Gerade und erst recht, wenn es um die pharmakologischen Interventionen geht. Welches Medikament sich wann in welcher Form mit der Einnahme eines Anderen ausschließt, sollte hier nicht diskutiert werden.
Gerade die kombinierte Einnahme verschiedener Medi's wegen unterschiedlicher Erkrankungen, kann so massiv Einfluss nehmen auf den Verlauf der einzelnen Krankheitsbilder. Letztendlich entscheidet dein Wohlbefinden, ob du "verträgst", oder eher nicht. Und dann triffst am Ende immer noch du die Entscheidung, ob du eventuelle Nebenwirkungen zu akzeptieren bereit bist. Wenn ich z. B. lese, dass ein bestimmtes Medikament Impotenz hervorrufen kann, sollte ich schon sehr genau in mich gehen, bevor ich mich für die Einnahme entscheide.
Ich habe vor Jahren einmal Theophyllin bekommen. Vom LuFa. Auf Rezept. Die Apotheke hat schnell geliefert. Nach 3 Tagen der Einnahme dachte ich, ich sterbe. Ruhepuls von 180 war mehr als grenzwertig und nicht lebbar. Ein anderes Mal habe ich "Daxas" verordnet bekommen, wegen der COPD. Nach 3 Tagen der Einnahme (im Krankenhaus!), wollte ich mir das Leben nehmen. In beiden Fällen habe ich mir dann die Beipackzettel durchgelesen und erst dann erfahren, dass die erlebten Nebenwirkungen bekannt seien. Beschleunigter Puls, erhöhte Suizidalität, alles bekannte Phänomene...
Du merkst vielleicht: Den für dich passenden "Coctail" zu erhalten ist ein sehr komplexes Thema, dass deine Geduld, den Sachverstand der Ärzte und letztendlich deine Selbstverantwortung erfordert.
Das meinte ich damit, was ich an anderer Stelle einmal geschrieben habe: Ein ganz entscheidender Faktor für den Verlauf deiner Erkrankung(en) ist dein Selbstmanagent!
Und noch ein's zum Thema Sport: Gemeint ist natürlich "Bewegung"... in welcher Form auch immer. Der Hund ist na klar schon mal ein guter Anfang. Wenn dich nach getaner Arbeit Erschöpfung und Müdigkeit übermannt, ist sicher eine Pause, ein Schläfchen, immer angebracht. Ich gebe aber aus meiner Erfahrung zu bedenken, dass der Verzicht auf regelmäßige körperliche Aktivität zu einem körperlichen Verfall führt und das in einem Tempo, an dessen Ende das Stadium des Pflegefalles steht. Ich habe in schlimmsten Zeiten maximal 10 Meter geschafft, zur Toilette und zurück. Das wollte ich irgendwann nicht mehr! Jeden Tag Mittagsschlaf, 2 Std., nur noch passiv zu "warten", bis diese Krankheit obsiegt? Nein! In meinem Schlafzimmer steht ein Klapp-Ergometer, keine 100 €. Scheiß aufs Wetter, scheiß auf Müdesein. Arsch hoch und 10 Minuten strampeln, auf Stufe 1, der leichtesten. Jeden (!) Tag. Und der Effekt? Ich kann ohne Atemnot weiter am Leben teilhaben, locker nen ganzen Kilometer zu Fuss bewältigen. Das muß unter Berücksichtigung all deiner Einschränkunken dein Weg werden, asila
Von einem, der's gut mit dir meint
Meikel heißter
Heute war ich mal wieder bei meiner Ärztin, Blutentnahme und kurze Besprecheung meines Bluthochdrucks. Seit einiger Zeit nehme ich ja schon [Markenname vom raichfrei-team entfernt] (mit mäßigem Erfolg) und seit dem WE einen Betablocker testweise. Mein Blutdruck ging wirklich runter, also habe ich ein Rezept bekommen. Vorhin hat die Apotheke geliefert und ich habe den Beopackzettel angesehen. Jetzt steht da dass ich das Medikament nicht bei COPD nehmen sollte. Der Wirkstoff heißt Nebivolol. Bisher habe ich keine negative Auswirkung auf meine Atmung festgestellt. Hat jemand Erfahrung mit Betablockern bei COPD?
ja liebe Ssilvia,
irgendwie war die LuFA-Ärztin auch verhalten, als ich nach der Lungensportgruppe fragte, das muss wohl auch wieder noch extra beantragt werden... (also auch Kostengründe...) und dann meinte sie, sie wüßte nicht, ob ich dadurch wirklich fitter werden würde... da seien fast nur über Siebzigjährige.....
ich solle und müsse so oder so auch noch anderen Sport machen, meinte sie....
und Crosstrainer wäre wohl auch gut (hast Du nicht einen zu Hause???), ich hab keinen und kann mir auch nicht vorstellen, extra in ein Fitnessstudio zu gehen, um mich dann auf den Crosstrainer alleine zu stellen....
da würde ich eher im Schwimmbad Bahnen ziehen wollen oder mich vorher noch einmal an meinem Oma-Jogging-Programm für untrainierte Einsteiger mit Gehen und Joggen im Wechsel probieren wollen.....oder am liebsten mich von einer Trainerin am Rand bei der Wassergym anfeuern lassen....
warst Du denn schon bei der Knie- und Hüftreha und ahst Du denn Knie- oder Hüftprobleme ????
aber das ist doch nichts, um die Atemfrequenz und ie Kondition zu erhöhen, oder????
und nutzt Du Deinen Crosstrainer noch?
ich glaube, ich melde mich jetzt erstmal noch wieder zu einem Krankenkassen-Wassergymkurs an....
LG Banya
Huhu Skori,
ja ich bin auch in diesem DMP Programm, ist wohl für Asthma und COPD gleichermaßen.....
meine Schulung wurde für nächste Woche abgesagt und soll voraussichtlich jetzt Ende April stattfinden....
und Sport soll egal für welche dieser Diagnosen immer gut sein....
notfalls auch eine Lungensportgruppe... war jemand von Euch in einer Lungensportgruppe?
LG Banya
Hallo Skori,
Ich nehme Ende nächster Woche an einer Schulung teil und kann dann gerne hier davon berichten.
Ich nehme an, dass ich auch an dem DMP-Programm teilnehme, sonst hätte ich mich für die Schulung gar nicht anmelden können...
aber ich kann das morgen noch mal in der Praxis erfragen....
Gute Nacht
Banya
Horido! Jetzt nach über 4 Wochen war der Husten seit einigen Tagen schon komplett verschwunden, seit gestern scheint er zurück zu kehren. Ich hoffe mal dass ich mir einfach eine Erkältung eingefangen habe, noch ist mein derzeitiges Husten sehr leicht.
Sport @Meikel... nein, noch bin ich dahin gehend nicht aktiv geworden. Ich muss erst noch meinen Tagesablauf auf Spur bekommen. Wenn ich von meinem (teilzeit-) Job komme bin ich erstmal sowas von erschlagen, muss mich hinlegen und schlafen. Das ist zwar nicht viel Sport, aber ich möchte erstmal die Spaziergänge mit unserem Hund ausdehnen und dann weiter sehen. Die nächsten Tage muss ich ja auch wieder zu meiner Hausärztin die Lunge und den Blutdruck besprechen. Mal schauen ob sie Rat weiß wegen meiner bleiernden Müdigkeit.
Hallo Meikel, hallo Asilida,
ich persönlich sehe Eure Situation folgendermaßen: Diese Scheiß-Krankheit ist nun einmal da durch die Quarzerei - aber Ihr seid noch lange nicht hilflos.
Ihr habt noch die Möglichkeit, Euer Leben zu gestalten - und das Leben ein gutes Leben sein zu lassen.
Und meinen Respekt Dir, Meikel - den die Grenzerfahrungen noch weiter wachsen lassen und stark machen. Für das Leben.
Alles Gute Euch beiden
Angelika
Hi Asi,
allein ich entscheide-wie jeder andere auch hier-was ich hier bereit bin, im Forum preiszugeben. Der "flash", wie du es nennst, ist exorbitant. Klingt makaber, aber die beiden anderen (Endstadium) zu sehen, zu hören, zu erleben in ihrer Hoffnungs- und Ausweglosigkeit, gibt mir Kraft, macht mir Mut, gibt mir Energie, zu sagen:" Ich liebe das Leben". Mein Leben.
Meine relativ, nennen wir's "offensive Art", hier im Forum Persönliches zu veröffentlichen,ist nicht nur ein Geben für Andere (nein, ich leide auch nicht an einem Helfersyndrom), auch ich bin "nur" einer der mal lange, viel geraucht hat und hier zu posten, ist auch für mich ein therapeutisches Hilfsmittel. Zu lesen, zu schreiben hilft mir, clean zu bleiben. Welche langfristigen Folgen Rauchen hat, bzw. haben kann, weiß heute jeder 12-jährige.
Ich danke auch dir. Mir geht es schon sehr sehr viel besser, als letzten Mittwoch. Einem dunkelschwarzen Tag, der Todesangst bereitet hat. Eine Grenzerfahrung.
Meine "Lebensversicherung" heißt rauchfrei bleiben. Gelingt es mir heute, morgen, übermorgen, habe ich eine echte Chance, noch viele Jahre am Leben zu bleiben, inclusive einem Maximum an Lebensqualität. Schneller außer Atem zu geraten, als Andere lässt sich gut aushalten. Bewegung, Sport im Rahmen der Möglichkeiten ist ein MUSS für jeden COPD'ler. Hast du für dich da schon etwas gefunden, asi?
LG
Meikel
Meikel, danke für deine Antwort! Ich freue mich aufrichtig dass du in deiner Situation dir noch die Zeit nimmst anderen (somit auch mir) mit deinen Erfahrungen zur Seite zu stehen!
Also das Rauchen wieder anzufangen wegen den bisherigen Ergebnissen, das ist nun wirklich kein Thema für mich! Ich weiß zu gut, dass ich mit diesem braunen Gift meine Lungen verpestet und verklebt habe, das werde ich nicht fortsetzen. Ich will nicht rauchen!
Klaro bleiben wir in Kontakt, Meikel! Wie geht es dir heute? Sicherlich ein blöder flash die Auswirkungen unserer Suchtkrankheit noch an den anderen Patienten auf dem Zimmer zu erleben.
Ich wünsche dir eine angenehme Nacht!
Hi Asilida,
wenn man vom LuFa kommt, evtl. mit einem subjektiv guten Gefühl dort hin ging, die "Werte" aber ganz klar etwas Anderes belegen, ist das erstmal ein Schlag in die Fresse. Das kann ich mehr als nachvollziehen!
Aus meiner Erfahrung als Emphysemiker sei dir aber gesagt: COPD gleicht einer "Sinuskurve". Es gibt so viele Faktoren, die diese Prozentwerte beeinflussen können. Nicht zuletzt duselbst, der Patient nimmt Einfluss.
"...und jetzt, tiiiief einatmen uuund FESTE AUS!!!" Kennste. Inwieweit an diesem Tag, in diesem Augenblick dein Bronchialsystem mitmachen kann und will, das macht schon "plus" oder "minus". Der blöde Computer rechnet nur stur. Don't worry!
Ohne natürlich deinen, konkreten Fall zu kennen und mit aller Vorsicht, traue ich mir aber dennoch zu, dir zu versichern, dass du dich keinesfalls auf einem "absteigenden Ast" befindest. Wer, wenn nicht ich, weiß, dass Angst für uns ein großes Thema sein kann, in vielfältiger Form. Neben allen körperlichen Gegebenheiten kann diese Angst Einfluß nehmen auf Ausprägung und Symptomatik. Und auf Werte (die der blöde Computer errechnet).
Fakt ist aber auch, dass du selbst an dem Ast sägen würdest, auf dem Du sitzt, sofern du dem Rauchen wieder einen Platz in deinem Leben geben würdest.
Und genau aus diesen Gründen hast du schon jetzt mit deinen 32 rauchfreien Tagen den allerbesten Schritt getan, den du je hast tun können. Meinen aufrichtigen Glückwunsch dafür.
Wenn du magst, lass uns (nicht nur) zu diesem Thema hier in der community in Kontakt bleiben, mein Lieber.
Lieben Gruß
Meikel