Emphysem? C.O.P.D? Was mir dazu einfällt...
Hallo silvi,
eine persönliche Mitteilung, eine Nachfrage, oder einfach nur ein statement ist mir in jedem thread willkommen
Lieb, dass du nachfragst...Danke!
So wichtig, wie meine Gesundheit grundsätzlich ist, ist dieses Thema in den letzten Wochen für mich zweitrangig geworden. Relativ. Meine Frau hatte vor knapp 3 Wochen einen ziemlich heftigen Unfall-im Haushalt. Schreck, Schock, Schmerz, Krankenhaus. Erstdiagnose: V. a. Querschnittslähmung. Zunächst war nicht klar, ob es sich um eine Deformation, oder eine Fraktur des ersten Lendenwirbels handeln würde. Diese Situation hat mich, unseren Sohn und, naturlich, meine Frau ziemlich ausgehebelt. Zumal die Lähmungserscheinungen in den Beinen nichts Gutes verhießen.
Nach 3 extrem belastenden Tagen konnte dann per MRT festgestellt werden, dass es sich um einen schwergradigen Bandscheibenvorfall handelt. Querschnitt ausgeschlossen! Dies hat einen Druck auf das Ruckenmark verursacht, was eben diese Lähmungen hervorrief. Nach einer Woche konnte sie das Krankenhaus verlassen und berappelt sich gerade so langsam wieder.
So kann das gesamte Leben dreier Menschen von jetzt auf gleich in massive Schieflage geraten. Krass! Und irgendwie muss das 'normale Leben' ja auch noch aufrechterhalten werden.
Meine sportliche Aktivität ist derzeit eher mager, aber das werde ich mir zurückerobern, das verspreche ich mir.
Alles liebe, bleip tapfer
Meikel
Juhuuuu Meikel,
Schön, dass es dir soweit wieder "Gut" geht. Wenn man das so nennen kann.
Aber ich glaube du bist so wie ein Hase, der immer schöne Hacken springen kann, um den Gefahren auszuweichen oder zu entkommen!!
Dann bist du wie ein Löwe, der immer Kämpft und nicht aufgibt.
Du hast das gut gemacht und für deine Stärke, bewundere ich dich.
Ich wünsche dir dass du Stadium 2+ erreichst.
sei lieb gegrüßt Julia
Hallo zusammen,
ein Monat "in Freiheit" ist rum, seit einem Monat hat mich die Arbeit, hat mich das Leben wieder.
Jede einzelne Exazerbation - die akute Entzündung in der Lunge - raubt dem COPD'ler ein Stück seiner Leistungsfähigkeit. So auch mir. Deshalb ist es so (über-) lebenswichtig, die Häufigkeit dieser akuten Schübe gering zu halten, durch gesunde Lebensweise, Bewegung/Sport und Vermeidung von zusätzlichen belastenden Faktoren. Der einzige Weg, um das Schreckgespenst "Pflegefall" möglicht fern in die Zukunft zu beamen. Der Einzige!
Ich fürchte, es gibt mehrere, von dieser Erkrankung Betroffene, die hier in der community lesend unterwegs sind, als uns lieb sein kann. COPD ist inzwischen zu einer regelrechten 'Volkskrankheit' geworden, mit stetig rapide steigender Zahl. Derzeit gibt es rund 5 Millionen Betroffene in Deutschland, in unterschiedlich schweren Stadien. Stadium 4 heißt, Sauerstoff rund um die Uhr, vielfach Elektro-Rollstuhl, Erstickungsanfälle bei geringster körperlicher Belastung.
Ich befinde mich in Stadium 3.
Eine, nur eine einzige Zigarette-und die "wilde Fahrt" geht von vorne los. Unaufhaltsam talabwärts...in den qualvollen, sicheren Erstickungstod.
Wenn ich weiterhin mein Bewgungsprogramm aufrecht erhalte, konsequent, mit maßvoller Härte gegen mich selbst, kann ich mich auf Stadium 2 trainieren. Das ist mein Ziel, das hält mich am Leben, das gibt mir Kraft. In die andere Richtung zu gehen, ist nicht akzeptabel!
Euch Allen ein schönes, rauchfreies Wochenende.
Bis die Tage
Euer
Meikel
Hallo zusammen,
danke Julia für dein Lob. Coole Zahl!
Update: Nach diesen unsäglichen 3 Wochen Krankenhaus inclusive aller horriblen Erfahrungen, bin ich nun seit exakt einer Woche wieder am Arbeiten.
Es fällt mir schwer, die Krankheit "aus dem Kopf" zu bekommen. Zu groß sind die Einschränkungen noch. Nach 12 Stunden in Sachen Job (Hinweg, arbeiten, Rückweg) ist die Luft komplett raus, die Kraft am Ende. Menthal gerate ich viel zu schnell ans Limit, Aber ich werde beißen, kämpfen und nicht nachlassen. So zumindest lautet mein Vorsatz. Statt spazieren ist nun mangels Zeit das Ergometer mein bester Freund.
Mein zweitbester Freund sollte die Geduld sein. Geduld mit mir selbst. Die Fortschritte sind minimal, aber es gibt sie.
Der Weg ist gut, das Ziel noch fern (klingt ja wie ein Filmtitel...)
So isses halt.
Wir lesen uns. Bleibt stark, versprochen?
Euer Meikel
Juhuuu Meikel,
Auch wenn es hier kein Pils gibt, stoße ich heute mit dir an.t:
Gratulation [color=red]270 Tage[/color].
LG Julia
Und "Spooat" sacht man im Pott. - Nein, danke - ich chatte nicht - das geht mir zu schnell und zu durcheinander.
Ich brauche klare Strukturen.
Viel Spass
Aah! "Spocht"-wie Nicole sagen würde- ist immer gut. Bist hiermit entschuldigt.
LG
Meikel
Sieht man sich, heute Abend im chat, 'Mutti'?
LG
Meikel
Mit dabei sind am Survival-Gurt:
Ein Liter Apfelschorle (gegen Durst und Flüssigkeitsmangel)
Ein Erstehilfe-Set (gegen Minimalverletzungen bei mir oder anderen)
Ein Multifunktions-Messer-Säge-Schere-Korkenzieher-Teil ( zum Blockhütte bauen u. Bären abwehren)
Reicht?
Meikel Nehberg
"Trainiiieren," ruft die Stimme in mir. "Leg dich erstma hin, geh' schlafen, 2 Stunden, altes Stück Fleisch," meldet sich da die andere Stimme. "Patsch", hat's gemacht, das hat gesessen...
Die Vorbereitung zur nächsten Trainingseinheit war äquivalent zur letzten. Strecke ebenfalls. Meikel - on the road again!
Ohne bewusste Veränderungen am Gehtempo oder an der Schrittlänge, bin ich bis zum Wendepunkt, etwa 2,5 km, durchgegangen. Schon jetzt kribbelten und krabbelten diese kleinen Glückstierchen durch meine Blutbahn. Die Pause allerdings musste sein. Tiefe Atemübungen, Innehalten, Puls wieder auf normal bringen, all das sind natürlich ebenfalls wichtige Bestandteile des großen Ganzen.
Auf dem Rückweg, am Ententeich, sah ich von Ferne 3 Menschen am Ufer stehen. Ich roch sie erst, bevor ich sie sah. Die junge Kleinfamile, Mann, Frau, Kind-etwa 4- und Hund standen dort und fütterten das Federvieh. Idylle pur. Rechts in der Hand das Weißbrot, links die Zigarette, die Erwachsenen.
"Blasphemie", dachte ich nur und vollstreckte en passent mit sofortiger Wirkung die mögliche Höchstrafe: Nichtbeachtung.
Dann sah ich ihn! In etwa 200 Metern Entfernung lag links am Wegesrand ein Findling, waschmaschinengroß. "Den haben die doch über Nacht da hingelegt," dachte ich so. Egal, Meins! Dieser Stein und ich verschmolzen zu einer Einheit. Wie füreinander gemacht. Brennen in den Oberschenkeln? Nö. Nur sonnenbedingtes Glatzenglühen.
Anyway, die Trennung musste sein, irgendwann. Denn vor mir lag noch
DAS LETZTE TEILSTÜCK!
Ungefähr 200 Meter lang...und steil!
Sauerstoffbefüllt machte ich mich dran, an die Herausforderung ( nein, kein "Problem"). Dieser "Mount Everest" forderte mich schon extrem - ein gesunder Mensch wird das kaum nachvollziehen können. "Noch 30 Meter...20...10....ich will nicht mehr...5", dann kam das Absperrgitter in Griffnähe. Geschaft! Schwer atmend ließ ich mich auf der Querstrebe nieder und genoß die Aussicht, 8.000 Meter tief ins Tal.
Und einmal mehr habe ich runde 5 Kilometer auf meinem Ticker. Pensum und Tempo werde ich so erst mal beibehalten. Das Wetter spielt mit, diese Woche, es spricht nichts dagegen, das Trainingsprogramm fortzusetzen. Morgen und Übermorgen. Am Freitag naht mein erster Arbeitstag, auf den ich mich besser und besser vorbereitet fühle.
Fortsetzung folgt!
Euer
Meikel Messner